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# taz.de -- JVA Weiterstadt lebt
> ■ Das 1993 von der RAF beschädigte Gefängnis Weiterstadt nimmt Arbeit a…
Weiterstadt (taz) – Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Weiterstadt in
Südhessen geht in Betrieb. Mehr als vier Jahre nach dem Bombenanschlag der
Roten Armee Fraktion (RAF) ist der auf den ehemaligen Spargeläckern der
Kommune Weiterstadt gelegene Gebäudekomplex gestern seiner Bestimmung
übergeben worden. Ein „Tag der Genugtuung“ für den hessischen
Justizminister Rupert von Plottnitz (Bündnisgrüne). Denn Weiterstadt
verfüge heute nicht nur über alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, sondern
biete auch hervorragende Voraussetzungen für einen
Untersuchungshaftvollzug, der sich am „Prinzip der Unschuldsvermutung“
orientiere. Von Diktaturen unterscheide sich der Rechtsstaat nämlich
dadurch, daß die Grund- und Menschenrechte auch in den Gefängnissen nicht
ausgesperrt würden, so von Plottnitz vor gut dreihundert geladenen Gästen.
Hart ging von Plottnitz mit denen ins Gericht, die am 27. März 1993 die
Inbetriebnahme um vier Jahre verzögert hatten. Die Täter seien „nicht nur
besonders kriminell, sondern auch besonders blind“ gewesen. „Blind“
deshalb, weil sie mit „terroristischer Gewalt“ über vier Jahre lang die
Verlegung von Untersuchungsgefangenen aus der überbelasteten JVA FrankfurtI
in diese „europaweit beispielhafte Haftanstalt“ verhindert hätten. Den
Vorwurf, daß die U-Haftanstalt „mehr einem Hotel“ ähnele, wies von
Plottnitz zurück. In Weiterstadt werde Freiheitsentzug praktiziert: „Und
der tut weh – auch unter modernen Gefängnisbedingungen.“ Platz bietet die
neue JVA für rund 600 Untersuchungshäftlinge und 304 Justizvollzugsbeamte.
kpk
3 May 1997
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kpk
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