Zur Lesung Gez�hlt, gewogen, geteilt, lautet die Inschrift an der Wand. Weil Daniel sie
entziffert und deutet, wird er in Gold und Purpur gekleidet - eine seltsame Geschichte.
Ist es �berhaupt Geschichte? Belschazzar ist eine historische Pers�nlichkeit, aber
nicht der Sohn Nebukadnezzars, sondern der Sohn und Mitregent des letzten babylonischen
K�nigs Nabonid. Dem Verfasser ist die Moral der Geschichte offenbar wichtiger als die
Geschichte selbst. Das Ende des babylonischen Reiches, will er sagen, kam nicht von
ungef�hr. Sittliche Verkommenheit und grenzenloser Hochmut waren immer schon der Anfang
vom Ende. Dass man nicht ungestraft gegen den Gott frevelt, dessen Tempel in Jerusalem
steht, ist f�r die Zeitgenossen des Verfassers ein Hinweis, der verstanden wird: unter
Antiochus IV. Epiphanes, dem K�nig des Seleukidenreichs, wurde der Tempel von Jerusalem
durch einen Zeusaltar entweiht. der im Dezember 167 dort aufgestellt wurde (Dan 11,31;
1 Makk 1,54). - Dan 1,2; Bar 1,12; Offb 9,20; Dan 4,5; 13,45; Ps 135,15-17; Ijob 12,10.
ERSTE Lesung
Dan 5, 1-6.13-14.16-17.23-28
Es erschienen die Finger einer Menschenhand und schrieben: Gez�hlt, gewogen, geteilt
Lesung aus dem Buch Daniel
In jenen Tagen
^1gab K�nig Belschazzar ein gro�es Gastmahl f�r seine Gro�en; es waren tausend
Menschen, und zusammen mit den Tausend sprach er dem Wein zu.
^2In seiner Weinlaune nun lie� Belschazzar die goldenen und silbernen Gef��e holen, die
sein Vater Nebukadnezzar aus dem Tempel in Jerusalem mitgenommen hatte. Jetzt sollten
der K�nig und seine Gro�en, seine Frauen und Nebenfrauen daraus trinken.
^3Man holte also die goldenen Gef��e, die man aus dem Tempel des Gotteshauses in
Jerusalem mitgenommen hatte, und der K�nig und seine Gro�en, seine Frauen und
Nebenfrauen tranken daraus.
^4Sie tranken Wein und lobten die G�tter aus Gold und Silber, aus Bronze, Eisen, Holz
und Stein.
^5In derselben Stunde erschienen die Finger einer Menschenhand und schrieben gegen�ber
dem Leuchter etwas auf die wei�get�nchte Wand des k�niglichen Palastes. Der K�nig sah
den R�cken der Hand, als sie schrieb.
^6Da erbleichte er, und seine Gedanken erschreckten ihn. Seine Glieder wurden schwach,
und ihm schlotterten die Knie.
^13Daniel wurde vor den K�nig gebracht, und der K�nig sagte zu ihm: Du also bist
Daniel, einer von den verschleppten Juden, die mein Vater, der K�nig, aus Juda hierher
gebracht hat.
^14In dir, so habe ich geh�rt, ist der Geist der G�tter, und bei dir fand man
Erleuchtung und Einsicht und au�ergew�hnliche Weisheit.
^16Doch du, so habe ich geh�rt, kannst Deutungen geben und schwierige Fragen l�sen.
Wenn du nun die Schrift lesen und mir deuten kannst, sollst du in Purpur gekleidet
werden, um den Hals eine goldene Kette tragen und als der Dritte in meinem Reich
herrschen.
^17Daniel gab dem K�nig zur Antwort: Behalte deine Gaben oder schenk sie einem andern!
Aber die Schrift will ich f�r den K�nig lesen und deuten.
^23Du hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben und dir die Gef��e aus seinem
Tempel herbeischaffen lassen. Du und deine Gro�en, deine Frauen und Nebenfrauen, ihr
habt daraus Wein getrunken. Du hast die G�tter aus Gold und Silber, aus Bronze, Eisen,
Holz und Stein gepriesen, die weder sehen noch h�ren k�nnen und keinen Verstand haben.
Aber den Gott, der deinen Lebensatem in seiner Hand hat und dem all deine Wege geh�ren,
den hast du nicht verherrlicht.
^24Darum hat er diese Hand geschickt und diese Schrift geschrieben.
^26Diese Worte bedeuten: Mene: Gez�hlt hat Gott die Tage deiner Herrschaft und macht
ihr ein Ende.
^27Tekel: Gewogen wurdest du auf der Waage und zu leicht befunden.
^28Peres: Geteilt wird dein Reich und den Medern und Persern gegeben.
Antwortpsalm
Dan 3, 62.63.64.65.66.67 (R: 62b)
62 Preist den Herr, Sonne und Mond.
(GL neu 619, 1.2. oder 401)
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
VI. Ton
63 Preist den Herr, ihr Sterne am Himmel.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
64 Preist den Herr, aller Regen und Tau.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
65 Preist den Herr, all ihr Winde.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
66 Preist den Herr, Feuer und Glut.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
67 Preist den Herr, Frost und Hitze.
R Lobt und r�hmt ihn in Ewigkeit!
Jahr II
Zur Lesung Das Gericht, in dem der Zorn Gottes sein Ende erreicht (15,1), bedeutet f�r
alle, die treu geblieben sind, Befreiung und Rettung, vergleichbar mit der Befreiung
Israels aus der �gyptischen Knechtschaft und aus der t�dlichen Gefahr am Roten Meer.
Jetzt erst wird sichtbar, wer das wirkliche, f�r immer gerettete Israel ist, das Israel
Gottes. Es sind die Hundertvierundvierzigtausend, die nach Offb 14,1 beim Lamm auf dem
Berg Zion stehen und die nach Offb 19,9 zum Hochzeitsmahl des Lammes gerufen sind. Nach
15,2 stehen sie auf dem gl�sernen Meer, dem himmlischen Ozean, aus dem die Blitze des
Endgerichts zucken (mit Feuer durchsetzt, 15,2). Wir begegnen hier uralten
Vorstellungen vom Himmel, dem Wohnort Gottes, wie sie auch im Alten Testament
aufscheinen (Ps 104,3; 148,4); sie dienen dazu, die geheimnisvolle Erhabenheit Gottes
anzudeuten. Das gl�serne (oder kristallene) Meer soll aber auch an das Rote Meer von
Exodus 14 und an das Taufwasser erinnern, durch das hindurch die Christen in das
heilige Land Gottes gelangt sind. Das Siegeslied der Geretteten wird als Lied des Mose
bezeichnet; es wiederholt aber nicht den Wortlaut des Liedes von Ex 15; es ist ein
neues Lied zu Ehren des Lammes und besingt, den Ereignissen vorausgreifend, den Triumph
der Gerechtigkeit Gottes. - Zu 15,3-4: Ex 15,3; Dtn 32,4; Ps 86,9; 111,2; 139,14;
145,17.
ERSTE Lesung
Offb 15, 1-4
Sie sangen das Lied des Mose und das Lied zu Ehren des Lammes
Lesung aus der Offenbarung des Johannes
^1Ich, Johannes, sah ein anderes Zeichen am Himmel, gro� und wunderbar. Ich sah sieben
Engel mit sieben Plagen, den sieben letzten; denn in ihnen erreicht der Zorn Gottes
sein Ende.
^2Dann sah ich etwas, das einem gl�sernen Meer glich und mit Feuer durchsetzt war. Und
die Sieger �ber das Tier, �ber sein Standbild und �ber die Zahl seines Namens standen
auf dem gl�sernen Meer und trugen die Harfen Gottes.
^3Sie sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied zu Ehren des Lammes:
Gro� und wunderbar sind deine Taten, Herr, Gott und Herrscher �ber die ganze Sch�pfung.
Gerecht und zuverl�ssig sind deine Wege, du K�nig der V�lker.
^4Wer wird dich nicht f�rchten, Herr, wer wird deinen Namen nicht preisen? Denn du
allein bist heilig : Alle V�lker kommen und beten dich an; denn deine gerechten Taten
sind offenbar geworden.
Antwortpsalm
Ps 98 (97), 1.2-3b.3c-4.7-8.9 (R: Offb 15, 3b)
R Gro� und wunderbar sind deine Taten, Herr. - R
(GL neu 447, 1)
1 Singet dem Herrn ein neues Lied;
VIII. Ton
denn er hat wunderbare Taten vollbracht.
Er hat mit seiner Rechten geholfen
und mit seinem heiligen Arm. - (R)
2 Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht
und sein gerechtes Wirken enth�llt vor den Augen der V�lker.
3ab er dachte an seine Huld
und an seine Treue zum Hause Israel. - (R)
3cd Alle Enden der Erde
sahen das Heil unsres Gottes.
4 Jauchzt vor dem Herrn, alle L�nder der Erde,
freut euch, jubelt und singt! - (R)
7 Es brause das Meer und alles, was es erf�llt,
der Erdkreis und seine Bewohner.
8 In die H�nde klatschen sollen die Str�me,
die Berge sollen jubeln im Chor. - (R)
9 Jubeln sollen alle vor dem Herrn, wenn er kommt,
um die Erde zu richten.
Er richtet den Erdkreis gerecht,
die Nationen so, wie es recht ist.
R Gro� und wunderbar sind deine Taten, Herr.
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Offb 2, 8b.10c
Halleluja. Halleluja.
(So spricht Er, der Erste und der Letzte:)
Sei treu bis in den Tod;
dann werde ich dir den Kranz des Lebens geben.
Halleluja.
Zum Evangelium Im Zusammenhang des Lukasevangeliums beginnt der heutige Abschnitt (V.
12): Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen ...
Bei Matth�us hei�t es (24,9): Dann wird man euch in gro�e Not bringen. Lukas hat durch
sein vorausgestelltes Bevor ... die Reihenfolge (im Vergleich zu Markus und Matth�us)
umgestellt: Die Verfolgungen der Christen durch die Synagoge, durch Statthalter und
K�nige geh�ren f�r Lukas nicht zu den letzten Zeichen, die dem Kommen des
Menschensohnes unmittelbar vorausgehen, sondern zu den ersten Ereignissen, zu denen,
die Lukas selbst und die Kirche seiner Zeit noch erleben. Erst im weiteren der
Geschichte treten die politischen, milit�rischen und kosmischen Ersch�tterungen ein,
von denen in den Versen 7-11 die Rede war. Es wird also noch Geschichte geben, die
J�nger m�ssen sich auf eine lange Zeit einstellen, auf Unterdr�ckung und Verfolgung.
F�r diese Zeit gelten die Mahnungen der Verse 14 und 19, vor allem die Mahnung zur
Standhaftigkeit in der gegenw�rtigen Notzeit der Kirche. - Mt 24,9-14; Mk 13,9-13; Lk
12,11-12; Apg 6,10; 1 Thess 3,3; Hebr 10,36.39.
Evangelium
Lk 21, 12-19
Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar
gekr�mmt werden
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen J�ngern:
^12Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen
den Gerichten der Synagogen �bergeben, ins Gef�ngnis werfen und vor K�nige und
Statthalter bringen.
^13Dann werdet ihr Zeugnis ablegen k�nnen.
^14Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus f�r eure Verteidigung zu sorgen;
^15denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner
nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen k�nnen.
^16Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch
ausliefern, und manche von euch wird man t�ten.
^17Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.
^18Und doch wird euch kein Haar gekr�mmt werden.
^19Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.
F�RBITTEN
Zu Jesus Christus, der seinen J�ngern Verfolgung ank�ndigte, beten wir:
F�r alle Christen: steh ihnen bei, damit sie unerschrocken ihren Glauben bekennen.
(Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
F�r die Menschen, die dich ablehnen: r�hre ihre Herzen an, dass sie sich bekehren.
(Stille) Herr, erbarme dich.
F�r alle, die um deines Namens willen verfolgt werden: sende ihnen den Geist der
St�rke. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
F�r unsere Gemeinde: gib, dass unser Leben von dir Zeugnis ablegt. (Stille) Herr,
erbarme dich.
Denn du rettest, wer bis zum Ende standhaft bleibt. Dir sei Ehre und Lobpreis in alle
Ewigkeit. A.: Amen.
Ein Schimmer des Sch�pfungsmorgens liegt auf der Welt und ist nicht auszul�schen, so
wie ein Schatten des Untergangs auf ihr liegt. Auf jedem Tag ruht der Abglanz des
ersten und des j�ngsten Tages. Das Bewusstsein der N�he dieser beiden Tage macht
vielleicht das tiefste Bewusstsein der Zeit und der Geschichte aus (Reinhold
Schneider).
Schott Tagesliturgie
Mittwoch
24
November 2021
* zur�ck
* weiter
* Mittwoch der 34. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: B I, StB: II. Woche
[Mittwoch, 24.11.2021__]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch
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Liedvorschl�ge
Hier finden Sie Liedvorschl�ge f�r den Gottesdienst
Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen B�cher im
deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern entnommenen Texte die
Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den
Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten)
Einheits�bersetzung der Heiligen Schrift (1980/2016). � 2019 staeko.net
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