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# taz.de -- Religionen reformieren: Krieg im Namen Gottes
> Religionen als Machtinstrumente. Wie ist es möglich, kritisch links und
> gleichzeitig gläubig zu sein?
Bild: Beten – gehört zum Repertoire von guten Gläubigen.
Es ist schon viel Unheil angerichtet worden im Namen Gottes. Und Vorsicht,
ihr Christenmenschen, es sind nicht nur radikalisierte Muslime, die im
Namen Gottes Terror verbreiten.
Nicht nur in den dunklen Zeiten des Mittelalters wurden Tausende von
Menschen getötet, gefoltert und geschändet. Bis heute wird Religion als
Machtinstrument gebraucht.
## Menschen errichten Grenzen mit dem Glaubensargument
Das Bedürfnis zu glauben wird geschaffen, um die Anderen, die
Nichtgläubigen, die Abtrünnigen zu bekehren oder gar zu töten. Mit großer
Wahrscheinlichkeit auch jetzt, in diesem Moment. Weil sie homosexuell sind
oder weil sie sich für das Recht auf Abtreibung einsetzen, weil sie
unehelich schwanger geworden sind nach einer Vergewaltigung - oder weil sie
sich einfach weigern, weiter in ehelichen Gewaltbeziehungen zu leben.
Gibt es deshalb für aufgeklärte Linke nicht nur eine Antwort: Schluss mit
der Religion?
Wir haben Katrin Göring-Eckardt eingeladen, dieses Thema mit uns zu
diskutieren. Die ehemalige Vorsitzende der Synode der Evangelischen Kirche
in Deutschland und Grünen-Fraktionschefin im Bundestag glaubt weiter an die
friedenstiftende Kraft der Religion und daran, dass die christlichen Werte
Fundament unserer demokratischen Gesellschaftsordnung sind.
Wie passt dazu die Vereinnahmung der Pegida-Anhänger, die genau die
angebliche Wertegemeinschaft des sogenannten christlich-jüdischen
Abendlands als Folie nutzen, auf der sie ihre rassistischen Parolen
ausbreiten?
## Reformen für Religionen
Was sagt der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Prälat Karl
Jüsten, dazu? Müssen nicht endlich viel grundlegendere Reformen in der
katholischen Kirche durchgesetzt werden, um angemessen auf den Zustand der
Welt reagieren zu können?
Und: Braucht vielleicht auch der Islam eine „Reform” in Europa? Wir freuen
uns, dass Aiman Mazyek,Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in
Deutschland, mit uns diskutieren wird. Warum berufen sich so viele
Terroristen auf den Islam? Der islamische Glaube – für uns ein Buch mit
sieben Siegeln?
Was sagt Hilal Sezgin, Philosophin und langjährige taz-Kolumnistin zu
dieser „Islamdebatte”? Und da Religionen ihre Wirkmächtigkeit immer in
einem konkreten Umfeld entfalten und deshalb all diese Debatten nie ohne
den sozialen Kontext diskutiert werden sollten, haben wir Kristin Helberg
dazu gebeten.
Sie beschäftigt sich seit Jahren mit den sozialen Ursachen der
Radikalisierung von Muslimen und zählt zu den Syrien-Expertinnen
Deutschlands. Auch sie ist den taz-LeserInnen als regelmäßige taz-Autorin
bekannt.
INES POHL
12 Feb 2015
## AUTOREN
Ines Pohl
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