Zur Lesung Das Buch Tobit, urspr�nglich hebr�isch oder aram�isch geschrieben, ist uns nur in griechischer und
lateinischer �bersetzung erhalten. Die Handschriften weichen stark voneinander ab, was auch verschiedene
Versz�hlungen in den verschiedenen Bibelausgaben zur Folge hat. Das Buch ist eine erbauliche Familiengeschichte
und geh�rt eher zu den Weisheitsschriften als zu den geschichtlichen B�chern des Alten Testaments. Wie weit
dieser Erz�hlung wirkliche Ereignisse zugrunde liegen, l�sst sich nicht feststellen und ist f�r den religi�sen
Gehalt des Buches unerheblich. - Die Familie Tobits ist nach dem Fall Samarias (722) von den Assyrern nach Ninive
verschleppt worden. Auch dort halten sie sich an die j�dischen Br�uche und Vorschriften. Wir haben in Tobit das
Beispiel eines frommen Pharis�ers: er erf�llt nicht nur den Buchstaben des Gesetzes, er ist auch von seinem Geist
durchdrungen. Vor allem ist er um seine Volksgenossen besorgt, die das Schicksal der Verbannung h�rter zu sp�ren
bekommen als er selbst. - Dtn 16,9-12; Am 8,10.
ERSTE Lesung
Tob 1, 3; 2, 1b-8
Tobit hat sich an den Weg der Wahrheit gehalten
Lesung aus dem Buch Tobit
Anfang der Geschichte Tobits.
^3Ich, Tobit, habe mich mein ganzes Leben lang an den Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit gehalten, und ich habe
den Br�dern aus meinem Stamm und meinem Volk, die mit mir zusammen in das Land der Assyrer nach Ninive gekommen
waren, aus Barmherzigkeit viel geholfen.
^1bMan veranstaltete mir zu Ehren am Pfingsttag - dem Fest der Sieben Wochen - ein Festmahl.
^2Ich setzte mich zu Tisch; als ich aber die vielen Speisen sah, sagte ich zu meinem Sohn: Geh zu unseren
Br�dern, und wenn du einen Armen findest, der dem Herrn treu geblieben ist, bring ihn her; ich warte auf dich.
^3Er kam zur�ck und sagte: Auf dem Marktplatz liegt einer von unserem Volk, den man erdrosselt hat.
^4Ich sprang auf, noch ehe ich etwas gegessen hatte, und verbarg den Toten bis zum Sonnenuntergang in einer
H�tte.
^5Nach meiner R�ckkehr wusch ich mich und a� voll Trauer mein Mahl.
^6Ich erinnerte mich an das Wort des Propheten Amos: Eure Feste sollen sich in Trauer verwandeln und alle eure
Freudenlieder in Totenklage. Und ich begann zu weinen.
^7Nach Sonnenuntergang ging ich hinaus, um ein Grab zu schaufeln, und begrub den Toten.
^8Meine Nachbarn aber sagten h�misch: Er hat schon gar keine Angst mehr, wegen dieser Tat hingerichtet zu werden.
Eben erst hat er fliehen m�ssen, und schon begr�bt er wieder die Toten.
Antwortpsalm
Ps 112 (111), 1-2.3-4.5-6 (R: vgl. 1a)
R Selig der Mensch, der den Herrn f�rchtet und ehrt. - R
(GL 708, 1)
(Oder: Halleluja.)
1 Wohl dem Mann, der den Herrn f�rchtet und ehrt
IV. Ton
und sich herzlich freut an seinen Geboten.
2 Seine Nachkommen werden m�chtig im Land,
das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. - (R)
3 Wohlstand und Reichtum f�llen sein Haus,
sein Heil hat Bestand f�r immer.
4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht:
der Gn�dige, Barmherzige und Gerechte. - (R)
5 Wohl dem Mann, der g�tig und zum Helfen bereit ist,
der das Seine ordnet, wie es recht ist.
6 Niemals ger�t er ins Wanken;
ewig denkt man an den Gerechten. - R
Jahr II
Zur Lesung Der zweite Petrusbrief ist der Form nach ein Brief, dem Inhalt nach eher ein Mahnschreiben oder eine
Predigt mit zwei Hauptpunkten: 1. die Notwendigkeit des Glaubens. 2. die Wiederkunft Christi; dazwischen stehen
Warnungen vor Irrlehrern. Der Verfasser versucht, in einigen Punkten die Sprache des Christentums zu
modernisieren, um das Wesentliche der christlichen Botschaft seinen griechisch sprechenden Lesern verst�ndlicher
zu machen. So ersetzt er den (auch f�r uns schwierigen) biblischen Begriff der Gerechtigkeit durch den der
Tugend, und er r�ckt den Glauben stark in die N�he der Erkenntnis, ja er nennt ihn geradezu die Erkenntnis Gottes
und Jesu, unseres Herrn (1,2). Jesus als den Christus und Herrn erkennen, das ist tats�chlich der Kern des
christlichen Glaubens und der Anfang unseres Heilsweges. G�ttliche Gabe und menschliches Tun m�ssen
zusammenwirken, damit die Verhei�ungen sich voll verwirklichen k�nnen. Die volle und endg�ltige Verwirklichung
wird im Neuen Testament mit verschiedenen Namen benannt: Anteil an der g�ttlichen Natur erhalten ist ein
Ausdruck, der sich auch bei griechischen Philosophen findet, dessen Tragweite aber erst durch das
Christusereignis erkennbar geworden ist. Die Reihe der Tugenden in den Versen 5-7, die mit dem Glauben beginnt
und mit der Liebe endet, kennzeichnet den Weg des Christen von der Taufe bis zur Vollendung. - Eph 3,16-19; Weish
2,23; Joh 1,10.12; Apg 17,28; 2 Kor 3,18; 1 Joh 2,15-16; 5,19; Gal 5,22.
ERSTE Lesung
2 Petr 1, 2-7
Uns wurden die kostbaren Verhei�ungen geschenkt, damit ihr Anteil an der g�ttlichen Natur erhaltet
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Petrus
Liebe Br�der!
^2Gnade sei mit euch und Friede in F�lle durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn.
^3Alles, was f�r unser Leben und unsere Fr�mmigkeit gut ist, hat seine g�ttliche Macht uns geschenkt; sie hat uns
den erkennen lassen, der uns durch seine Herrlichkeit und Kraft berufen hat.
^4Durch sie wurden uns die kostbaren und �beraus gro�en Verhei�ungen geschenkt, damit ihr der verderblichen
Begierde, die in der Welt herrscht, entflieht und an der g�ttlichen Natur Anteil erhaltet.
^5Darum setzt allen Eifer daran, mit eurem Glauben die Tugend zu verbinden, mit der Tugend die Erkenntnis,
^6mit der Erkenntnis die Selbstbeherrschung, mit der Selbstbeherrschung die Ausdauer, mit der Ausdauer die
Fr�mmigkeit,
^7mit der Fr�mmigkeit die Br�derlichkeit und mit der Br�derlichkeit die Liebe.
Antwortpsalm
Ps 91 (90), 1-2.14-15a.15b-16 (R: vgl. 2b)
R Du bist mein Gott, dem ich vertraue. - R
(GL 172, 4)
1 Wer im Schutz des H�chsten wohnt
VIII. Ton
und ruht im Schatten des Allm�chtigen,
2 der sagt zum Herrn: Du bist f�r mich Zuflucht und Burg,
mein Gott, dem ich vertraue. - (R)
14 Weil er an mir h�ngt, will ich ihn retten;
ich will ihn sch�tzen, denn er kennt meinen Namen.
15a Wenn er mich anruft,
dann will ich ihn erh�ren. - (R)
15bc Ich bin bei ihm in der Not,
befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.
16 Ich s�ttige ihn mit langem Leben
und lasse ihn schauen mein Heil. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Offb 1, 5ab
Halleluja. Halleluja.
Jesus Christus, du bist der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten.
Du liebst uns
und hast uns von unseren S�nden erl�st durch dein Blut.
Halleluja.
Zum Evangelium Anstelle einer Antwort auf die Frage nach seiner Vollmacht erz�hlt Jesus ein Gleichnis. Man nennt
es das Gleichnis von den b�sen Winzern; man kann es ebenso gut das Gleichnis von der Passion Jesu nennen. Es ist
so deutlich, dass es keine Erkl�rung braucht. Sogar die drau�en (Mk 4,11) verstehen, dass er mit dem Gleichnis
sie meinte, denn es scheint, dass sie betroffen waren. Das Gleichnis (wenn man es �berhaupt ein Gleichnis nennen
will) zeigt das Schicksal Jesu im Zusammenhang mit dem Schicksal der Propheten und dem Unglauben Israels in der
Geschichte. Es ist als Ruf zur Einsicht und Umkehr gemeint, hat aber bei den Angesprochenen die gegenteilige
Wirkung: sie wenden sich ab und gehen weg (vgl. Mk 4,11-12). - Mt 21,33-46; Lk 20,9-19; Jes 5,1-7; Ps 118,22-23;
Apg 4,11; R�m 9,33; 1 Petr 2,6-8.
Evangelium
Mk 12, 1-12
Die Winzer packten den geliebten Sohn, brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
^1begann Jesus zu den Hohenpriestern, den Schriftgelehrten und den �ltesten in Form von Gleichnissen zu reden. Er
sagte: Ein Mann legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm.
Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.
^2Als nun die Zeit daf�r gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, um bei ihnen seinen Anteil an den
Fr�chten des Weinbergs holen zu lassen.
^3Sie aber packten und pr�gelten ihn und jagten ihn mit leeren H�nden fort.
^4Darauf schickte er einen anderen Knecht zu ihnen; auch ihn misshandelten und beschimpften sie.
^5Als er einen dritten schickte, brachten sie ihn um. �hnlich ging es vielen anderen; die einen wurden gepr�gelt,
die andern umgebracht.
^6Schlie�lich blieb ihm nur noch einer: sein geliebter Sohn. Ihn sandte er als Letzten zu ihnen, denn er dachte:
Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.
^7Die Winzer aber sagten zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn t�ten, dann geh�rt sein Erbgut uns.
^8Und sie packten ihn und brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus.
^9Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Winzer t�ten und den Weinberg anderen
geben.
^10Habt ihr nicht das Schriftwort gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein
geworden;
^11das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder?
^12Daraufhin h�tten sie Jesus gern verhaften lassen; aber sie f�rchteten die Menge. Denn sie hatten gemerkt, dass
er mit diesem Gleichnis sie meinte. Da lie�en sie ihn stehen und gingen weg.
F�RBITTEN
Jesus Christus, der bei uns bleibt bis zum Ende der Welt, bitten wir:
F�r die Hirten der Kirche: ermutige sie, die Gl�ubigen in deiner Nachfolge zu best�rken. (Stille) Herr, erbarme
dich.
A.: Christus, erbarme dich.
F�r die V�lker der Erde: bewahre sie vor Krieg, Hunger und jeglichem Unheil. (Stille) Herr, erbarme dich.
F�r alle durch Krankheit und Not Gebeugten: richte sie auf, und schenke ihnen Zuversicht. (Stille) Herr, erbarme
dich.
F�r unsere Gemeinde: gib, dass wir Frucht bringen in guten Werken. (Stille) Herr, erbarme dich.
Allm�chtiger Gott, deine G�te hat keine Grenzen. Erh�re unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gott pflanzte den Weinberg des Menschengeschlechts zuerst durch die Erschaffung Adams und die Erw�hlung der
Patriarchen und �bergab ihn den Weinbauern durch die Gesetzgebung des Mose. Dann umgab er ihn mit einem Zaun, d.
h., er umgrenzte ihr Gebiet und baute einen Turm, indem er Jerusalem erw�hlte.
Dann grub er eine Kelter, indem er das Gef�� f�r den prophetischen Geist vorbereitete. Und so schickte er die
Propheten bereits vor der babylonischen Gefangenschaft und andere nach ihr, und zwar um die Fr�chte des Weinbergs
einzufordern.
Da sie aber den Propheten nicht glaubten, sandte der Herr zuletzt seinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus.
Diesen schlugen die b�sen Winzer und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus. Nun aber umgab Gott seinen Weinberg
nicht mit einem Wall, sondern er dehnte ihn �ber die ganze Welt aus und �bergab ihn andern Weinbauern, welche die
Frucht zur rechten Zeit abliefern, nachdem sein erw�hlter Turm an allen Orten m�chtig erh�ht worden ist.
Denn �berall ist die Kirche, und �berall ist die Kelter gegraben; �berall wird der Geist gespendet und empfangen
(Iren�us von Lyon, Gegen die H�resien IV, 36).
Schott Tagesliturgie
Montag
31
Mai 2021
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* weiter
* Montag der 9. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: B I, StB: I. Woche
[Montag, 31.05.2021____]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
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Perikopen
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Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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f�r die aus diesen B�chern entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind
Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten)
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