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# taz.de -- taz.de braucht die Leser*innen: Etwas zurückgeben dürfen
> Warum es richtig ist, Leser*innen online keine Stoppschilder in den Weg
> zu stellen.
von [1][VERENA SCHNEIDER]
Mich ärgern Stoppschilder. Ich meine nicht die achteckigen roten von der
Straße, auf denen in großen weißen Buchstaben „STOP“ steht. An die muss …
oder sollte – ich mich halten, wenn ich unterwegs bin. Mich ärgern viel
mehr jene Stoppschilder, die im Netz verbreitet sind. Wenn diejenigen, die
mir Texte anbieten, sofort oder nach kurzer Zeit Geld dafür haben wollen.
Ich mag das nicht. Ich will freiwillig entscheiden können, ob, wann und in
welcher Höhe ich den Journalismus eines Mediums unterstütze. Ich fühle mich
ernstgenommen, wenn man mir in diesem Zusammenhang Vertrauen schenkt, dass
ich etwas bezahlen werde, wenn ich es für richtig halte. Und es ist auch
eine Frage der Transparenz. Ich weiß, was mir angeboten wird, und muss
nicht im Vorfeld das Portemonnaie zücken.
Nicht zuletzt ist das auch eine Frage der sozialen Verantwortung: Guter
Journalismus darf nicht nur denen, die sich ein Abo leisten können,
vorbehalten sein. taz.zahl ich lässt den auf taz.de Lesenden diese
Freiheit, gibt ihnen dieses Vertrauen, setzt auf ihr Urteilsvermögen. Das
ist eine große, aber sehr wichtige Vorleistung.
## Unser Apell an die Leser*innen
Wir als taz trauen uns das, weil wir ein Verantwortungsgefühl aufseiten der
Leser*innen voraussetzen. „Du hast diesen Text mit Gewinn gelesen? Dann gib
uns dafür etwas zurück. So viel, wie du für angemessen hältst und zahlen
kannst.“ Im Grunde ist das ein ziemlich liberaler Gedanke. Bei uns gibt es
statt Stoppschildern freundliche Erinnerungen an unser differenziert
gestaltetes Bezahlmodell. Wir appellieren an die gesellschaftliche
Verantwortung unserer Lesenden. Denn kritischen und qualitativ gut
gemachten Journalismus zu unterstützen ist nichts anderes als eine
Investition in die Gesellschaft.
Die taz.zahl ich-Unterstützer*innen machen es dadurch in Zeiten von Fake
News und Social-Media-Filterblasen möglich, dass unsere Redakteur*innen das
Informationsdickicht lichten können. Ob wir nun regelmäßig die Diskussionen
in rechten Medien analysieren und zusammenfassen, (gesellschafts)politische
Entwicklungen beschreiben und kommentieren oder in aufwendig gestalteten
Online-Dossiers komplexe Themen wie „Todesfälle durch Polizeischüsse“ oder
„Gentrifizierung in Großstädten“ aufarbeiten.
Wir liefern, sie lesen und stellen sich dann die Frage: „Was ist mir das
wert?“ Denn Ihnen als schlauer Leser*in ist natürlich klar: Unser
Journalismus entsteht nicht im luftleeren Raum. Wir brauchen
Unterstützer*innen. Wir brauchen kluges Feedback. Wir brauchen: Sie.
13 Jun 2017
## LINKS
[1] /Verena-Schneider/!a98/
## AUTOREN
Verena Schneider
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