Zur Lesung Dem d�steren Bild vom Menschen in Kapitel 7 tritt jetzt (8,1) ein ganz
anderes gegen�ber: wo S�nde und Tod war, ist jetzt Geist und Leben. Das ganze 8.
Kapitel beschreibt dankbar und r�hmend die Erl�sungstat Gottes durch Jesus Christus und
die Gr��e dessen, was der Mensch in Christus Jesus empfangen hat und was er geworden
ist. Er ist frei geworden, er hat den Geist empfangen. So lange der Mensch nur seinen
eigenen Geist hat und seine Anstrengungen im Guten wie im B�sen, ist er nach der
Ausdrucksweise des Apostels Fleisch. Er kommt nicht �ber seine Grenzen hinaus, er kann
Gott nicht gefallen (8,8). In diese Gestalt des Fleisches, das unter der Macht der
S�nde steht (8,3), hat Gott seinen Sohn gesandt, in dem Gottes Geist wohnt; er hat ihn
von den Toten auferweckt, um durch diesen selben Geist auch unseren sterblichen Leib
lebendig zu machen (V. 11). Freilich, noch bestimmt der Geist unser Leben nicht so wie
das Leben des auferstandenen Christus. Unsere Umwandlung ist noch nicht vollst�ndig und
noch nicht offenbar. Aber der Geist Gottes wird, wenn wir ihn wirken lassen, unserem
Leben immer mehr von seiner eigenen Kraft und Freiheit mitteilen und schlie�lich unser
ganzes Sein, auch unseren Leib, zu seiner ihm gem��en Wohnung umgestalten. - R�m 5,18;
8,31-39; 2 Kor 5,17; R�m 6,8-11.
ERSTE Lesung
R�m 8, 1-11
Der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, wohnt in euch
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die R�mer
Br�der!
^1Jetzt gibt es keine Verurteilung mehr f�r die, welche in Christus Jesus sind.
^2Denn das Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht
vom Gesetz der S�nde und des Todes.
^3Weil das Gesetz, ohnm�chtig durch das Fleisch, nichts vermochte, sandte Gott seinen
Sohn in der Gestalt des Fleisches, das unter der Macht der S�nde steht, zur S�hne f�r
die S�nde, um an seinem Fleisch die S�nde zu verurteilen;
^4dies tat er, damit die Forderung des Gesetzes durch uns erf�llt werde, die wir nicht
nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist leben.
^5Denn alle, die vom Fleisch bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Fleisch
entspricht, alle, die vom Geist bestimmt sind, nach dem, was dem Geist entspricht.
^6Das Trachten des Fleisches f�hrt zum Tod, das Trachten des Geistes aber zu Leben und
Frieden.
^7Denn das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott; es unterwirft sich nicht
dem Gesetz Gottes und kann es auch nicht.
^8Wer vom Fleisch bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen.
^9Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes
in euch wohnt. Wer den Geist Christi nicht hat, der geh�rt nicht zu ihm.
^10Wenn Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund der S�nde, der Geist
aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit.
^11Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann
wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib
lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt.
Antwortpsalm
Ps 24 (23), 1-2.3-4.5-6 (R: vgl. 6)
R Aus allen V�lkern hast du sie erw�hlt,
(GL neu 34, 1 oder 310, 1)
die dein Antlitz suchen, o Herr. - R
1 Dem Herrn geh�rt die Erde und was sie erf�llt,
VI. Ton
der Erdkreis und seine Bewohner.
2 Denn er hat ihn auf Meere gegr�ndet,
ihn �ber Str�men befestigt. - (R)
3 Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn,
wer darf stehn an seiner heiligen St�tte?
4 Der reine H�nde hat und ein lauteres Herz,
der nicht betr�gt und keinen Meineid schw�rt. - (R)
5 Er wird Segen empfangen vom Herrn
und Heil von Gott, seinem Helfer.
6 Das sind die Menschen, die nach ihm fragen,
die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. - R
Jahr II
Zur Lesung Um die Einheit der Kirche geht es auch in der heutigen Lesung. Aber Einheit
ist nicht Einerleiheit, im Gegenteil: Nur die Vielheit der Dienste macht das Leben des
einen Leibes �berhaupt m�glich. Jeder hat in der Gemeinde im Gottesdienst und im Alltag
- seine besondere Gnade (V. 7); damit ist nicht die gr��ere oder geringere Heiligkeit
des Einzelnen gemeint, sondern die in Vers 11 aufgez�hlten �mter: Es gibt Apostel,
Evangelisten, Hirten und Lehrer (Bisch�fe und Diakone werden noch nicht erw�hnt). Diese
�mter sind Gnadengaben, der Geber ist Christus selbst, das Ziel ist der Aufbau des
Leibes Christi (V. 12): die Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes
(V. 13). Der Glaube ist das Ja des ganzen Menschen zur Christusbotschaft; Dankbarkeit,
Treue und Gehorsam sind die Haltungen des Glaubens. Erkenntnis ist die Vertiefung des
Glaubens durch immer neues Eingehen und Eindringen in die Geheimnisse der Offenbarung
(der Epheserbrief selbst ist davon ein Beispiel). - Schwierig sind die Verse 8-10. Der
Verfasser zitiert einen Vers aus Psalm 68 und deutet ihn (im Anschluss an j�dische
Auslegung) von Christus, der zum Himmel aufsteigt und als der Erh�hte Gaben an die
Menschen austeilt. Dem Hinaufsteigen muss, da Christus ja droben beheimatet ist, ein
Herabsteigen in die Niederungen der Erde vorausgehen, damit ist wahrscheinlich die
Menschwerdung gemeint (nicht das Hinabfahren in die Totenwelt). - Als der erh�hte Herr
ist Christus das Haupt (V. 15), das den Leib, die Kirche, beherrscht und zusammenh�lt
(V. 16). Er ist zugleich Ursprung und Ziel des Wachstums der Kirche. - Zu 4,7-10: Ps
68,19; Joh 3,13. - Zu 4,11-13: 1 Kor 12. - Zu 4,14-16: 1 Kor 14,20; Kol 2,4.8.19.
ERSTE Lesung
Eph 4, 7-16
Christus ist das Haupt. Durch ihn wird der ganze Leib zusammengef�gt und gefestigt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser
Br�der!
^7Jeder von uns empfing die Gnade in dem Ma�, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
^8Deshalb hei�t es: Er stieg hinauf zur H�he und erbeutete Gefangene, er gab den
Menschen Geschenke.
^9Wenn er aber hinaufstieg, was bedeutet dies anderes, als dass er auch zur Erde
herabstieg?
^10Derselbe, der herabstieg, ist auch hinaufgestiegen bis zum h�chsten Himmel, um das
All zu beherrschen.
^11Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als
Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,
^12um die Heiligen f�r die Erf�llung ihres Dienstes zu r�sten, f�r den Aufbau des
Leibes Christi.
^13So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes
gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten
Gestalt darstellen.
^14Wir sollen nicht mehr unm�ndige Kinder sein, ein Spiel der Wellen, hin und her
getrieben von jedem Widerstreit der Meinungen, dem Betrug der Menschen ausgeliefert,
der Verschlagenheit, die in die Irre f�hrt.
^15Wir wollen uns, von der Liebe geleitet, an die Wahrheit halten und in allem wachsen,
bis wir ihn erreicht haben. Er, Christus, ist das Haupt.
^16Durch ihn wird der ganze Leib zusammengef�gt und gefestigt in jedem einzelnen
Gelenk. Jedes tr�gt mit der Kraft, die ihm zugemessen ist. So w�chst der Leib und wird
in Liebe aufgebaut.
Antwortpsalm
Ps 122 (121), 1-3.4-5 (R: 1b)
R Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern. - R
(GL neu 68, 1)
1 Ich freute mich als man mir sagte:
VI. Ton
Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.
2 Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:
3 Jerusalem, du starke Stadt,
dicht gebaut und fest gef�gt. - (R)
4 Dorthin ziehen die St�mme hinauf, die St�mme des Herrn,
wie es Israel geboten ist,
den Namen des Herrn zu preisen.
5 Denn dort stehen Throne bereit f�r das Gericht,
die Throne des Hauses David.
R Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Ez 33, 11
Halleluja. Halleluja.
(So spricht Gott, der Herr:)
Ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen,
sondern daran, dass er umkehrt auf seinem Weg und am Leben bleibt.
Halleluja.
Zum Evangelium Jede Zeit hat ihre Zeichen: Vorg�nge und Ereignisse, die gerade diese
Zeit charakterisieren. An ihnen soll der Mensch ablesen, was er zu tun hat. Das Zeichen
unseres Jahrhunderts ist die Atombombe. Das Zeichen der Zeit Jesu war Jesus selbst.
Sein Auftreten war ein Ruf zur Umkehr. Aber die gleiche Predigt h�tten die Zeitgenossen
aus anderen Vorkommnissen heraush�ren k�nnen: an einem Paschafest hatte Pilatus im
Vorhof des Tempels ein Blutbad unter galil�ischen Pilgern anrichten lassen; beim
Einsturz eines Turms waren achtzehn Menschen ums Leben gekommen. Das eine war eine
Brutalit�t des r�mischen Statthalters, das andere vielleicht ein Bauungl�ck; aber ist
damit alles gesagt? Den Zeitgenossen Jesu stellt sich fast unvermeidlich die Frage nach
einem Zusammenhang zwischen Schuld und Strafe. Jesus lehnt diese Auffassung nicht
rundweg ab, aber: mit welchem Recht fragen sie nach der Schuld anderer, w�hrend sie
selbst nicht bereit sind, sich zu bekehren? - Das Gleichnis vom Feigenbaum im zweiten
Teil des Evangeliums (V. 6-9) versch�rft die Warnung. Es ist letzte Zeit, das letzte
Jahr (V. 8) und niemand wei�, wie lange die Gnadenfrist noch dauert. Das Wissen um das
bevorstehende Ende macht den Christen keineswegs tatenlos, es treibt ihn im Gegenteil
zur Tat und zum letzten Einsatz. - Joh 9,3; 8,24; Jer 8,13; Mt 21,19-20.
Evangelium
Lk 13, 1-9
Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
^1Zu jener Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galil�ern, die
Pilatus beim Opfern umbringen lie�, so dass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere
vermischte.
^2Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur diese Galil�er S�nder waren, weil das mit
ihnen geschehen ist, alle anderen Galil�er aber nicht?
^3Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.
^4Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen
wurden - meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner
von Jerusalem aber nicht?
^5Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.
^6Und er erz�hlte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen
Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Fr�chte trug, fand er keine.
^7Da sagte er zu seinem Weing�rtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob
dieser Feigenbaum Fr�chte tr�gt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem
Boden seine Kraft nehmen?
^8Der Weing�rtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden
um ihn herum aufgraben und d�ngen.
^9Vielleicht tr�gt er doch noch Fr�chte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.
F�RBITTEN
Im Gebet wenden wir uns an Christus, der die Menschen zur Umkehr mahnt:
Gib den Verk�ndern des Glaubens das rechte Wort, und lass sie lebendige Zeugen der
Liebe sein.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Unterst�tze alle Bem�hungen, die Welt vor einem Krieg zu bewahren.
Erbarme dich der S�nder, und gib ihnen Mut, ihr Leben zu �ndern.
Gib uns allen neuen Eifer in deinem Dienst.
Herr, unser Gott, du erwartest, dass wir Frucht bringen an guten Werken. Gib uns dazu
deine Gnade durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Soweit sich die Kirchen nicht als die eine, heilige Kirche erweisen, haben sie alle
,ihren Ruhm dahin und haben sie alle Bu�e und Erneuerung n�tig. Dass wir eine Kirche
werden, das bedeutet: dass wir alle zusammen die Kirche werden. Nach der Schrift
verl�uft diese Bewegung in zwiefacher Gestalt (Eph 4,15.16). Sie ist einerseits ein
,Wachsen ,auf den hin, der das Haupt ist, Christus. Sie ist zugleich eine
Zueinanderordnung, ein Einswerden der Glieder untereinander. Sie ist die Bewegung jedes
einzelnen Gliedes zum Haupte hin und zu den anderen Gliedern (W. A. Visser t Hooft).
Schott Tagesliturgie
Samstag
22
Oktober 2022
* zur�ck
* weiter
* Samstag der 29. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: C II, StB: I. Woche
[Samstag, 22.10.2022___]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen B�cher im
deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern entnommenen Texte die
Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den
Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten)
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