Vierundzwanzigster Sonntag - im Jahreskreis
Wenn gesagt wird, dass Gott sich freut, dann wird vorausgesetzt, dass er auch den
Schmerz kennt. Er ist der lebendige Gott, er ist der Ursprung und er ist die Liebe. Er
hat Geduld mit uns, er wartet darauf, uns aufzufangen, wenn wir fallen, uns zu umarmen,
wenn wir aus der Verlorenheit heimkehren. Gott nimmt den Menschen ernst und h�lt ihm
die Treue. - Woher wissen wir das alles? Nur weil Jesus es uns gesagt hat.
Er�ffnungsversVgl. Sir 36, 18.21-22
Herr, gib Frieden denen, die auf dich hoffen,
und erweise deine Propheten als zuverl�ssig.
Erh�re das Gebet deiner Diener und deines Volkes.
Ehre sei Gott
Tagesgebet
Gott, du Sch�pfer und Lenker aller Dinge,
sieh gn�dig auf uns.
Gib, dass wir dir mit ganzem Herzen dienen
und die Macht deiner Liebe an uns erfahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur 1. Lesung Das Bild eines z�rnenden Gottes, der in gl�hendem Zorn alles
Gottwidrige vernichtet, ist ein Versuch, in menschlicher Sprache etwas �ber Gottes
Heiligkeit und Gerechtigkeit auszusagen. Aber schon im Alten Testament wird dieses Bild
korrigiert. Gott will es nicht dulden, dass sein Volk das goldene Kalb anbetet, aber er
vergibt dem Volk seine S�nde. Er k�ndet das Strafgericht vorher an, weil er es im
Grunde gar nicht will. Er h�rt auf die F�rsprache des Mose, wie er einst auf die
F�rbitte Abrahams geh�rt hat (vgl. 1. Lesung am 17. Sonntag).
Erste LesungEx 32, 7-11.13-14
Der Herr lie� sich das Unheil reuen, das er seinem Volk angedroht hatte
Lesung
aus dem Buch �xodus.
In jenen Tagen
7 sprach der Herr zu Mose:
Geh, steig hinunter,
denn dein Volk, das du aus dem Land �gypten heraufgef�hrt hast,
l�uft ins Verderben.
8Schnell sind sie von dem Weg abgewichen,
den ich ihnen vorgeschrieben habe.
Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht,
sich vor ihm niedergeworfen
und ihm Opfer geschlachtet,
wobei sie sagten: Das sind deine G�tter, Israel,
die dich aus dem Land �gypten heraufgef�hrt haben.
9Weiter sprach der Herr zu Mose:
Ich habe dieses Volk gesehen
und siehe, es ist ein hartn�ckiges Volk.
10Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt
und sie verzehrt!
Dich aber will ich zu einem gro�en Volk machen.
11Mose aber bes�nftigte den Herrn, seinen Gott,
indem er sagte:
Wozu, Herr, soll dein Zorn gegen dein Volk entbrennen,
das du mit gro�er Macht und starker Hand
aus dem Land �gypten herausgef�hrt hast.
13Denk an deine Knechte,
an Abraham, �saak und Israel,
denen du selbst geschworen
und gesagt hast:
Ich will eure Nachkommen zahlreich machen
wie die Sterne am Himmel,
und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe,
will ich euren Nachkommen geben
und sie sollen es f�r immer besitzen.
14Da lie� sich der Herr das Unheil reuen,
das er seinem Volk angedroht hatte.
Kv Ich will zu meinem Vater gehen
und meine Schuld bekennen. - KvGL 639,1
3Gott, sei mir gn�dig nach deiner Huld, *
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
4Wasch meine Schuld von mir ab *
und mach mich rein von meiner S�nde! - (Kv)
12Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *
und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!
13Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, *
deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! - (Kv)
17Herr, �ffne meine Lippen, *
damit mein Mund dein Lob verk�nde!
19Schlachtopfer f�r Gott ist ein zerbrochener Geist, *
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz
wirst du, Gott, nicht verschm�hen. - Kv
Zur 2. Lesung Die Briefe an Timotheus und an Titus (Pastoralbriefe) sind als Briefe
des Apostels Paulus �berliefert und k�nnen als sein geistliches Testament gelten.
Timotheus hatte sich dem Apostel auf der zweiten Missionsreise angeschlossen und war
dann sein treuer Mitarbeiter. - Die zentrale Aussage der heutigen Lesung lautet:
Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um die S�nder zu retten. Paulus selbst ist
daf�r ein Beispiel (vgl. 1. Lesung und Evangelium).
Zweite Lesung1 Tim 1, 12-17
Christus Jesus ist gekommen, um die S�nder zu retten
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an Tim�theus.
12Ich danke dem, der mir Kraft gegeben hat:
Christus Jesus, unserem Herrn.
Er hat mich f�r treu gehalten und in seinen Dienst genommen,
13 obwohl ich fr�her ein L�sterer, Verfolger und Frevler war.
Aber ich habe Erbarmen gefunden,
denn ich wusste in meinem Unglauben nicht, was ich tat.
14Doch �ber alle Ma�en gro� war die Gnade unseres Herrn,
die mir in Christus Jesus den Glauben und die Liebe schenkte.
15Das Wort ist glaubw�rdig
und wert, dass man es beherzigt:
Christus Jesus ist in die Welt gekommen,
um die S�nder zu retten.
Von ihnen bin ich der Erste.
16Aber ich habe gerade darum Erbarmen gefunden,
damit Christus Jesus an mir
als Erstem seine ganze Langmut erweisen konnte,
zum Vorbild f�r alle,
die in Zukunft an ihn glauben, um das ewige Leben
zu erlangen.
17Dem K�nig der Ewigkeit,
dem unverg�nglichen, unsichtbaren, einzigen Gott,
sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.
Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. 2 Kor 5, 19
Halleluja. Halleluja.
Gott hat in Christus die Welt mit sich vers�hnt
und uns das Wort von der Vers�hnung anvertraut.
Halleluja.
Zum Evangelium Dass Jesus mit Z�llnern und S�ndern Tischgemeinschaft hat und sie auf
diese Weise aufwertet, ist f�r die Pharis�er und Schriftgelehrten ein Skandal. Ihnen
erz�hlt Jesus drei Gleichnisse: das vom verlorenen und wiedergefundenen Schaf; das von
der verlorenen und wiedergefundenen Drachme; und das gro�e Gleichnis vom verlorenen
Sohn.
"Ein einziger S�nder, der umkehrt": nur ein unendlich gro�er Gott kann sich �ber etwas
so Kleines freuen. Und nur ein S�nder ist in der Lage, Gott diese Freude zu bereiten.
1EvangeliumLk 15, 1-32
Im Himmel herrscht Freude �ber einen einzigen S�nder, der umkehrt
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
In jener Zeit
1 kamen alle Z�llner und S�nder zu Jesus,
um ihn zu h�ren.
2Die Pharis�er und die Schriftgelehrten emp�rten sich dar�ber
und sagten: Dieser nimmt S�nder auf
und isst mit ihnen.
3Da erz�hlte er ihnen dieses Gleichnis
und sagte:
4 Wenn einer von euch hundert Schafe hat
und eins davon verliert,
l�sst er dann nicht die neunundneunzig in der W�ste zur�ck
und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
5Und wenn er es gefunden hat,
nimmt er es voll Freude auf die Schultern,
6und wenn er nach Hause kommt,
ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen
und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir,
denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war!
7Ich sage euch:
Ebenso wird im Himmel
mehr Freude herrschen �ber einen einzigen S�nder,
der umkehrt,
als �ber neunundneunzig Gerechte,
die keine Umkehr n�tig haben.
8Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat
und eine davon verliert,
z�ndet sie dann nicht eine Lampe an,
fegt das Haus
und sucht sorgf�ltig, bis sie die Drachme findet?
9Und wenn sie diese gefunden hat,
ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen
und sagt: Freut euch mit mir,
denn ich habe die Drachme wiedergefunden,
die ich verloren hatte!
10Ebenso, sage ich euch,
herrscht bei den Engeln Gottes
Freude �ber einen einzigen S�nder, der umkehrt.
11Weiter sagte Jesus:
Ein Mann hatte zwei S�hne.
12Der j�ngere von ihnen sagte zu seinem Vater:
Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht!
Da teilte der Vater das Verm�gen unter sie auf.
13Nach wenigen Tagen packte der j�ngere Sohn alles zusammen
und zog in ein fernes Land.
Dort f�hrte er ein z�gelloses Leben
und verschleuderte sein Verm�gen.
14Als er alles durchgebracht hatte,
kam eine gro�e Hungersnot �ber jenes Land
und er begann Not zu leiden.
15Da ging er zu einem B�rger des Landes
und dr�ngte sich ihm auf;
der schickte ihn aufs Feld zum Schweineh�ten.
16Er h�tte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt,
die die Schweine fra�en;
aber niemand gab ihm davon.
17Da ging er in sich
und sagte:
Wie viele Tagel�hner meines Vaters haben Brot im �berfluss,
ich aber komme hier vor Hunger um.
18Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen
und zu ihm sagen: Vater,
ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich vers�ndigt.
19Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein;
mach mich zu einem deiner Tagel�hner!
20Dann brach er auf und ging zu seinem Vater.
Der Vater sah ihn schon von Weitem kommen
und er hatte Mitleid mit ihm.
Er lief dem Sohn entgegen,
fiel ihm um den Hals und k�sste ihn.
21Da sagte der Sohn zu ihm: Vater,
ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich vers�ndigt;
ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.
22Der Vater aber sagte zu seinen Knechten:
Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an,
steckt einen Ring an seine Hand und gebt ihm Sandalen an die F��e!
23Bringt das Mastkalb her und schlachtet es;
wir wollen essen und fr�hlich sein.
24Denn dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder;
er war verloren und ist wiedergefunden worden.
Und sie begannen, ein Fest zu feiern.
25Sein �lterer Sohn aber war auf dem Feld.
Als er heimging und in die N�he des Hauses kam,
h�rte er Musik und Tanz.
26Da rief er einen der Knechte
und fragte, was das bedeuten solle.
27Der Knecht antwortete ihm:
Dein Bruder ist gekommen
und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen,
weil er ihn gesund wiederbekommen hat.
28Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen.
Sein Vater aber kam heraus
und redete ihm gut zu.
29Doch er erwiderte seinem Vater:
Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir
und nie habe ich dein Gebot �bertreten;
mir aber hast du nie einen Ziegenbock geschenkt,
damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.
30Kaum aber ist der hier gekommen,
dein Sohn, der dein Verm�gen mit Dirnen durchgebracht hat,
da hast du f�r ihn das Mastkalb geschlachtet.
31Der Vater antwortete ihm:
Mein Kind, du bist immer bei mir
und alles, was mein ist, ist auch dein.
32Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen;
denn dieser, dein Bruder, war tot
und lebt wieder;
er war verloren
und ist wiedergefunden worden.
Oder Kurzfassung:
2EvangeliumLk 15, 1-10
Im Himmel herrscht Freude �ber einen einzigen S�nder, der umkehrt
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
In jener Zeit
1 kamen alle Z�llner und S�nder zu Jesus,
um ihn zu h�ren.
2Die Pharis�er und die Schriftgelehrten emp�rten sich dar�ber
und sagten: Dieser nimmt S�nder auf
und isst mit ihnen.
3Da erz�hlte er ihnen dieses Gleichnis
und sagte:
4 Wenn einer von euch hundert Schafe hat
und eins davon verliert,
l�sst er dann nicht die neunundneunzig in der W�ste zur�ck
und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
5Und wenn er es gefunden hat,
nimmt er es voll Freude auf die Schultern,
6und wenn er nach Hause kommt,
ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen
und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir,
denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war!
7Ich sage euch:
Ebenso wird im Himmel
mehr Freude herrschen �ber einen einzigen S�nder,
der umkehrt,
als �ber neunundneunzig Gerechte,
die keine Umkehr n�tig haben.
8Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat
und eine davon verliert,
z�ndet sie dann nicht eine Lampe an,
fegt das Haus
und sucht sorgf�ltig, bis sie die Drachme findet?
9Und wenn sie diese gefunden hat,
ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen
und sagt: Freut euch mit mir,
denn ich habe die Drachme wiedergefunden,
die ich verloren hatte!
10Ebenso, sage ich euch,
herrscht bei den Engeln Gottes
Freude �ber einen einzigen S�nder, der umkehrt.
Glaubensbekenntnis
F�rbitten
Zur Eucharistiefeier Gott, ich danke dir, dass du f�r mich immer der barmherzige
Vater bist, der mit offenen Armen wartet, bis ich wieder zu dir komme. Selbst wenn ich
mich tausend Schritte von dir entferne, dann brauche ich doch nur einen einzigen
Schritt zu tun, um zu dir umzukehren. Ich mache diesen Schritt hier und jetzt. Ich
komme jetzt zu dir.
Gabengebet
Herr,
nimm die Gebete und Gaben deiner Kirche an;
und was jeder Einzelne
zur Ehre deines Namens darbringt,
das werde allen zum Heil.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Pr�fation
KommunionversPs 36 (35), 8
Gott, wie k�stlich ist deine Huld.
Die Menschen bergen sich im Schatten deiner Fl�gel.
Oder:Vgl. 1 Kor 10, 16
Der Kelch des Segens, �ber der wir den Segen sprechen,
ist Teilhabe am Blut Christi.
Das Brot, das wir brechen, ist Teilhabe am Leib Christi.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
wir danken dir,
dass du uns Anteil
am Leib und Blut Christi gegeben hast.
Lass nicht unser eigenes Streben
Macht �ber uns gewinnen,
sondern gib, dass die Wirkung dieses Sakramentes
unser Leben bestimmt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
F�r den Tag und die Woche
Der Glaube ist, insofern er an die Umkehr gebunden ist, das Gegenteil des
G�tzendienstes und hei�t, sich von den G�tzen loszusagen, um zum lebendigen Gott
zur�ckzukehren durch eine pers�nliche Begegnung. Glauben bedeutet, sich einer
barmherzigen Liebe anzuvertrauen, die stets annimmt und vergibt, die das Leben tr�gt
und ihm Richtung verleiht und die sich m�chtig erweist in ihrer F�higkeit
zurechtzur�cken, was in unserer Geschichte verdreht ist. Der Glaube besteht in der
Bereitschaft, sich immer neu vom Ruf Gottes verwandeln zu lassen. Das ist das Paradox:
In der immer neuen Hinwendung zum Herrn findet der Mensch einen sicheren Weg, der ihn
vom Hang zur Zerstreuung befreit, dem ihn die G�tzen unterwerfen. (Papst Franziskus,
Lumen fidei 13)
Schott Tagesliturgie
Sonntag
11
September 2022
* zur�ck
* weiter
* 24. Sonntag im Jahreskreis
* Lesejahr: C II, StB: IV. Woche
[Sonntag, 11.09.2022___]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
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Perikopen
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen B�cher im
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Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den
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