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# taz.de -- Ein Knast-Abo spenden: Zeitungen für eine verschlossene Welt!
> taz in den Knast: Der Verein „Freiabonnements für Gefangene“ e. V.
> vermittelt seit über 35 Jahren Zeitungen an Menschen in Haft. Ein Abo
> bedeutet Teilhabe.
von Sybill Knobloch
Können sich Inhaftierte im Internet frei informieren? Vor wenigen Wochen
haben wir dazu verschiedene Expert:innen befragt. André aus der JVA
Straubing schrieb uns: „Auf dem Rechner befinden sich nur Microsoft Excel
und Word. Weiterhin sind alle Funktionen sehr stark durch verweigerte
Zugriffsrechte eingeschränkt. Der Rechner ist auch in kein Netzwerk
eingebunden.“
Dr. Tanja Lehmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für
Soziologie der TU Chemnitz, beschreibt die Situation so: „In allen
Bundesländern sind Angebote im Bereich der Resozialisierung wie
Lernplattformen oder die Möglichkeit eines Fernstudiums/-kurses etabliert.
Einige Länder wie Niedersachsen oder Thüringen wagen durch den Einbau von
Multimediasystemen einen Vorstoß im Bereich der Nutzung.“
Christian Reschke, Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und
Antidiskriminierung, informiert: „Wir haben aus einem von 2016 bis 2019
geführten Forschungsprojekt Erfahrungen über die Internetnutzung von
Gefangenen gesammelt. Aus diesen Erfahrungen resultiert noch ein Setting
von über 100 Internetseiten. Dieses Setting wollen wir in Teilen zu ersten
Internetfreischaltungen nutzen.“ Es wird sich also zukünftig etwas ändern.
Das ist auch angebracht, schreibt Dr. Lorenz Bode, Richter in Magdeburg:
„Gefangene sind über Artikel 1 Absatz 3 Grundgesetz, der alle staatliche
Gewalt, also auch die Justizvollzugsbehörden, an die Garantien der
Grundrechte bindet, weiterhin Grundrechtsträger. Dass ihnen ein
Internetzugang zur Verfügung steht, ist richtig und wichtig. Denn dabei
geht es um nichts weniger als einen zeitgemäßen Kontakt zur Außenwelt.“
Heute jedoch sind Zeitungen gegenüber dem Internet die weitaus wichtigere
Informationsquelle im Gefängnis. Alexander aus der JVA Uelzen schreibt:
„Ich lese Zeitungen, um nicht den kompletten Anschluss zur Außenwelt zu
verlieren.“ Freiabonnements für Gefangen e.V. , Sybill Knobloch, Broschüre
„Digitalisierung im Vollzug – Sommer 2022“
Schon mit 60 Euro können Sie einem Inhaftierten für 10 Wochen jeden Tag
eine taz ins Gefängnis liefern lassen. Zum taz-Abomindestpreis von 250,80
Euro können wir die taz gleich ein halbes Jahr liefern. Zum Formular
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22 Nov 2022
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## AUTOREN
Marthe Ruddat
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