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# taz.de -- Promis contra Walser
> ■ Will Quadflieg liest „Auschwitz-Lieder“
enug erinnert? Mit diesem polemisch fragenden Titel einer
Veranstaltungsreihe nahm der Bremer Regisseur Karl Fruchtmann schon vor
Jahren die aktuelle Martin-Walser-Debatte über das Erinnern an die Schoah
vorweg. Denn immer häufiger zeigen Äußerungen vor allem von SchülerInnen
schon heute, daß die Kenntnisse der Judenverfolgung durch die Deutschen
immer häufiger zu bloßen Ahnungen verblassen und dann ganz verschwinden.
Deshalb hat das Schnürschuh-Theater „Das Tagebuch der Anne Frank“
inszeniert und ein ambitioniertes Begleitprogramm zusammengestellt, das
gegen Ende der wochenlangen Reihe immer interessanter wird.
Bevor Ende November Buddy Elias, Cousin von Anne Frank und
Schoah-Überlebender, nach Bremen kommt oder Anfang Dezember der streitbare
Peter Sichrovsky aus seinem Buch „Schuldig geboren“ liest, leisten andere
prominente Mitwirkende schon an diesem Wochenende ihren Beitrag contra
Walser. Morgen, Freitag, liest Will Quadflieg aus den
„Auschwitz-Kinderliedern“ (20 Uhr, Schnürschuh-Theater). Der Bremer
Verleger Helmut Donat hat sie jetzt in zweiter Auflage wieder
herausgebracht und hält das Buch für seine bedeutendste Publikation.
Zur gleichen Zeit wird im Theater eine Ausstellungen mit Zeichnungen von
Robert Schneider gezeigt. Der in Hamburg lebende Künstler hat diesen
Auschwitz-Zyklus in einjähriger Arbeit geschaffen. In diesen großformatigen
Zeichnungen zeigt Schneider Blicke in die Ruine von Auschwitz, doch die
Geschichte des Lagers wird in ihnen beklemmend gegenwärtig (siehe
Abbildung).
Am Samstag zeigen die OrganisatorInnen Karl Fruchtmanns Film „Die Grube“
(20 Uhr, Schnürschuh-Theater). Und am Mittwoch, 25. November, liest Ralph
Giordano aus seinem Buch „Deutschlandreise“ (20 Uhr, ebenfalls im Theater).
ck
19 Nov 1998
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ck
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