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# taz.de -- Das Haus der Kulturen der Welt: Wie für das taz.lab geschaffen
> Das HKW stand immer für Offenheit und interkulturellen Austausch: eine
> prima Herberge auch für uns am 2. April.
Bild: Macht immer eine gute Figur: Das Haus der Kulturen der Welt (HKW)
Architekt Hugh Stubbins (Bauhaus-Schüler und Assistent von Walter Gropius)
begann 1955 am Design eines Gebäudes zu arbeiten, das zu einer Ikone
Nachkriegs-Berlins werden sollte. Er wollte mit dem oft als „Schwangere
Auster“ bezeichneten Bau einen Ort schaffen, an dem der geistigen Arbeit
keine Schranken gesetzt seien.
Heute würde man formulieren: einen Knotenpunkt des interkulturellen und
gesellschaftlichen Austauschs, in dem Gedanken und Visionen präsentiert und
diskutiert, aber eben auch entwickelt werden. Ein Ort, wenn man so will,
wie geschaffen für das taz.lab.
Als Beitrag der USA zur internationalen Bauausstellung Interbau 1957
entstanden und als Geschenk an die Stadt Berlin übergeben, war der damals
noch Kongresshalle genannte Bau architektonisch state of the art. Mitten in
der Ruinenstadt Berlins schuf Stubbins einen „Leuchtturm der Freiheit“, der
die Werte des Westens in den sozialistischen Osten ausstrahlen sollte.
1989 übernahm die Kulturinstitution „[1][Haus der Kulturen der Welt]“ die
ehemalige Kongresshalle. Mit dem Fall der Mauer war der Anspruch,
hauptsächlich ein Leuchtturm westlicher Werte zu sein, überwunden. Der Bau
wurde daher zu einer internationalen Begegnungsstätte umfunktioniert.
Inzwischen bezeichnet sich das Haus der Kulturen der Welt (HKW) als „Ort
für die internationalen zeitgenössischen Künste und Forum für aktuelle
Entwicklungen und Diskurse“. Neben künstlerischen Produktionen aus aller
Welt finden sich auch Events wie das [2][Transmediale-Festival] im
Programm, ebenso [3][Teile der Berlinale].
Ziel des HKWs ist dabei immer, so heißt es, die Besucher aktiv in die
Ausstellung zu integrieren. Okay, das behauptet so ziemlich jedes Kunst-
und Kulturhaus von sich. Das HKW setzt diesen Anspruch jedoch konsequent
um. Ob bei „[4][Krieg singen]“, dem Festival Transmediale oder dem Projekt
„Kulturelle Bildung“, dem Haus geht es nicht darum, Besucher*innenrekorde
aufzustellen. Mit differenziert präsentierten Inhalten und offenen Formaten
werden die Zuhörer*innen zum Mitmachen aufgefordert. Man riskiert dort,
anders formuliert, auch die Präsentation von wenig Massenkompatiblem.
## Wie die Faust aufs Auge
„Krieg singen“ fand neulich im Rahmen des Projekts „[5][100 Jahre
Gegenwart]“ statt. Vier Tage lang ging es im HKW um die Frage, wie Krieg
und Musik zusammenhängen und wie sie sich beeinflussen. Statt das Thema nur
von Expert*innen diskutieren zu lassen und dem Publikum vorgekaute
Antworten zu liefern, versuchten die Kurator*innen, Krieg und Frieden
musikalisch zu erforschen und darzustellen, um dem Publikum eigene
Assoziationen zu ermöglichen.
Das taz.lab fällt also keineswegs aus dem Programm des HKWs, es passt
vielmehr wie die Faust aufs Auge. Die Besucher werden durch verschiedene
Formate mit den unterschiedlichsten Inhalten konfrontiert und so zum
Nachdenken und Mitmachen aufgefordert. Auf dem taz.lab wird Fremdes nicht
als exotisch verkauft und bestaunt, sondern als nötige, wichtige Differenz
er- und gelebt.
Kein Wunder, dass das taz.lab nun schon zum achten Mal in diesem
spektakulären Gebäude gastiert. Das Gebäude ist mit seinen vielen
verschiedenen Räumen ein idealer Ort für unser Happening. Neben dem großen
Auditorium (1.100 Sitzplätze) und dem Theatersaal (350 Sitzplätze) gibt es
mehrere kleine Räume und Plätze, die uns Alternativen zu klassischen
Podiumsdiskussionen ermöglichen. So wird es dieses Jahr zum Beispiel eine
Tafel geben, an der gemeinsam mit ausgewählten Referent*innen gespeist und
getrunken sowie diskutiert und gestritten werden kann.
Man möge dieses Jahr – nicht nur am 2. April – diese Location genießen,
denn im kommenden Jahr wird das taz.lab dann rund um den taz Neubau
stattfinden: einem Ort, der dann noch work in progress sein wird.
LUIS WILLIS, Redakteur des taz.lab
25 Jan 2016
## LINKS
[1] http://hkw.de/de/index.php
[2] http://hkw.de/de/programm/projekte/2016/transmediale2016/transmediale_2016_…
[3] http://www.berlinale.de/de/das_festival/sektionen_sonderveranstaltungen/gen…
[4] http://hkw.de/de/programm/projekte/2016/krieg_singen/krieg_singen_start.php
[5] http://journal.hkw.de/
## AUTOREN
Luis Willis
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