Nach dem Johannesevangelium war Marta die Schwester des
Lazarus und der Maria von Betanien. Jesus war ein gern
gesehener Gast im Haus der beiden Schwestern (vgl. Joh 11,5).
Marta scheint die �ltere gewesen zu sein; jedenfalls war sie
es, die sich energisch um alles k�mmerte (Joh 12,2). Aber nur
eines ist notwendig, sagte Jesus zu ihr (Lk 10,42). Zu ihr
sagte er auch das Wort: Ich bin die Auferstehung und das
Leben ... (Joh 11,25), worauf Marta mit ihrem Bekenntnis zu
Jesus als dem Messias und Gottessohn antwortete.
Schriftlesungen f�r heilige Frauen
Er�ffnungsvers
Lk 10, 38
Jesus kam in ein Dorf,
und eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf.
Tagesgebet
Allm�chtiger, ewiger Gott,
die heilige Marta durfte deinen Sohn
in ihr Haus aufnehmen und bewirten.
Auf ihre F�rsprache hin mache uns bereit,
in unseren Mitmenschen Christus zu dienen,
damit wir einst bei dir Aufnahme finden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Lange bevor wir ja oder nein sagen konnten, hat
Gott zu uns allen das Ja seiner Liebe gesagt. Die Liebe ist
aus Gott, und sie ist das Kennzeichen derer, die aus Gott
geboren sind (Joh 1,13). Sie sind mit Gott verwandt, und sie
allein verstehen auch die Tat der Liebe Gottes: dass er
seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, und zwar als
S�hne f�r unsere S�nden (1 Joh 4,9.10). Ob jemand aus Gott
ist (4,7), ob das Leben aus Gott bei ihm Wirklichkeit ist
oder leeres Gerede, erkennt man an seiner Liebe. Aber was ist
das f�r eine Liebe? Sie ist anders als das, was die Menschen
gew�hnlich Liebe nennen, und sie ist vor aller rein
menschlichen Liebe; sie gibt der menschlichen Liebe erst die
Kraft der Hingabe und das Siegel der Absolutheit. Die Liebe,
mit der Gott liebt, vollendet sich darin, dass wir einander
lieben. Die g�ttliche Liebe will in uns eine gott-menschliche
Liebe werden. Sie ist nicht eine Tugend�bung, sie ist
vielmehr das, was all unserem Tun vorausliegt und es erst zu
einem wirklich menschlichen Tun macht. Ohne Liebe ist aller
fromme Eifer und alle Tugend�bung zutiefst unmenschlich und
unchristlich. Die schenkende, helfende und verzeihende Liebe,
mit der wir als Br�der und Schwestern einander lieben, ist
Antwort auf die Liebe Gottes, und noch mehr: sie ist die
Offenbarung der Liebe Gottes in dieser Welt. Das ist die
erschreckende Gr��e christlicher Berufung. - Zu 4,7: 1 Thess
4,9; 1 Joh 1,3.7. - Zu 4,9: Mt 21,37; Joh 3,16. - Zu 4,10:
R�m 8,31-32; 5,8; 1 Joh 2,2; R�m 3,25. - Zu 4,11: Mt 18,33. -
Zu 4,16: Joh 17,6.
ERSTE Lesung
1 Joh 4, 7-16
Wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns
Lesung aus dem ersten Johannesbrief
^7Liebe Br�der, wir wollen einander lieben; denn die Liebe
ist aus Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und
erkennt Gott.
^8Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die
Liebe.
^9Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass
Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir
durch ihn leben.
^10Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt
haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als S�hne
f�r unsere S�nden gesandt hat.
^11Liebe Br�der, wenn Gott uns so geliebt hat, m�ssen auch
wir einander lieben.
^12Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben,
bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet.
^13Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns
bleibt: Er hat uns von seinem Geist gegeben.
^14Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn
gesandt hat als den Retter der Welt.
^15Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt
Gott, und er bleibt in Gott.
^16Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und
gl�ubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe
bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.
Antwortpsalm
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9.10-11 (R: vgl. 2a oder 9a)
R Den Herrn will ich preisen alle Zeit. - R
(GL neu 39, 1)
Oder:
R Kostet und seht, wie g�tig der Herr ist! - R
2 Ich will den Herrn allezeit preisen;
V. Ton
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3 Meine Seele r�hme sich des Herrn;
die Armen sollen es h�ren und sich freuen. - (R)
4 Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen r�hmen.
5 Ich suchte den Herrn, und er hat mich erh�rt,
er hat mich all meinen �ngsten entrissen. - (R)
6 Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten,
und ihr braucht nicht zu err�ten.
7 Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erh�rte ihn.
Er half ihm aus all seinen N�ten. - (R)
8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn f�rchten
und ehren,
und er befreit sie.
9 Kostet und seht, wie g�tig der Herr ist;
wohl dem, der zu ihm sich fl�chtet! - (R)
10 F�rchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;
denn wer ihn f�rchtet, leidet keinen Mangel.
11 Reiche m�ssen darben und hungern;
wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu
entbehren. - R
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Joh 8, 12
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.
Das Evangelium ist Eigentext dieses Gedenktages.
Zum Evangelium Die gro�e Aussage dieses Evangeliums steht in
den Versen 25-26: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer
an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. In Joh 3,36
(vgl. 6,47) hie� es: Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige
Leben; er hat es wirklich, schon jetzt: Ich bin es, sagt
Jesus. Seit er uns erl�st hat, geht unser Leben nicht mehr
dem Tod, sondern dem Leben entgegen. Der k�rperliche Tod ist
nicht mehr das Ende, sondern eine Durchgangsstufe, eine T�r:
Ich bin die T�r, hat Jesus gesagt; wer durch mich hineingeht,
wird gerettet werden (Joh 10,9), er wird das Licht des Lebens
haben (8,12): Glaubst du das? Die Frage ist an uns gerichtet,
an uns Christen des 21. Jahrhunderts. Marta hat mit einem
Bekenntnis zu Jesus als dem von Gott gesandten Messias und
Retter geantwortet. - Zu 11,24: Dan 12,2; Joh 5,28-29;
6,39-40: - Zu 11,25-26: Joh 8,51; Mt 22,31-32. - Zu 11,27:
Joh 6,69; Mt 16,16; Joh 6,14.
Evangelium
Joh 11, 19-27
Ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit
^19waren viele Juden zu Marta und Maria gekommen, um sie
wegen ihres Bruders zu tr�sten.
^20Als Marta h�rte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen,
Maria aber blieb im Haus.
^21Marta sagte zu Jesus: Herr, w�rst du hier gewesen, dann
w�re mein Bruder nicht gestorben.
^22Aber auch jetzt wei� ich: Alles, worum du Gott bittest,
wird Gott dir geben.
^23Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
^24Marta sagte zu ihm: Ich wei�, dass er auferstehen wird bei
der Auferstehung am Letzten Tag.
^25Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das
Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt,
^26und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig
nicht sterben. Glaubst du das?
^27Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der
Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
Oder:
Evangelium
Lk 10, 38-42
Einf�hrung Wer einen Gast in sein Haus aufnimmt, scheint
zun�chst der Gebende zu sein, in Wirklichkeit aber ist er der
Empfangende, der Beschenkte. Das war schon bei Abraham
deutlich (Gen 18) und erscheint in der Lehrerz�hlung von
Maria und Marta noch klarer. Jesus l�sst sich bewirten, aber
nur eines ist notwendig: die Gabe, die er bringt und die er
selber ist. Jesus ist nicht gekommen, um sich bedienen zu
lassen, sondern um zu dienen (Mt 20,28); er dient uns mit
seinem Wort und mit seinem Leben, das er f�r uns als
L�sepreis gibt. Sein Wort h�ren und aufnehmen, das ist das
eine Notwendige, und das hat auch Marta getan. In der
christlichen �berlieferung gilt Marta, die gastliche
Hausfrau, als Vertreterin des t�tigen Menschen im Gegensatz
zum kontemplativen, beschaulichen Menschen, den Maria
darstellt. Es w�re aber kaum im Sinn des Evangeliums, wollte
man die beiden Lebensformen als Gegens�tze gegeneinander
ausspielen. Jesus, der m�de Wanderer, kam gern in das Haus
der beiden Schwestern; er ist auch heute auf den Dienst
beider angewiesen. - Joh 11,1; 12,1-3; 1 Tim 5,10.
Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und M�hen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
^38kam Jesus in ein Dorf und eine Frau namens Marta nahm ihn
freundlich auf.
^39Sie hatte eine Schwester, die Maria hie�. Maria setzte
sich dem Herrn zu F��en und h�rte seinen Worten zu.
^40Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, f�r ihn zu
sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, k�mmert es dich
nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein
�berl�sst? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!
^41Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele
Sorgen und M�hen.
^42Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere
gew�hlt, das soll ihr nicht genommen werden.
F�rbitten
Jesus Christus, der die Macht des Todes �berwunden hat,
bitten wir:
F�r alle Christen, schenke ihnen deinen Geist, dass sie dir
in ihren Mitmenschen dienen. (Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
F�r die Politiker: gib, dass sie zu einer gerechten Wertung
der Arbeit der Hausfrauen beitragen. (Stille) Christus, h�re
uns.
F�r alle Verachteten und Ausgesto�enen: tr�ste sie durch
deine Verhei�ungen. (Stille) Christus, h�re uns.
F�r die M�tter und Frauen, die im Haushalt t�tig sind:
vergilt ihnen das Gute, das sie f�r andere tun. (Stille)
Christus, h�re uns.
G�tiger Gott, du bist uns allzeit nahe. Gib, dass wir in der
Unrast des Alltags bei dir Ruhe finden durch Christus,
unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Wir preisen dich, Herr,
denn du bist gro� in deinen Heiligen.
Du hattest Wohlgefallen am Dienst der heiligen Marta;
so lass auch unseren Dienst dir gefallen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers
Joh 11, 27
Marta sagte zu Jesus: Du bist der Messias, der Sohn Gottes,
der in die Welt kommen soll.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
der Empfang des Leibes und Blutes Christi
lenke unseren Sinn auf das eine Notwendige.
Gib, dass wir in aufrichtiger Liebe
unsere Lebensaufgabe erf�llen
und einst Ruhe finden
in der seligen Schau deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Schott Tagesliturgie
Freitag
29
Juli 2022
* zur�ck
* weiter
* Freitag der 17. Woche im Jahreskreis
* Hl. Marta
* Lesejahr: C II, StB: I. Woche
[Freitag, 29.07.2022___]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
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Perikopen
Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen
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Liedvorschl�ge
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Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen
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