Zur Lesung Dass Jakob mit seiner ganzen Familie nach �gypten aufbricht, ist ein schwer
wiegender Schritt. Darf er das Land verlassen, das Gott Abraham und Isaak und auch ihm
selbst verhei�en hat? In Beerscheba, dem Wohnsitz seines Vaters Isaak, empf�ngt Jakob
die Best�tigung f�r seinen Weg und die Verhei�ung der R�ckkehr nach Kanaan. Die
Verhei�ung gilt nicht so sehr ihm pers�nlich als dem Volk, dessen Stammvater er ist.
Das Wiedersehen mit Josef ist f�r Jakob wie eine Gotteserscheinung, wie ein letztes
Zeichen des g�ttlichen Wohlwollens. Der L�uterungsweg Jakobs endet im Frieden (V. 29:
als er ihn sah, lautet in w�rtlicher �bersetzung: als er - Josef - ihm erschien). - Gen
26,23-25; 28,13; 49,33 - 50,3; 45,10; Tob 11,9.
ERSTE Lesung
Gen 46, 1-7.28-30
Jetzt will ich gern sterben, nachdem ich dein Angesicht wieder sehen durfte
Lesung aus dem Buch Genesis
In jener Zeit
^1brach Israel auf mit allem, was ihm geh�rte. Er kam nach Beerscheba und brachte dem
Gott seines Vaters Isaak Schlachtopfer dar.
^2Da sprach Gott in einer n�chtlichen Vision zu Israel: Jakob! Jakob! Hier bin ich!,
antwortete er.
^3Gott sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. F�rchte dich nicht, nach �gypten
hinabzuziehen; denn zu einem gro�en Volk mache ich dich dort.
^4Ich selbst ziehe mit dir hinunter nach �gypten, und ich f�hre dich auch selbst wieder
herauf. Josef wird dir die Augen zudr�cken.
^5Jakob brach von Beerscheba auf. Die S�hne Israels hoben ihren Vater Jakob, ihre
Kinder und ihre Frauen auf die Wagen, die der Pharao geschickt hatte, um ihn zu holen.
^6Sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie in Kanaan erworben hatten, und gelangten
nach �gypten, Jakob und mit ihm alle seine Nachkommen.
^7Seine S�hne und Enkel, seine T�chter und Enkelinnen, alle seine Nachkommen brachte er
mit nach �gypten.
^28Jakob schickte Juda voraus zu Josef, um ihn zu sich nach Goschen zu bestellen. So
kamen sie ins Gebiet von Goschen.
^29Josef lie� seinen Wagen anschirren und zog seinem Vater Israel nach Goschen
entgegen. Als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte lange.
^30Israel sagte zu Josef: Jetzt will ich gern sterben, nachdem ich dein Angesicht
wieder sehen durfte und wei�, dass du noch am Leben bist.
Antwortpsalm
Ps 37 (36), 3-4.18-19.27-28b.39-40b (R: 39a)
R Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn. - R
(GL neu 307, 5)
3 Vertrau auf den Herrn und tu das Gute,
I. Ton
bleib wohnen im Land und bewahre Treue!
4 Freu dich innig am Herrn!
Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt. - (R)
18 Der Herr kennt die Tage der Bew�hrten,
ihr Erbe hat ewig Bestand.
19 In b�sen Zeiten werden sie nicht zuschanden,
sie werden satt in den Tagen des Hungers. - (R)
27 Meide das B�se und tu das Gute,
so bleibst du wohnen f�r immer.
28ab Denn der Herr liebt das Recht
und verl�sst seine Frommen nicht. - (R)
39 Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn,
er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.
40ab Der Herr hilft ihnen und rettet sie,
er rettet sie vor den Frevlern.
R Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn.
Jahr II
Zur Lesung Am Schluss des Hosea-Buches steht neben dem prophetischen Ruf zur Umkehr
die verhei�ende Antwort Gottes: Ich will Israels Abkehr heilen. Die Geschichte des
Nordreichs Israel geht ihrem Ende zu, was sollen da noch die G�tzen (V. 9)? Sie helfen
so wenig wie �gypten oder Assur. Dagegen wei� der Prophet, dass Gott seinem Volk
helfen, ihm Zukunft geben will. Jahwe will f�r Israel alles sein: Arzt, erfrischender
Tau, Baum des Lebens, alles, was das Volk sich von den Baalen erhofft hatte, und noch
viel mehr. Weil der Prophet das wei�, kann er zur Umkehr rufen; die Verse 2-4 k�nnen
geradezu als Anweisung f�r einen Bu�gottesdienst gelten. Nicht Opfertiere sollen sie
mitbringen, sondern Worte der Reue. Das ist durchaus keine billige Bu�e, wenn man wei�,
dass im Wort der ganze Mensch ist. Gott aber rettet, weil er Gott ist, nicht weil der
Mensch auf Grund von Leistungen irgendeinen Anspruch erheben k�nnte. - Vers 10 ist
sp�teres Schlusswort zum ganzen Hosea-Buch; weise ist nicht, wer zu diesem Buch fromme
und weise Spr�che hinzuf�gt, sondern wer die Wege Gottes versteht. - Hos 5,5; 6,1-3; Ps
50,14; Hebr 13,15; Hos 12,2; Jer 9,11; Hos 1,6; 9,15; 2,16-25; Jes 26,19; Mi 5,6; Jes
27,6; Am 9,14; 2 Kor 6,16; Ps 107,43.
ERSTE Lesung
Hos 14, 2-10
Zum Machwerk unserer H�nde wollen wir nie mehr sagen: Unser Gott
Lesung aus dem Buch Hosea
So spricht der Herr:
^2Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem Gott! Denn du bist zu Fall gekommen durch deine
Schuld.
^3Kehrt um zum Herrn, nehmt Worte der Reue mit euch, und sagt zu ihm: Nimm alle Schuld
von uns, und lass uns Gutes erfahren! Wir danken es dir mit der Frucht unserer Lippen.
^4Assur kann uns nicht retten. Wir wollen nicht mehr auf Pferden reiten, und zum
Machwerk unserer H�nde sagen wir nie mehr: Unser Gott. Denn nur bei dir findet der
Verwaiste Erbarmen.
^5Ich will ihre Untreue heilen und sie aus lauter Gro�mut wieder lieben. Denn mein Zorn
hat sich von Israel abgewandt.
^6Ich werde f�r Israel da sein wie der Tau, damit es aufbl�ht wie eine Lilie und
Wurzeln schl�gt wie der Libanon.
^7Seine Zweige sollen sich ausbreiten, seine Pracht soll der Pracht des �lbaums
gleichen und sein Duft dem Duft des Libanon.
^8Sie werden wieder in meinem Schatten wohnen; sie bauen Getreide an und gedeihen wie
die Reben, deren Wein so ber�hmt ist wie der Wein vom Libanon.
^9Was hat Efraim noch mit den G�tzen zu tun? Ich, ja, ich erh�re ihn, ich schaue nach
ihm. Ich bin wie der gr�nende Wacholder, an mir findest du reiche Frucht.
^10Wer weise ist, begreife dies alles, wer klug ist, erkenne es. Ja, die Wege des Herrn
sind gerade; die Gerechten gehen auf ihnen, die Treulosen aber kommen auf ihnen zu
Fall.
Antwortpsalm
Ps 51 (50), 3-4.8-9.12-13.14 u. 17 (R: vgl. 17b)
R Mein Mund soll deinen Ruhm verk�nden. - R (GL neu 176, 4)
3 Gott, sei mir gn�dig nach deiner Huld, V. Ton
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
4 Wasch meine Schuld von mir ab,
und mach mich rein von meiner S�nde! - (R)
8 Lauterer Sinn im Verborgenen gef�llt dir,
im Geheimen lehrst du mich Weisheit.
9 Ents�ndige mich mit Ysop, dann werde ich rein;
wasche mich, dann werde ich wei�er als Schnee. - (R)
12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz,
und gib mir einen neuen, best�ndigen Geist!
13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht,
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir! - (R)
14 Mach mich wieder froh mit deinem Heil;
mit einem willigen Geist r�ste mich aus!
17 Herr, �ffne mir die Lippen,
und mein Mund wird deinen Ruhm verk�nden. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 16, 13ab; 14, 26d
Halleluja. Halleluja.
Wenn der Geist der Wahrheit kommt,
wird er euch in die ganze Wahrheit f�hren
und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Halleluja.
Zum Evangelium Die ganze Ausr�stung der Glaubensboten hei�t: Ich sende euch. Jesus
gibt ihnen keine Siegesgewissheit mit auf den Weg, im Gegenteil: sie werden das
Schicksal dessen erfahren, der sie sendet. Die W�lfe, zu denen sie gesandt werden, sind
die Menschen; die Welt wird ihnen mit Gleichg�ltigkeit und Feindseligkeit antworten.
Die Gleichg�ltigkeit ist das Schlimmere, Feindseligkeit und Verfolgung geben
Gelegenheit, die Botschaft �ffentlich zu verk�nden: vor der religi�sen �ffentlichkeit
der Synagoge und vor der politischen �ffentlichkeit der Statthalter und K�nige (und wie
sie sonst hei�en m�gen). Der Bote Jesu hat keine andere Macht hinter sich als die Kraft
Gottes, und diese offenbart sich in der Schwachheit (2 Kor 12,9): nicht in der Dummheit
eines unklugen Draufg�ngertums und nicht in einem falschen Heroismus; der Bote kann
auch fliehen. - Wie das gestrige Evangelium, so schlie�t auch das heutige mit einer
feierlichen Erkl�rung: Amen, ich sage euch! An beiden Stellen ist vom kommenden Gericht
die Rede. Mit der Ankunft des Menschensohnes (10,23) wird die Zerst�rung Jerusalems im
Jahre 70 gemeint sein. F�r uns Sp�tere ist es zur Warnung und zum Trost gesagt: Die
Zeit ist begrenzt. - Lk 10,3; 7,15; 1 Kor 14,20; Mk 13,9-13; Lk 21,12-19; Joh 16,1-4;
Apg 5,40; Joh 15,27; Lk 12,11-12; Joh 15,18-19.25; Mt 16,28; 24,34.
Evangelium
Mt 10, 16-23
Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist des Vaters
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
^16Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die W�lfe; seid daher klug wie die
Schlangen und arglos wie die Tauben!
^17Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte
bringen und in ihren Synagogen auspeitschen.
^18Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und K�nige gef�hrt, damit ihr vor ihnen
und den Heiden Zeugnis ablegt.
^19Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden
sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.
^20Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
^21Br�der werden einander dem Tod ausliefern und V�ter ihre Kinder, und die Kinder
werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken.
^22Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum
Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.
^23Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage
euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den St�dten Israels, bis der Menschensohn
kommt.
F�rbitten
Zu Jesus Christus, der die Verfolgung seiner J�nger voraussah, beten wir:
F�r alle Christen: best�rke sie, unerschrocken ihren Glauben zu bekennen. (Stille)
Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
F�r die Menschen, die dich ablehnen: heile die Blindheit ihres Herzens. (Stille)
Christus, h�re uns.
F�r die verfolgten Christen: sende ihnen den Geist der St�rke. (Stille) Christus, h�re
uns.
F�r unsere Gemeinde: hilf uns, dich im Alltag zu bezeugen. (Stille) Christus, h�re uns.
Denn du rettest, wer bis zum Ende standhaft bleibt. Dir sei Ehre und Lobpreis in alle
Ewigkeit.
A.: Amen.
Die Schafe, die mitten unter die W�lfe geschickt werden - nun diese Tiere sind keine
zoologischen Renommierst�cke. Sie eignen sich nicht f�r heraldische Symbole. Da ist der
L�we schon ein ansehnlicheres Wappentier. Aber Jesus will mit diesem zoologischen Bild
von den L�mmern auf etwas ganz Bestimmtes deuten. Er deutet darauf hin, dass die Kirche
wehrlos sein muss. Ihre St�rke kann nicht darin bestehen, dass sie durch Konkordate und
Rechtsvertr�ge eine stabile Position in der Gesellschaft hat, dass sie durch
Gottesl�sterungsparagraphen vor allzu massiven Angriffen bewahrt wird und den Schutz
eines �ffentlichen Tabus genie�t. Je mehr sie so unter menschlichem Schutz steht und je
mehr sie sich durch Machtgewinn sichert, umso schw�cher, impotenter und belangloser
wird sie in Wirklichkeit. Das ist paradox, aber es ist so. Ihre St�rke besteht nur im
Vertrauen auf den Hirten und im Glauben an den, der sie sendet. Aber diese Kraft der
Geringen (ausgerechnet sie!) wird auch den st�rksten Tyrannen trotzen, und dieses Salz
des Glaubens wird die Erde vor F�ulnis bewahren (H. Thielicke).
Schott Tagesliturgie
Freitag
14
Juli 2023
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* Freitag der 14. Woche im Jahreskreis
* Hl. Kamillus von Lellis
* Lesejahr: A I, StB: II. Woche
[Freitag, 14.07.2023___]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch
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Katholisches Bibelwerk e.V.
F�r Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im
Gottesdienst �bernehmen
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Liedvorschl�ge
Hier finden Sie Liedvorschl�ge f�r den Gottesdienst
Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen B�cher im
deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern entnommenen Texte die
Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den
Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten)
Einheits�bersetzung der Heiligen Schrift (1980/2016). � 2019 staeko.net
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