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# taz.de -- Populismus will gekonnt sein: Nachhilfe vom Polizistenpapst
> Rainer Wendt ist Deutschlands lautester Polizist – und ein freundlicher
> Populist. Was können wir von ihm lernen? Eine Nachhilfestunde.
Bild: Endlich wieder auf Sendung: Rainer Wendt neben NRW-Ministerpräsidentin H…
Kaum eine öffentliche Figur polarisiert so vorhersehbar und breitenwirksam
wie Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. Der Mann,
den die taz in ihrer Ausgabe vom 12. Dezember ausführlich porträtierte,
zählt zu den klassischen Feindbildern vieler progressiver Linker.
Zuletzt gab er ein Interview im rechten Magazin Compact; er sagt zwar, das
sei ein Missverständnis gewesen. Aber er steht auch dazu, der neurechten
Junge Freiheit immer wieder Interviews und Meinungsbeiträge zu liefern.
Kann so jemand die taz als Freund besuchen kommen? Natürlich; versuchen wir
es.
Denn Rainer Wendt wird der taz zum taz.lab am 2. April ein Gastgeschenk
mitbringen, das er bislang noch niemandem gemacht hat: Dann nämlich reden
wir nicht über Positionen und inhaltliches Kleinklein, sondern über das
Handwerk dahinter, über Taktik, Technik, Instrumente: „Herr Wendt zieht
blank: Neuigkeiten aus dem Handwerkskasten eines Populisten“, so lautet
unsere Einladung an ihn und an Sie – und darüber wollen wir reden. Als,
sagen wir: Freunde.
## Wilkommen zur Nachhilfestunde
Dabei wollen wir uns gar nicht erst mit inhaltlichem Dissens aufhalten –
was wäre schließlich vorhersehbarer? Uns interessiert viel mehr: Wie
funktioniert der deutsche Populismus? Wo geht es am besten auf Sendezeit?
Und was ist nötig, damit aus der eigenen Position auch Politik wird? Um es
provokant zu sagen: Das sind alles Fragen, bei denen die deutsche Linke
durchaus Nachhilfebedarf hat. Willkommen zur Nachhilfestunde.
Rainer Wendt, der ein strategischer Lobbyist, ein konservativer
Rechtsausleger, aber auch ein freundlicher und selbstironischer
Gesprächspartner ist, hat hierzu viel zu erzählen. Er kennt das Geschäft
mit den Talkshows und kann berichten, was nötig ist, um sich selbst im
Gespräch zu halten. Er weiß, wie politische Themensetzung funktioniert –
und was Redakteure hören wollen, um noch mehr Sendezeit zu vergeben.
Neulich, das war im Oktober, wollte Wendt einen Zaun um Deutschland ziehen.
Sein Vorschlag sorgte bundesweit für Erregung. Wendt wartete eine Weile,
dann relativierte er seine Aussagen – und war schließlich wieder bei seiner
Kernforderung: „Deutschland braucht mehr Polizisten“, sagte er dann.
„Der Zaun“, sagte Wendt später der taz, „brachte mir zwei Wochen
Aufmerksamkeit. Zwei Wochen Aufmerksamkeit sind zwei Wochen Rederecht.“ Da
spricht ein Erfolgreicher. Die taz freut sich auf das gemeinsame Experiment
mit Herrn Wendt am 2. April 2016. Möge es anders werden als das übliche
Blabla.
[1][MARTIN KAUL], Redakteur für soziale Bewegungen im Inlandsressort der
taz
18 Jan 2016
## LINKS
[1] /Martin-Kaul/!a36/
## AUTOREN
Martin Kaul
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