mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 316, 30)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Mit der heutigen Lesung schlie�t die erste Reihe der Genesis-Lesungen an den
Wochentagen. Der zweite Teil, die Patriarchengeschichte, wird von der 12.-14. Woche
gelesen. - Die Erz�hlung vom Turmbau und der Sprachverwirrung will auf verschiedene
Fragen Antwort geben. Da war die m�chtige Stadt Babel, deren Name f�r das hebr�ische
Ohr nach Verwirrung klang. In Babel stand der Marduk-Tempel, genannt das Haus mit dem
hocherhobenen Haupt. Dort war auch der riesige Stufenturm zu sehen, der den Namen trug
Haus des Fundamentes von Himmel und Erde. Das V�lkergemisch, das in Babel ein und aus
ging, sprach viele und unverst�ndliche Sprachen, so dass man denken konnte, alle
Verwirrung der Sprachen und V�lker habe von dort ihren Ausgang genommen. Der biblische
Verfasser - derselbe, der in Kap. 3 den S�ndenfall der Stammeltern berichtet hat -
sieht in dieser Anh�ufung von Macht und Stolz, Wissen und Verwirrung gleichsam die
verk�rperte, zum Dauerzustand gewordene Auflehnung der Menschen gegen Gott. Gott aber
hat diesem Tun der Menschen Grenzen gesetzt; der Turm wird vielleicht die Wolken, aber
nicht den Himmel ankratzen. Wie Adam aus dem Paradies und wie Kain vom fruchtbaren
Ackerboden weggeschickt wurden, so werden die Menschen aus der Stadt, die sie bauen
wollen, in alle Himmelsrichtungen hinausgeschickt. Sie wollten sich mit Gott nicht
verstehen, so werden sie auch untereinander gespalten sein. - Wir k�nnen das eine
verk�rzte und einseitige Betrachtungsweise der Menschheitsgeschichte nennen. Auch das
Misstrauen gegen Technik und Fortschritt, das im Hintergrund dieser Darstellung
sichtbar wird, m�ssen wir nicht unbedingt teilen. Aber die Warnung, die sich aus einer
solchen theologischen Betrachtung der Welt und Geschichte ergibt, sollen wir nicht
�berh�ren. - Weish 10,5; Apg 2,5-12; Offb 7,9-10; Gen 3,6.22; Jes 14,12-15; Jer 51,53;
Joh 11,52; 10,16.
ERSTE Lesung
Gen 11, 1-9
Man nannte die Stadt Babel; denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt
Lesung aus dem Buch Genesis
^1Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte.
^2Als sie von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten
sich dort an.
^3Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel, und brennen wir sie zu
Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als M�rtel.
^4Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis
zum Himmel, und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht �ber die
ganze Erde zerstreuen.
^5Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder
bauten.
^6Er sprach: Seht nur, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle. Und das ist
erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie
sich auch vornehmen.
^7Auf, steigen wir hinab, und verwirren wir dort ihre Sprache, so dass keiner mehr die
Sprache des anderen versteht.
^8Der Herr zerstreute sie von dort aus �ber die ganze Erde, und sie h�rten auf, an der
Stadt zu bauen.
^9Darum nannte man die Stadt Babel - Wirrsal -, denn dort hat der Herr die Sprache
aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen �ber die ganze Erde
zerstreut.
Antwortpsalm
Ps 33 (32), 10-11.12-13.14-15 (R: vgl. 12b)
R Selig das Volk, das der Herr sich zum Erbteil erw�hlt hat. - R
(GL neu 56,1)
10 Der Herr vereitelt die Beschl�sse der Heiden,
V. Ton
er macht die Pl�ne der V�lker zunichte.
11 Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen,
die Pl�ne seines Herzens �berdauern die Zeiten. - (R)
12 Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist,
der Nation, die er sich zum Erbteil erw�hlt hat.
13 Der Herr blickt herab vom Himmel,
er sieht auf alle Menschen. - (R)
14 Von seinem Thronsitz schaut er nieder
auf alle Bewohner der Erde.
15 Der ihre Herzen gebildet hat
er achtet auf all ihre Taten. - R
Jahr II
Zur Lesung In Jak 2,14-26 haben manche Erkl�rer einen Widerspruch gegen die Lehre des
Apostels Paulus gesehen, der in R�m 3,28 sagt: Wir sind der �berzeugung, dass der
Mensch gerecht wird durch Glauben, unabh�ngig von Werken des Gesetzes. Dem gegen�ber
legt Jakobus den Akzent viel st�rker auf das Tun des Menschen. Von einem eigentlichen
Widerspruch kann aber nicht die Rede sein. Paulus musste klarstellen, dass die vom
mosaischen Gesetz geforderten Werke (Beschneidung, Reinigungsvorschriften u. a.) den
Menschen vor Gott nicht gerecht machen k�nnen und in der neuen Heilsordnung keine Rolle
mehr spielen. Darin hat ihm auch Jakobus, der Bruder des Herrn, zugestimmt (vgl. Apg
15,19-20). Anderseits hat schon Paulus selbst sich gegen Missdeutungen seiner Lehre zur
Wehr gesetzt (vgl. R�m 6,1-23). F�r Jakobus wie f�r Paulus muss der Glaube sich als
lebendig und wirksam erweisen in den Taten der Liebe (vgl. 1,21-27). Ohne sie w�ren
Bekenntnis und Gottesdienst nutzlos, und der Entlassungsruf Gehet hin in Frieden w�rde
sich als L�ge erweisen. - Gal 5,6; Mt 25,41-45; 1 Kor 13,3; 1 Joh 3,17; Mt 7,21-23; Gen
22,9-10; Hebr 11,17; Gen 15,6; R�m 4,1-3; Gal 3,6.
ERSTE Lesung
Jak 2, 14-24.26
Wie der K�rper ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube tot ohne Werke
Lesung aus dem Jakobusbrief
^14Meine Br�der, was n�tzt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die
Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?
^15Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das t�gliche Brot
^16und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, w�rmt und s�ttigt euch!, ihr gebt
ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen - was n�tzt das?
^17So ist auch der Glaube f�r sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.
^18Nun k�nnte einer sagen: Du hast Glauben, und ich kann Werke vorweisen; zeig mir
deinen Glauben ohne die Werke, und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke.
^19Du glaubst: Es gibt nur den einen Gott. Damit hast du recht; das glauben auch die
D�monen, und sie zittern.
^20Willst du also einsehen, du unvern�nftiger Mensch, dass der Glaube ohne Werke
nutzlos ist?
^21Wurde unser Vater Abraham nicht aufgrund seiner Werke als gerecht anerkannt? Denn er
hat seinen Sohn Isaak als Opfer auf den Altar gelegt.
^22Du siehst, dass bei ihm der Glaube und die Werke zusammenwirkten und dass erst durch
die Werke der Glaube vollendet wurde.
^23So hat sich das Wort der Schrift erf�llt: Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm
als Gerechtigkeit angerechnet, und er wurde Freund Gottes genannt.
^24Ihr seht, dass der Mensch aufgrund seiner Werke gerecht wird, nicht durch den
Glauben allein.
^26Denn wie der K�rper ohne den Geist tot ist, so ist auch der Glaube tot ohne Werke.
Antwortpsalm
Ps 112 (111), 1-2.3-4.5-6 (R: vgl. 1a)
R Selig der Mensch, der den Herrn f�rchtet und ehrt! - R
(GL neu 31,1)
1 Wohl dem Mann, der den Herrn f�rchtet und ehrt
IV. Ton
und sich herzlich freut an seinen Geboten.
2 Seine Nachkommen werden m�chtig im Land,
das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. - (R)
3 Wohlstand und Reichtum f�llen sein Haus,
sein Heil hat Bestand f�r immer.
4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht:
der Gn�dige, Barmherzige und Gerechte. - (R)
5 Wohl dem Mann, der g�tig und zum Helfen bereit ist,
der das Seine ordnet, wie es recht ist.
6 Niemals ger�t er ins Wanken;
ewig denkt man an den Gerechten. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 15, 15b
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich habe euch Freunde genannt;
denn ich habe euch alles mitgeteilt,
was ich geh�rt habe von meinem Vater.
Halleluja.
Zum Evangelium Der Weg Jesu geht durch das Leiden hindurch (8,31-32), und f�r den
J�nger wird es nicht anders sein. Das hat Petrus gesp�rt, als er (auch im Namen der
�brigen J�nger) Jesus von diesem Gedanken abbringen wollte (V. 32-33). Jesus sagt den
J�ngern und dem Volk, dass sie zur Kreuzesnachfolge gerufen sind. Woher in jenem
Augenblick das Volk �berhaupt kommen konnte, dar�ber macht sich der Evangelist keine
Gedanken. Wichtiger ist ihm, dass dieses Wort f�r alle gesagt ist: f�r die gro�e
Gemeinde der J�nger, von Ostern bis ans Ende der Zeiten. Kreuzesnachfolge hei�t: durch
das Bekenntnis und die Tat des Glaubens bei Jesus bleiben, mit ihm gehen, mag es auch
das Leben kosten. Die christlichen M�rtyrer haben mit diesem Wort Ernst gemacht. - Das
Wort vom Kommen des Gottesreiches (9,1) wird verschieden erkl�rt. Es kann damit kaum
etwas anderes gemeint sein als im vorausgehenden Vers 38, also das Kommen Jesu zum
Gericht. Andere deuten dieses Wort auf die Verkl�rung (9,2-8). - Mt 10,38-39; 16,24-28;
Lk 9,23-27; 14,25-27; Joh 12,25; Mt 10,33; Lk 12,8-9; 21,32.
Evangelium
Mk 8, 34 - 9, 1
Wer sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
^34rief Jesus die Volksmenge und seine J�nger zu sich und sagte: Wer mein J�nger sein
will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
^35Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um
meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.
^36Was n�tzt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben
einb��t?
^37Um welchen Preis k�nnte ein Mensch sein Leben zur�ckkaufen?
^38Denn wer sich vor dieser treulosen und s�ndigen Generation meiner und meiner Worte
sch�mt, dessen wird sich auch der Menschensohn sch�men, wenn er mit den heiligen Engeln
in der Hoheit seines Vaters kommt.
^1Und er sagte zu ihnen: Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige
den Tod nicht erleiden, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in seiner ganzen
Macht gekommen ist.
F�RBITTEN
Zu Jesus Christus, der sein Leben f�r uns hingab, beten wir:
Leite alle Christen an, sich in Wort und Tat zu deinem Kreuz zu bekennen.
A.: Herr, erh�re uns.
Hilf allen, die �ber andere entscheiden, gerecht zu urteilen.
Schenke allen unheilbar Kranken Tapferkeit, ihr Leid als dein Kreuz anzunehmen.
F�hre die Verstorbenen zur Herrlichkeit des neuen Lebens.
Denn du warst gehorsam bis zum Tod am Kreuz. Darum hat dich Gott �ber alle erh�ht. Dir
sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. A.: Amen.
Es ist sehr zum Verwundern, aber es ist so: Wer in unserer zerrissenen Welt die Kr�fte
der Heilung entbinden will, muss bei sich selbst und seinem babylonischen Herzen
beginnen. Dieser neue Anfang geschieht dort, wo ein Mensch heimfindet aus aller Irre
zum Frieden, wo er pl�tzlich merkt: der Gott, den die Menschen in ihrem Wahn aus dem
Himmel vertreiben wollten, um dieses Oben dann selbst zu besetzen, gerade dieser Gott
hat mich lieb, er interessiert sich f�r mich, er hat mich unter Schmerzen gesucht, er
hat am Kreuz Jesu die Last meines Lebens auf die eigenen Schultern genommen, und nun
kann ich ganz sch�chtern zu stammeln beginnen: Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem
Unglauben. Wo das geschieht, da ist vom H�gel Golgota ein St�ck Genesung in die Welt
hineingekommen. Denn nun brechen Kettenreaktionen noch und noch in meinem Leben los:
Dann ist Gott f�r mich nicht mehr etwas so Verblassenes wie eine h�here Macht oder der
Inhalt eines Angstkomplexes, sondern dann werde ich zur Liebe frei und muss die
empfangene Liebe auch weitergeben; dann entdecke ich den N�chsten in meinen Leben, den
Gott mir anvertrauen will. Nun ist die Angst weg und die Sorge und der Druck des
Unheimlichen. Nun kann ich wieder atmen, und indem ich es kann, ist an einer Stelle die
Frische der Ewigkeit und der Hauch des Lebens in die Welt gebrochen (H. Thielicke).
Schott Tagesliturgie
Freitag
18
Februar 2022
* zur�ck
* weiter
* Freitag der 6. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: C II, StB: II. Woche
[Freitag, 18.02.2022___]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
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den Besuch der Seite
perikopen.de
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Liedvorschl�ge
Hier finden Sie Liedvorschl�ge f�r den Gottesdienst
Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen B�cher im
deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern entnommenen Texte die
Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den
Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten)
Einheits�bersetzung der Heiligen Schrift (1980/2016). � 2019 staeko.net
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