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# taz.de -- Do-It-Yourself-Projekt zur Europawahl: Was die Zahlen sagen
> Zwei Politikstudierende programmieren in Eigenregie eine Prognose zur
> anstehenden Wahl zum europäischen Parlament. Mehr über ihre Ergebnisse
> hier und auf dem taz lab.
Bild: Konservativ & bayrisch: Manfred Weber könnte der neue EU-Kommissionsprä…
Von [1][DOMINIK HOKAMP]
Auch wenn in elf Wochen das neue europäische Parlament gewählt wird, kann
über dessen genaues Aussehen nur spekuliert werden. Denn anders als bei
nationalen Wahlen gibt es nur wenige Umfragen zur Wahlabsicht auf
europäischer Ebene.
Ausgestattet mit digitaler Schwarmintelligenz, Open-Source-Daten und dem
Spirit des Internets haben es sich Moritz Laurer und Camille Borrett zur
Aufgabe gemacht, das zu ändern. Beide Mitte 20, studierten Europastudien,
lernten sich darüber kennen und stellten fest: „Es gibt keinerlei Umfragen
zur Wahl.“
Schnell war die Idee geboren, „es selbst zu machen“, berichten die beiden,
die Wert darauf legen, Europäer*innen zu sein – und nicht ein Deutscher und
eine französische Britin. Ebenso schnell war ein Skript in der
Programmiersprache R geschrieben, das nationale Umfrageergebnisse
automatisch den Fraktionen im europäischen Parlament zuordnet, in deren
Sitze umrechnet und auf ihre Webseite [2][europeanelectionsstats.eu]
hochlädt.
## Rechte Parteien in Europa bereiten Sorge
Eine kurz nach dem Gespräch veröffentliche offizielle Prognose bedient sich
grundlegend derselben Methodik – und weicht in den Ergebnissen nicht
übermäßig von denen des Do-it-yourself-Projekts ab.
Was die Zahlen konkret sagen, interessiert die beiden auch. Wobei sie
feststellen, dass Daten ganz unterschiedlich interpretiert werden können:
„Entweder sagen wir, dass rechtspopulistische Kräfte bei der Wahl um die
Hälfte mehr Sitze erlangen können oder ihr Sitzanteil steigt von 13 auf
etwa 19 Prozent. Beides wirkt ganz anders, aber ist statistisch korrekt“,
berichtet Laurer.
Trotzdem bereitet ihnen die Entwicklung von rechten Parteien in Europa
Sorge. Auch wenn sie mit einem solchen Ergebnis keinen bedeutenden Einfluss
im Parlament haben werden, „verändern sie den Diskurs, verschieben die
Themensetzung bei anderen Parteien und können im europäischen Rat ihr Veto
bei Gesetzen einlegen.“
Ungewiss ist auch, wie sich die einzelnen Parteien neu zusammenschließen
und wie sie kooperieren werden: „Was die PiS in Polen oder Orbáns Fidesz
machen, ist ein großes Fragezeichen.“ Generell will das Duo aber leichte
Entwarnung geben: „Die etablierten Parteien werden eine klare Mehrheit
haben.“
➡ Auf dem taz lab stellen Moritz Laurer und Camille Borrett ihr Projekt
ausführlicher vor: [3][„Was die Zahlen sagen“], um 10.00 Uhr, taz talks
14 Mar 2019
## LINKS
[1] /Dominik-Hokamp/!a47895/
[2] http://europeanelectionsstats.eu/de/europawahlen-2019-wahlprognose/
[3] /programm/2019/HeimatEuropa/de/events/814.html
## AUTOREN
Dominik Hokamp
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