Zur Lesung Heiliger Boden ist da, wo Gottes Gegenwart erfahren wird (Ex 3,5; vgl. Gen
28,17). Die Midianiter, bei denen sich Mose aufh�lt, waren Kamelnomaden, die ihre
Weidepl�tze am Golf von Akaba hatten. In der freien Luft der W�ste, weit fort von
�gypten, dem Land des G�tzendienstes und der Unterdr�ckung, empf�ngt Mose die
Gotteserscheinung und den Auftrag, Israel aus �gypten herauszuf�hren. Nicht umsonst
stellt Gott sich vor als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (V. 6); den V�tern hat er
das Land Kanaan und zahlreiche Nachkommenschaft verhei�en; die zweite Verhei�ung ist
erf�llt, und jetzt erinnert sich Gott auch an die erste, d. h., er geht daran, sie zu
verwirklichen. Wenn Gott sich erinnert, wenn er das Elend seines Volkes sieht, ihren
Notschrei h�rt und herabkommt, um sie zu befreien (3,7; vgl. 6,5), so sind das alles
menschliche Ausdrucksweisen, die besagen, dass Gott nicht ein ewig einsamer und
unbeteiligter Gott ist; Gott wei� um das Schicksal der Menschen; das Elend der Armen
und Unterdr�ckten ist ihm nicht gleichg�ltig. - Apg 7,30-35; Ex 19,12; Jos 5,15; Gen
17,1; Mt 22,32; Mk 12,26; 1 K�n 19,13; Jos 1,5; Apg 7,7.
ERSTE Lesung
Ex 3, 1-6.9-12
Der Engel des Herrn erschien ihm in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug
Lesung aus dem Buch Exodus
^1In jenen Tagen weidete Mose die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des
Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh �ber die Steppe hinaus und kam zum
Gottesberg Horeb.
^2Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch
emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht.
^3Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die au�ergew�hnliche Erscheinung ansehen.
Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?
^4Als der Herr sah, dass Mose n�her kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem
Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich.
^5Der Herr sagte: Komm nicht n�her heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du
stehst, ist heiliger Boden.
^6Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks
und der Gott Jakobs. Da verh�llte Mose sein Gesicht; denn er f�rchtete sich, Gott
anzuschauen.
^9Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen, und ich habe auch gesehen,
wie die �gypter sie unterdr�cken.
^10Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. F�hre mein Volk, die Israeliten, aus
�gypten heraus!
^11Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus
�gypten herausf�hren k�nnte?
^12Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt, und als Zeichen daf�r soll
dir dienen: Wenn du das Volk aus �gypten herausgef�hrt hast, werdet ihr Gott an diesem
Berg verehren.
Antwortpsalm
Ps 103 (102), 1-2.3-4.6-7 (R: vgl. 8a)
R Gn�dig und barmherzig ist der Herr. - R
(GL neu 657, 3)
1 Lobe den Herrn, meine Seele,
II. Ton
und alles in mir seinen heiligen Namen!
2 Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. - (R)
3 Der dir all deine Schuld vergibt
und all deine Gebrechen heilt,
4 der dein Leben vor dem Untergang rettet
und dich mit Huld und Erbarmen kr�nt. - (R)
6 Der Herr vollbringt Taten des Heiles,
Recht verschafft er allen Bedr�ngten.
7 Er hat Mose seine Wege kundgetan,
den Kindern Israels seine Werke. - R
Jahr II
Zur Lesung Die Verse 1-15 sind eine prophetische Scheltrede gegen Assur, an die sich
die Gerichtsdrohung (V. 16-19) anschlie�t. Das m�chtige Assur war im 8. Jahrhundert
eine Zuchtrute in der Hand Gottes (V. 5). Auch das Nordreich Israel war seine Beute
geworden. Aber der K�nig von Assur, dem dieses Prophetenwort gilt (Sargon II.,
722-705), versteht es anders. In einer gro�artigen Prahlrede z�hlt er seine Erfolge auf
und nennt seine Absichten: auch Jerusalem wird an die Reihe kommen. Aber hier t�uscht
er sich. In Jerusalem wird er es nicht mit einem Nichts, einem G�tzen, zu tun haben,
sondern mit Gott, dem Herrn der Heere (V. 16). Der Prophet tritt als Deuter des
Weltgeschehens auf, als Mitwisser der Pl�ne Gottes. Was er hier sagt, ist nicht Politik
oder Geschichtsphilosophie; es ist die Sprache des Glaubens an Gott als den souver�nen
Herrn aller Geschichte. - Jes 14,24-27; 2 K�n 19,6; Jes 47,6-7; 36,18-20; 45,9: R�m
9,20-21.
ERSTE Lesung
Jes 10, 5-7.13-16
Prahlt denn die Axt gegen�ber dem, der mit ihr hackt?
Lesung aus dem Buch Jesaja
So spricht der Herr:
^5Weh Assur, dem Stock meines Zorns! Es ist der Kn�ppel in meiner w�tenden Hand.
^6Gegen ein ruchloses Volk schicke ich ihn, auf die Nation, der ich z�rne, lasse ich
ihn los, damit er Beute erbeutet und raubt wie ein R�uber, sie zertritt wie den Staub
auf den Stra�en.
^7Doch Assur stellt es sich nicht so vor, sein Herz plant es anders, es hat nur
Vernichtung im Sinn, die Ausrottung nicht weniger V�lker.
^13denn er hat gesagt: Das alles habe ich mit meiner starken Hand und mit meiner
Weisheit vollbracht; denn ich bin klug. Die Grenzen zwischen den V�lkern habe ich
aufgehoben, ihre Sch�tze gepl�ndert, wie ein Held habe ich die K�nige vom Thron
gesto�en.
^14Wie man in ein Nest greift, so griff meine Hand nach dem Reichtum der V�lker. Wie
man verlassene Eier sammelt, so habe ich alle L�nder der Erde gesammelt. Da war keiner,
der mit den Fl�geln schlug, keiner, der den Schnabel aufriss und piepste.
^15Prahlt denn die Axt gegen�ber dem, der mit ihr hackt, oder br�stet die S�ge sich vor
dem, der mit ihr s�gt? Das w�re, wie wenn der Stock den Mann schwingt, der ihn
hochhebt, oder wie wenn der Kn�ppel den hochhebt, der nicht aus Holz ist.
^16Darum schickt Gott, der Herr der Heere, den feisten M�nnern von Assur die
Schwindsucht. Er entfacht ein Feuer unter Assurs Pracht, ein loderndes Feuer.
Antwortpsalm
Ps 94 (93), 5-6.7-8.9-10.14-15 (R: vgl. 14a)
R Du, Herr, wirst dein Volk nicht versto�en. - R
(GL neu 229)
5 Herr, die Frevler zertreten dein Volk,
I. Ton
sie unterdr�cken dein Erbteil.
6 Sie bringen die Witwen und Waisen um
und morden die Fremden. - (R)
7 Sie denken: Der Herr sieht es ja nicht,
der Gott Jakobs merkt es nicht.
8 Begreift doch, ihr Toren im Volk!
Ihr Unvern�nftigen, wann werdet ihr klug? - (R)
9 Sollte der nicht h�ren, der das Ohr gepflanzt hat,
sollte der nicht sehen, der das Auge geformt hat?
10 Sollte der nicht strafen, der die V�lker erzieht,
er, der die Menschen Erkenntnis lehrt? - (R)
14 Ja, der Herr wird sein Volk nicht versto�en
und niemals sein Erbe verlassen.
Nun spricht man wieder Recht nach Gerechtigkeit;
ihr folgen alle Menschen mit redlichem Herzen. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Mt 11, 25
Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unm�ndigen offenbart.
Halleluja.
Zum Evangelium Unmittelbar auf das Drohwort (11,21-24) folgt der Jubelruf Jesu (V.
25-26). Er ist der Form nach ein Gebet, und zwar ein Dankgebet zum Vater, den Jesus
feierlich den Herrn des Himmels und der Erde nennt. Die Weisen und Klugen, die
Theologen, die Schriftgelehrten und Pharis�er haben nichts begriffen: aber die
unm�ndigen, die einfachen, von den Pharis�ern verachteten Leute aus dem Volk verstehen
die Botschaft Jesu. Gott hat es den einen verborgen, den andern offenbart. Gott �ffnet
das Herz der einen f�r den Glauben, und er verschlie�t (verh�rtet, verstockt) das Herz
der anderen im Unglauben. Damit will sicher nicht gesagt sein, dass Gott selbst den
Unglauben verursacht; wenn er sich den Weisen und Klugen verbirgt, so doch nur, weil
diese im Grund ihres Herzens ihn gar nicht sehen wollen, auch nicht bereit sind, sich
von ihm �berraschen zu lassen. - Vers 27 ist nicht die Fortsetzung, sondern eher eine
Erkl�rung und Begr�ndung des Gebetes von Vers 25-26. Jesus ist der Sohn, er hat von
seinem Vater die F�lle des Lebens und der Erkenntnis; er ist es, der allein den Vater
offenbaren, ihn den Menschen zeigen kann. Er offenbart das Geheimnis Gottes denen, die
es fassen: den Armen, den Unm�ndigen. Wer aber die Botschaft Jesu ablehnt, der kennt
auch den Vater nicht. - Lk 10,21-22; Sir 51,1.10-11; Joh 7,48-49; 1 Kor 1,26-31; Weish
9,17; Joh 1,18; 3,35; 10,15; Weish 2,13; Joh 3,11.
Evangelium
Mt 11, 25-27
All das hast du den Weisen verborgen, den Unm�ndigen aber hast du es offenbart
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
^25In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unm�ndigen aber offenbart hast.
^26Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
^27Mir ist von meinem Vater alles �bergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der
Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren
will.
F�rbitten
Jesus Christus wurde unser Bruder, damit wir Kinder Gottes werden. Zu ihm wollen wir
beten:
F�r unseren Papst und alle Bisch�fe: beh�te und best�rke sie in ihrem Dienst. (Stille)
Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
F�r alle, die ein �ffentliches Amt haben: lass sie zum Wohl aller beitragen. (Stille)
Herr, erbarme dich.
F�r alle Notleidenden: nimm dich ihrer an, und mach ihnen Hoffnung. (Stille) Herr,
erbarme dich.
F�r unsere Gemeinde: gib, dass wir dem Willen Gottes immer mehr entsprechen. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Herr, unser Gott, du hast deinen Sohn uns Menschen gleichgemacht. Erh�re unser Gebet
durch ihn, Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Die Flamme ist nicht Gott; aber Gott, der sich nicht in der W�ste offenbarte,
offenbart sich in der Flamme. Die Flamme ist furchtbarer als die W�ste; der Mensch kann
der W�ste trotzen, wenn er Mut und Hilfsmittel genug hat; aber er kann seine Hand auch
nicht eine einzige Minute in der Flamme lassen. Und doch hat die Flamme nichts D�steres
und Feindseliges an sich wie die W�ste. Sie ist rein, sie fasziniert, und man k�nnte
Stunden damit verbringen, sie zu betrachten. So ist Gott, die h�chste Sch�nheit,
bannend und doch unnahbar und unerforschlich. Ihr Schutz ist ihre eigene Sch�nheit,
ihre Reinheit, ihr Licht; aber sie ist nicht nur Abwehr, sie ist selbst Gabe,
Ausstrahlung ihres Reichtums: mitten in der Flamme offenbart sich Gott (J. Guillet).
Gott,
der du uns Vater
und Mutter
und alles bist,
wir danken dir
f�r diese dem�tigende Offenbarung unserer Irrwege,
* Mittwoch der 15. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: A I, StB: III. Woche
[Mittwoch, 19.07.2023__]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
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Katholisches Bibelwerk e.V.
F�r Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im
Gottesdienst �bernehmen
bibelwerk.de
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Liedvorschl�ge
Hier finden Sie Liedvorschl�ge f�r den Gottesdienst
Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen B�cher im
deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern entnommenen Texte die
Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den
Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten)
Einheits�bersetzung der Heiligen Schrift (1980/2016). � 2019 staeko.net
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