Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Adorno und freiwilliges Bezahlen im Netz: Mut zum Widerspruch
> Wir sind eine linke Tageszeitung, wir glauben an eine Welt ohne
> Schranken. Deshalb setzen wir auf Solidarität.
Das Richtige im Falschen gibt es nicht, sagt Adorno. Gibt es doch, so die
[1][Meinung einer Journalistikprofessorin] auf dem Online-Portal kress.de:
„Die taz muss sich trauen ein richtiges Bezahlsystem einzuführen. Wenn die
Leser der Ansicht sind, dass die Qualität stimmt, werden sie auch dafür
zahlen”, kritisierte sie.
Wir würden da ja eher Adorno zitieren und sagen, dass es das richtige
Bezahlsystem nicht gibt. Wir glauben ohnehin, dass jede Zeitung ihr eigenes
Modell im Austausch mit den UserInnen finden muss. Der taz ist dies mit
„[2][taz.zahl ich]” bereits geglückt. Schon vor zwei Jahren haben wir mit
unserer „[3][Paywahl]” versucht, die NutzerInnen von taz.de davon zu
überzeugen, einen Beitrag zu bezahlen, ohne dabei ihre Mittel und
Bedürfnisse außer Acht zu lassen – erfolgreich. Die Zahl der regelmäßigen
ZahlerInnen stieg rasant.
Den nächsten großen Schritt zur Sicherung unseres unabhängigen Journalismus
haben wir am 9. März getan. „[4][taz.bin ich]” und nicht „taz.die
tageszeitung” lautete für einen Tag der Titelschriftzug unserer Zeitung.
Mit dieser Aktion wollten wir darauf aufmerksam machen, dass der
taz-Journalismus bezahlt werden muss, auch und gerade damit er weiterhin
kostenlos im Internet gelesen werden kann. Denn nur wenn viele für die
Online-Inhalte zahlen, können diese für alle kostenlos bleiben.
Ein Widerspruch? Ja, natürlich, warum soll man für etwas zahlen, das es
auch kostenlos gibt. Und nein, denn die taz-LeserInnen wissen längst, dass
Solidarität ein Grundmodell des taz-Geschäftsmodells ist. Nur dank der
vielen AbonnentInnen, die den Politischen Abopreis zahlen, können 15.000
Menschen die taz zum ermäßigten Preis abonnieren. Nur dank der GenossInnen,
die für eine „politische Rendite” ihr Geld in die [5][Genossenschaft]
geben, gibt es die taz überhaupt. Warum soll es also nicht möglich sein,
durch freiwilliges Bezahlen unseren Online-Auftritt auf eine wirtschaftlich
solide Basis zu stellen?
Unser freiwilliges Online-Bezahlmodell ist keine Notlösung, sondern die
logische Konsequenz eines politischen Grundgedanken, wenn man von Grenzen
und Barrieren nicht viel hält. Besonders dann nicht, wenn sie Menschen von
etwas ausschließen, was eigentlich für alle zugänglich sein könnte. Was wir
im Großen kritisieren, darf im Kleinen nicht übersehen werden. Für uns
zählen dazu auch Schranken im Netz.
Seit Neuestem werben wir erneut dafür – dezent unter den Artikeln und etwas
deutlicher mittels Webbannern –, auf taz.de freiwillig zu bezahlen. Für
einen Artikeln oder gleich für die ganze Seite, am besten regelmäßig, mit
einem [6][taz.zahl ich-Abo].
Das erste Feedback ist enorm: Neben über 800 Menschen, die sich seitdem neu
registriert haben, um einen regelmäßigen Beitrag zu bezahlen, erreichte uns
eine Masse an Vorschlägen. Menschen, die uns fragen ob sie ihr Printabo
erhöhen oder sich zusätzlich einen taz.zahl ich-Beitrag leisten sollen. WGs
die sich zusammentun und gemeinsam einen individuellen Beitrag ausrechnen.
Menschen, die nicht einmal einen Computer besitzen, aber den Gedanken eines
freien Netzes teilen und unterstützen möchten.
Das ist toll, wir sind überwältigt von unserer Community, und darum möchten
wir auch weiterhin auf sie eingehen – melden Sie sich, fragen Sie nach,
rufen Sie an. Denn mit überzeugten taz.zahl ich-Mitgliedern schaffen wir es
auch in Zukunft, taz.de frei, kostenlos und solidarisch für alle zu halten.
Unser Ziel: No Borders – auch im Netz!
STEFANIE BAUMEISTER
30 Mar 2015
## LINKS
[1] http://kress.de/tagesdienst/detail/beitrag/130268-neues-abomodell-bei-tazde…
[2] /taz.zahl%20ich/!p4697/
[3] /Paywahl-statt-Paywall/!136320/
[4] /!p4910/
[5] http://https://www.taz.de/Genossenschaft/!p4271/
[6] http://https://www.taz.de/Regelmaessig-zahlen-per-Bankeinzug/!115932/
## AUTOREN
STEFANIE BAUMEISTER
## TAGS
Schwerpunkt Freiwilliges Bezahlen
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.