In Franz von Assisi ist, wie der hl. Bonaventura schreibt, die G�te Gottes, unseres
Erl�sers, auf Erden sichtbar geworden. Freilich, ein sanfter Heiliger war Franz nicht.
Nachdem er, der in Wohlstand aufgewachsen war, mit f�nfundzwanzig Jahren den Ruf geh�rt
hatte, Jesus in Armut nachzufolgen, gab es f�r ihn nur den Weg einer radikalen Armut.
Halbe L�sungen waren ihm verhasst. Den Br�dern, die sich ihm seit 1209 anschlossen,
wollte er keine andere Regel geben als das Evangelium mit seiner Aufforderung zur Armut
und Kreuzesnachfolge (Mt 19,21; Lk 9,1-6; Mt 16,24). Mit der Liebe zur Armut verband
sich bei ihm die Liebe zu den Armen und Kranken, in denen er Christus sah. Er selbst
wollte ganz Christus �hnlich werden in der Armut, in der Liebe, in der
Predigtt�tigkeit, im Leiden. Gegen Ende seines Lebens empfing er in der Einsamkeit der
Berge von La Verna die Wundmale Jesu und wurde so dem Gekreuzigten noch �hnlicher. In
den Schmerzen seiner letzten Krankheit wollte er nur den Willen Gottes erf�llen, bis
sein Bruder, der Tod, dem Leiden ein Ende machte am 3. Oktober 1226.
Gelobt seist du, o Herr, mein Gott, um unserer Schwester willen,
der m�tterlichen Erde.
Welche uns h�lt und n�hrt,
und sie gebiert viel Fr�chte und bunte Blumen und Kr�uter.
Lobt und preist den Herrn und sagt ihm Dank
Und dient ihm in gro�er Demut.
Gelobt seist du, o Herr, mein Gott, um jener willen,
die Verzeihen lieben aus Liebe zu dir,
und die Schw�che und Tr�bsal erdulden.
Selig, die ausharren bis ans Ende in Frieden,
Denn von dir, o H�chster, werden sie die Krone empfangen.
Gelobt seist du, o Herr, mein Gott, um unseres Bruders willen,
des leiblichen Todes,
dem kein Mensch, der da lebt, entrinnen kann.
Wehe denjenigen, die in t�dlicher S�nde sterben.
Selig, die deinen allerheiligsten Willen erf�llen,
denn der andere Tod wird nicht �ber sie kommen.
(Franz von Assisi)
Schriftlesungen f�r heilige M�nner (Ordensleute)
Er�ffnungsvers
Franziskus verlie� sein Haus und sein Erbe,
um das Los der Armen zu teilen.
Der Herr aber hat ihn zu sich erhoben.
Tagesgebet
Gott, du Vater der Armen,
du hast den heiligen Franz von Assisi auserw�hlt,
in vollkommener Armut und Demut
Christus �hnlich zu werden.
Mache uns bereit,
auf den Spuren des heiligen Franz
deinem Sohn nachzufolgen,
damit wir in Freude und Liebe
mit dir verbunden bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Am Schluss des Galaterbriefs fasst der Apostel das Wesentliche nochmals
zusammen. Die Frage, ob jemand als Jude oder als Heide zum Christentum gekommen ist,
und praktische Fragen, die damit zusammenh�ngen, sind im Grunde �berholt, seitdem
Christus am Kreuz gestorben ist. Es geht um etwas viel Gr��eres, n�mlich darum, eine
neue Sch�pfung zu sein (6,15). Die neue Sch�pfung hat mit der Menschwerdung Christi
begonnen und hei�t Gnade und Wahrheit (vgl. Joh 1,14). F�r alle aber, die aus Gott
geboren sind, hei�t sie Glaube und Liebe: Glaube, der in der Liebe wirksam ist (Gal
5,6). Wer nach dieser Regel, nach diesem Grundsatz lebt (6,16), geh�rt zum Israel
Gottes, er empf�ngt von Gott Frieden und Erbarmen (6,16). - Paulus sagt den Galatern,
er trage die Malzeichen (griechisch stigmata) Jesu an seinem Leib (6,17); das besagt
nicht, dass Paulus, wie in sp�terer Zeit manche Heiligen, die Wundmale gehabt hat. Eher
k�nnte man an die Schl�ge, Gei�elhiebe und Steinw�rfe denken, die er wegen des Kreuzes
Christi (vgl. Gal 6,14) erhalten hat, und an die Narben, die ihm davon geblieben sind.
Aber im Grunde ist Paulus doch verwundet und gezeichnet seit der Stunde seiner
Bekehrung und Berufung. - Zu 6,14-16: 1 Kor 1,31; 2,2; 2 Kor 5,17; Ps 125,5. - Zu 6,17:
2 Kor 4,10-11; R�m 8,36.
ERSTE Lesung
Gal 6, 14-18
Durch das Kreuz Jesu Christi ist mir die Welt gekreuzigt und ich der Welt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater
Br�der!
^14Ich will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, r�hmen, durch das mir
die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
^15Denn es kommt nicht darauf an, ob einer beschnitten oder unbeschnitten ist, sondern
darauf, dass er neue Sch�pfung ist.
^16Friede und Erbarmen komme �ber alle, die sich von diesem Grundsatz leiten lassen,
und �ber das Israel Gottes.
^17In Zukunft soll mir niemand mehr solche Schwierigkeiten bereiten. Denn ich trage die
Zeichen Jesu an meinem Leib.
^18Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit eurem Geist, meine Br�der. Amen.
Antwortpsalm
Ps 16 (15), 1-2 u. 5.7-8.9 u. 11 (R: vgl. 5a)
R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. - R
(GL neu 649, 2 oder 629, 3)
1 Beh�te mich, Gott, denn ich vertraue dir.
II. oder VI. Ton
2 Ich sage zum Herrn: Du bist mein Herr;
mein ganzes Gl�ck bist du allein.
5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;
du h�ltst mein Los in deinen H�nden. - (R)
7 Ich preise den Herrn, der mich beraten hat.
Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
8 Ich habe den Herrn best�ndig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. - (R)
9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
11 Du zeigst mir den Pfad zum Leben.
Vor deinem Angesicht herrscht Freude in F�lle,
zu deiner Rechten Wonne f�r alle Zeit. - R
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Mt 11, 25
Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unm�ndigen offenbart.
Halleluja.
Zum Evangelium Der Jubelruf Jesu (11,25-26) mit der Erkl�rung und Begr�ndung in 11,27
ist eine der gro�en Offenbarungen im Matth�usevangelium. Der irdische Jesus steht zu
Gott in der Unmittelbarkeit des Sohnes; er hat vom Vater alles empfangen: Sohnschaft,
Erkenntnis, Vollmacht. Er kennt das Geheimnis des Vaters, er allein, und er gibt es
denen weiter, die es fassen k�nnen. Das sind nicht die Weisen und die Klugen, das hei�t
die Gesetzeskundigen in Israel; es sind die Unm�ndigen (11,25), die J�nger, die nachher
als die Geplagten und Beladenen angesprochen werden. Damit sind nicht die mit S�nde
Beladenen gemeint, sondern die von den Anforderungen der pharis�ischen
Gesetzesauslegung bedr�ckten Menschen. Jesus l�dt sie ein, sein Joch auf sich zu
nehmen, und verhei�t ihnen, dass sie Ruhe finden werden. Das Gesetz Jesu ist zwar nicht
leichter als das alte Gesetz; Jesus hat es sogar versch�rft (Bergpredigt); aber dieses
Gesetz ist nicht mehr dr�ckend f�r den, der es auf sich nimmt. Der J�nger Jesu ist
nicht auf seine eigenen Leistungen angewiesen; Jesus selbst tr�gt die Last dieses
Joches und l�sst den Menschen, der hinter ihm hergeht, erleichtert aufatmen. Die Ruhe,
die man bei Jesus findet, ist F�lle des Lebens, es ist die gro�e Heilsgabe, mit der
Gott seine Sch�pfung vollendet. Diese Ruhe zu verfehlen w�rde den Menschen
Heillosigkeit in dieser Welt und in der kommenden bedeuten. - Zu 11,25-27: Lk 10,21-22;
Joh 7,48-49; 1 Kor 1,26; Joh 1,18; 3,35; 10,15. - Zu 11,28-30: Sir 24,19; Hos 10,11;
Jer 6,16; Apg 15,10; Gal 5,1.
Evangelium
Mt 11, 25-30
Du hast all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unm�ndigen aber hast du es offenbart
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
^25In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unm�ndigen aber offenbart hast.
^26Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
^27Mir ist von meinem Vater alles �bergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der
Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren
will.
^28Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde
euch Ruhe verschaffen.
^29Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin g�tig und von Herzen
dem�tig; so werdet ihr Ruhe finden f�r eure Seele.
^30Denn mein Joch dr�ckt nicht, und meine Last ist leicht.
F�rbitten
Wir beten zu Jesus Christus, dessen Armut uns reich machte:
F�r die Kirche: dass sie sich mit frohem Herzen von deinem Willen leiten l�sst.
(Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
F�r alle, die der Ordensfamilie des heiligen Franz von Assisi angeh�ren: dass sie allen
mit freundlicher G�te begegnen. (Stille) Christus, h�re uns.
F�r die Wohlhabenden: dass sie nicht auf Reichtum und Besitz ihre Hoffnung setzen.
(Stille) Christus, h�re uns.
F�r unsere Gemeinde: dass wir im Geist der Demut und der Armut dir �hnlich werden.
(Stille) Christus, h�re uns.
Gott, unser Vater, auf die F�rsprache des heiligen Franz schenke uns deinen Frieden
durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Vater im Himmel, nimm unsere Gaben an.
Schenke uns jene Liebe zum Gekreuzigten,
die das Leben des heiligen Franz gepr�gt hat,
und gib, dass wir an deinem Altar
das Geheimnis des Kreuzes w�rdig begehen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers
Mt 5, 3
Selig, die vor Gott arm sind;
denn ihnen geh�rt das Himmelreich.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
dieses Sakrament erf�lle uns mit deiner Liebe
und mit Eifer f�r das Heil der Menschen.
Lass uns nach dem Vorbild des heiligen Franz
Diener der Freude f�r unsere Br�der sein.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Schott Tagesliturgie
Dienstag
4
Oktober 2022
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* Dienstag der 27. Woche im Jahreskreis
* Hl. Franz von Assisi
* Lesejahr: C II, StB: III. Woche
[Dienstag, 04.10.2022__]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
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F�r Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im
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Liedvorschl�ge
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