Zur Lesung In den Kapiteln �ber die Ereignisse am Sinai ist bereits die
zuk�nftige Geschichte des Sinaibundes dargestellt: Beteuerung des
Gehorsams und der Treue, Bundesbruch, Strafe, Verzeihung und Erneuerung
des Bundes (vgl. Ex 19 und 24; 32; 33-34). Nach einem Bundesbruch wird
die Situation nicht einfach wieder so, wie sie vorher war. Gott ist
zwar derselbe geblieben, aber die Menschen sind nicht mehr dieselben. -
Seit der Sache mit dem Goldenen Kalb hat sich die Beziehung zwischen
Gott und dem Volk ver�ndert. Dass man Gott nicht mehr im Wohnbereich
des Lagers begegnen kann, ist gewiss mit Absicht gerade an dieser
Stelle vermerkt. Die Distanz ist gr��er geworden. Aber Mose ist nach
wie vor der Vertraute Gottes, ihm offenbart Jahwe aufs Neue seinen
Namen, diesen Namen, der seit Ex 3,14 ein Versprechen rettender
Gegenwart war. Noch in viel sp�terer Zeit wird man in Israel beten: Um
deines Namens willen rei� uns heraus (Ps 79,9). Der Retter ist aber
auch der Richter er straft den, der den Bund bricht, doch der Bund
bleibt bestehen, denn Jahwe ist ein barmherziger und gn�diger Gott ...
(34,6). Daraufhin kann Mose bitten: vergib uns, lass uns dein Eigentum
sein! - Zu 34,6-7: Dtn 7,9-10; Tob 3,3; Ps 130,3-4; Ex 20,5-6; Num
14,18; Dtn 5,9-10; Ps 86,15; Jer 32,18; Nah 1,3; Joel 2,13; Jona 4,2;
Joh 1,14.
ERSTE Lesung
Ex 33, 7-11; 34, 4b.5-9.28
Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge
Lesung aus dem Buch Exodus
In jenen Tagen
^7nahm Mose das Zelt und schlug es f�r sich au�erhalb des Lagers auf,
in einiger Entfernung vom Lager. Er nannte es Offenbarungszelt. Wenn
einer den Herrn aufsuchen wollte, ging er zum Offenbarungszelt vor das
Lager hinaus.
^8Wenn Mose zum Zelt hinausging, erhob sich das ganze Volk. Jeder trat
vor sein Zelt, und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt eintrat.
^9Sobald Mose das Zelt betrat, lie� sich die Wolkens�ule herab und
blieb am Zelteingang stehen. Dann redete der Herr mit Mose.
^10Wenn das ganze Volk die Wolkens�ule am Zelteingang stehen sah,
erhoben sich alle und warfen sich vor ihren Zelten zu Boden.
^11Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen
miteinander reden. Wenn Mose aber dann ins Lager zur�ckging, wich sein
Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann, nicht vom Zelt.
^4b Am Morgen stand Mose zeitig auf und ging auf den Sinai hinauf, wie
es ihm der Herr aufgetragen hatte. Die beiden steinernen Tafeln nahm er
mit.
^5Der Herr aber stieg in der Wolke herab und stellte sich dort neben
ihn hin. Er rief den Namen Jahwe aus.
^6Der Herr ging an ihm vor�ber und rief: Jahwe ist ein barmherziger und
gn�diger Gott, langm�tig, reich an Huld und Treue:
^7Er bewahrt Tausenden Huld, nimmt Schuld, Frevel und S�nde weg, l�sst
aber den S�nder nicht ungestraft; er verfolgt die Schuld der V�ter an
den S�hnen und Enkeln, an der dritten und vierten Generation.
^8Sofort verneigte sich Mose bis zur Erde und warf sich zu Boden.
^9Er sagte: Wenn ich deine Gnade gefunden habe, mein Herr, dann ziehe
doch mein Herr mit uns. Es ist zwar ein st�rrisches Volk, doch vergib
uns unsere Schuld und S�nde, und lass uns dein Eigentum sein!
^28Mose blieb dort beim Herrn vierzig Tage und vierzig N�chte. Er a�
kein Brot und trank kein Wasser. Er schrieb die Worte des Bundes, die
zehn Worte, auf Tafeln.
Antwortpsalm
Ps 103 (102), 6-7.8-9.10-11.12-13 (R: vgl. 8a)
R Gn�dig und barmherzig ist der Herr. - R
(GL neu 517)
6 Der Herr vollbringt Taten des Heiles,
IV. Ton
Recht verschafft er allen Bedr�ngten.
7 Er hat Mose seine Wege kundgetan,
den Kindern Israels seine Werke. - (R)
8 Der Herr ist barmherzig und gn�dig,
langm�tig und reich an G�te.
9 Er wird nicht immer z�rnen,
nicht ewig im Groll verharren. - (R)
10 Er handelt an uns nicht nach unsern S�nden
und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.
11 Denn so hoch der Himmel �ber der Erde ist
so hoch ist seine Huld �ber denen, die ihn f�rchten. - (R)
12 So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang,
so weit entfernt er die Schuld von uns.
13 Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der Herr �ber alle, die ihn f�rchten. - R
Jahr II
Zur Lesung Die Lesung ist aus einem Prophetenwort und einem
Volksklagelied zusammengesetzt (V. 17-18 und V. 19-22). Unmittelbare
Veranlassung war eine gro�e D�rre (14,1), gegen die alle Regenspender
nichts vermochten. Der Prophet weint �ber die Not, zumal Gott ihn
wissen lie�, dass noch Schlimmeres kommen wird; in 14,12 steht die
Dreiheit Schwert, Hunger und Pest. In den Versen 19-22 wird der Prophet
gleichsam zum Vorbeter der Gemeinde. Das Gebet hat drei Teile:
Schilderung der Not, Bekenntnis der Schuld, Bitte um Hilfe. Der Prophet
l�sst das Volk so beten, wie er selbst denkt: dass es beten m�sste. Die
Bitte wird doppelt motiviert: a) Gott m�ge an seinen Namen denken, der
in Jerusalem wohnt; b) vor allem aber, er m�ge an den Bund denken, den
er mit Israel geschlossen hat. An ihn denken, das bedeutet: ihn nicht
l�sen, ihn nicht auch seinerseits k�ndigen, so wie das Volk ihn durch
seinen Abfall praktisch gek�ndigt hat. Der Prophet glaubt an Gottes
Treue, �ber alle Untreue des Volkes hinweg. - Jer 8,15; Am 5,18; Ex
2,24; 6,5; Ps 106,45; 147,8.
ERSTE Lesung
Jer 14, 17b-22
Herr, gedenke deines Bundes mit uns, und l�se ihn nicht!
Lesung aus dem Buch Jeremia
^17Meine Augen flie�en �ber von Tr�nen bei Tag und bei Nacht und finden
keine Ruhe. Denn gro�es Verderben brach herein �ber die Jungfrau, die
Tochter, mein Volk, eine unheilbare Wunde.
^18Gehe ich aufs Feld hinaus - seht, vom Schwert Durchbohrte! Komme ich
in die Stadt - seht, vom Hunger Gequ�lte! Ja, auch Propheten und
Priester werden verschleppt in ein Land, das sie nicht kennen.
^19Hast du denn Juda ganz verworfen, wurde dir Zion zum Abscheu? Warum
hast du uns so geschlagen, dass es f�r uns keine Heilung mehr gibt? Wir
hofften auf Heil, doch kommt nichts Gutes, auf die Zeit der Heilung,
doch ach, nur Schrecken!
^20Wir erkennen, Herr, unser Unrecht, die Schuld unsrer V�ter: Ja, wir
haben gegen dich ges�ndigt.
^21Um deines Namens willen verschm�h nicht, versto� nicht den Thron
deiner Herrlichkeit! Gedenke deines Bundes mit uns, und l�se ihn nicht!
^22Gibt es etwa Regenspender unter den G�tzen der V�lker? Oder ist es
der Himmel, der von selbst regnen l�sst? Bist nicht du es, Herr, unser
Gott? Wir setzen unsre Hoffnung auf dich; denn du hast dies alles
gemacht.
Antwortpsalm
Ps 79 (78), 5 u. 8.9.11 u. 13 (R: vgl. 9b)
R Um deines Namens willen, Herr, befreie uns! - R
(GL neu 623,2)
5 Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig z�rnen?
II. Ton
Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?
8 Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an!
Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen!
Denn wir sind sehr erniedrigt. - (R)
9 Um der Ehre deines Namens willen
hilf uns, du Gott unsres Heils!
Um deines Namens willen rei� uns heraus
und vergib uns die S�nden! - (R)
11 Das St�hnen der Gefangenen dringe zu dir.
Befrei die Todgeweihten durch die Kraft deines Armes!
13 Wir, dein Volk, die Schafe deiner Weide,
wollen dir ewig danken,
deinen Ruhm verk�nden von Geschlecht zu Geschlecht. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Halleluja. Halleluja.
Der Samen ist das Wort Gottes, der S�mann ist Christus.
Wer Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.
Halleluja.
Zum Evangelium Im Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (13,24-30)
ging es darum, dass der Hausvater Unkraut und Weizen zusammen wachsen
l�sst: es gibt in der Kirche Gute und B�se, Heilige und S�nder, und es
wird jedem Fanatismus gewehrt, der jetzt schon alles Unkraut ausrei�en
m�chte. In der Deutung des Gleichnisses verlagert sich das
Schwergewicht von der gegenw�rtigen Zeit der Kirche auf die Zeit des
Endgerichts. Richter ist der erh�hte Menschensohn, sein Reich (der
Acker, V. 38) ist die Welt. Er hat den guten Samen ausgestreut, er wird
auch endg�ltig entscheiden, was Weizen und was Unkraut ist. Unkraut
sind nach Vers 38 die S�hne des B�sen, nach Vers 41 alle Verf�hrer und
�belt�ter - innerhalb und au�erhalb der Kirche. Beim Feuerofen brauchen
wir nicht an ein physisches Feuer zu denken; es ist Strafe genug, vom
Licht und von der Freude der Gottesgemeinschaft ausgeschlossen zu sein.
Die H�lle ist ein kaltes Feuer; deshalb das Z�hneklappern. Von den
Gerechten ist nur ganz kurz die Rede, sie sind ja sozusagen der
Normalfall; �ber die H�ufigkeit dieses Normalfalls wird uns hier nichts
gesagt. - Jes 27,12; Joel 4,13; Offb 14,15-16; Mt 3,12; Offb 21,8; Mt
8,12; Ri 5,31; Weish 3,7; Dan 12,3.
Evangelium
Mt 13, 36-43
Wie das Unkraut aufgesammelt und im Feld verbrannt wird, so wird es auch am
Ende der Welt sein
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit
^36verlie� Jesus die Menge und ging nach Hause. Und seine J�nger kamen
zu ihm und sagten: Erkl�re uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.
^37Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen s�t, ist der
Menschensohn;
^38der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die S�hne des
Reiches; das Unkraut sind die S�hne des B�sen;
^39der Feind, der es ges�t hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende
der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel.
^40Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so
wird es auch am Ende der Welt sein:
^41Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus
seinem Reich alle zusammenholen, die andere verf�hrt und Gottes Gesetz
�bertreten haben,
^42und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort
werden sie heulen und mit den Z�hnen knirschen.
^43Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne
leuchten. Wer Ohren hat, der h�re!^
F�rbitten
Wir bitten unseren Herrn Jesus Christus, der wei�, was wir n�tig haben:
Steh den Verk�ndern des Evangeliums bei, dass sie im Dienst an deinem
Wort nicht erm�den.
A.: Herr, erh�re unser Gebet.
Unterst�tze alle, die sich f�r mehr Gerechtigkeit zwischen den sozialen
Gruppen einsetzen.
Lass die Notleidenden nicht im Stich, und gib ihnen Helfer.
Vergib unsere Schuld, damit wir in das Reich des Vaters gelangen.
G�tiger Gott, du erbarmst dich aller, die zu dir rufen. Erh�re unser
Gebet durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Der Bund wird immer dauern; Gottes Barmherzigkeit ist gr��er als die
S�nden seines Volkes. Einzelne Menschen und ganze Geschlechter k�nnen
sich vom Bund ausschlie�en, aber Gottes Verhei�ung (an Abraham, Mose,
David) bleibt bestehen. Die Bundestheologie von Exodus 34,6-7 steht
auch im Zusammenhang mit dem davidischen Bund. - Es wird S�hne Davids
geben, die sich gegen�ber dem Bund untreu erweisen. Gott wird sie
bestrafen, aber er wird dem Haus Davids seine Treue und seine Liebe
nicht entziehen (Ps 88,3o.32-34). In Ex 34,6 offenbart sich Jahwe als
Vor�berziehender: Er ist ein Gott, der sich bewegt, der sich durch
Taten zu erkennen gibt. Er ist kein Gott, der in einem Tempel oder
einem G�tzenbild eingefangen oder eingeschlossen werden kann. Israel
stellt ihn den G�ttern der Heiden gegen�ber, die sich nur bewegen
konnten, wenn man ihre Bilder trug (Jes 46,1-2) (vgl. James Plastaras).
Wenn wir ein Wort des Evangeliums von Gott empfangen, dann ist das kein
Text, der uns zur Lekt�re geboten wird, keine Idee, die wir zergliedern
sollen, nein, es ist Gott, der in unserem Zelt zu uns spricht, von
Angesicht zu Angesicht, wie ein Mensch mit seinem Freund redet. Wenn
wir ihm auf diese Art lauschen, dann wird das Wort lebendig in uns sein
und wirksam, es wird in uns arbeiten, uns heilen, es wird uns zu neuem
Leben erwecken (Louis Evely).
Schott Tagesliturgie
Dienstag
28
Juli 2020
* zur�ck
* weiter
* Dienstag der 17. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: A II, StB: I. Woche
[Dienstag, 28.07.2020__]
Gottesdienste live mitfeiern
Erzabtei St. Martin
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen
B�cher im deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern
entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen
biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des
deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten) Einheits�bersetzung
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