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# taz.de -- Detlef Pollack im Gespräch: Das unzufriedene Volk
> Detlef Pollack im Gespräch mit taz-Redakteurin Julia Boek über sein neues
> Buch und den Gemütszustand der Ostdeutschen.
„Eine irgendwie schief wirkende Unangepasstheit und Unbekümmertheit ist
charakteristisch für viele [1][Ostdeutsche]“, schreibt der Autor Detlef
Pollack in seinem Buch „Das unzufriedene Volk: Protest und Ressentiment in
[2][Ostdeutschland] von der [3][friedlichen Revolution] bis heute“. Er
stellt damit Wesenszüge der Menschen ostdeutscher Herkunft heraus, die
ihrem Selbstbild widersprechen. Die Ostdeutschen sehen sich eher als
demütig, als unauffällig und allenfalls als benachteiligt an. Ist also die
allgemein kolportierte Bescheidenheit der Ostdeutschen nur eine
Inszenierung?
Tatsächlich wirken die Bilder von wütenden [4][AfD]- und
[5][Pegida]-DemonstrantInnen in Dresden, Görlitz oder Chemnitz, die
selbst-gebaute Galgen vor sich hertragen und „Lügenpresse“ skandieren,
alles andere als defensiv oder bescheiden. Das Narrativ vieler Ostdeutscher
vom ewig zu-kurz-Gekommenen hält sich auch 30 Jahre nach der
[6][Wiedervereinigung] hartnäckig in den öffentlichen Debatten der
Bundesrepublik.
Wo aber liegen die Ursachen für dieses brüchige Selbstverständnis so vieler
Ostdeutscher? Und wie kann es gelingen, die so weit verbreitete Erzählung
vom sogenannten [7][Jammerossi] zu überwinden? Diesen und anderen Fragen
widmet sich der Religionssoziologe Detlef Pollack in seinem neuen Sachbuch
„Das unzufriedene Volk“. Denn tatsächlich, so konstatiert Pollack, haben
sich viele Ostdeutsche von der friedlichen Revolution bis heute als
mächtiger politischer Akteur erwiesen. Ging die Dynamik im revolutionären
Umbruch von 1989 doch nicht von der kleinen Schar der Bürgerrechtler und
Bürgerrechtlerinnen aus, sondern von der breiten Bevölkerung.
[8][Detlef Pollack], Jahrgang 1955, gebürtig aus Weimar, lehrt
Religionssoziologie an der Universität Münster. Nach seinem Studium und der
Promotion in Leipzig habilitierte er sich an der soziologischen Fakultät in
Bielefeld und hatte Professuren in Leipzig, Frankfurt/Oder und New York
inne. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören neben der
Religionssoziologie die politische Kultur im wiedervereinigten Deutschland.
Sein Buch „[9][Das unzufriedene Volk]“ ist im transcript Verlag erschienen.
[10][Julia Boek,] Jahrgang 1980, gebürtig von der Insel Rügen, ist
Redakteurin und stellvertretende Ressortleiterin bei taz eins, das die
ersten fünf Seiten der Tageszeitung verantwortet. Sie war vorher als
Autorin für verschiedene Tageszeitungen und Magazine tätig und
Chefredakteurin des unabhängigen Magazins für Alltagskultur "Der Wedding".
Sie schreibt über Ostdeutschland, Postkolonialismus, Alltagskultur und das
Berliner Großstadtleben.
Anregungen und Fragen zum neuen Format taz Talk nehmen wir gerne entgegen
unter [11][[email protected]].
14 Aug 2020
## LINKS
[1] /Professorin-ueber-Identitaeten/!5501987/
[2] /Ostdeutschland/!t5011878/
[3] /30-Jahre-friedliche-Revolution/!t5637727/
[4] /Schwerpunkt-AfD/!t5495296/
[5] /Schwerpunkt-Pegida/!t5008701/
[6] /Wiedervereinigung/!t5021942/
[7] /Diskriminierung-von-Ostdeutschen/!5501994/
[8] http://uni-muenster.de/Soziologie/personen/pollack.shtml
[9] http://transcript-verlag.de/978-3-8376-5238-3/das-unzufriedene-volk/?c=3110…
[10] /Julia-Boek/!a24179/
[11] /[email protected]
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