| # taz.de -- Alles, fast alles wird erlaubt | |
| > ■ Neues Namensrecht für PartnerInnen bei der Heirat | |
| Berlin (taz) – Ab jetzt ist alles möglich. Bei der Eheschließung wird in | |
| Zukunft jedwede Namenskombination erlaubt sein: Beibehaltung des | |
| Geburtsnamens, Verlängerung zum Doppelnamen, gemeinsamer Frauen- oder | |
| Mannesname. | |
| Vor allem für die Frauen ergibt sich daraus der nicht zu unterschätzende | |
| Vorteil, daß sie sich den Zukünftigen nicht mehr nach seinem Namen wählen | |
| müssen. Ist der Geliebte nett und adrett, trägt aber den falschen Namen, | |
| behält sie einfach den eigenen und muß den ungeliebten Mannesnamen nicht | |
| einmal hintendranhängen. Und auch der Mann darf nun ganz legal den | |
| Nachnamen der Frau zum eigenen machen. | |
| Diese Regelung, die jetzt vom Rechtssausschuß des Bundestages beschlossen | |
| wurde und nun in den Fraktionen beraten werden soll, war nötig geworden, | |
| nachdem das Bundesverfassungsgericht (BVG) im März 1991 die | |
| Verfassungswidrigkeit des bis dahin geltenden Ehenamensrechts verkündet | |
| hatte. Danach hatte die Frau automatisch den Namen des Mannes erhalten, | |
| wenn die Ehepartner sich nicht einigen konnten. Die meisten Regelungen, die | |
| nun gesetzlich fixiert werden, waren seit der BVG- Entscheidung bereits in | |
| der Praxis umgesetzt worden. | |
| Neu ist, daß die Eltern, sofern sie nicht den gleichen Namen tragen, sich | |
| einigen müssen, welchen Nachnamen die Kinder tragen sollen. Verboten ist | |
| nur ein Doppelname. Einigen sie sich nicht, muß das Vormundschaftsgericht | |
| darüber befinden. | |
| Auf das Konto der „Blaublütigen“ geht die ebenfalls neue Regelung, daß der | |
| angeheiratete Name nur bis zu einer erneuten Eheschließung behalten werden | |
| darf. So will der Adel die drastische Vermehrung seiner Titel verhindern, | |
| berichtet Focus in seiner heutigen Ausgabe. Aber auch Bürgerliche hätten | |
| ähnliche Bedenken, referiert das Nachrichtenmagazin die Aussage des | |
| FDP-Abgeordneten Burkhard Zurheide: „Schließlich will man dem gehörnten | |
| Ehemann nicht zumuten, den jungen Nachfolger mit seinem guten Namen | |
| herumstolzieren zu sehen.“ ja | |
| 5 Apr 1993 | |
| ## AUTOREN | |
| ja | |
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