# taz.de -- Nur Katzenbilder?: 14 Gründe für eine Paywall | |
> Trotz vieler guter Argumente für eine Paywall setzt taz.de weiterhin auf | |
> das freiwillige Bezahlmodell taz.zahl ich. | |
Bild: Mehr als nur Trinkgeld: taz.zahl ich. | |
Rupert Murdoch macht es mit der Times of London konsequent: Kein Artikel im | |
Netz ist umsonst. Murdoch war der erste große Verleger, der auf eine harte | |
Paywall gesetzt hat, also auf ein journalistisches Angebot im Netz, das | |
nicht mehr kostenfrei ist. 2014 hatte das Blatt 153.000 Abonnenten, die | |
zwischen 1,40 Euro und 11 Euro in der Woche für die Texte der Times zahlen. | |
Neben der harten Paywall setzen unterschiedliche Medien auch auf eine | |
durchlässige Bezahlschranke, in der eine gewisse Anzahl von Geschichten | |
frei zugänglich ist, bevor Nutzer für die Informationen zahlen müssen. Die | |
New York Times setzt auf ein solches Modell. Mehr als 800.000 User zahlen | |
mittlerweile für die Inhalte im Netz. | |
Die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei Shimbun lässt Gelegenheitsbesucher | |
zwar kostenlos den Nachrichtenüberblick lesen, macht die Paywall für die | |
vertiefte Berichterstattung aber nur gegen Registrierung möglich. Der Weg | |
zum Erfolg? Die 14 häufigsten Argumente für eine Paywall im Netz: | |
1. Die verkaufte Auflage der gedruckten Zeitung sinkt kontinuierlich, | |
online wird gelesen, dort muss bezahlt werden, denn Verlage als | |
Wirtschaftsunternehmen müssen rentabel sein. | |
2. Anzeigenverkäufe im Netz allein reichen nicht, um Onlinejournalismus zu | |
finanzieren. | |
3. Hinter einer Paywall lassen sich Anzeigen mit einem höheren Gewinn | |
verkaufen. | |
4. Journalistische Kompetenz steht im Netz zwischen Blogs, Tweets und | |
Facebookposts für Seriosität und valide Informationen, und deren | |
Beschaffung muss bezahlt werden. | |
5. Kontinuierliche Qualität braucht verbindliche Bezahlung durch | |
Abonnenten. | |
6. Journalismus als gesellschaftliche Funktion geht verloren, wenn die | |
Printausgaben eingestellt werden und im Netz keine Finanzierung möglich | |
ist. | |
7. Die Ressourcen für Journalismus hängen an den Einnahmen, weniger | |
Einnahmen bedeuten weniger Ressourcen und damit sinkende Qualität. | |
8. Verlage müssen die Marke einer Zeitung im Netz über eine strikte | |
Preisbindung gestärkt werden. | |
9. Es ist scheinheilig, für Printausgaben und E-Paper Geld zu verlangen, | |
die Inhalte aber dann online umsonst anzubieten. | |
10. Menschen wertschätzen etwas erst, wenn sie dafür bezahlt haben. | |
11. Durchlässige Paywalls erhalten die Reichweite und bringen gleichzeitig | |
regelmäßige Zahler, sie vereinen einen erfolgreichen Mittelweg, der | |
langfristig in harte Bezahlschranken ausgebaut werden kann. | |
12. Mehr Risiko wagen: Ohne Experimente wird es im Onlinejournalismus | |
keinen finanziellen Erfolg geben. | |
13. Je länger Verlage mit Bezahlschranken im Netz warten, umso mehr setzt | |
sich bei Lesern die Vorstellung fest, Onlinejournalismus sei umsonst. | |
14. Katzenbilder können alle – professionellen Journalismus nur Verlage. | |
Trotz dieser seit Jahren von Paywall-Befürwortern wiederholten Argumente | |
hat sich in Deutschland noch keine harte Bezahlschranke – und auch kein | |
alternatives Bezahlmodell durchgesetzt. | |
Deshalb geht die taz in die Offensive. Denn taz.zahl ich unterstützt frei | |
zugänglichen taz-Journalismus im Netz für alle – unverbindlich verbindlich. | |
Mit nur 5 Euro im Monat. Oder auch 10 oder 15. So individuell wie das Netz | |
sind unsere Bezahlmöglichkeiten – im neuen Abo, via Bitcoin, im | |
Kleinstbeitrag. Katzenbilder auf taz.de nicht ausgeschlossen. | |
Qualitätsjournalismus garantiert. | |
RIEKE HAVERTZ, Ressortleiterin taz.de | |
6 Mar 2015 | |
## AUTOREN | |
Rieke Havertz | |
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