Lass die ganze verlorene
Menschheit hinfinden zu dir.
Darum bitten wir durch Jesus
Christus. (MB 313, 22)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Im Kapitel 12
beschreibt das Buch Genesis einen
neuen Anfang, den Gott mit der
Menschheit macht. Notwendig wurde
dieser Neubeginn deshalb, weil
das urspr�ngliche Verh�ltnis
zwischen Gott und Mensch von
Grund auf gest�rt war. Ein
dreifaches Gericht liegt vor Gen
12: die Vertreibung aus dem
Paradies, die Sintflut und die
Zerstreuung der Menschen nach dem
Turmbau von Babel. Die Absicht
all dieser Erz�hlungen liegt
weniger im historischen Bericht
als in der theologischen Aussage.
Im Berufungswort an Abraham kommt
f�nfmal das Wort Segen (segnen)
vor; das entspricht dem
f�nffachen Vorkommen des
Fluchwortes in der vorausgehenden
Urgeschichte. Segen ist also das
entscheidende Wort am Anfang der
Heilsgeschichte, die der
vorausgegangenen
Unheilsgeschichte ein Ende macht.
Abraham h�rt den Ruf Gottes und
gehorcht, ohne Frage und ohne
Widerspruch. Er konnte die
Tragweite seiner Entscheidung
nicht absehen, wie auch Maria in
der gro�en Stunde ihrer Berufung
die Gr��e dessen, was ihr
geschah, nur ahnen konnte. Weish
10,5; Apg 7,2-4; Hebr 11,8-9; Gen
22,18; Num 24,9; Ps 72,17; Sir
44,21; Jes 19,23-25; Jer 4,2; Apg
3,25; Gal 3,8-9; Gen 13,15; 17,8;
26,4; Apg 7,5.
ERSTE Lesung
Gen 12, 1-9
Abram zog weg, wie der Herr ihm
gesagt hatte
Lesung aus dem Buch Genesis
In jenen Tagen
^1sprach der Herr zu Abram: Zieh
weg aus deinem Land, von deiner
Verwandtschaft und aus deinem
Vaterhaus in das Land, das ich
dir zeigen werde.
^2Ich werde dich zu einem gro�en
Volk machen, dich segnen und
deinen Namen gro� machen. Ein
Segen sollst du sein.
^3Ich will segnen, die dich
segnen; wer dich verw�nscht, den
will ich verfluchen. Durch dich
sollen alle Geschlechter der Erde
Segen erlangen.
^4Da zog Abram weg, wie der Herr
ihm gesagt hatte, und mit ihm
ging auch Lot. Abram war
f�nfundsiebzig Jahre alt, als er
aus Haran fortzog.
^5Abram nahm seine Frau Sarai
mit, seinen Neffen Lot und alle
ihre Habe, die sie erworben
hatten, und die Knechte und
M�gde, die sie in Haran gewonnen
hatten. Sie wanderten nach Kanaan
aus und kamen dort an.
^6Abram zog durch das Land bis
zur St�tte von Sichem, bis zur
Orakeleiche. Die Kanaaniter waren
damals im Land.
^7Der Herr erschien Abram und
sprach: Deinen Nachkommen gebe
ich dieses Land. Dort baute er
dem Herrn, der ihm erschienen
war, einen Altar.
^8Von da brach er auf zum
Bergland �stlich von Bet-El und
schlug sein Zelt so auf, dass er
Bet-El im Westen und Ai im Osten
hatte. Dort baute er dem Herrn
einen Altar und rief den Namen
des Herrn an.
^9Dann zog Abram immer weiter,
dem Negeb zu.
Antwortpsalm
Ps 33 (32), 12-13.18-19.20 u. 22
(R: vgl. 12b)
R Selig das Volk, das
der Herr sich zum Erbteil erw�hlt
hat. - R
(GL neu 56, 1)
12 Wohl dem Volk, dessen
Gott der Herr ist,
V. Ton
der Nation, die er sich
zum Erbteil erw�hlt hat.
13 Der Herr blickt herab vom
Himmel,
er sieht auf alle
Menschen. - (R)
18 Doch das Auge des Herrn
ruht auf allen, die ihn f�rchten
und ehren,
die nach seiner G�te
ausschaun;
19 denn er will sie dem Tod
entrei�en
und in der Hungersnot
ihr Leben erhalten. - (R)
20 Unsre Seele hofft auf den
Herrn;
er ist f�r uns Schild
und Hilfe.
22 Lass deine G�te �ber uns
walten, o Herr,
denn wir schauen aus
nach dir. - R
Jahr II
Zur Lesung Der Untergang des
Nordreichs Israel (Fall Samarias
721 v. Chr.) wird in zwei
n�chternen S�tzen berichtet. Dann
stellt der Verfasser theologische
�berlegungen �ber die Gr�nde der
Katastrophe an: Das geschah, weil
... Israels Abfall von seinem
Gott hatte bereits mit der
Reichstrennung nach Salomos Tod
begonnen, als sich Israel vom
Haus David losriss und sie
Jerobeam als K�nig eingesetzt
hatten (17,21). Die S�nde
Jerobeams: der Widerstand gegen
Gesetz und Tempel von Jerusalem
und die Verehrung der
Stierbilder, hatte sich die ganze
Zeit hindurch fortgesetzt und der
Vermischung von Jahwe- und
Baalsreligion Vorschub geleistet.
Der Herr wurde �ber Israel sehr
zornig: damit wird in das
Gottesbild wieder einmal eine
menschliche Verhaltensweise
hineingetragen. Es ist schon Zorn
Gottes genug, wenn er Menschen
oder V�lker einfach ihrem eigenen
Willen und Schicksal �berl�sst. -
2 K�n 18,9-11; Dtn 4,25-28; 9,13;
1 K�n 12,20.
ERSTE Lesung
2 K�n 17, 5-8.13-15a.18
Der Herr verstie� Israel von
seinem Angesicht, so dass der
Stamm Juda allein �brig blieb
Lesung aus dem zweiten Buch der
K�nige
In jenen Tagen
^5fiel der K�nig von Assur �ber
das ganze Land her, r�ckte gegen
Samaria vor und belagerte es drei
Jahre lang.
^6Im neunten Jahr Hoscheas
eroberte er die Stadt,
verschleppte die Israeliten nach
Assur und siedelte sie in Halach,
am Habor, einem Fluss von Gosan,
und in den St�dten der Meder an.
^7Das geschah, weil die
Israeliten sich gegen den Herrn,
ihren Gott, vers�ndigten, der sie
aus �gypten, aus der Gewalt des
Pharao, des K�nigs von �gypten,
heraufgef�hrt hatte. Sie
verehrten fremde G�tter,
^8ahmten die Br�uche der V�lker
nach, die der Herr vor den
Israeliten vertrieben hatte, und
folgten dem Beispiel, das die
K�nige von Israel gaben.
^9Gegen den Herrn, ihren Gott,
ersannen die Israeliten Dinge,
die nicht recht waren. Sie bauten
sich Kulth�hen in allen ihren
St�dten, vom Wachtturm angefangen
bis zur befestigten Stadt,
^10errichteten Steinmale und
Kultpf�hle auf jedem hohen H�gel
und unter jedem �ppigen Baum.
^11Auf allen Kulth�hen brachten
sie Opfer dar wie die V�lker, die
der Herr vor ihnen vertrieben
hatte, taten b�se Dinge und
erz�rnten dadurch den Herrn.
^12Sie dienten den G�tzen, obwohl
der Herr es ihnen verboten hatte.
^13Der Herr warnte Israel und
Juda durch alle seine Propheten,
durch alle Seher: Kehrt um von
euren b�sen Wegen, achtet auf
meine Befehle und meine Gebote
genau nach dem Gesetz, das ich
euren V�tern gegeben und euch
durch meine Knechte, die
Propheten, verk�ndet habe.
^14Doch sie wollten nicht h�ren,
sondern versteiften ihre Nacken
wie ihre V�ter, die nicht auf den
Herrn, ihren Gott, vertrauten.
^15Sie verwarfen seine Gebote und
den Bund, den er mit ihren V�tern
geschlossen hatte, und
verschm�hten die Warnungen, die
er an sie richtete. Sie liefen
nichtigen G�ttern nach und wurden
selbst zunichte; sie ahmten die
V�lker ihrer Umgebung nach,
obwohl der Herr verboten hatte,
ihrem Beispiel zu folgen.
^16Sie �bertraten alle Gebote des
Herrn, ihres Gottes, schufen sich
Gussbilder, zwei K�lber, stellten
einen Kultpfahl auf, beteten das
ganze Heer des Himmels an und
dienten dem Baal.
^17Ihre S�hne und T�chter lie�en
sie durch das Feuer gehen,
trieben Wahrsagerei und Zauberei
und gaben sich dazu her zu tun,
was dem Herrn missfiel, und ihn
zu erz�rnen.
^18Darum wurde der Herr �ber
Israel sehr zornig. Er verstie�
es von seinem Angesicht, so dass
der Stamm Juda allein �brig
blieb.
Antwortpsalm
Ps 60 (59), 3-4.5 u. 12.13-14 (R:
vgl. 7a)
R Hilf uns mit deiner
Rechten, und erh�re uns! - R
(GL neu 229)
3 Du hast uns verworfen, o
Gott, und zerschlagen.
I. Ton
Du hast uns gez�rnt.
Richte uns wieder auf!
4 Ersch�ttert hast du das
Land und gespalten.
Heile seine Risse! Denn
es kam ins Wanken. - (R)
5 Du hast dein Volk hart
gepr�ft,
du gabst uns
bet�ubenden Wein zu trinken.
12 Gott, hast denn du uns
verworfen?
Du ziehst ja nicht aus,
o Gott, mit unseren Heeren. - (R)
13 Bring uns doch Hilfe im
Kampf mit dem Feind!
Denn die Hilfe von
Menschen ist nutzlos.
14 Mit Gott werden wir
Gro�es vollbringen;
er selbst wird unsere
Feinde zertreten. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Hebr 4, 12
Halleluja. Halleluja.
Lebendig ist das Wort Gottes und
kraftvoll.
Es richtet �ber die Regungen und
Gedanken der Herzen.
Halleluja.
Zum Evangelium Vom Richten und
vom Zurechtweisen (V. 1-2.3-5)
handelt das heutige Evangelium.
Mit welchem Recht und nach
welchem Ma� kann ein Mensch den
anderen richten, �ber ihn
urteilen, ihn verurteilen? Was
wei� er von ihm in Wirklichkeit?
Er kennt nicht einmal sich
selbst; wei� er, wie das Gericht
�ber ihn selbst ausfallen wird -
nicht das Gericht der Menschen,
sondern das Gericht Gottes? Vor
Gott sind wir alle schuldig, aber
er gibt uns eine Chance: er
richtet uns nach dem Ma�, mit dem
wir selbst den Mitmenschen, den
Bruder gemessen haben. Aber gibt
es nicht objektive Normen und
Ma�st�be, z. B. das Evangelium
selbst? Ganz sicher. Doch das
Evangelium verstehen wir genau so
weit, als wir es leben: im
gleichen Ma� werden wir auch
begreifen, was die S�nde ist: die
eigene und die fremde. Dann aber
vergeht uns die Lust, zu richten
und zu verurteilen, und wir
begreifen, dass wir etwas ganz
anderes zu tun haben: uns nach
dem Evangelium richten (in der
doppelten Bedeutung dieses
Wortes) und dem Bruder in seiner
Not helfen. - Lk 6,37-38.41-42;
Mt 18,23-35; R�m 2,1-2; 1 Kor
4,5; Jak 2,13; Spr 17,5; 11,25;
Weish 12,22; Mk 4,24; Joh 8,7.
Evangelium
Mt 7, 1-5
Zieh zuerst den Balken aus deinem
Auge!
+ Aus dem heiligen Evangelium
nach Matth�us
In jener Zeit sprach Jesus zu
seinen J�ngern:
^1Richtet nicht, damit ihr nicht
gerichtet werdet!
^2Denn wie ihr richtet, so werdet
ihr gerichtet werden, und nach
dem Ma�, mit dem ihr messt und
zuteilt, wird euch zugeteilt
werden.
^3Warum siehst du den Splitter im
Auge deines Bruders, aber den
Balken in deinem Auge bemerkst du
nicht?
^4Wie kannst du zu deinem Bruder
sagen: Lass mich den Splitter aus
deinem Auge herausziehen! - und
dabei steckt in deinem Auge ein
Balken?
^5Du Heuchler! Zieh zuerst den
Balken aus deinem Auge, dann
kannst du versuchen, den Splitter
aus dem Auge deines Bruders
herauszuziehen.
F�RBITTEN
Zu Christus, der unsere Hoffnung
ist, wollen wir beten:
Erneuere die Kirche, dass sie
wirksamer dem Heil der Menschen
dienen kann. (Stille) Christus,
erh�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
Leite die Irrenden auf den Weg
der Wahrheit. (Stille) Christus,
erh�re uns.
Sei alten Menschen eine St�tze,
die ihnen Halt gibt. (Stille)
Christus, erh�re uns.
Bewahre uns davor, �ber andere
selbstgerecht zu urteilen.
(Stille) Christus, erh�re uns.
Herr, unser Gott, unser Leben
ruht in deiner Hand. H�re auf
unsere Bitten, und erh�re uns
durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Der Gottesbefehl geht - sich
dreimal steigernd - auf die
Losl�sung Abrahams von der
Heimat, von der sch�tzenden und
bergenden Sippe, von Eltern und
Geschwistern. Dies bedeutet das
Aufgeben hoher Lebensg�ter,
welche f�r die meisten Menschen
die Grundlage und fast den Inhalt
des Lebens bedeuten ... Leicht
konnte die geforderte Losl�sung
ihm nicht fallen. Darum gibt Gott
in seinem Wort zugleich eine
Gabe, die gewichtiger ist als die
Aufgabe, die bisherigen
Sicherungen aufzugeben. Das
'Heraus' wird unter Gottes
Zuspruch zu einem 'Hin zu', zu
einem 'Hin' auf einen Weg des
Wanderns mit Gott und damit zum
'Hin' auf ein gro�es Ziel. Die
Weite, die sich vor Abraham
auftut, ist die Weite Gottes. In
ihr kommt gleichsam ein anderes
Ufer in Sicht: Kanaan, das Land
im Schnittkreis aller drei damals
bekannten Kontinente (Asien,
Afrika und Europa). Dort soll die
Heimat des Gottesvolkes liegen,
das als 'Samen' Abraham verhei�en
wird. �ber diese seine
Nachkommenschaft soll Abraham ein
Segen werden f�r die ganze
Menschheit (vgl. auch Gen 22,18).
Damit wird die Horizontlinie
unseres Textes ausgezogen ins
Allumfassende, von dem auch wir
umfasst sind (Alfons Deissler).
Schott Tagesliturgie
Montag
22
Juni 2020
* zur�ck
* weiter
* Montag der 12. Woche im
Jahreskreis
* Hl. Paulinus von Nola, Hl.
John Fisher, Hl. Thomas Morus
* Lesejahr: A II, StB: IV.
Woche
[Montag, 22.06.2020____]
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enthaltenen biblischen Texte sind
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(revidierten) Einheits�bersetzung
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