Zur Lesung Von der Ankunft (= Parusie) des Herrn spricht Paulus f�nfmal im ersten
Thessalonicherbrief. Zwischen der Auferstehung Jesu und seiner Wiederkunft l�uft die
Zeit der Kirche. Auch die Weltgeschichte wird von diesen beiden Ereignissen bestimmt,
gleichg�ltig, ob sie es zur Kenntnis nimmt oder nicht. Die Wiederkunft ereignet sich am
Tag des Herrn (1 Thess 5,2), an jenem Tag (2 Thess 1,10). In der Schilderung dieses
Tages m�ssen wir unterscheiden zwischen der eigentlichen Glaubensaussage und der
apokalyptischen Szenerie, die uns phantastisch vorkommen mag (Ruf des Erzengels,
Fanfare Gottes, Entr�cktwerden auf der Wolke). Die eigentliche Glaubensaussage steht in
V. 14: Jesus war tot und ist auferstanden (auferweckt worden: 1,10); wenn er kommt,
werden alle, die in Christus, d. h. als Getaufte, gestorben sind (4,16), und alle, die
durch ihren Glauben in Christus leben, ihm entgegengehen, um f�r immer bei ihm zu sein.
Das ist die Hoffnung, die es dem Christen unm�glich macht, traurig zu sein. Die anderen
(4,13) haben keine Hoffnung, weil sie die Macht Gottes nicht kennen und dem Evangelium
nicht gehorchen (2 Thess 1,8). Sie m�gen es mit Heroismus (oder mit Heroin) versuchen;
das sind nur Erscheinungsformen der Verzweiflung. - Eph 2,12; Kol 1,27; R�m 1,4; 8,11;
10,9; 1 Kor 15; Mt 24,30-31; 2 Thess 1,7-8; Joh 14,2-3; 17,24.
ERSTE Lesung
1 Thess 4, 13-18
Gott wird durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit f�hren
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher
^13Br�der, wir wollen euch �ber die Verstorbenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr
nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben.
^14Wenn Jesus - und das ist unser Glaube - gestorben und auferstanden ist, dann wird
Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit f�hren.
^15Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn: Wir, die Lebenden, die noch
�brig sind, wenn der Herr kommt, werden den Verstorbenen nichts voraushaben.
^16Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der
Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus
Verstorbenen auferstehen;
^17dann werden wir, die Lebenden, die noch �brig sind, zugleich mit ihnen auf den
Wolken in die Luft entr�ckt, dem Herrn entgegen. Dann werden wir immer beim Herrn sein.
^18Tr�stet also einander mit diesen Worten!
Antwortpsalm
Ps 96 (95), 1 u. 3.4-5.11-12.13 (R: vgl. 13ab)
R Der Herr wird kommen, um die Erde zu richten. - R
(GL neu 54, 1)
1 Singet dem Herrn ein neues Lied,
VIII. Ton
singt dem Herrn, alle L�nder der Erde!
3 Erz�hlt bei den V�lkern von seiner Herrlichkeit,
bei allen Nationen von seinen Wundern! - (R)
4 Denn gro� ist der Herr und hoch zu preisen,
mehr zu f�rchten als alle G�tter.
5 Alle G�tter der Heiden sind nichtig,
der Herr aber hat den Himmel geschaffen. - (R)
11 Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke,
es brause das Meer und alles, was es erf�llt.
12 Es jauchze die Flur und was auf ihr w�chst.
Jubeln sollen alle B�ume des Waldes. - (R)
13 Jubeln sollen alle vor dem Herrn, wenn er kommt,
wenn er kommt, um die Erde zu richten.
Er richtet den Erdkreis gerecht
und die Nationen nach seiner Treue. - R
Jahr II
Zur Lesung Wenn die Korinther einen Anschauungsunterricht �ber die Botschaft von der
Torheit des Kreuzes haben wollen, sollen sie an sich selbst und an die Anf�nge ihrer
Gemeinde zur�ckdenken (Lesung vom vergangenen Samstag). Auch die Missionare hat Gott
nach dem gleichen Prinzip ausgew�hlt. Gl�nzendes Auftreten ist kein Beweis f�r die
g�ttliche Sendung eines Predigers. Wenn ein gro�er Redner Anh�nger findet, ist das kein
Wunder. Wenn aber einer in Schw�che und Furcht, zitternd und bebend mit einer Botschaft
kommt, die so wenig anziehend ist wie die von einem gekreuzigten Erl�ser, und dennoch
Glauben findet, so ist das ein Erweis von Geist und Kraft, n�mlich von Gottes Kraft (V.
5). - Nicht nur den Korinthern fiel es schwer, zu begreifen, dass die Kraft Gottes in
einer armen und schwachen, nicht in einer m�chtigen Kirche am Werk ist. - R�m 1,16; 2
Kor 1,12; Gal 3,1; 6,14; Phil 2,12; Apg 1,8; 2 Kor 12,12; 1 Thess 1,5.
ERSTE Lesung
1 Kor 2, 1-5
Ich habe euch das Zeugnis Gottes verk�ndigt: Jesus Christus, den Gekreuzigten
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
^1Als ich zu euch kam, Br�der, kam ich nicht, um gl�nzende Reden oder gelehrte Weisheit
vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verk�ndigen.
^2Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen au�er Jesus Christus, und
zwar als den Gekreuzigten.
^3Zudem kam ich in Schw�che und in Furcht, zitternd und bebend zu euch.
^4Meine Botschaft und Verk�ndigung war nicht �berredung durch gewandte und kluge Worte,
sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden,
^5damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit st�tzte, sondern auf die Kraft
Gottes.
Antwortpsalm
Ps 119 (118), 97-98.99-100.101-102 (R: 97a)
R Wie lieb ist mir deine Weisung, o Herr! - R
(GL neu 312, 7)
97 Wie lieb ist mir deine Weisung;
II. Ton
ich sinne �ber sie nach den ganzen Tag.
98 Dein Gebot macht mich weiser als all meine Feinde;
denn immer ist es mir nahe. - (R)
99 Ich wurde kl�ger als all meine Lehrer;
denn �ber deine Vorschriften sinne ich nach.
100 Mehr Einsicht habe ich als die Alten;
denn ich beachte deine Befehle. - (R)
101 Von jedem b�sen Weg halte ich meinen Fu� zur�ck;
denn ich will dein Wort befolgen.
102 Ich weiche nicht ab von deinen Entscheiden,
du hast mich ja selbst unterwiesen.
R Wie lieb ist mir deine Weisung, o Herr!
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Jes 61, 1 (Lk 4, 18)
Halleluja. Halleluja.
Der Geist des Herrn ruht auf mir.
Der Herr hat mich gesandt,
den Armen die Frohe Botschaft zu bringen.
Halleluja.
Zum Evangelium Von heute bis zum Ende des Kirchenjahres wird das Evangelium nach Lukas
gelesen. Die drei ersten Evangelien bieten im Gro�en und Ganzen den gleichen Stoff,
weichen aber im Einzelnen vielfach voneinander ab. Gerade in der je verschiedenen
Redaktion des �berlieferten Stoffes setzt jeder Evangelist seine besonderen Akzente.
Lukas stellt sich im Vorwort (1,1-4) als Historiker vor, der darstellen will, was sich
ereignet hat, und so kannst du dich von der Zuverl�ssigkeit der Lehre �berzeugen, in
der du unterwiesen worden bist. Das Interesse dieses Evangelisten geht r�umlich und
zeitlich und damit auch theologisch ins Weite; er f�hrt den Stammbaum Jesu �ber Adam
hinaus bis Gott zur�ck (3,38), er zeigt starkes Interesse f�r die Heidenwelt und f�r
die Zukunft der Kirche. Er hat als einziger Evangelist zu seinem Evangelium eine
Fortsetzung geschrieben, die Apostelgeschichte. - Von 4,14 bis 9,50 berichtet Lukas
�ber das Auftreten Jesu in Galil�a. Die Auseinandersetzung in der Synagoge von Nazaret
l�sst bereits den weiteren Weg Jesu und seiner Botschaft ahnen. Zwei Gruppen von
Menschen werden genannt, f�r die die Botschaft eine frohe Botschaft sein wird: die
Armen (V. 18) und die Heiden (V. 25-27). - Mt 13,54-58; Mk 6,1-6; Jes 61,1-2; 58,6; 1
K�n 17,1.9; 2 K�n 5,14; Joh 7,30; 8,59.
Evangelium
Lk 4, 16-30
Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
^16kam Jesus nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in
die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen,
^17reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die
Stelle, wo es hei�t:
^18Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich
gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die
Entlassung verk�nde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in
Freiheit setze
^19und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.
^20Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen
aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
^21Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben geh�rt
habt, erf�llt.
^22Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten dar�ber, wie begnadet er redete, und
sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs?
^23Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile
dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so gro�e Dinge getan hast, wie wir geh�rt haben, dann
tu sie auch hier in deiner Heimat!
^24Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat
anerkannt.
^25Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija,
als der Himmel f�r drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine gro�e
Hungersnot �ber das ganze Land kam.
^26Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei
Sidon.
^27Und viele Auss�tzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner
von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman.
^28Als die Leute in der Synagoge das h�rten, gerieten sie alle in Wut.
^29Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang
des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabst�rzen.
^30Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.
F�RBITTEN
Unseren Herrn Jesus Christus, den Gott zum Urheber unseres Heiles machte, wollen wir
bitten:
F�r die Kirche: lass sie unter den V�lkern ein wirksames Zeichen deiner Wahrheit und
Liebe sein.
A.: Herr, erh�re unser Gebet.
F�r Menschen, die verfeindet sind: �berwinde Streit, und stifte Frieden.
F�r Menschen, die von Not bedr�ngt werden: befreie und rette sie.
F�r unsere Gemeinde: festige unsere Treue zu deiner Botschaft.
Allm�chtiger Gott, du hast uns aus der Finsternis in dein Licht gerufen. Lass uns als
Kinder des Lichtes leben durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Der Messias, der K�nig Israels, steige herab vom Kreuz, damit wir sehen und glauben (Mk
15,32). Die Aufforderung, vom Kreuz herabzusteigen und zu helfen, ist heute nicht
weniger aktuell. Heute hie�e es: Wenn du der Messias bist, nimm dich der hungernden
Kinder Indiens an und s�ttige sie! Wenn du der Messias bist, dann schaffe den
ausgebeuteten Armen Gerechtigkeit. Wenn du der Messias bist, dann vereinige alle V�lker
in Frieden und gegenseitigem Wohlwollen! Oder es hie�e: Wenn du der Messias bist, dann
rette meinen Sohn vom Unglauben, dann kitte meine Ehe wieder zusammen, dann wehre dem
Voranschreiten des Krebses in meinem Leib! Wenn du der Messias bist, dann steige herab
vom Kreuz! Aber er steigt nicht herab. Er hilft anders, als wir erwarten. Er rettet,
aber als Gekreuzigter. Wir haben keinen Messias der eigenen Wunschtr�ume zu predigen.
Wir haben niemand anderen zu verk�ndigen als Jesus, den Gekreuzigten (1 Kor 2,2). Hier
gibt es f�r Christen keinen Kompromiss. ,Wer mich vor den Menschen bekennt, zu dem wird
sich der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes. Wer mich aber verleugnet vor den
Menschen, der wird auch verleugnet werden vor den Engeln Gottes (Lk 12,8f.) (Wolfgang
Kn�rzer).
Schott Tagesliturgie
Montag
30
August 2021
* zur�ck
* weiter
* Montag der 22. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: B I, StB: II. Woche
[Montag, 30.08.2021____]
P. Anselm Schott
Messb�cher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben
Vatican News
Perikopen
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Liedvorschl�ge
Hier finden Sie Liedvorschl�ge f�r den Gottesdienst
Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen B�cher im
deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern entnommenen Texte die
Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den
Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten)
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