Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Personenführung #33: Jan Feddersen: Der Gutfinder
> Jan Feddersen findet es gut, Dinge gut zu finden. Nicht weil er
> unpolitisch wäre, im Gegenteil.
Bild: Als "kommunistischer Liberaler" mag es Jan Feddersen, emanzipatorische Er…
Beim Kürzen von Texten gilt: Zuerst die Adjektive streichen. Es sei denn,
der Text stammt von Jan Feddersen. Dann gilt: Alles kann raus, aber nicht
die Adjektive. Denn Jan Feddersen, von taz-Freund Christian Specht
liebevoll „Fedders” getauft, ist ein Künstler des beschreibenden Wortes:
„vfl-bochumesk”, „Cage-aux-Folles-haft”, „menschenrechtistisch”. Er
beobachtet genau und versteht es, seine Beobachtungen in Worten
auszudrücken, die man nie zuvor gehört hat und dennoch sofort versteht.
## Er liebt seine Arbeit
Kürzen muss man Texte von Feddersen dabei selten. Denn er liebt seine
Arbeit. Und er beherrscht sein Handwerk. Wenn man 117 Zeilen haben will,
bekommt man 117 Zeilen – immer früher als bestellt. Ein Mann, der schneller
schreibt als sein Schatten.
Jan Feddersen ist schon lange bei der der taz. Er hat in seiner Heimatstadt
Hamburg angefangen, später das taz.mag betreut und ist seit einigen Jahren
als Redakteur für Besondere Aufgaben für das [1][taz.lab] und die
Sonderprojekte – wie derzeit die [2][europa.taz] – zuständig. Und er
berichtet vom ESC, was der Grund ist, weshalb Fedders, der sonst diese
Rubrik betreut, erstmals selber zum „Mitarbeiter der Woche” erklärt wird.
Eine Rubrik übrigens, die manche Kollegen für mcdonaldsesk halten, die
Fedders aber gut findet, weil es zu seinen Stärken gehört, die Stärken
anderer herauszustreichen.
## Charme und Freundlichkeit
Wie alle klugen Linken hat er ein Problem mit der Linken. Das
Moralistische, Alarmistische, Sauertöpfische ist seine Sache nicht. Und dem
schlechten Benehmen, das viele Linke mit kritischem Denken verwechseln,
setzt Feddersen Charme und Freundlichkeit entgegen. Nicht nur linke
Journalisten definieren ihre Arbeit als Scheißefinden und Besserwissen. Ein
Besserwisser ist Feddersen auch (allerdings weiß er wirklich fast alles
besser). Aber er findet es gut, Dinge gut zu finden. Nicht weil er
unpolitisch wäre, im Gegenteil. Ob er über den ESC oder Fußball schreibt,
ist seine Haltung klar: Er ist ein Mann der Aufklärung, der für mehr
Freiheit, mehr Gleichheit, mehr Spaß streitet.
Ein kommunistischer Liberaler. Nur denkt er nicht, dass immer alles
schlechter wird. Fedders ist bereit, emanzipatorische Erfolge zu feiern.
„Man darf gewinnen”, würde er sagen. Aber er würde es schöner formuliere…
Deniz Yücel
13 May 2014
## LINKS
[1] /tazlab
[2] /Taeglich-sechs-Sonderseiten/!138124/
## AUTOREN
Deniz Yücel
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.