Zur Lesung Mit Gen 2,4b setzt ein neuer Bericht ein; er ist nicht die Fortsetzung des
vorausgehenden Sch�pfungsberichts, sondern steht unabh�ngig neben ihm. In Kap. 1 haben
wir es mit einer Lehre zu tun, die nicht eines Tages erdacht und niedergeschrieben
wurde, sondern in Jahrhunderten des Nachdenkens und der religi�sen Erfahrung gewachsen
ist und erst in sp�ter Zeit, w�hrend des babylonischen Exils, ihre heutige Form
erhalten hat. Die Kapitel 2 und 3, das hei�t die Geschichte von Paradies und
S�ndenfall, sind ganz anderer Art. Hier wird alles anschaulich beschrieben und erz�hlt.
Die Tatsachen aber, von denen hier berichtet wird, liegen nicht an der bildhaften
Oberfl�che. Wie im 1. Kapitel geht es auch hier nicht um Naturwissenschaft; es geht um
Gott und den Menschen, um die Geschichte Gottes mit den Menschen. In Kap. 1 war alles
problemlos klar und gut (1,31); aber in der Welt, die wir heute vorfinden, ist nicht
alles klar und gut. In Gen 2-3 ist die Grundfrage nicht: Woher kommt das alles?,
sondern: Warum ist alles so, wie es ist? Woher kommt das �bel in der Welt, woher der
Tod? Die Antwort auf diese Grundfrage wird am Ende der heutigen Lesung bereits
angedeutet: Sobald du davon isst, wirst du sterben (2,17). - Ps 104,20-30; Ijob 33,4;
34,14-15; 1 Kor 15,45; Spr 3,18; Offb 22,1-2; 14; 2,7.
ERSTE Lesung
Gen 2, 4b-9.15-17
Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden
Lesung aus dem Buch Genesis
^4bZur Zeit, als Gott, der Herr, Erde und Himmel machte,
^5gab es auf der Erde noch keine Feldstr�ucher und wuchsen noch keine Feldpflanzen;
denn Gott, der Herr, hatte es auf die Erde noch nicht regnen lassen, und es gab noch
keinen Menschen, der den Ackerboden bestellte;
^6aber Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf und tr�nkte die ganze Fl�che des
Ackerbodens.
^7Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine
Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.
^8Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den
Menschen, den er geformt hatte.
^9Gott, der Herr, lie� aus dem Ackerboden allerlei B�ume wachsen, verlockend anzusehen
und mit k�stlichen Fr�chten, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den
Baum der Erkenntnis von gut und b�se.
^15Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit
er ihn bebaue und h�te.
^16Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen B�umen des Gartens darfst du
essen,
^17doch vom Baum der Erkenntnis von gut und b�se darfst du nicht essen; denn sobald du
davon isst, wirst du sterben.
Antwortpsalm
Ps 104 (103), 1-2.27-28.29b-30 (R: 1ab)
R Lobe den Herrn, meine Seele!
(GL neu 58,1)
Herr, mein Gott, wie gro� bist du! - R
1 Lobe den Herrn, meine Seele!
VIII. Ton
Herr, mein Gott, wie gro� bist du!
Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
2 Du h�llst dich in Licht wie in ein Kleid,
du spannst den Himmel aus wie ein Zelt. - (R)
27 Alle warten auf dich,
dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.
28 Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein;
�ffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem. - (R)
29bc Nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin
und kehren zur�ck zum Staub der Erde.
30 Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen,
und du erneuerst das Antlitz der Erde. - R
Jahr II
Zur Lesung Salomo, der bei seinem Regierungsantritt ein unbeschriebenes Blatt gewesen
war, ist zu Reichtum und Ansehen gekommen. In 1 K�n 9,10 - 10,29 werden eine Reihe
Einzelheiten berichtet. Am ausf�hrlichsten ist der Bericht �ber den Besuch der K�nigin
von Saba (10,1-13), deren Name merkw�rdigerweise nicht �berliefert ist; offenbar haben
wir hier nicht ein amtliches Protokoll, sondern eine volkst�mliche Erz�hlung vor uns,
die aber einen geschichtlichen Kern hat. Dass es bei den Arabern der alten Zeit
regierende K�niginnen gab, wird durch assyrische Inschriften best�tigt. Die K�nigin kam
mit Fragen, Geschenken und W�nschen. Salomo beantwortete alle Fragen, nahm die
Geschenke an und erf�llte die W�nsche. Wahrscheinlich war die K�nigin auch an
Handelsbeziehungen interessiert; aber die Erz�hlung ist zum Preis Salomos geschrieben,
der sich zu einem orientalischen Sonnenk�nig entwickelt hatte und dem auch das Opfer im
Tempel dazu gut war, seinen Reichtum zur Schau zu stellen. Vom Gott Israels, der Salomo
zum K�nig eingesetzt hat, damit er Recht und Gerechtigkeit �be, spricht nur die
heidnische K�nigin. - 2 Chr 9,1-12; Koh 1,16; 2,8; Mt 12,42; Lk 11,31; Ps 72,10; Weish
8,9-16.
ERSTE Lesung
1 K�n 10, 1-10
Die K�nigin des S�dens kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu h�ren (vgl. Mt
12,42)
Lesung aus dem ersten Buch der K�nige
In jenen Tagen
^1h�rte die K�nigin von Saba vom Ruf Salomos und kam, um ihn mit R�tselfragen auf die
Probe zu stellen.
^2Sie kam nach Jerusalem mit sehr gro�em Gefolge, mit Kamelen, die Balsam, eine
gewaltige Menge Gold und Edelsteine trugen, trat bei Salomo ein und redete mit ihm �ber
alles, was sie sich vorgenommen hatte.
^3Salomo gab ihr Antwort auf alle Fragen. Es gab nichts, was dem K�nig verborgen war
und was er ihr nicht h�tte sagen k�nnen.
^4Als nun die K�nigin von Saba die ganze Weisheit Salomos erkannte, als sie den Palast
sah, den er gebaut hatte,
^5die Speisen auf seiner Tafel, die Sitzpl�tze seiner Beamten, das Aufwarten der Diener
und ihre Gew�nder, seine Getr�nke und sein Opfer, das er im Haus des Herrn darbrachte,
da stockte ihr der Atem.
^6Sie sagte zum K�nig: Was ich in meinem Land �ber dich und deine Weisheit geh�rt habe,
ist wirklich wahr.
^7Ich wollte es nicht glauben, bis ich nun selbst gekommen bin und es mit eigenen Augen
gesehen habe. Und wahrlich, nicht einmal die H�lfte hat man mir berichtet; deine
Weisheit und deine Vorz�ge �bertreffen alles, was ich geh�rt habe.
^8Gl�cklich sind deine M�nner, gl�cklich diese deine Diener, die allezeit vor dir
stehen und deine Weisheit h�ren.
^9Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der an dir Gefallen fand und dich auf den Thron
Israels setzte. Weil Jahwe Israel ewig liebt, hat er dich zum K�nig bestellt, damit du
Recht und Gerechtigkeit �bst.
^10Sie gab dem K�nig hundertzwanzig Talente Gold, dazu eine sehr gro�e Menge Balsam und
Edelsteine. Niemals mehr kam so viel Balsam in das Land, wie die K�nigin von Saba dem
K�nig Salomo schenkte.
Antwortpsalm
Ps 37 (36), 5-6.30-31.39-40b (R: vgl. 30a)
R Der Mund des Gerechten spricht Worte der Weisheit. - R
(GL neu 312,7)
5 Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm;
II. Ton
er wird es f�gen.
6 Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht
und dein Recht so hell wie den Mittag. - (R)
30 Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit,
und seine Zunge redet, was recht ist.
31 Er hat die Weisung seines Gottes im Herzen,
seine Schritte wanken nicht. - (R)
39 Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn,
er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.
40ab Der Herr hilft ihnen und rettet sie,
er rettet sie vor den Frevlern. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Joh 17, 17b.a
Halleluja. Halleluja.
Dein Wort, o Herr, ist Wahrheit;
heilige uns in der Wahrheit!
Halleluja.
Zum Evangelium Das Streitgespr�ch �ber Rein und Unrein wird fortgesetzt. Wirklich
unrein sind nicht die Dinge au�erhalb des Menschen, sondern das Innere des Menschen
selbst, wenn dort nicht Gott wohnt, sondern der Eigenwille des Menschen, der alles nur
auf sich bezieht und alles f�r sich haben will. Haben-Wollen und
Sich-selbst-behaupten-Wollen, das macht den Menschen unf�hig f�r den Umgang mit Gott.
Hier liegt die wesentliche Unreinheit. - Mt 15,10-20; Mk 4,10.13; Apg 10,9-16; R�m 14;
Kol 2,16-23; Jer 17,9-10; R�m 1,28-32.
Evangelium
Mk 7, 14-23
Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
^14rief Jesus die Leute zu sich und sagte: H�rt mir alle zu und begreift, was ich sage:
^15Nichts, was von au�en in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern
was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.
^16/17Er verlie� die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine J�nger nach dem
Sinn dieses r�tselhaften Wortes.
^18Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Seht ihr nicht ein, dass das, was von
au�en in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann?
^19Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder
ausgeschieden. Damit erkl�rte Jesus alle Speisen f�r rein.
^20Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.
^21Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die b�sen Gedanken, Unzucht,
Diebstahl, Mord,
^22Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut
und Unvernunft.
^23All dieses B�se kommt von innen und macht den Menschen unrein.
F�RBITTEN
Vertrauensvoll beten wir zu Christus, der reich ist an Erbarmen:
Mache die Diener der Kirche zu Boten deiner grenzenlosen Liebe zu den Menschen.
(Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
�ffne die verschlossenen Herzen durch die Erfahrung deiner G�te. (Stille) Christus,
h�re uns.
Erleuchte die Verwirrten, und f�hre sie auf den rechten Weg. (Stille) Christus, h�re
uns.
L�utere das Verlangen unseres Herzens, damit wir den Lockungen des B�sen widerstehen.
(Stille) Christus, h�re uns.
Herr, unser Gott, du bist der Vater der Erbarmungen und der Gott allen Trostes. H�re
auf unser Gebet, und erh�re es durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Die Wahrheit, jegliche Wahrheit, ist g�ttlichen Ursprungs. Es ist also grunds�tzlich
nicht m�glich, dass Glaube und Wissenschaft einander widersprechen. Zwischen beiden
kann kein wirklicher (sondern h�chstens scheinbarer) Konflikt bestehen. Das schlie�t
freilich keineswegs aus, dass zwischen Glaube und Wissenschaft Spannungen auftreten,
deren Bereinigung nur durch ein langsames, langwieriges und in Einzelf�llen tragisches
Ringen um eine Wahrheit m�glich ist. Sofern aber die Wissenschaft Wahrheit entdeckt,
kann sie mit dem christlichen Glauben nicht in Widerspruch stehen. Dies scheint uns die
einzig sachgerechte Haltung des Christentums den Wissenschaften gegen�ber zu sein, die
ja im Begriff sind, dem Menschen ein Universum von atemberaubender Gr��e zu
erschlie�en. Gerade darin aber sehen wir eine Verhei�ung: Je gr��er die Welt wird, je
m�chtiger der menschliche Geist, desto gr��er k�nnen wir auch Gott denken (L. Boros).
Schott Tagesliturgie
Mittwoch
9
Februar 2022
* zur�ck
* weiter
* Mittwoch der 5. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: C II, StB: I. Woche
[Mittwoch, 09.02.2022__]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
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Liedvorschl�ge
Hier finden Sie Liedvorschl�ge f�r den Gottesdienst
Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen B�cher im
deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern entnommenen Texte die
Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den
Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten)
Einheits�bersetzung der Heiligen Schrift (1980/2016). � 2019 staeko.net
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