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# taz.de -- ■ Mit dem Rio-Folgeprozeß auf du und du: Die Beschlüsse
Bonn (taz) – Fünf Jahre nach der Konferenz über Umwelt und Entwicklung
(UNCED) in Rio de Janeiro ziehen die Vereinten Nationen nun eine
Zwischenbilanz. Vom 23. bis 27. Juni wird in New York eine
Sonder-Generalversammlung tagen, die die Umsetzung der Beschlüsse des
Erdgipfels bewerten soll. Zur Beratung werden viele Regierungschefs und
damit auch das Anschieben einiger substantieller Beschlüsse erwartet. Wer
heute auf die Resolutionen von 1992 zurückblickt, merkt schnell, daß der
Optimismus nach dem Ende des Kalten Krieges verfrüht war. Die damals
erwartete Friedensdividende zum Beispiel ist niemals Wirklichkeit geworden.
Heute bestimmen Standortdiskussionen und nicht Umweltfragen das politische
Geschehen.
Doch der damalige Optimismus hat zur Unterzeichnung eines einmaligen
Dokumentes geführt, der sogenannten Agenda 21. In 40 Kapiteln ist hier
festgehalten, welche Politik in Zukunft gemacht werden sollte, um der
Menschheit ein Überleben in Frieden und in einer halbwegs intakten Umwelt
zu sichern. Vergessen wird allzuoft, daß es sich bei der Agenda 21 auch um
ein entwicklungspolitisch bedeutsames Dokument handelt. Der Begriff
„nachhaltige Entwicklung“ wurde in Rio zum ersten Mal zu einem weltweiten
Leitbild erhoben.
1989 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen den
Arbeitsauftrag für die Konferenz über Umwelt und Entwicklung: „UNCED soll
den Übergang von einem fast ausschließlich auf die Förderung
wirtschaftlichen Wachstums ausgerichteten Wirtschaftsmodells zu einem
Modell herbeiführen, das von den Prinzipien einer dauerhaften Entwicklung
ausgeht.“
Um diesen Arbeitsauftrag umsetzen zu können, richteten die Vereinten
Nationen verschiedene Institutionen ein. Das ist vor allem die Kommission
für nachhaltige Entwicklung (CSD), die heute parallel zum Umweltprogramm
der Vereinten Nationen (UNEP) existiert. Die am Rio-Prozeß beteiligten
Staaten haben sich in verschiedenen Gremien auf eine Klimarahmenkonvention,
eine Biodiversitätskonvention und ein Abkommen zum Schutz der Wälder
geeinigt. Auch eine verbindliche Wüstenkonvention ist in Arbeit. Um die
verschiedenen Aufgaben zu bewältigen, ist 1994 die sogenannte „Globale
Umweltfazilität“ (GEF) eingerichtet worden. Von 1994 bis 1997 werden in
diesen Fonds 2,03 Milliarden US-Dollar eingezahlt – das sind zur Zeit rund
3,45 Mrd. Mark. Uwe Kerkow
In den nächsten Tagen werden an dieser Stelle die einzelnen Beschlüsse der
Rio-Konferenz bilanziert
12 Mar 1997
## AUTOREN
Uwe Kerkow
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