Zur Lesung In Kapitel 8 und 9
(dem zweiten Hauptteil dieses
Briefes) kommt Paulus auf die
Geldsammlung f�r die Gemeinde von
Jerusalem zu sprechen, von der
schon im ersten Korintherbrief
die Rede war. Wegen Zerw�rfnissen
in Korinth war die Sache nicht
recht weitergegangen. Paulus
spricht nicht viel davon, dass
die Gemeinde von Jerusalem in Not
ist: das ist den Korinthern
offenbar bekannt. Er will in
dieser Sache auch nicht befehlen
(V. 8); er bittet vorsichtig und
gibt eine umst�ndliche
Begr�ndung. Zun�chst weist er auf
das Beispiel der Christen von
Mazedonien hin; diese sind selbst
arm, aber Gott hat ihnen die
Gnade des Schenkens gegeben, die
Freude des Schenkens, denn
hochherziges Schenken macht den
Geber selbst froh, es schafft
Gemeinschaft: mit dem Beschenkten
und mit Gott selbst, dem Geber
aller Gaben. Das ist nun die
zweite, tiefere Begr�ndung:
Christus selbst ist arm geworden,
um uns durch seine Armut reich zu
machen (V. 9). Was er, der
Gottessohn, in seiner
Menschwerdung getan hat, k�nnen
die Menschen niemals nachahmen:
aber sie k�nnen und sollen
Folgerungen ziehen aus dem, was
ihnen widerfahren ist, in die
Welt hinein das fortsetzen, was
Gott ihnen getan hat. - 1 Kor
16,1-4; R�m 15,26-28; Gal 2,10; 1
Kor 9,15; Mt 5,3; 8,20; 1 Kor
1,5; Phil 2,5-8; Hebr 12,2.
ERSTE Lesung
2 Kor 8, 1-9
Jesus Christus wurde euretwegen
arm
Lesung aus dem zweiten Brief des
Apostels Paulus an die Korinther
^1Br�der, wir wollen euch jetzt
von der Gnade erz�hlen, die Gott
den Gemeinden Mazedoniens
erwiesen hat.
^2W�hrend sie durch gro�e Not
gepr�ft wurden, verwandelten sich
ihre �bergro�e Freude und ihre
tiefe Armut in den Reichtum ihres
selbstlosen Gebens.
^3Ich bezeuge, dass sie nach
Kr�ften und sogar �ber ihre
Kr�fte spendeten, ganz von sich
aus,
^4indem sie sich geradezu
aufdr�ngten und uns um die Gunst
baten, zur Hilfeleistung f�r die
Heiligen beitragen zu d�rfen.
^5Und �ber unsere Erwartung
hinaus haben sie sich eingesetzt,
zun�chst f�r den Herrn, aber auch
f�r uns, wie es Gottes Wille war.
^6Daraufhin ermutigten wir Titus,
dieses Liebeswerk, das er fr�her
bei euch begonnen hatte, nun auch
zu vollenden.
^7Wie ihr aber an allem reich
seid, an Glauben, Rede und
Erkenntnis, an jedem Eifer und an
der Liebe, die wir in euch
begr�ndet haben, so sollt ihr
euch auch an diesem Liebeswerk
mit reichlichen Spenden
beteiligen.
^8Ich meine das nicht als strenge
Weisung, aber ich gebe euch
Gelegenheit, angesichts des
Eifers anderer auch eure Liebe
als echt zu erweisen.
^9Denn ihr wisst, was Jesus
Christus, unser Herr, in seiner
Liebe getan hat: Er, der reich
war, wurde euretwegen arm, um
euch durch seine Armut reich zu
machen.
Antwortpsalm
Ps 146 (145). 1-3.5-6.7-8.9 (R:
1)
R Lobe den Herrn, meine
Seele! - R
meinem Gott singen und
spielen, solange ich da bin.
3 Verlasst euch nicht auf
F�rsten,
auf Menschen, bei denen
es doch keine Hilfe gibt. - (R)
5 Wohl dem, dessen Halt
der Gott Jakobs ist
und der seine Hoffnung
auf den Herrn, seinen Gott,
setzt.
6 Der Herr hat Himmel und
Erde gemacht,
das Meer und alle
Gesch�pfe;
er h�lt ewig die Treue.
- (R)
7 Recht verschafft er den
Unterdr�ckten,
den Hungernden gibt er
Brot;
der Herr befreit die
Gefangenen.
8 Der Herr �ffnet den
Blinden die Augen,
er richtet die
Gebeugten auf. - (R)
9 Der Herr besch�tzt die
Fremden
und verhilft den Waisen
und Witwen zu ihrem Recht.
Der Herr liebt die
Gerechten,
doch die Schritte der
Frevler leitet er in die Irre. -
R
Jahr II
Zur Lesung Auch die S�nde der
M�chtigen ist S�nde: auch der
Mord, den ein K�nig begeht (oder
billigt), ist Mord. Dem K�nig
David hatte einst Natan die
Wahrheit sagen m�ssen (2 Sam 12);
zu Ahab wird Elija geschickt.
Gegen beide K�nige wurde nicht
nur der Vorwurf des Mordes
erhoben: die Wurzel des Mordes
war in beiden F�llen die Gier,
das zu haben, was einem andern
geh�rte, und die Missachtung der
menschlichen Person und W�rde.
Beide K�nige haben ihre Tat
bereut und dann erfahren, dass
der unerbittlich richtende Gott
auch der barmherzige Gott ist.
Das Gesamturteil �ber Ahab ist
jedoch h�rter als das �ber David.
Der verh�ngnisvolle Einfluss
seiner Frau enthebt den K�nig
nicht seiner eigenen
Verantwortung. - 2 K�n 9,22-26; 1
K�n 14,10-11; 16,3-4; 2 K�n
9,8-10.36-37; 10,10-11; 1 K�n
16,30-34.
ERSTE Lesung
1 K�n 21, 17-29
Elija sagte zu Ahab: Du hast
Israel zur S�nde verf�hrt
Lesung aus dem ersten Buch der
K�nige
Als Nabot tot war,
^17erging das Wort des Herrn an
Elija aus Tischbe:
^18Mach dich auf, und geh Ahab,
dem K�nig von Israel, entgegen,
der in Samaria seinen Wohnsitz
hat. Er ist zum Weinberg Nabots
hinabgegangen, um von ihm Besitz
zu ergreifen.
^19Sag ihm: So spricht der Herr:
Durch einen Mord bist du Erbe
geworden? Weiter sag ihm: So
spricht der Herr: An der Stelle,
wo die Hunde das Blut Nabots
geleckt haben, werden Hunde auch
dein Blut lecken.
^20Ahab sagte zu Elija: Hast du
mich gefunden, mein Feind? Er
erwiderte: Ich habe dich
gefunden. Weil du dich hergabst,
das zu tun, was dem Herrn
missf�llt,
^21werde ich Unheil �ber dich
bringen. Ich werde dein
Geschlecht hinwegfegen und von
Ahabs Geschlecht alles, was
m�nnlich ist, bis zum letzten
Mann in Israel ausrotten.
^22Weil du mich zum Zorn gereizt
und Israel zur S�nde verf�hrt
hast, werde ich mit deinem Haus
verfahren wie mit dem Haus
Jerobeams, des Sohnes Nebats, und
mit dem Haus Baschas, des Sohnes
Ahijas.
^23Und �ber Isebel verk�ndet der
Herr: Die Hunde werden Isebel an
der Mauer von Jesreel auffressen.
^24Wer von der Familie Ahabs in
der Stadt stirbt, den werden die
Hunde fressen, und wer auf dem
freien Feld stirbt, den werden
die V�gel des Himmels fressen.
^25Es gab in der Tat niemand, der
sich wie Ahab hergab zu tun, was
dem Herrn missfiel, da seine Frau
Isebel ihn verf�hrte.
^26Sein Tun war �beraus
verwerflich; er lief den G�tzen
nach und folgte den Gebr�uchen
der Amoriter, die der Herr vor
den Israeliten vertrieben hatte.
^27Als Ahab diese Drohungen
h�rte, zerriss er seine Kleider,
trug ein Bu�gewand auf dem blo�en
Leib, fastete, schlief im
Bu�gewand und ging bedr�ckt
umher.
^28Da erging das Wort des Herrn
an Elija aus Tischbe:
^29Hast du gesehen, wie Ahab sich
vor mir gedem�tigt hat? Weil er
sich vor mir gedem�tigt hat, will
ich das Ungl�ck nicht schon in
seinen Tagen kommen lassen. Erst
in den Tagen seines Sohnes werde
ich das Unheil �ber sein Haus
bringen.
Antwortpsalm
Ps 51 (50), 3-4.5-6b.11 u. 16 (R:
vgl. 3)
R Erbarme dich unser, o
Herr,
(GL 172, 3)
denn wir haben
ges�ndigt. - R
3 Gott, sei mir gn�dig
nach deiner Huld,
I. Ton
tilge meine Frevel nach
deinem reichen Erbarmen!
4 Wasch meine Schuld von
mir ab,
und mach mich rein von
meiner S�nde! - (R)
5 Denn ich erkenne meine
b�sen Taten,
meine S�nde steht mir
immer vor Augen.
6ab Gegen dich allein habe ich
ges�ndigt,
ich habe getan, was dir
missf�llt. - (R)
11 Verbirg dein Gesicht vor
meinen S�nden,
tilge all meine Frevel!
12 Befrei mich von
Blutschuld, Herr, du Gott meines
Heiles,
dann wird meine Zunge
jubeln �ber deine Gerechtigkeit.
- R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 13, 34ac
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Wie ich euch geliebt habe, so
sollt auch ihr einander lieben.
Halleluja.
Zum Evangelium Das Alte
Testament kennt das Gebot, den
N�chsten zu lieben wie sich
selbst (Lev 19,18.34), es enth�lt
aber kein Gebot, den Feind zu
hassen. Ein solches konnte sich
freilich aus der Beschr�nkung der
N�chstenliebe ergeben;
tats�chlich schreibt die Regel
der j�dischen Sekte von Qumram
vor; ... alle S�hne der
Finsternis zu hassen, jeden nach
seiner Verschuldung in Gottes
Rache. Solange ich frage: Wer ist
mein N�chster? Wer ist mein
Feind? Wer sind die S�hne der
Finsternis?, und solange es von
der Beantwortung dieser Frage
abh�ngt, ob ich einen Menschen
liebe oder nicht, habe ich die
Absicht des mosaischen Gesetzes
und erst recht die in Jesus
offenbar gewordene neue
Gerechtigkeit nicht verstanden.
Der Hass beginnt ja nicht erst
beim Mord, sondern bei den
kleinen Lieblosigkeiten, die ich
mir t�glich erlaube, wenn der
Mitmensch f�r mich eben nur der
andere, nicht aber der N�chste
ist. Der andere, das ist die
H�lle, wurde mit Recht gesagt.
Und es muss hinzugef�gt werden:
Der N�chste, das ist der Himmel.
Die N�chstenliebe ist das Band,
das alle verbindet, die Gott nach
seinem Bild und Gleichnis
geschaffen und zur ewigen Liebe
bestimmt hat. Der Feind, der
geliebt wird, ist kein Feind
mehr, deshalb hat Gott keine
Feinde - wenn es auch Menschen
gibt, die sich als solche
geb�rden. - Ijob 31,29; Lk
6,27-36; 23,34; Apg 7,60; R�m
12,14-20; Spr 29,13; Sir 12,6;
Lev 19,2; Jak 1,4; 1 Petr 1,16; 1
Joh 3,3.
Evangelium
Mt 5, 43-48
Ich aber sage euch: Liebt eure
Feinde!
+ Aus dem heiligen Evangelium
nach Matth�us
In jener Zeit sprach Jesus zu
seinen J�ngern:
^43Ihr habt geh�rt, dass gesagt
worden ist: Du sollst deinen
N�chsten lieben und deinen Feind
hassen.
^44Ich aber sage euch: Liebt eure
Feinde und betet f�r die, die
euch verfolgen,
^45damit ihr S�hne eures Vaters
im Himmel werdet; denn er l�sst
seine Sonne aufgehen �ber B�sen
und Guten, und er l�sst regnen
�ber Gerechte und Ungerechte.
^46Wenn ihr n�mlich nur die
liebt, die euch lieben, welchen
Lohn k�nnt ihr daf�r erwarten?
Tun das nicht auch die Z�llner?
^47Und wenn ihr nur eure Br�der
gr��t, was tut ihr damit
Besonderes? Tun das nicht auch
die Heiden?
^48Ihr sollt also vollkommen
sein, wie es auch euer
himmlischer Vater ist.
F�rbitten
Zu Jesus Christus, unserem
Erl�ser und Herrn, rufen wir:
Schenke der Kirche Freiheit, das
Evangelium �berall zu verk�nden.
(Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
Steh allen bei, die zur
Gerechtigkeit zwischen den
V�lkern beitragen und Frieden
stiften. (Stille) Christus, h�re
uns.
Tr�ste die Trauernden, und
lindere das Leid der Bedr�ngten.
(Stille) Christus, h�re uns.
Lass uns allen verzeihen, die uns
unrecht tun. (Stille) Christus,
h�re uns.
Denn du forderst uns auf,
niemanden von unserer Liebe
auszuschlie�en. Dir sei Lobpreis
und Ehre in Ewigkeit.
A.: Amen.
Alles, was von fundamentaler
Bedeutung f�r ein Volk ist, l�sst
sich nicht durch die Vernunft
allein erreichen. Es muss durch
Leiden erkauft werden. Vielleicht
m�ssen Str�me von Blut flie�en,
bis wir frei werden, aber dann
muss es unser Blut sein, nicht
das Blut der anderen. Leiden ist
eine viel st�rkere Macht als das
Gesetz des Dschungels, denn es
kann auch unsere Gegner wandeln
(Mahatma Gandhi).
Macht mit uns, was ihr wollt. Wir
werden euch dennoch lieben.
Wenn wir dem Funken der Rachsucht
in uns erlauben, zum Hass gegen
unsere Feinde aufzuflammen, dann
lehrt Jesus: ,Liebt eure Feinde;
segnet die, die euch fluchen; tut
wohl denen, die euch hassen;
bittet f�r die, die euch
beleidigen und verfolgen. Das
Gebot der Feindesliebe ist eine
absolute Notwendigkeit, wenn wir
�berleben wollen. Liebe gegen�ber
dem Feind ist der Schl�ssel zur
L�sung der Probleme unserer Welt.
Jesus wusste darum, dass jede
echte Liebe nur aus best�ndiger
und vollst�ndiger Hingabe an Gott
erw�chst (Martin Luther King).
Schott Tagesliturgie
Dienstag
16
Juni 2020
* zur�ck
* weiter
* Dienstag der 11. Woche im
Jahreskreis
* Hl. Benno
* Lesejahr: A II, StB: III.
Woche
[Dienstag, 16.06.2020__]
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