Zur Lesung Tobit hat seinen Sohn
Tobias von Ninive nach dem weiter
�stlich gelegenen Medien
geschickt, wo er Geld hinterlegt
hatte. Der Reisebegleiter des
Tobias wird sich am Schluss der
Erz�hlung als der Engel Rafael
vorstellen (12,15); Gott nimmt
die Geschichte der Menschen in
seine H�nde; er selbst f�hrt die
zusammen, die er f�reinander
bestimmt hat. Der Gott Abrahams,
Isaaks und Jakobs ist der
lebendige Gott, nicht der Gott
der Philosophen. Siebenmal lie�
er Saras Liebe sterben; ein b�ser
D�mon brachte in der Brautnacht
jeden ihrer sieben M�nner um. Das
ist zeitbedingte Denk- und
Redeweise. Dass aber das Gebet
aus einem lauteren Herzen bei
Gott viel vermag, ist eine
Wahrheit f�r alle Zeiten. Nach
gutem j�dischem Brauch ist es der
Mann, der vorbetet; Sara schlie�t
daran ihre kurze, ehrf�rchtige
Bitte. Von Liebe ist in diesem
hochzeitlichen Buch sehr wenig
die Rede. Was Tobias in seinem
Gebet �ber die Ehe sagt, mag dem
heutigen Menschen allzu
vern�nftig und vielleicht auch
wirklichkeitsfremd erscheinen.
Aber es wurde eine gesegnete und
gl�ckliche Ehe. - Gen
24,33.50-51.54; Dan 3,26; Gen
2,18.
ERSTE Lesung
Tob 6, 10-11; 7, 1.8 (9)-17; 8,
4-9 (9a)
Hab Erbarmen mit mir, und lass
mich gemeinsam mit Sara ein hohes
Alter erreichen
Lesung aus dem Buch Tobit
In jenen Tagen
^10als sie in der N�he der Stadt
Ekbatana waren,
^11sagte der Engel zu dem jungen
Tobias: Bruder, heute werden wir
bei Ragu�l �bernachten. Es ist
ein Verwandter von dir. Er hat
nur ein einziges Kind, eine
Tochter namens Sara.
^1Als sie in Ekbatana beim Haus
Ragu�ls angelangt waren, kam
ihnen Sara entgegen und hie� sie
willkommen. Sie erwiderten ihren
Gru�, und Sara f�hrte sie ins
Haus.
^8Man schlachtete einen Widder
und setzte ihnen ein reiches Mahl
vor.
^9Da bat Tobias den Rafael:
Asarja, mein Bruder, bring doch
zur Sprache, wor�ber du unterwegs
mit mir geredet hast, damit die
Sache zu einem gl�cklichen Ende
kommt.
^10Rafael teilte Ragu�l alles
mit. Darauf sagte Ragu�l zu
Tobias: Iss und trink, und lass
es dir gut gehen! Du hast einen
Anspruch darauf, mein Kind zu
heiraten. Ich muss dir aber die
Wahrheit sagen:
^11Ich habe meine Tochter schon
sieben M�nnern zur Frau gegeben;
doch jeder, der zu ihr ins
Brautgemach ging, ist noch in
derselben Nacht gestorben. Aber
lass es dir jetzt trotzdem gut
gehen!
^12Tobias erwiderte: Ich will
nichts essen, ehe ihr sie mir
nicht feierlich zur Frau gegeben
habt. Da sagte Ragu�l: Du sollst
sie bekommen, sie ist von jetzt
an nach Recht und Gesetz deine
Frau. Du bist mit ihr verwandt;
sie geh�rt dir. Der barmherzige
Gott schenke euch viel Gl�ck.
^13Und er lie� seine Tochter Sara
rufen, nahm sie bei der Hand und
gab sie Tobias zur Frau; er
sagte: Hier, sie ist dein nach
dem Gesetz des Mose. F�hr sie zu
deinem Vater! Und er segnete sie.
^14Dann rief er seine Frau Edna
herbei, nahm ein Blatt Papier,
schrieb den Ehevertrag, und man
setzte das Siegel darunter.
Darauf begannen sie mit dem Mahl.
^15Ragu�l rief seine Frau Edna
und sagte zu ihr: Schwester,
richte das andere Zimmer her, und
f�hr Sara hinein.
^16Sie tat, was er sagte, und
f�hrte sie hinein. Sara aber
begann zu weinen. Ihre Mutter
trocknete ihr die Tr�nen und
tr�stete sie:
^17Hab Vertrauen, mein Kind! Nach
so viel Leid schenke dir der Herr
des Himmels und der Erde endlich
Freude. Hab nur Vertrauen, meine
Tochter!
^4Als Tobias und Sara in der
Kammer allein waren, erhob sich
Tobias vom Lager und sagte: Steh
auf, Schwester, wir wollen beten,
damit der Herr Erbarmen mit uns
hat.
^5Und er begann zu beten: Sei
gepriesen, Gott unserer V�ter;
gepriesen sei dein heiliger und
ruhmreicher Name in alle
Ewigkeit. Die Himmel und alle
deine Gesch�pfe m�ssen dich
preisen.
^6Du hast Adam erschaffen und
hast ihm Eva zur Frau gegeben,
damit sie ihm hilft und ihn
erg�nzt. Von ihnen stammen alle
Menschen ab. Du sagtest: Es ist
nicht gut, dass der Mensch allein
ist; wir wollen f�r ihn einen
Menschen machen, der ihm hilft
und zu ihm passt.
^7Darum, Herr, nehme ich diese
meine Schwester auch nicht aus
reiner Lust zur Frau, sondern aus
wahrer Liebe. Hab Erbarmen mit
mir, und lass mich gemeinsam mit
ihr ein hohes Alter erreichen!
^8Und Sara sagte zusammen mit
ihm: Amen.
^9Und beide schliefen die Nacht
�ber miteinander.
Antwortpsalm
Ps 128 (127), 1-2.3.4-5 (R: vgl.
1a)
R Selig der Mensch, der
den Herrn f�rchtet und ehrt! - R
(GL 708, 1)
1 Wohl dem Mann, der den
Herrn f�rchtet und ehrt
IV. Ton
und der auf seinen
Wegen geht!
2 Was deine H�nde
erwarben, kannst du genie�en;
wohl dir, es wird dir
gut ergehn. - (R)
3 Wie ein fruchtbarer
Weinstock ist deine Frau
drinnen in deinem Haus.
Wie junge �lb�ume sind
deine Kinder
rings um deinen Tisch.
- (R)
4 So wird der Mann
gesegnet,
der den Herrn f�rchtet
und ehrt.
5 Es segne dich der Herr
vom Zion her.
Du sollst dein Leben
lang das Gl�ck Jerusalems
schauen. - R
Jahr II
Zur Lesung Denk daran! - Ruf ins
Ged�chtnis!: diese zwei
Aufforderungen (V. 8 und 14)
gliedern die heutige Lesung in
zwei ungleiche Teile; der erste
Teil gilt der Lehre, der zweite
Teil der Mahnung an den, der im
Dienst des Evangeliums und der
Gemeinde steht. Die Lehre, das
Evangelium, hei�t in k�rzester
Form: Jesus stammt aus dem
Geschlecht Davids, und: Er wurde
von den Toten auferweckt. Diese
einfache Nebeneinanderstellung
der zweifachen Geburt und
zweifachen Existenzweise Jesu ist
�ltestes Glaubensgut der
christlichen Gemeinde. - Weil
Jesus von den Toten auferweckt
wurde, deshalb wird auch der mit
Jesus leben, der mit ihm gelitten
hat und gestorben ist: der
M�rtyrer, der aus Liebe zu
Christus und zu den Auserw�hlten
standhaft geblieben ist. Die
Verse 11-13 sind ein Lied, dessen
Schluss �berrascht. Wenn wir
untreu sind - so wird auch er
untreu sein, w�re die logische
Fortsetzung. Aber hier zerbricht
die Logik: Christus bleibt treu,
sich selbst und seinen
Verhei�ungen, auch da, wo unser
Glaube und unsere Treue versagt
haben. Das ist kein Freibrief; es
ist ein Trost und eine
Ermutigung. - R�m 1,3-4; Phil
1,13-18; Kol 1,24; R�m 6,5.8; Apg
14,22; R�m 8,17; Mt 10,33; R�m
3,3-4; Tit 1,2; 1 Tim 1,3-7;
4,6-7.
ERSTE Lesung
2 Tim 2, 8-15
Das Wort Gottes ist nicht
gefesselt
Wenn wir mit Christus gestorben
sind, werden wir auch mit ihm
leben
Lesung aus dem zweiten Brief des
Apostels Paulus an Timotheus
^8Denk daran, dass Jesus
Christus, der Nachkomme Davids,
von den Toten auferstanden ist;
so lautet mein Evangelium,
^9f�r das ich zu leiden habe und
sogar wie ein Verbrecher
gefesselt bin; aber das Wort
Gottes ist nicht gefesselt.
^10Das alles erdulde ich um der
Auserw�hlten willen, damit auch
sie das Heil in Christus Jesus
und die ewige Herrlichkeit
erlangen.
^11Das Wort ist glaubw�rdig: Wenn
wir mit Christus gestorben sind,
werden wir auch mit ihm leben;
^12wenn wir standhaft bleiben,
werden wir auch mit ihm
herrschen; wenn wir ihn
verleugnen, wird auch er uns
verleugnen.
^13Wenn wir untreu sind, bleibt
er doch treu, denn er kann sich
selbst nicht verleugnen.
^14Ruf ihnen das ins Ged�chtnis
und beschw�re sie bei Gott, sich
nicht um Worte zu streiten; das
ist unn�tz und f�hrt die Zuh�rer
nur ins Verderben.
^15Bem�h dich darum, dich vor
Gott zu bew�hren als ein
Arbeiter, der sich nicht zu
sch�men braucht, als ein Mann,
der offen und klar die wahre
Lehre vertritt.
Antwortpsalm
Ps 25 (24), 4-5.8-9.10 u. 14 (R:
4)
R Zeige mir, Herr,
deine Wege, lehre mich deine
Pfade! - R
14 Die sind Vertraute des
Herrn, die ihn f�rchten;
er weiht sie ein in
seinen Bund. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. 2 Tim 1, 10
Halleluja. Halleluja.
Unser Retter Jesus Christus hat
dem Tod die Macht genommen
und uns das Licht des Lebens
gebracht durch das Evangelium.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Frage des
Schriftgelehrten nach dem ersten,
das hei�t dem wichtigsten Gebot
scheint ehrlich gewesen zu sein
(vgl. V. 34), im Unterschied zu
vielen anderen Fragen, die von
den religi�sen F�hrern des
Judentums an Jesus gestellt
wurden. Die Antwort Jesu ist uns
so bekannt, dass wir M�he haben,
sie wirklich zu h�ren und ihr
Gewicht zu sp�ren. Ihr erster
Teil: Gott �ber alles lieben,
ergibt sich unmittelbar aus dem
Glaubensbekenntnis, das der Jude
jeden Tag spricht. Gott lieben
hei�t: ihn als den Einzigen
anerkennen, sich von seiner Glut
so ergreifen lassen, dass man
auch dem N�chsten, dem
Mitmenschen, etwas von der Liebe
und Freude Gottes mitteilen kann.
Es geht nicht um Gef�hle, sondern
darum, dass Gottes Macht und
Herrschaft den Menschen erfahrbar
wird. - Mt 22,34-40; Lk 10,25-28;
Dtn 6,4-5; Lev 19,18; Dtn 4,35; 1
Sam 15,22; Ps 40,7-9; Am 5,21-24.
Evangelium
Mk 12, 28b-34
Kein anderes Gebot ist gr��er als
diese beiden
+ Aus dem heiligen Evangelium
nach Markus
In jener Zeit
^28bging ein Schriftgelehrter zu
Jesus hin und fragte ihn: Welches
Gebot ist das erste von allen?
^29Jesus antwortete: Das erste
ist: H�re, Israel, der Herr,
unser Gott, ist der einzige Herr.
^30Darum sollst du den Herrn,
deinen Gott, lieben mit ganzem
Herzen und ganzer Seele, mit all
deinen Gedanken und all deiner
Kraft.
^31Als zweites kommt hinzu: Du
sollst deinen N�chsten lieben wie
dich selbst. Kein anderes Gebot
ist gr��er als diese beiden.
^32Da sagte der Schriftgelehrte
zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz
richtig hast du gesagt: Er allein
ist der Herr, und es gibt keinen
anderen au�er ihm,
^33und ihn mit ganzem Herzen,
ganzem Verstand und ganzer Kraft
zu lieben und den N�chsten zu
lieben wie sich selbst, ist weit
mehr als alle Brandopfer und
anderen Opfer.
^34Jesus sah, dass er mit
Verst�ndnis geantwortet hatte,
und sagte zu ihm: Du bist nicht
fern vom Reich Gottes. Und keiner
wagte mehr, Jesus eine Frage zu
stellen.
F�RBITTEN
Jesus Christus kam, um zu dienen
und sein Leben hinzugeben. Zu ihm
rufen wir:
Dr�nge alle Christen, in
br�derlicher Liebe Gott und den
Menschen zu dienen.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Ermutige die Politiker, die sich
um Frieden und Abr�stung m�hen.
Vermehre die Anstrengungen der
Menschen, Hunger und Seuchen zu
besiegen.
Durchdringe unser Leben mit
deiner Liebe, dass wir einm�tig
miteinander leben.
Allm�chtiger Gott, du hast uns
den Geist der Liebe geschenkt.
Lass uns in ihm erstarken durch
Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Alle guten Worte und Taten,
welche Menschen f�r einander
vollbringen, m�nden in den einen
Dienst ein: sie machen sich
gegenseitig Hoffnung, indem sie
sich lieben. Der Ehe ist es dabei
eigent�mlich, dass jeder der
beiden Partner nicht nur f�r den
anderen da sein will, sondern
auch f�r sich auf ihn hofft.
Gerade dadurch, dass er ihn
braucht, best�tigt er ihn aber
auch in seinem Sein. Jeder Mensch
will ja im Grunde nicht nur f�r
sich, sondern auch f�r andere da
sein. Dem Anderen zu sagen, ,ich
bin zwar f�r dich da, brauche
dich aber meinerseits nicht, w�re
ja eine eigene Art von Hochmut.
Zur ehelichen Liebe geh�rt noch
ein weiteres Moment. Es ist der
Wille, f�r immer miteinander
vereint zu sein. Diese Einheit
dr�ckt sich in den vielen
Gemeinsamkeiten des allt�glichen
Lebens, dem Schicksal, das die
Ehepartner miteinander erfahren,
in der gemeinsamen Aufgabe der
Kindererziehung, aber auch in der
Gemeinsamkeit von Interessen und
einem gemeinsamen geistigen
Besitz aus. Die Liebe zwischen
Mann und Frau sucht ihrem
innersten Verlangen nach das,
worin das Miteinander der beiden
Menschen geborgen ist und sie
doch zugleich ins Grenzenlose
�bersteigt. Man kann das an zwei
Urworten der Liebe deutlich
machen. Das eine lautet: ,Ich
m�chte dir alles schenken, ich
w�nsche dir die ganze,
umfassende, un�berbietbare
Vollendung deiner selbst, f�r die
ich selber den Namen nicht wei�,
weil sie alles Denken �bersteigt.
Das zweite lautet: ,Ich mit dir
im Unendlichen - f�r immer. In
beiden Worten spricht sich das
innerste Geheimnis der
menschlichen Person aus, ihre
Verwiesenheit auf Gott (Georg
Scherer).
Schott Tagesliturgie
Donnerstag
4
Juni 2020
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[Donnerstag, 04.06.2020]
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