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# taz.de -- Stimmungsbild zur Offensive Junge Zielgruppe: Mehr Zugriffe und bes…
> Die taz startet eine Offensive um unsere journalistischen Beiträge noch
> leichter auffindbar und zugänglicher zu machen.
Bild: taz Geschäftsführerin Aline Lüllmann
von Aline Lüllmann
Vielleicht haben Sie oder habt ihr es schon in der taz gelesen, es bei
Google entdeckt oder es im [1][Genossenschaftsinfo 1/2021 Digitale
Solidarität] erfahren (Die taz wird netzig, S. 10-11): Seit März diesen
Jahres werden täglich sieben Artikel im News Bereich von Google ausgespielt
(Google News Showcase). Schon jetzt geben rund ein Fünftel der Lesenden,
die taz.de aufrufen, zuvor ihre Frage oder ihr Thema im Suchschlitz von
Google ein. Andere Suchmaschinen spielen bei einem dominierenden
Marktanteil von Google (92,6 Prozent) kaum eine Rolle.
In der Ergebnisliste finden sich dann Nachrichten im Allgemeinen und
Artikel der taz im Besonderen. In Erwägung, die Suchergebnisse zu sortieren
und Nachrichteninhalte von verschiedenen Medien gebündelt darzustellen, hat
Google Ende des Jahres 2020 Google News Showcase gestartet. Inzwischen
stellen alle größeren Nachrichtenhäuser, außer Axel Springer, die auf das
Leistungsschutzrecht setzen, ihre Inhalte dort zur Verfügung. Die
Ankündiger in der Nachrichtenapp von Google weisen direkt auf die Artikel
der Verlage, sie dient also als ein Eintrittstor auf die eigenen Webseiten,
als Nachrichtenkiosk im Internet.
Über die Teilnahme haben wir uns intern intensiv und kontrovers
ausgetauscht. Letztlich haben sich die Versammlung der Mitarbeitenden, die
Chefredaktion, der Vorstand und der Aufsichtsrat mehrheitlich für eine
Teilnahme ausgesprochen. Wir haben eine Testphase bis zur nächsten
Mitgliederversammlung der Genossenschaft beschlossen und möchten die
Ergebnisse gerne mit Ihnen und euch im September auswerten und besprechen.
Wir investieren viel, um unsere Produkte zukunftsfähig zu machen. Ausgaben,
die wir zumindest teilweise durch die zusätzlichen Lizenzgebühren von
Google (ein nicht ganz niedrige sechstellige Summe pro Jahr) kompensieren
können. Die Einnahmen fügen sich in einen Geschäftsbereich, in dem Erlöse
aus dem Verkauf von Nachdruckrechten, der Vermarktung der Archivdatenbank
z.B. für Pressespiegel, Bibliotheken, Universitäten und weiteren
Verwertungsformen bereits erschienener taz-Artikel verbucht werden. Im
Wirtschaftsplan 2021 sind Verträge mit 15 Institutionen enthalten und
machen 393.000 Euro (s. Erlöse aus Datenbanken und taz zahl ich,
Wirtschaftsplan 2021 Version 1.0) aus. Der Vertrag mit Google News Showcase
ist darin nicht enthalten, wegen der beidseitigen Kündigungsfrist von 90
Tagen und da das Produkt und unsere Teilnahme noch in der Probephase sind.
Trotz der Erlöse war eine Bedingung, dass wir den Aufwand so gering wie
möglich halten. Die von uns gebaute Schnittstelle liefert die Inhalte
(Überschrift, Teaser, Bild) automatisiert zum Contentmanagementsystem von
Google aus. Die Auswahl trifft das Regie Ressort der taz. Derzeit werden
hauptsächlich die Aufmacher ausgeliefert – auch aus Gründen der
Aufwandsminimierung erfolgt keine gezielte Auswahl für die Zielgruppe. Den
neuen Erlösen aus digitalen Nachdruckrechten stehen also keine neuen
Stellen gegenüber. Unsere Gründe für die Teilnahme waren, dass wir unsere
journalistischen Beiträge noch leichter auffindbar und zugänglich machen
wollten und wir uns steigende Zugriffe und eine bessere Wahrnehmbarkeit im
Wettbewerb mit anderen Medien versprochen haben. Wir können mit Freude
feststellen, dass sich die Aufrufe von Artikeln der taz über Google News
seit Start der Teilnahme verdoppelt haben. Bis jetzt können wir die
Zugriffe auf taz.de zwischen Google News und Google News Showcase technisch
nicht unterscheiden und müssen sie zusammen betrachten. Zusammen können wir
uns immerhin über knapp 190.000 Besuche über diesen Weg freuen (187.945
Klicks). Der neue Kanal bringt also tatsächliche Zugriffe auf die Seite.
Damit werten wir die Teilnahme am Showcase in Puncto mehr Leser*innen für
Artikel der taz zu gewinnen, als Erfolg.
Insgesamt macht Google News aber, im Gegensatz zu der normalen Google
Suche, noch keinen großen Anteil am Gesamttraffic aus. Das liegt sicherlich
auch daran, dass das Produkt nicht fertig ist, am Desktop noch gar nicht
funktioniert und bei Geräten von Apple nur sehr eingeschränkt und
versteckt. Von einem weiteren Wachstum ist auszugehen. Von den zusätzlichen
Leser*innen haben wir uns außerdem weiter steigende Einnahmen versprochen.
Obwohl wir die einzelnen Abschlüsse der Personen nicht rückverfolgen,
wissen wir aus der Betrachtung der Zugriffe auf die Seite und der
Anmeldungen bei taz zahl ich, dass sich mehr Besucher*innen in mehr
Unterstützer*innen übersetzen (s. Korrelation Page Impressions und
tzi-Abschlüsse). Dass sich von den knapp 190.000 Besucher*innen über Google
News auch einige an taz zahl ich beteiligen, ist sehr wahrscheinlich.
Wir freuen uns darauf, mit Ihnen und Euch die Argumente auf der
Genossenschaftsversammlung auszutauschen.
23 Aug 2021
## LINKS
[1] http://download.taz.de/Genoinfo_1-2021.pdf
## AUTOREN
Aline Lüllmann
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