Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Widersprüche im Tourismus: Wie kommen wir uns näher?
> Auf dem taz lab diskutieren wir über die Neugier auf andere Länder und
> nachhaltiges Reisen in Europa.
Bild: In Zeiten von Billigfliegern und Airbnb wird nachhaltiges Reisen immer me…
Von [1][ANJA KRÜGER]
Noch nie haben sich Jugendliche und junge Erwachsene so für den Klimaschutz
eingesetzt wie heute, das zeigt gerade die allwöchentliche
Fridays-for-Future-Bewegung. Gleichzeitig sind aber auch noch nie so viele
junge Menschen so viel gereist.
„Einerseits Bambuszahnbürsten zu kaufen und andererseits ungeniert zu
fliegen ist scheinheilig“, sagt der Student und Autor Sinan Recber. Für ihn
steht fest: Wer etwas gegen die Klimakrise tun will, kann nicht extensiv in
der Welt herumfliegen.
Die Zeche unser Reiselust zahlen andere: die Einheimischen und die
Beschäftigten im Billigtourismus, die Leidtragenden der Klimakrise. Rom,
Lissabon oder Kopenhagen – Städtetrips innerhalb Europas sind gerade für
weltoffene Geister fast ein Muss. Und sie sind erschwinglich geworden.
Billigflieger und Co gelten gar als Demokratisierer des Reisens – fatal.
Denn der Massentourismus ist zerstörerisch. Nicht nur unter den Jüngeren,
auch unter den Älteren sind Reisen ein Statussymbol – sogar und gerade
unter denen, die nachhaltig leben wollen. Tatsächlich ist Neugierde auf
andere Länder, auf Menschen, Städte und Regionen etwas Wunderbares und
Wichtiges.
## Länger, dafür seltener
Aber: In Zeiten von Billigfliegern und Airbnb [2][wird individuelles und
nachhaltiges Reisen immer mehr zum Selbstbetrug] – obwohl viele genau das
Gegenteil glauben. Inszenierungen werden als authentisch verkauft – und wir
nehmen den AnbieterInnen das ab. Auch diejenigen, die nachhaltig leben,
nehmen in Kauf, dass sie auf Kosten der Umwelt und der unterbezahlten
Beschäftigten reisen.
Da hilft auch die Co2-Kompensation nicht wirklich. „Die Qualität des
Reisens muss rehabilitiert werden“, sagt taz-Reiseredakteurin Edith
Kresta. Das heißt, seltener, aber dafür länger und intensiver unterwegs zu
sein, statt viele kurze Trips zu unternehmen.
Alternativen zum zerstörerischen und sinnentleerten Billigtourismus gibt es
durchaus – gerade bei den europäischen Nachbarn. Kennenlernen von etwas
Neuem kann so auch ein Beitrag sein, zu schützen statt zu schaden.
„Nachhaltiges Reisen kann wertvolle Naturlandschaften erhalten“, sagt
Katrin Evers, vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
➡ Auf dem taz lab: [3][„Wie kommen wir uns näher? “, 9.00 Uhr,
Konferenzraum ]
26 Mar 2019
## LINKS
[1] /Anja-Krueger/!a7047/
[2] /!5574029/
[3] http://https://www.taz.de/programm/2019/HeimatEuropa/de/events/753.html
## AUTOREN
Anja Krüger
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.