# taz.de -- Zwischen Fachwerk und Berghain: System ohne Hierachien | |
> „Kein normales Bürogebäude, sondern ein lebendiger Organismus mitten in | |
> Berlin” – Der Architektur-Wettbewerb ist entschieden. | |
BERLIN taz | Zwar stieg kein weißer Rauch auf, als das Preisgericht nach | |
ganztägiger Sitzung gegen 23.00 seine Entscheidung getroffen hatte – doch | |
auf das Ergebnis hatten die taz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fast | |
ebenso gespannt gewartet wie die Gemeinde auf dem Petersplatz. | |
## Ein lebendiger Organismus | |
Mehr als 35 Jahre nach dem Start in einer Fabriketage im Berliner Wedding, | |
mehr als 25 Jahre nach dem Umzug in die Kreuzberger Rudi-Dutschke-Straße, | |
steht jetzt fest, wohin der zweite Umzug der taz führen wird: in einen von | |
den Zürcher Architekten Piet und Wim Eckert ([1][E2A]) entworfenen Neubau, | |
der nicht wie ein normales Bürogebäude anmutet, sondern eher wie ein | |
lebendiger Organismus. | |
Im Sommer des vergangenen Jahres hatte die taz die Chance erhalten, sich um | |
das ca. 500 Meter südlich des jetzigen Standorts gelegene Grundstück | |
Friedrichstraße 20-22 zu bewerben und ein Teil des dort entstehenden | |
Kreativquartiers zu werden. Damit kann der lang gehegte Wunsch umgesetzt | |
werden, die rund 250 Mitarbeitenden, die derzeit in drei verschiedenen | |
Häusern arbeiten, wieder unter einem Dach zusammenzuführen. | |
## 25 Büros in der Endauswahl | |
Bei dem im April dieses Jahres ausgelobten Wettbewerb „ein neues haus für | |
die taz” hatten es 25 Architekturbüros in die Endausscheidung geschafft. | |
„Die Beiträge”, so die Vorsitzende des Preisgerichts Prof. Ulrike Lauber, | |
„von hohem Niveau, sehr gut bearbeitet und mit vielen Ideen”, machten es | |
der Jury nicht leicht. Der am Ende mit dem 1. Preis ausgezeichnete Entwurf | |
zeichnet sich laut Beurteilung „durch ein System ohne Hierachien” aus: | |
„Hier ist das Netz als Struktur Leitidee des Konzepts und trifft so die | |
Haltung der taz. Der geplante Baukörper passt sich den städtebaulichen | |
Vorgaben an und entspricht dem Bebauungsplan. Aber er kann auch durch die | |
Ausformung von Fassaden und Konstruktion und vor allem durch die innere | |
Aufteilung und Erschließung überzeugen.” | |
## Die taz als Werkstatt und Produktionsstätte | |
Weiter heißt es dort: „Die Fachwerkstruktur ist bestimmendes Thema der | |
Fassade und prägt damit das Erscheinungsbild des Hauses. Es transportiert | |
ein Image der taz: die taz als Werkstatt und Produktionsstätte; ablesbar | |
durch Bezüge vom Konstruktivismus über sowjetischen Radioturm bis zum | |
spacigen Club Berghain.” | |
Anfang September werden die Wettbewerbsarbeiten in einer Ausstellung | |
gezeigt – der Umzug in den Neubau ist für 2017 geplant. | |
Mathias Bröckers | |
11 Jul 2014 | |
## LINKS | |
[1] http://www.e2a.ch/ | |
## AUTOREN | |
Mathias Broeckers | |
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