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# taz.de -- Workshop Nr. 6: Die TeilnehmerInnen
> Die TeilnehmerInnen des Workshops „Eilmeldung“.
Bild: Die TeilnehmerInnen.
Bei der Auswahl der TeilnehmerInnen wird darauf geachtet, dass eine
interdisziplinäre Gruppe mit unterschiedlichen Vorkenntnissen im
Journalismus entsteht. JedeR kann sich bewerben. Die je zehn Frauen und
Männer pro Workshoptermin sind zwischen 18 und 28 Jahre alt und kommen aus
allen Regionen Deutschlands und aus dem Ausland.
Vera Kern, Studium der Kulturwirtschaft mit Südostasienfokus in Passau,
Indonesien und London. Die Welt ist nur einen Mausklick entfernt. 24/7 up
to date. Höher, schneller, weiter – dem Sog des Internet kann sich der
informierte Mensch heute kaum noch entziehen. Doch wie beim Fast Food gilt
auch für Wissen: es macht schnell satt, doch nachhaltiger Genuss bringt
erst das langsam Gekochte mit den guten Zutaten.
Dominik Mai ist 22 und hat gerade sein Studium der Sozialwissenschaften
(Politikwissenschaft, Soziologie und Kommunikationswissenschaft) an der Uni
Augsburg abgeschlossen. Seit vielen Jahren engagiert er sich als
Seminarleiter und Landesvorstand in der Jungen Presse Bayern.
Mit dem Journalismus hat er ganz klassisch in der Schülerzeitung und dann
bei der Lokalzeitung begonnen. Ab Januar ist er Volontär bei der Augsburger
Allgemeinen. Zum Thema „Eilmeldung“: Alles wird schneller in unserer
Gesellschaft. Auch der Journalismus – aber geht da nicht manchmal etwas
verloren?
Peter Lebrun, 24 Jahre alt. Ich als (Noch-)Belgier, lebe seit gut 4 Jahren
in Köln. Hier habe ich 2009 auch mein Studium Medienkommunikaton/
Journalismus erfolgreich abgeschlossen und befinde mich seitdem auf
journalistischem Selbstfindungskurs. Immer querfeldein. Im Moment bin ich –
ganz „untazig" – beim Privatfernsehen.
Wenn ich ganz ehrlich bin: Zum Workshop-Thema fallen mir neben einer kurzen
Anekdote fast ausschließlich Fragen ein. Zunächst die Anekdote: Freitag, 7.
Mai 2010. In einer Kölner TV-Nachrichten-Redaktion blitzt eine knappe
Stunde vor Sendestart die, lediglich aus der Schlagzeile bestehende,
Eilmeldung „Time Square evakuiert" über die Computermonitore. Nirgends auch
nur der kleinste Infofetzen. Ich als Praktikant bemühe meinen
Twitter-Account.
Und siehe da: Augenzeugenberichte, Links zu Text-Quellen und
Live-Video-Streams. Eine Off-Meldung schaffte es so noch gerade in die
Sendung. Was uns direkt zu folgenden Fragen führt: Machen Eilmeldungen die
Gesellschaft wirklich informierter? Oder verlangen sie von uns nicht viel
mehr, noch kritischer mit Informationen umzugehen?
Wie bewerte ich eigentlich den Informationsstand einer Gesellschaft?
Quantitativ oder qualitativ? Und wie sehr ist eine, als Eilmeldung
deklarierte, Nachricht Dingen wie Agenda Setting oder Konkurrenzkampf von
Nachrichtenagenturen unterworfen? Übrigens. Ein Link zum Thema:
[1][titanic-magazin.de ]
Wolfgang Gründinger, 26 Jahre alt, aufgewachsen in einer bayerischen
Bauern- und Fischerei-Kleinstadt und seit drei Jahren Wahl-Berliner. Neben
meinem Studium der Politik- und Sozialwissenschaften in Regensburg, Berlin
und Santa Cruz (Kalifornien) mit Schwerpunkt Demokratieforschung habe ich
mehrere Bücher veröffentlicht („Aufstand der Jungen“, „Die Energiefalle…
und in zahlreichen NGOs und Thinktanks zu Themen rund um Energie,
Generationengerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Demokratie gearbeitet.
Eilmeldungen erreichen mich weder über die taz noch sonstige Holzmedien,
sondern rasend schnell über Facebook oder Twitter, und zwar überall wo mein
Mobiltelefon UMTS empfängt. Online ist nicht nur wahnsinnig schnell in
Informationsverbreitung, sondern bietet auch unglaubliche Potenziale für
demokratische Partizipation und Netzaktivismus – doch diese Potenziale muss
man erst noch aktivieren.
Vanessa Weiss. Seit 2007 Studentin der Kulturwissenschaften mit dem
Hauptfach Germanistik und dem Nebenfach Europäische Geschichte an der
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg beende ich nun mit 22 Jahren mein
Bachelor-Studium. Die nächste Etappe auf dem Weg ins Berufsleben stellt für
mich die Erlangung des Masters in Germanistik dar, der mich für die
nächsten zwei Jahre in Beschlag nehmen wird.
Journalistische Erfahrungen sammelte ich in der Vergangenheit vor allem auf
lokaler Ebene wie durch Praktika beispielsweise in der Magdeburger
Lokalredaktion der Volksstimme. Kritisch gehe ich nicht nur mit der Sprache
um, sondern auch mit den Musicals, die ich als freie Mitarbeiterin für das
Da Capo Musical Magazin bewerte. Zukünftig würde mich ein Praktikum im
Ausland reizen.
Mit Eilmeldungen in den Printmedien wurde ich in der Praxis bisher nicht
konfrontiert, was möglicherweise darauf zurück zu führen ist, dass sie
insbesondere in den neuen Medien wie Fernsehen, Radio und auch dem Internet
präsent sind.
Unter einer informierten Gesellschaft stelle ich mir vor, dass es eine
Vielzahl von Menschen gibt, die sich mittels unterschiedlicher Medien, ob
Print, Radio, Fernsehen und Internet, über das regionale und überregionale
Geschehen informieren und sich ihr Wissen nicht auf Eilmeldungen
beschränkt, welche ihnen durch ein Radio zu Ohren gekommen sind.
Daniel Stahl, 26 Jahre. Ich studiere Germanistik und
Kommunikationswissenschaft an der Uni Bamberg und grüble zurzeit über ein
Thema für meine Diplomarbeit. Sonst schreibe ich für unsere Bamberger
Studentenzeitung OTTfried und als freier Mitarbeiter für Regionalzeitungen.
Dank des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) und
einiger Praktika weiß ich, dass ich bald zur informierten Gesellschaft
beitragen möchte. Wobei informiert leider nicht gleich gut informiert
heißen muss.
Informationen sind heute schnell und überall verfügbar, eine Eilmeldung
nach der anderen. Das macht die Auswahl und Gewichtung eben dieser
Informationen für viele Menschen schwierig(er). Und das führt dazu, dass
die vermeintliche Wahrheit oft irgendwo hinter einem Informationsschwall
verloren geht.
Linda Rustemeier. Seit 25 Jahren stelle ich Fragen und beantworte sie, ohne
Eile, oft in Eile. Um weiteren Input zu bekommen studiere ich Kommunikation
& Literatur in Erfurt. Aufgewachsen in Mainz, seit ich denken kann
journalistisch & politisch aktiv. Gern unterwegs am Puls der Zeit.
Neugierig & durstig nach dynamischen Entwicklungen, wie einer an sich
wachsenden, positiven sowie toleranten Gesellschaft.
Können Eilmeldungen eine informierte Gesellschaft formen? Literaturkritiker
Matthew Arnold sagt: „Journalismus ist Literatur in Eile.“ Eilmeldungen
sollten nachhaltig anregend & aufklärend sein, nicht negativ aufregend. Im
Idealfall.
Maximilian Brustbauer. Ich komme aus Österreich und studiere Germanistik
sowie Geschichte an der Universität Wien. Ein Statement zum Thema
„Eilmeldung“? Ich bin gespannt, was kommt!
Samuel Lennartz. Ich bin 19 Jahre alt und komme aus Kassel. Nächstes Jahr
mache ich Abitur. Informationen gibt es genug und sie sind vor allem durch
das Internet jederzeit und für jeden abrufbar. Aber die Masse ist nicht
entscheidend. Die Informationen müssen sortiert werden.
Das ist Aufgabe der Medien (und des Journalismus) und jedes einzelnen.
Deshalb ist auch Aktualität allein nur begrenzt von Bedeutung. Wichtiger
ist die tatsächliche Bedeutung der Information und der Zusammenhang in dem
sie steht. Das kommt zum Teil in Nachrichten und Zeitungen zu kurz.
Annabelle Georgen, 26 Jahre alt, Französin. Master in Journalismus
(Institut de journalisme de Bordeaux Aquitaine), Master in Soziologie
(Université Bordeaux II). Redakteurin bei der Nachrichtenredaktion der
Tageszeitung Sud Ouest. Kulturjournalistin für zahlreiche französische
Magazine und Tageszeitungen. Mein Projekt: Korrespondentin in Berlin
werden, eine Stadt, in die ich mich verliebt habe.
In einer Gesellschaft, die von Eilmeldungen und einem ständigen Strom an
Nachrichten übersättigt ist, muss der Journalist fähig sein, vom durch
rauschenden Zug abzuspringen: Um sich die Zeit zu nehmen, Informationen
gründlich zu analysieren und unbekannte Pfade zu gehen.
Lena Kirschenmann, 24 Jahre, Hamburg. Warum Hamburg? Heut morgen keine MoPo
gelesen? Ist das zweitbeliebteste Bundesland nach Bayern. Apropos Bayern:
Eben 0:0 gegen Dortmund. Hab die Sportnews abonniert. Bin jetzt noch
schneller informiert. Ich weiß Bescheid. Und heißt es nicht: Wissen ist
Macht?
Um nicht nur zu wissen, was auf der Welt los ist, sondern es auch zu
verstehen, nehm ich mir lieber ein bisschen mehr Zeit...und studiere im 7.
Semester auf Bachelor Sozialökonomie - Wirtschaft und Gesellschaft. Wenn
ich irgendwann verstanden habe, wie das alles läuft, was mach ich dann mit
der Info?
Silvia Vogelsang. Ich bin 19 Jahre alt, wohne im Münsterland und werde
voraussichtlich im nächsten Jahr mein Abitur machen. Danach ist erst einmal
eine Auszeit angebracht - 13 Jahre Informationsbombardierung können einen
ganz schön schlauchen. Ob ich in Übersee von dieser loskommen kann, ist
natürlich eine andere Frage.
Einmal im Internet nach den Emails zu schauen genügt bekanntlich, um über
Lacher, Skandal und Unglück des Tages Bescheid zu wissen. Doch bin ich
deshalb jetzt informiert?
Xavi Parrilla Guix. Ich bin 23 Jahre alt und wohne in Barcelona. Meine
Muttersprachen sind Katalan und Spanisch. Seit meinem 9. Lebensjahr habe
ich die Deutsche Schule in Barcelona besucht. Dort lernte ich Deutsch,
Englisch und Französisch und machte 2005 mein Abitur.
Ich habe zuerst Jura, später Journalismus an der Universitat Pompeu Fabra
in Barcelona studiert. Jetzt mache ich ein zweijähriges Praktikum an der
spanischen öffentlichen Presseagentur Efe und werde deswegen im Januar für
mindestens ein Jahr nach Rabat ziehen. Theater, Literatur und Sport sind
einige meiner Hobbys.
Heutzutage werden Eilmeldungen zu viel benutzt. Das Internet und die Social
Networks haben wichtige Medien in Spanien (wie „El País") dazu gebracht,
alle fünf Minuten auf Ihren Internet-Seiten neue Eilmeldungen zu
veröffentlichen. Eine Eilmeldung gehört zum Handwerk des Journalismus, wenn
über unerwartete, außerordentliche Ereignisse informiert werden soll.
Z.B. über die Anschläge am 11. September 2001 in New York oder über die
Anschläge am 11. März 2004 in Madrid. Die Eilmeldung gibt dann den Bürgern
wichtige Informationen, damit sie in einer außerordentlichen Lage reagieren
können. Die Eilmeldung informiert über das „was“ und das „wo“, ist ab…
die Spitze eines Eisbergs, deren „wer“, „wann“ und vor allem „warum�…
dem Wasser verborgen bleiben.
Christina Schmidt. Ich bin 24 Jahre alt und studiere mich seit fünf Jahren
durch die theoretischen Sphären der Sozialwissenschaften an der
Humboldt-Universität zu Berlin. Dabei interessiert mich meist vielmehr, was
die wissenschaftliche Annahme ganz praktisch für unsere Gesellschaft
bedeutet.
„Eilmeldungen“ gibt es hier im politischen Berlin viele. Noch bevor die
Pressekonferenz beendet ist, leuchtet schon die Nachricht auf dem
Bildschirm. Die wertvolle Information vermisse ich am nächsten Morgen in
der Zeitung trotzdem. Daher engagiere ich mich selbst bei einem langsamerem
Medium, dem halbjährig erscheinende Journal 360°.
Raphael Kösters, 22 Jahre. Ich komme ursprünglich aus dem Münsterland und
bin momentan Student der Politik- und Kommunikationswissenschaften an der
Universität Mannheim. Im vergangenen Jahr habe ich für ein halbes Jahr in
Budapest studiert. Im Gegensatz zu vielen meiner Kommilitonen, die aktuell
um Plätze an den Journalistenschulen der Republik kämpfen, habe ich mit
klassischem Journalismus bisher wenig zu tun gehabt.
Im Laufe des Studiums und durch Tätigkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit
ist meine Lust am Schreiben jedoch immer größer geworden, was auch den
taz-Workshop für mich besonders reizvoll gemacht hat. Welche Konsequenzen
eine unerwartete Eilmeldung mit sich ziehen kann, habe ich während Praktika
im politischen Bereich festgestellt.
So musste etwa durch jenen Rücktritt oder diese Meinungsänderung plötzlich
die Arbeit der letzten Tage und Wochen über Bord geworfen werden. Von jetzt
auf gleich kann es heißen, neue Konzepte zu entwerfen, Strategien zu
überarbeiten und die eigene Positionierung zu hinterfragen. Das alles mit
einem engen Zeitfenster – oder bis zur nächsten Eilmeldung.
May Naomi Blank, 20 Jahre alt. Habe gerade mein Politikwissenschafts-
Studium an der FU Berlin begonnen und habe dafür die
Blumenkleid-und-Hollandrad-Idylle Amsterdams verlassen. Hatte mich nach
meinem Abi spontan dazu entschlossen, Journalistin zu werden und bin
daraufhin von einem Praktikum zum nächsten getingelt.
Habe so ziemlich alles gemacht, von der Arbeit an der Druckerpresse bis zum
Briefe sortieren im Bundesverteidigungsministerium. Bereue nichts, kämpfe
aber mittlerweile gegen die Ausbeutung von Arbeitskräften und bin
Redakteurin der Critica, der Semesterzeitung des SDS.
Ich twittere, also bin ich. Das ist die Eilmeldung der
Informationsgesellschaft. Aber heute ist nicht mehr die Frage, wie ich an
Informationen komme. Die Herausforderung besteht darin, dem Eilstrom des
Überfluss aus dem Weg zu gehen. Doch das ist im Zeitalter des Internets
nicht so leicht. Dafür braucht es gute Journalisten, bessere Spam-Filter
und weniger Freunde mit Facebook-fähigem Handy.
Max Lange, 23 Jahre. Ich beende gerade mein Studium der
Sozialwissenschaften an der Uni Osnabrück und freue mich auf einen
spannenden Workshop. Eilmeldung: Ein Junge mit ausgebeulten Hosen und Mütze
steht an einer Berliner Straßenecke, einen Packen frisch gedruckter
Zeitungen unter dem Arm, und ruft: „Eilmeldung, Eilmeldung!“
Das ganze jedoch in schwarzweiß. Heute ruft mir dann eher Spiegel Online
„Eilmeldung!“ entgegen – da spar ich die zehn Pfennig und weiß sogar
Wahlergebnisse, bevor sie offiziell verkündet werden, oder ob Paris Hilton
von der Polizei angehalten wurde.
Eleonora Roldán Mendívil, Tochter, Schwester, Freundin, Aktivistin, freie
Autorin. Mein Leib ist 22 Jahre alt, geboren wurde ich von meiner Mutter.
Denke und arbeite vorwiegend auf Deutsch und Spanisch; machmal auch auf
Englisch und Französisch. Studiere noch Politikwissenschaft in Potsdam,
hoffentlich bald Sozialwissenschaften an der Humboldt Universität zu
Berlin.
Eilmeldung. Die informierte oder die manipulierte Gesellschaft? Zwar gibt
es in der BRD offiziell keine Pressezensur jedoch haben die Medien die
Freiheit zu entscheiden über was sie berichten und über was nicht. Ist die
'westliche' Gesellschaft heute wirklich so gut 'informiert'?
Wo gibt es Lücken; wo wird zensiert? Entscheiden wir als Individuen
tatsächlich über das was wir wissen wollen oder sind wir bloß Marionetten
der Politik und des Konsums? Oft gilt nur: je schneller desto besser. Gut
recherchierte Arbeit mit verlässlichen Quellen werden seltener; eher wird
der private Twitterblog von Politiker_innen genutzt. Wohin geht es also mit
dem Journalismus und was sind die Herausforderungen der Zukunft?
Marius von Holleben. Geboren 1986 in Oberkirch, Abitur in Achern,
Zivildienst in Freiburg, Studium in Basel. Mich zieht es in den Süden. Doch
bevor ich mich bei La Repubblica bewerbe gehts's noch einmal zurück in den
Nordosten. Jetzt ist es so weit. Das Studium ist abgeschlossen und wir
wollen weiter.
Eilmeldung ist das Thema und das sind meine Anmerkungen: Eine
Twitter-Kritik fände ich spannend. Es wird Zeit, dass mal jemand dem Tweet
kritisch unter den Rock schaut und eine mögliche Über-, bzw. Unterbewertung
dieses schönen Tools thematisiert. Die Eilmeldung an sich ist mir
unsympathisch.
'Wichtig, wichtig, alle aus dem Weg', schreit sie uns entgegen. Doch wie
relevant sind denn die Eilmeldungen des 21. Jahrhunderts? Bringt die
Demokratisierung von Information durch das Internet nicht interessantere
Wege der Übermittlung? Sollte man die neue Informationsvielfalt nicht
nutzen um Ereignisse in Ruhe und vollends zu begreifen, anstatt sich auf
verkürzte Instant-Nachrichten zu konzentrieren?
Ein anderer Gedanke ist die mögliche Auflösung der Relevanz von Nachrichten
durch die globalisierte Nachrichtenmaschine. Was wir lesen, hören, sehen
sind Berichte über Dinge, Menschen und Geschehnisse vom anderen Ende
unserer Welt. Sind Weltnachrichten für den Einzelnen relevant? Ich weis es
nicht. Sagt es mir.
Alina Kallenbach, 22 Jahre alt. Ursprünglich komm ich aus
Schleswig-Holstein, das Studium hat mich aber nach Greifswald verschlagen.
Dort widme ich mich nun im 5. Semester der Kommunikations- und
Politikwissenschaft. Nebenher arbeite ich ehrenamtlich im Lokalsender
„radio 98eins“ und bin, wie das Motto unserer Sendung verrät, immer„am P…
der Stadt“.
Gerade hab ich ein Praktikum bei einem großen öffentlich-rechtlichen Sender
absolviert und durfte erfahren, wie die Vollblutprofis arbeiten - nicht
viel anders als wir in unserem kleinen Laden. Nun bin ich darauf gespannt,
wie im Print gearbeitet wird, da ich in der Hinsicht noch keinerlei
Erfahrung habe. Zum Thema „Eilmeldung – Die informierte Gesellschaft“ fä…
mir ein Erlebnis ein: Vor circa einem Jahr hatte ich zwei Monate keinen
Internetanschluss.
Also radelte ich jeden Tag in die Unibibliothek um meine E-Mails abzurufen
und mich zu informieren. Einmal am Tag für ca. 45 Minuten. Meine Freunde
waren schockiert: „Wie?? Nur einmal am Tag die Mails checken?“. Niemand
konnte das verstehen. Doch ich muss sagen, es war recht angenehm.
Man muss nicht immer durchgehend online und erreichbar sein. Natürlich muss
man sich informieren, aber nicht immer und überall. Nachdem ich in meiner
Wohnung wieder einen Internetanschluss hatte, blieb ich bei dem Prinzip:
Nur dann ins Internet, wenn man auch wirklich einen Plan hat, was man will.
Dadurch bin ich zwar nicht 24/7 up to date, aber ich denke trotzdem
informiert.
27 Jun 2013
## LINKS
[1] http://www.titanic-magazin.de
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