mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 59)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Im zweiten Teil des 7. Kapitels (V. 15-27) wird
die vorausgehende Vision gedeutet - so gedeutet, wie es der
apokalyptischen Redeweise entspricht. Dass die vier Tiere,
die aus dem Meer heraussteigen, die vier Weltreiche, das
hei�t die gegenw�rtige Weltgeschichte bedeuten, ist ohne
weiteres klar. Sie haben ihre Zeit und nehmen ein Ende. Aber
was kommt danach? Wer kommt danach? Die Antwort der Verse
13-14 lautet: der Menschensohn. Aber wer ist dieser
Menschensohn? Die Frage ist deshalb wichtig, weil nach den
drei ersten Evangelien Jesus sich selbst als den Menschensohn
bezeichnet hat. In Dan 7,13 scheint es eine Person zu sein,
ein Mensch, dem ewige Herrschaft �ber alle V�lker verliehen
wird. Dasselbe wird aber in 7,27 vom Volk der Heiligen des
H�chsten gesagt: ihm wird ein ewiges K�nigtum verliehen.
Damit kann im Zusammenhang nur das Volk Israel gemeint sein,
das hei�t, der Teil des Volkes, der in der
Religionsverfolgung der Makkab�erzeit treu zum Gesetz Gottes
steht: der Rest, von dem schon die alten Propheten gesprochen
haben. Dieses Volk der Heiligen wird in die N�he Gottes
erh�ht. F�r unser heutiges Denken ist es schwer vorstellbar,
dass eine Gestalt zugleich als Volk und als Einzelperson zu
denken ist; wir haben hier die gleiche Schwierigkeit wie bei
der Gestalt des Gottesknechts im Buch Jesaja. Wenn Jesus sich
als den Menschensohn versteht, sagt er damit auch, dass er in
sich den Rest Israels verk�rpert und dass mit seiner Erh�hung
die Geschichte des neuen Gottesvolkes beginnt. - Zu 7,18: Apg
9,13. - Zu 7,21-22: Offb 11,7; 13,7; 20,4; Mt 19,28. - Zu
7,24: Offb 17,12. - Zu 7,25: Dan 8,14; 12,7.12; Offb 12,14. -
Zu 7,27: Ps 29,11; Offb 11,15; Weish 3,8.
ERSTE Lesung
Dan 7, 15-27
Die Herrschaft und Macht und die Herrlichkeit aller Reiche werden
dem Volk der Heiligen des H�chsten gegeben
Lesung aus dem Buch Daniel
^15Ich, Daniel, war im Geist bek�mmert, und was mir vor Augen
stand, erschreckte mich.
^16Ich wandte mich an einen der Umstehenden und bat ihn, mir
das alles genau zu erkl�ren. Er deutete mir die Vorg�nge und
sagte:
^17Diese gro�en Tiere, vier an der Zahl, bedeuten vier
K�nige, die sich auf der Erde erheben werden.
^18Das K�nigtum aber werden die Heiligen des H�chsten
erhalten, und sie werden es behalten f�r immer und ewig.
^19Dann wollte ich noch Genaueres �ber das vierte Tier
erfahren, das Tier, das anders war als alle anderen, ganz
furchtbar anzusehen, mit Z�hnen aus Eisen und mit Klauen aus
Bronze, das alles fra� und zermalmte, und was �brig blieb,
mit den F��en zertrat.
^20Auch wollte ich Genaueres erfahren �ber die zehn H�rner an
seinem Kopf und �ber das andere Horn, das emporgewachsen war
und vor dem die drei H�rner abgefallen waren, das Horn, das
Augen und einen Mund hatte, der anma�end redete, und das
schlie�lich gr��er als die anderen zu sein schien.
^21Ich sah dieses Horn gegen die Heiligen k�mpfen. Es
�berw�ltigte sie,
^22bis der Hochbetagte kam. Da wurde den Heiligen des
H�chsten Recht verschafft, und es kam die Zeit, in der die
Heiligen das K�nigtum erhielten.
^23Der Engel antwortete mir: Das vierte Tier bedeutet: Ein
viertes Reich wird sich auf der Erde erheben, ganz anders als
alle anderen Reiche. Es wird die ganze Erde verschlingen, sie
zertreten und zermalmen.
^24Die zehn H�rner bedeuten: In jenem Reich werden zehn
K�nige regieren; doch nach ihnen kommt ein anderer. Dieser
ist ganz anders als die fr�heren. Er st�rzt drei K�nige,
^25er l�stert �ber den H�chsten und unterdr�ckt die Heiligen
des H�chsten. Die Festzeiten und das Gesetz will er �ndern.
Ihm werden die Heiligen f�r eine Zeit und zwei Zeiten und
eine halbe Zeit ausgeliefert.
^26Dann aber wird Gericht gehalten. Jenem K�nig wird seine
Macht genommen; er wird endg�ltig ausgetilgt und vernichtet.
^27Die Herrschaft und Macht und die Herrlichkeit aller Reiche
unter dem ganzen Himmel werden dem Volk der Heiligen des
H�chsten gegeben. Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle
M�chte werden ihm dienen und gehorchen.
Antwortpsalm
Dan 3, 82.83.84.85.86.87 (R: 82b)
82 Preist den Herrn, ihr Menschen.
(GL neu 619, 2)
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
83 Preist den Herrn, ihr Israeliten.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
84 Preist den Herrn, ihr seine Priester.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
85 Preist den Herrn, ihr seine Knechte.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
86 Preist den Herrn, ihr Geister und Seelen der
Gerechten.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
87 Preist den Herrn, ihr Dem�tigen und Frommen.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
Jahr II
Zur Lesung Am Ende der Offenbarung kehren die Bilder des
Anfangs wieder: der Paradiesesstrom, der Baum des Lebens, der
Sieg des Lichts �ber die Finsternis. Gott, der alles aus dem
Nichts erschaffen hat, kann am Ende sagen: Ich mache alles
neu (Offb 21,5). Er allein hat die Macht dazu. Die Menschen
k�nnen Revolutionen machen, Systeme �ndern, sie werden es
immer wieder mit dem alten Menschen zu tun haben. Den neuen,
erneuerten Menschen kann nur Gott schaffen. Er schafft ihn
von innen her: indem er selbst in den Raum des Menschen
eingeht. Mit dem Opfer des Lammes hat die neue Menschheit und
mit ihr die neue Sch�pfung begonnen. Noch ist sie verh�llt;
wenn die Enth�llung, die Apokalypse geschieht, hat die
Geschichte ihr Ziel erreicht. - Mit 22,6-7 beginnt das Ende
des Buches; auch dieses Ende schaut auf den Anfang zur�ck,
auf die ersten Verse (1,1-3). Dort wurde selig genannt, wer
die Worte dieses Buches vorliest und wer sie h�rt und an
ihnen festh�lt. In 22,7 steht die Sechste der sieben
Seligkeiten dieses Buches. Sie sagt uns mit aller
Deutlichkeit, um was es in diesem ganzen Buch geht: nicht um
phantastische Spekulationen, sondern allein darum, dass die
Christen ihre Situation in dieser vergehenden Welt und in der
kommenden Welt Gottes begreifen und ihr gehorchen. - Zu
22,1-5: Gen 2,8-9; Ez 47,1-12; Sach 14,8-11; Gen 1,3; Jes
60,19-20. - Zu 22,7 (Selig, wer ...): Offb 1,3; 14,13; 16,15;
19,9; 20,6; 22,7; 22,14.
ERSTE Lesung
Offb 22, 1-7
Es wird keine Nacht mehr geben, denn der Herr wird �ber ihnen
leuchten
Lesung aus der Offenbarung des Johannes
^1Der Engel des Herrn zeigte mir einen Strom, das Wasser des
Lebens, klar wie Kristall; er geht vom Thron Gottes und des
Lammes aus.
^2Zwischen der Stra�e der Stadt und dem Strom, h�ben und
dr�ben, stehen B�ume des Lebens. Zw�lfmal tragen sie Fr�chte,
jeden Monat einmal; und die Bl�tter der B�ume dienen zur
Heilung der V�lker.
^3Es wird nichts mehr geben, was der Fluch Gottes trifft. Der
Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen, und
seine Knechte werden ihm dienen.
^4Sie werden sein Angesicht schauen, und sein Name ist auf
ihre Stirn geschrieben.
^5Es wird keine Nacht mehr geben, und sie brauchen weder das
Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne. Denn der Herr,
ihr Gott, wird �ber ihnen leuchten, und sie werden herrschen
in alle Ewigkeit.
^6Und der Engel sagte zu mir: Diese Worte sind zuverl�ssig
und wahr. Gott, der Herr �ber den Geist der Propheten, hat
seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald
geschehen muss.
^7Siehe, ich komme bald. Selig, wer an den prophetischen
Worten dieses Buches festh�lt.
Antwortpsalm
Ps 95 (94), 1-2.4-5.6-7 (R: 1 Kor 16, 22b u. Offb 22, 20c)
R Marana tha. - Komm, Herr Jesus! - R
(GL neu 634, 6)
1 Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn
VIII. Ton
und zujauchzen dem Fels unsres Heiles!
2 Lasst uns mit Lob seinem Angesicht nahen,
vor ihm jauchzen mit Liedern! - (R)
4 In seiner Hand sind die Tiefen der Erde,
sein sind die Gipfel der Berge.
5 Sein ist das Meer, das er gemacht hat,
das trockene Land, das seine H�nde gebildet. - (R)
6 Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm
verneigen,
lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm
Sch�pfer!
7 Denn er ist unser Gott,
wir sind das Volk seiner Weide,
die Herde, von seiner Hand gef�hrt. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Lk 21, 36
Halleluja. Halleluja.
Wacht und betet allezeit,
damit ihr hintreten k�nnt vor den Menschensohn.
Halleluja.
Zum Evangelium Jener Tag ist der Tag des Menschensohnes (Lk
21,27). Er kommt nicht unvorbereitet, und doch besteht die
Gefahr, dass er die Menschen pl�tzlich �berrascht (V. 34).
Daher am Schluss der ganzen Rede die eindringliche Mahnung:
Wacht und betet allezeit .... Die Offenbarung des
Menschensohnes ist nicht nur ein Ereignis der Zukunft. Seit
seiner Auferstehung ist Christus der verherrlichte Herr (Mk
14,62; Offb 1,7); die alternde, vergehende Welt ist zu einer
in Wirklichkeit schon vergangenen Welt geworden, die neue
Sch�pfung ist im Werden. Wenn Christus in Herrlichkeit kommt,
wird das f�r ihn keine neue Situation bedeuten; f�r uns wird
es die abschlie�ende Best�tigung dessen sein, was sich mit
Jesus von Nazaret ereignet hat, die universale Offenbarung
dessen, was er ist, aber auch dessen, was wir sind - vor ihm.
- Mt 24,43-51; Mk 13,33-37; Lk 17,26-30; R�m 13,13; 1 Thess
5,1-8.
Evangelium
Lk 21, 34-36
Wacht, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen k�nnt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen J�ngern:
^34Nehmt euch in acht, dass Rausch und Trunkenheit und die
Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag
euch nicht pl�tzlich �berrascht,
^35so wie man in eine Falle ger�t; denn er wird �ber alle
Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen.
^36Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen
wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten k�nnt.
F�RBITTEN
Durch Jesus Christus gehen Gottes Verhei�ungen in Erf�llung.
Ihn bitten wir:
St�rke unsere Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue
Erde. (Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
F�rdere alles, was Schranken der Vorurteile und des Hasses
zwischen den Menschen beseitigt. (Stille) Christus, h�re uns.
Steh den Sterbenden in ihrer Todesstunde zur Seite. (Stille)
Christus, h�re uns.
Mach uns bereit, dir jederzeit zu begegnen. (Stille)
Christus, h�re uns.
Allm�chtiger Gott, in der Wiederkunft deines Sohnes wird ein
ewiges Reich der Liebe und des Friedens offenbar werden. Lass
uns darin ewig wohnen durch ihn, Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Der Bibel geht es im Reden vom Anfang wie im Reden vom Ende
nicht darum, dass wir uns von Anfang und Ende ein Bild
machen. Wir kennen den Anfang nicht, und wir kennen das Ende
nicht, auch nicht aus der Bibel. Es geht ihr im Reden von
Anfang und Ende vielmehr darum, dass die Geschichte, je von
dem Ort aus, an dem wir in ihr stehen, universal verstanden
werde, und das hei�t von Gott herkommend und zu Gott
hinf�hrend. Es geht ihr darum, dass das Ganze unserer Welt
und ihrer Geschichte einen Sinn hat, der von jedem Ort in
dieser Geschichte im Glauben bejaht werden kann; der jeden
Menschen mit diesem Ganzen zu verbinden vermag.
Darum hat es seinen guten und tiefen Sinn, dass die Bibel,
wie wir sie heute lesen, eine Geschichte darstellt, die mit
der Sch�pfung des Alls beginnt und mit dem Ende der Welt
schlie�t und damit jede Epoche der Geschichte und jeden
Menschen an seinem Ort in der Geschichte in den Zusammenhang
stellt, den der Anfang des 90. Psalms meint.
Herr Gott, du bist unsere Zuflucht f�r und f�r;
ehe denn die Berge
und die Erde und die Welt geschaffen wurden,
bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit (C. Westermann).
Schott Tagesliturgie
Samstag
26
November 2022
* zur�ck
* weiter
* Samstag der 34. Woche im Jahreskreis
* Hl. Gebhard, Hl. Konrad
* Lesejahr: C II, StB: II. Woche
[Samstag, 26.11.2022___]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen
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Katholisches Bibelwerk e.V.
F�r Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen
oder sonstigen Dienst im Gottesdienst �bernehmen
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Liedvorschl�ge
Hier finden Sie Liedvorschl�ge f�r den Gottesdienst
Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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die aus diesen B�chern entnommenen Texte die
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