Zur Lesung Der Apostel steht im Dienst der neuen Heilsordnung, des Neuen Bundes. Die
neuen Wirklichkeiten dieses Bundes sind der Geist, die Gerechtigkeit und die
Herrlichkeit. Nur durch den Geist gibt es wirkliches Heil: heiliges, ewiges Leben. Mit
dem Geist ist die kommende Welt in die gegenw�rtige eingebrochen; das Neue, das mit
Christus begonnen hat, ist endg�ltig und bleibt. Im Vergleich damit war der Alte Bund
nur Buchstabe: eine geschriebene Mitteilung, die auf die zuk�nftige Wirklichkeit
hinwies, aber nicht die Kraft besa�, diese Wirklichkeit herbeizuf�hren. Daraus folgert
Paulus in den Versen 7-11 die ungleich gr��ere W�rde des apostolischen Dienstes im
Vergleich mit dem Dienst des Mose. Der Unterschied liegt in der verschiedenen
Herrlichkeit. Paulus spricht zwar Mose und dem Alten Bund �berhaupt den Anteil an der
g�ttlichen Offenbarungsherrlichkeit nicht einfach ab; auch dort war Gottes Gr��e und
Macht sichtbar, sie strahlte insbesondere auf dem Gesicht des Mose wider, wenn er von
der Begegnung mit Gott zur�ckkam. Aber diese Herrlichkeit war verg�nglich, sie
verblasste im helleren Schein des Neuen Bundes. Zur �berheblichkeit besteht deswegen
kein Anlass, weder f�r den Apostel noch f�r die Gemeinde. Gott allein macht uns f�hig,
die neue Wirklichkeit �berhaupt zu erfassen und ihr zu dienen. Und wir haben diesen
Schatz in irdenen Gef��en (4,7): Durch Not und Tod hindurch erweist innerhalb dieser
Welt das Leben Jesu seine Kraft. - Joh 3,27; Eph 3,7; Kol 1,23-25; R�m 2,29; 7,5-6; Ex
32,16; 34,29-35; Hebr 3,3.
ERSTE Lesung
2 Kor 3, 4-11
Gott hat uns zu Dienern des Neuen Bundes gemacht, nicht des Buchstabens, sondern des
Geistes
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Br�der!
^4Wir haben durch Christus so gro�es Vertrauen zu Gott.
^5Doch sind wir dazu nicht von uns aus f�hig, als ob wir uns selbst etwas zuschreiben
k�nnten; unsere Bef�higung stammt vielmehr von Gott.
^6Er hat uns f�hig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens,
sondern des Geistes. Denn der Buchstabe t�tet, der Geist aber macht lebendig.
^7Wenn aber schon der Dienst, der zum Tod f�hrt und dessen Buchstaben in Stein
gemei�elt waren, so herrlich war, dass die Israeliten das Gesicht des Mose nicht
anschauen konnten, weil es eine Herrlichkeit ausstrahlte, die doch verg�nglich war,
^8wie sollte da der Dienst des Geistes nicht viel herrlicher sein?
^9Wenn schon der Dienst, der zur Verurteilung f�hrt, herrlich war, so wird der Dienst,
der zur Gerechtigkeit f�hrt, noch viel herrlicher sein.
^10Eigentlich kann von Herrlichkeit in jenem Fall gar nicht die Rede sein, wo das
Verherrlichte vor der gr��eren Herrlichkeit verblasst.
^11Wenn n�mlich schon das Verg�ngliche in Herrlichkeit erschien: die Herrlichkeit des
Bleibenden wird es �berstrahlen.
Antwortpsalm
Ps 99 (98), 4b-5.6-7.8-9 (R: vgl. 9c)
R Heilig bist du, Herr, unser Gott. - R
(GL 233, 7)
4bc Du hast die Weltordnung fest begr�ndet,
VI. Ton
hast Recht und Gerechtigkeit in Jakob geschaffen.
5 R�hmt den Herrn, unsern Gott;
werft euch am Schemel seiner F��e nieder!
Denn er ist heilig. - (R)
6 Mose und Aaron sind unter seinen Priestern,
Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen;
sie riefen zum Herrn, und er hat sie erh�rt.
7 Aus der Wolkens�ule sprach er zu ihnen;
seine Gebote hielten sie,
die Satzung, die er ihnen gab. - (R)
8 Herr, unser Gott, du hast sie erh�rt;
du warst ihnen ein verzeihender Gott,
aber du hast ihre Frevel vergolten.
9 R�hmt den Herrn, unsern Gott,
werft euch nieder an seinem heiligen Berge!
Denn heilig ist der Herr, unser Gott. - R
Jahr II
Zur Lesung Der Berg Karmel mit seinen zwei Alt�ren, einem f�r Baal und einem f�r
Jahwe, macht die religi�se Situation des Volkes sichtbar, das nach beiden Seiten
schwankt (V. 21). Wie lange noch? fragt der ungeduldige Prophet und zwingt die
Entscheidung herbei. F�r das Volk mag die Frage gelautet haben: Welches ist der
m�chtigere Gott, Baal oder Jahwe? F�r Elija kann die Frage nur sein: Wer ist der wahre
Gott, der einzige Gott? Antwort: Der Gott, der mit Feuer antwortet. Der Blitz. der auf
das Opfer Elijas herabf�hrt, ist aber nur ein Teil der Antwort; das gr��ere,
g�ttlichere Wunder besteht darin, dass er das Herz des Volkes zur Umkehr wendet (V.
37). - Hos 11,7; Dan 9,21; Gen 32,29; Sir 48,3; Lev 9,24; Num 11,1; 16,35; Ri 6,21.
ERSTE Lesung
1 K�n 18, 20-39
Dieses Volk soll erkennen, dass du, Herr, der wahre Gott bist und dass du sein Herz zur
Umkehr wendest
Lesung aus dem ersten Buch der K�nige
In jenen Tagen
^20schickte der K�nig Ahab in ganz Israel umher und lie� die Propheten auf dem Karmel
zusammenkommen.
^21Und Elija trat vor das ganze Volk und rief: Wie lange noch schwankt ihr nach zwei
Seiten? Wenn Jahwe der wahre Gott ist, dann folgt ihm! Wenn aber Baal es ist, dann
folgt diesem! Doch das Volk gab ihm keine Antwort.
^22Da sagte Elija zum Volk: Ich allein bin als Prophet des Herrn �brig geblieben; die
Propheten des Baal aber sind vierhundertf�nfzig.
^23Man gebe uns zwei Stiere. Sie sollen sich einen ausw�hlen, ihn zerteilen und auf das
Holz legen, aber kein Feuer anz�nden. Ich werde den andern zubereiten, auf das Holz
legen und kein Feuer anz�nden.
^24Dann sollt ihr den Namen eures Gottes anrufen, und ich werde den Namen des Herrn
anrufen. Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott. Da rief das ganze Volk:
Der Vorschlag ist gut.
^25Nun sagte Elija zu den Propheten des Baal: W�hlt ihr zuerst den einen Stier aus, und
bereitet ihn zu; denn ihr seid die Mehrheit. Ruft dann den Namen eures Gottes an,
entz�ndet aber kein Feuer!
^26Sie nahmen den Stier, den er ihnen �berlie�, und bereiteten ihn zu. Dann riefen sie
vom Morgen bis zum Mittag den Namen des Baal an und schrien: Baal, erh�re uns! Doch es
kam kein Laut, und niemand gab Antwort. Sie tanzten h�pfend um den Altar, den sie
gebaut hatten.
^27Um die Mittagszeit verspottete sie Elija und sagte: Ruft lauter! Er ist doch Gott.
Er k�nnte besch�ftigt sein, k�nnte beiseite gegangen oder verreist sein. Vielleicht
schl�ft er und wacht dann auf.
^28Sie schrien nun mit lauter Stimme. Nach ihrem Brauch ritzten sie sich mit Schwertern
und Lanzen wund, bis das Blut an ihnen herabfloss.
^29Als der Mittag vor�ber war, verfielen sie in Raserei, und das dauerte bis zu der
Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt. Doch es kam kein Laut, keine Antwort,
keine Erh�rung.
^30Nun forderte Elija das ganze Volk auf: Tretet her zu mir! Sie kamen, und Elija baute
den zerst�rten Altar Jahwes wieder auf.
^31Er nahm zw�lf Steine, nach der Zahl der St�mme der S�hne Jakobs, zu dem der Herr
gesagt hatte: Israel soll dein Name sein.
^32Er f�gte die Steine zu einem Altar f�r den Namen des Herrn, zog rings um den Altar
einen Graben und grenzte eine Fl�che ab, die zwei Sea Saat h�tte aufnehmen k�nnen.
^33Sodann schichtete er das Holz auf, zerteilte den Stier und legte ihn auf das Holz.
^34Nun befahl er: F�llt vier Kr�ge mit Wasser, und gie�t es �ber das Brandopfer und das
Holz! Hierauf sagte er: Tut es noch einmal! Und sie wiederholten es. Dann sagte er: Tut
es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal.
^35Das Wasser lief rings um den Altar. Auch den Graben f�llte er mit Wasser.
^36Zu der Zeit nun, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt, trat der Prophet Elija
an den Altar und rief: Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, heute soll man
erkennen, dass du Gott bist in Israel, dass ich dein Knecht bin und all das in deinem
Auftrag tue.
^37Erh�re mich, Herr, erh�re mich! Dieses Volk soll erkennen, dass du, Herr, der wahre
Gott bist und dass du sein Herz zur Umkehr wendest.
^38Da kam das Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz, die Steine
und die Erde. Auch das Wasser im Graben leckte es auf.
^39Das ganze Volk sah es, warf sich auf das Angesicht nieder und rief: Jahwe ist Gott,
Jahwe ist Gott!
Antwortpsalm
Ps 16 (15), 1-2 u. 4.5 u. 8.9 u. 11 (R: vgl. 1)
R Beh�te mich, Gott, denn ich vertraue auf dich. - R
(GL 527, 7)
1 Beh�te mich, Gott, denn ich vertraue dir.
IV. Ton
2 Ich sage zum Herrn: Du bist mein Herr;
mein ganzes Gl�ck bist allein.
4 Viele Schmerzen leidet, wer fremden G�ttern folgt.
Ich will ihnen nicht opfern,
ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen. - (R)
5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;
du h�ltst mein Los in deinen H�nden.
8 Ich habe den Herrn best�ndig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. - (R)
9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
11 Du zeigst mir den Pfad zum Leben.
Vor deinem Angesicht herrscht Freude in F�lle,
zu deiner Rechten Wonne f�r alle Zeit.
R Beh�te mich, Gott, denn ich vertraue auf dich.
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Ps 25 (24), 4a.5a
Halleluja. Halleluja.
Zeige mir, Herr, deine Wege,
f�hre mich in deiner Treue und lehre mich!
Halleluja.
Zum Evangelium Unter Gesetz und Propheten versteht Jesus die eine, einheitliche
�u�erung des Gotteswillens, wie sie im Alten Testament vorliegt. Von diesem Gesetz
versichert Jesus feierlich: Es bleibt bestehen und muss verwirklicht werden. Dieser
j�dischste aller S�tze im Neuen Testament (V. 18) steht nicht zuf�llig an dieser Stelle
der Bergpredigt; im nachfolgenden Abschnitt (V. 21-48) spricht Jesus in sechsmaliger
Gegen�berstellung (... ich aber sage euch) von der neuen Gerechtigkeit, die im
Gegensatz steht zu dem, was den Alten gesagt wurde. Wenn das alles nicht Aufhebung,
sondern Erf�llung des alttestamentlichen Gesetzes ist, dann wird von uns ein
Verst�ndnis des Alten Testamentes gefordert, das weit �ber das hinausgeht, was j�dische
Gesetzesgelehrsamkeit zu sagen wusste. Jesus ist mehr als Mose; er verk�ndet den
Gotteswillen neu und in Vollmacht; er selbst bringt durch sein Wort und seine Tat das
Alte Testament zu seinem vollen Ma� und gibt ihm seinen endg�ltigen Sinn. - R�m 3,31;
10,4; Lk 16,17; Jak 2,10.
Evangelium
Mt 5, 17-19
Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erf�llen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen J�ngern:
^17Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin
nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erf�llen.
^18Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste
Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
^19Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend
lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber h�lt und halten lehrt,
der wird gro� sein im Himmelreich.
F�rbitten
Wir beten zu Christus, der unsere Schuld vergibt:
Rufe alle Christen zur Umkehr, und vers�hne sie mit dem Vater. (Stille) Herr, erbarme
dich.
Lass verfeindete V�lker ihre Streitigkeiten beilegen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Lindere die Schmerzen der Kranken, und mach sie gesund. (Stille) Herr, erbarme dich.
Schenke uns unerm�dliche Ausdauer auf dem Weg deiner Gebote. (Stille) Herr, erbarme
dich.
Heiliger Gott, schau nicht auf unsere S�nden, sondern h�re auf unsere Bitten durch
Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Immer noch gleicht das Evangelium einem vergrabenen Schatz, und dringlicher denn je
warten auf seine Hebung Menschen, die der Druck der absoluten Gesetzessysteme
verschiedenster, auch kirchlicher Provenienz entweder in Isolation, Gef�ngnis und Tod
oder ins Chaos gebracht hat. Dieser Schatz ist die Einsicht, dass der menschgewordene
Gott das Ma� des Menschen, des Einzelnen wie der Gesellschaft. ist und dass die
Menschwerdung Gottes nichts anderes bedeutet als den Herrschaftsverzicht, der allein
Vermenschlichung bewirkt. Das Gesetz erf�llen hei�t: Ernst machen mit der Erkenntnis,
dass das Gesetz um des Menschen willen, nicht aber der Mensch um des Gesetzes willen da
ist ... Diesen Sachverhalt erkennen w�re die erste Voraussetzung daf�r, dass den
Christen noch einmal die Aufgabe zufiele, zu der sie berufen wurden: das Salz der Erde
zu sein, das hei�t: alle sich die Welt unterwerfenden M�chte mit dem Gran
Menschlichkeit zu durchdringen, das allein die Erde zu einer Wohnstatt von Menschen
machen w�rde (Gisela Uellenberg).
Schott Tagesliturgie
Mittwoch
8
Juni 2022
* zur�ck
* weiter
* Mittwoch der 10. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: C II, StB: II. Woche
[Mittwoch, 08.06.2022__]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
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Liedvorschl�ge
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Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen B�cher im
deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern entnommenen Texte die
Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den
Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten)
Einheits�bersetzung der Heiligen Schrift (1980/2016). � 2019 staeko.net
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