Maria von Magdala wird im Lukasevangelium (Lk 8,2) an erster Stelle unter den Frauen
genannt, die Jesus geheilt hatte und die ihn dann begleiteten und unterst�tzten. Dass
sie die S�nderin war, die Jesus die F��e wusch (Lk 7,36-50), und dass sie die Schwester
der Marta und des Lazarus war (Lk 10,38-50; Joh 12,1-8), wird in der abendl�ndischen
Liturgie seit Papst Gregor d. Gr. allgemein vorausgesetzt, ist jedoch nicht sicher.
Dagegen wird klar berichtet, dass sie beim Kreuz Jesu stand (Mk 15,40-41), dass sie
beim Begr�bnis Jesu dabei war (Mk 15,47) und am Ostermorgen mit anderen Frauen zum Grab
ging (Mk 16,1-8). Ihr ist der auferstandene Herr zuerst erschienen und hat sie mit der
Osterbotschaft zu den J�ngern gesandt (Mk 16,9; Joh 20,14-18).
Er�ffnungsvers
Vgl. Joh 20, 17
Der Herr sprach zu Maria Magdalena:
Geh zu meinen Br�dern und sag ihnen:
Ich gehe zu meinem Vater und zu eurem Vater,
zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Tagesgebet
Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,
die heilige Maria Magdalena
durfte den Auferstandenen sehen
und als Erste den J�ngern die �sterliche Freude verk�nden.
Gib auf ihre F�rsprache auch uns den Mut,
zu bezeugen, dass Christus lebt,
damit wir ihn einst schauen in seiner Herrlichkeit,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur Lesung Die Lesung ist ein Lied der Liebe, dessen Stimmung durch die je viermal
wiederholten Zeitw�rter suchen und finden gekennzeichnet ist. Es ist das unruhige Herz,
das den Geliebten sucht (auch der Ausdruck den meine Seele liebt kehrt viermal wieder).
Das Suchen und Finden, von denen dieses Lied erz�hlt, meint nicht ein pers�nliches
Erlebnis des Dichters, es wird vielmehr mit lyrischer Kunst die Situation der Liebe
geschildert, die sich nach Erf�llung sehnt. - In der religi�s-mystischen Deutung des
Hohenlieds versteht man die Nacht (3,1) als den Zustand seelischer Dunkelheit und
Verwirrung, die n�chtliche Wanderung als die hilflosen Versuche des Menschen, die
Wahrheit und die Gottvereinigung zu finden, die doch nur gefunden werden kann, wenn er
selbst, der die Wahrheit und das Leben ist, das Herz weckt und auf die Suche schickt;
nur weil er selbst den Suchenden schon gefunden hat, kann dieser ihn finden. - Hld
5,2-8; Ps 24,5-6; Ps 63; Hos 5,15; Am 5,4.14; Mt 7,7-8.
ERSTE Lesung
Hld 3, 1-4a
Ich fand ihn, den meine Seele liebt
Lesung aus dem Hohenlied
So spricht die Braut:
^1Des Nachts auf meinem Lager suchte ich ihn, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und
fand ihn nicht.
^2Aufstehen will ich, die Stadt durchstreifen, die Gassen und Pl�tze, ihn suchen, den
meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
^3Mich fanden die W�chter bei ihrer Runde durch die Stadt. Habt ihr ihn gesehen, den
meine Seele liebt?
^4aKaum war ich an ihnen vor�ber, fand ich ihn, den meine Seele liebt.
Oder:
ERSTE Lesung
2 Kor 5, 14-20
Einf�hrung Die Liebe Christi, die den Apostel dr�ngt, ist die Liebe dessen, der f�r uns
alle gestorben ist (2 Kor 5,14). Dieses f�r alle er�ffnet f�r die Menschen von jetzt an
(5,16) neue M�glichkeiten, ihr Leben zu verstehen und zu leben. Die bisherige Situation
der Welt und des Menschen kann als Entfremdung bezeichnet werden; die Fortsetzung des
Textes (5,19) spricht von Verfehlungen, die nichts anderes sind als Erscheinungsformen
der Selbst�berhebung des Menschen, seiner Selbstbehauptung und Ichbezogenheit. Gott hat
diese in sich selbst verlorene Menschheit nicht aufgegeben: Einer ist f�r alle
gestorben; im Tod Jesu hat Gott die Welt gerichtet, und zugleich hat er uns durch
Christus mit sich vers�hnt. Inmitten der alten, vergehenden Sch�pfung kann nun eine
neue Sch�pfung, eine neue Geschichte begonnen. - R�m 6,10; 7,4-6; 14,7-9; R�m 8,10-11;
Gal 6,15; Jes 43,18-19; Offb 21,5.
Wir sch�tzen Christus nicht mehr nach menschlichen Ma�st�ben ein
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Br�der!
^14Die Liebe Christi dr�ngt uns, da wir erkannt haben: Einer ist f�r alle gestorben,
also sind alle gestorben.
^15Er ist aber f�r alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr f�r sich leben,
sondern f�r den, der f�r sie starb und auferweckt wurde.
^16Also sch�tzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Ma�st�ben ein;
auch wenn wir fr�her Christus nach menschlichen Ma�st�ben eingesch�tzt haben, jetzt
sch�tzen wir ihn nicht mehr so ein.
^17Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Sch�pfung: Das Alte ist
vergangen, Neues ist geworden.
Antwortpsalm
Ps 63 (62), 2.3-4.5-6.7-8 (R: vgl. 2)
R Meine Seele d�rstet nach dir, mein Gott. - R
(GL neu 420)
2 Gott, du mein Gott, dich suche ich,
II. Ton
meine Seele d�rstet nach dir.
Nach dir schmachtet mein Leib
wie d�rres, lechzendes Land ohne Wasser. - (R)
3 Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum,
um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
4 Denn deine Huld ist besser als das Leben;
darum preisen dich meine Lippen. - (R)
5 Ich will dich r�hmen mein Leben lang,
in deinem Namen die H�nde erheben.
6 Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele,
mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen. - (R)
7 Ich denke an dich auf n�chtlichem Lager
und sinne �ber dich nach, wenn ich wache.
8 Ja, du wurdest meine Hilfe;
jubeln kann ich im Schatten deiner Fl�gel. - R
Ruf vor dem Evangelium
Halleluja. Halleluja.
Maria Magdalena, sag uns, was hast du gesehen?
Das Grab des Herrn sah ich offen
und Christus von Gottes Glanz umflossen.
Halleluja.
Das Evangelium ist Eigentext dieses Gedenktages
Zum Evangelium Die Erscheinung des Auferstandenen vor Maria aus Magdala am Ostermorgen
wird im Johannesevangelium anders erz�hlt als bei Mt 28,9-10. Nach Johannes 20,1 ging
Maria aus Magdala als Erste allein zum Grab, und sie blieb auch beim Grab, als die
J�nger wieder nach Hause gingen. Ihr Herz war wach, und ohne er zu begreifen, sp�rte
sie die geheimnisvolle Botschaft des leeren Grabes. Weil ihr Herz bereit war, konnte
sie dem auferstandenen Herrn begegnen; sie sah, weil sie glaubte. Auch sie hat den
Auferstandenen, den etwas seltsam Fremdes umgab, nicht sogleich erkannt; erst die
Stimme Jesu, der sie mit ihrem Namen anredete, hat sie vollends wach gemacht. Nur vom
h�renden Glauben kann von jetzt an die Gegenwart des von der Gottheit aufgenommenen und
erf�llten Christus wahrgenommen werden. Der volle Osterglaube aber besteht darin, dass
der Mensch, wie Maria aus Magdala, sich selbst in die m�chtige Bewegung zum Vater
hineinbegibt, die das Ostergeheimnis Christi ausmacht. - Von diesem Evangelium her ist
auch die Lesung aus dem Hohenlied (3,1-4a) neu zu lesen (1. Lesung).
Evangelium
Joh 20, 1-2.11-18
Frau, warum weinst du? Wen suchst du?
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
^1Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala fr�hmorgens, als es noch dunkel war,
zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
^2Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem J�nger, den Jesus liebte, und sagte zu
ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn
gelegt hat.
^11Maria aber stand drau�en vor dem Grab und weinte. W�hrend sie weinte, beugte sie
sich in die Grabkammer hinein.
^12Da sah sie zwei Engel in wei�en Gew�ndern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den
anderen dort, wo die F��e des Leichnams Jesu gelegen hatten.
^13Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen
Herrn weggenommen, und ich wei� nicht, wohin man ihn gelegt hat.
^14Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber
nicht, dass es Jesus war.
^15Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der
G�rtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn
gelegt hast. Dann will ich ihn holen.
^16Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebr�isch zu ihm:
Rabbuni!, das hei�t: Meister.
^17Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater
hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Br�dern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem
Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
^18Maria von Magdala ging zu den J�ngern und verk�ndete ihnen: Ich habe den Herrn
gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.
F�rbitten
Jesus Christus, der der heiligen Maria Magdalena nach seiner Auferstehung erschienen
ist, bitten wir:
F�r alle Frauen, die deiner Botschaft dienen: dass sie freudig deine Auferstehung
bezeugen. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
F�r alle Menschen: dass sie den Sieg des Lebens �ber den Tod erfahren. (Stille) Herr,
erbarme dich.
F�r alle, die in Schuld verstrickt sind: dass sie von ihren S�nden befreit werden.
(Stille) Herr, erbarme dich.
F�r unsere Verstorbenen: dass sie zum Leben der Herrlichkeit gelangen. (Stille) Herr,
erbarme dich.
Herr Jesus Christus, die heilige Maria Magdalena war dir in treuer Liebe verbunden.
Ihre F�rsprache mehre auch unsere Liebe zu dir, der du lebst und herrschest in alle
Ewigkeit. A.: Amen.
Gabengebet
Wir bitten dich, Herr,
nimm unsere Gaben entgegen,
so wie dein Sohn den Dienst
der heiligen Maria Magdalena angenommen hat.
Er, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Kommunionvers
2 Kor 5, 14-15
Die Liebe Christi dr�ngt uns, wenn wir erkl�ren:
Er ist f�r alle gestorben,
damit die Lebenden nicht mehr f�r sich leben,
sondern f�r den, der f�r sie starb und auferweckt wurde.
Schlussgebet
Allm�chtiger Gott,
deine heilige Gabe erf�lle uns
mit aufrichtiger Liebe zu dir.
Lass uns nach dem Vorbild der heiligen Maria Magdalena
Christus, unserem Herrn und Meister,
in Treue nachfolgen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Schott Tagesliturgie
Samstag
22
Juli 2023
* zur�ck
* weiter
* Samstag der 15. Woche im Jahreskreis
* Hl. Maria Magdalena
* Lesejahr: A I, StB: III. Woche
[Samstag, 22.07.2023___]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
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F�r Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im
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Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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