Zur Lesung Paulus kommt zum Ende seines langen Briefs. Fast
entschuldigt er sich; er selbst empfindet diesen Brief als ein Wagnis,
das aber gerechtfertigt ist durch die besondere Berufung zum Apostel
der Heiden; das ist die Gnade, die Gott ihm gegeben hat (V. 15). Paulus
versteht die Mission nicht als Entwicklungshilfe, sondern als
priesterlichen Dienst am Evangelium Gottes (V. 16). Durch Wort und Tat
des Apostels f�hrt Christus die Heiden zur Anerkennung des
Gottesrechts, zum Gehorsam (V. 18). Der Glaube ist Gehorsam gegen�ber
der Gerechtigkeit Gottes (vgl. 10,3). Mit dem Zitat aus Jes 52,15
stellt Paulus seine Sendung in eine Linie mit der des Gottesknechts,
der den V�lkern und ihren Herrschern Gottes Gr��e und Anspruch
verk�ndet. Paulus wei�, dass er in seinem Leben Gro�es vollbracht hat,
und er verschweigt es nicht. Aber r�hmen kann er sich doch nur in
Christus Jesus (V. 17): er hat es getan, und f�r sein Kommen will
Paulus die V�lker und Menschen bereitmachen, von Jerusalem bis nach
Illyrien (bis nach China, w�rden wir heute sagen) und bis nach dem
fernen Spanien (15,24), wenn es ihm noch verg�nnt ist. - Zu 15,14-16: 1
Kor 9,19-23. - Zu 15,17-21: 2 Kor 1,12-14; 3,5; 12,12; Jes 52,15.
ERSTE Lesung
R�m 15, 14-21
Ich wirke als Diener Christi f�r die Heiden; denn die Heiden sollen eine
Opfergabe werden, die Gott gef�llt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die R�mer
^14Meine Br�der, ich bin fest davon �berzeugt, dass ihr viel Gutes tut,
dass ihr reiche Erkenntnis besitzt und selbst imstande seid, einander
zurechtzuweisen.
^15Um euch aber einiges in Erinnerung zu rufen, habe ich euch einen
teilweise sehr deutlichen Brief geschrieben. Ich tat es kraft der
Gnade, die mir von Gott gegeben ist,
^16damit ich als Diener Christi Jesu f�r die Heiden wirke und das
Evangelium Gottes wie ein Priester verwalte; denn die Heiden sollen
eine Opfergabe werden, die Gott gef�llt, geheiligt im Heiligen Geist.
^17In Christus Jesus kann ich mich also vor Gott r�hmen.
^18Denn ich wage nur von dem zu reden, was Christus, um die Heiden zum
Gehorsam zu f�hren, durch mich in Wort und Tat bewirkt hat,
^19in der Kraft von Zeichen und Wundern, in der Kraft des Geistes
Gottes. So habe ich von Jerusalem aus in weitem Umkreis bis nach
Illyrien �berallhin das Evangelium Christi gebracht.
^20Dabei habe ich darauf geachtet, das Evangelium nicht dort zu
verk�ndigen, wo der Name Christi schon bekannt gemacht war, um nicht
auf einem fremden Fundament zu bauen;
^21denn es hei�t in der Schrift: Sehen werden die, denen nichts �ber
ihn verk�ndet wurde, und die werden verstehen, die nichts geh�rt haben.
Antwortpsalm
Ps 98 (97), 1.2-3b.3c-4 (R: vgl. 2)
R Der Herr hat sein Heil enth�llt
(GL neu 55, 1)
vor den Augen der V�lker. - R
1 Singet dem Herr ein neues Lied;
VIII. Ton
denn er hat wunderbare Taten vollbracht.
Er hat mit seiner Rechten geholfen
und mit seinem heiligen Arm. - (R)
2 Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht
und sein gerechtes Wirken enth�llt vor den Augen der V�lker.
3ab Er dachte an seine Huld
und an seine Treue zum Hause Israel. - (R)
3cd Alle Enden der Erde
sahen das Heil unsres Gottes.
4 Jauchzt vor dem Herrn, alle L�nder der Erde,
freut euch, jubelt und singt! - R
Jahr II
Zur Lesung Auch nach Philippi sind die Leute gekommen, von denen Paulus
schon, als er dort predigte, gewarnt hat: Feinde des Kreuzes Christi
(V. 18). N�here Angaben �ber sie werden hier nicht gemacht; in Philippi
wei� man Bescheid. Aber etwas k�nnen wir doch wohl aus V. 21 entnehmen:
es muss sich um Leute handeln, die den Leib entweder �bersch�tzen oder
missachten: Judenchristen, die behaupten, die Beschneidung sei zum Heil
notwendig; Heidenchristen, die von ihrer Philosophie her den Leib
verachten und ihn zum Niemandsland erkl�ren (V. 19). Gewiss, sagt
Paulus, es ist ein armseliger Leib; aber Christus, der Auferstandene,
hat die Macht, diesen Leib in seine eigene Herrlichkeit aufzunehmen,
ihm den Glanz seiner Gottheit mitzuteilen. Bei ihm, im Himmel, ist
jetzt schon unsere Heimat. Er ist unsere Zukunft, er stellt unser
gegenw�rtiges Leben und seine Werte in Frage; wir retten sie nur, indem
wir sie seiner verwandelnden Macht �bergeben. - Zu 3,17: 1 Kor 4,16;
11,1; 2 Thess 3,7-9. - Zu 3,18-19: Gal 5,11; R�m 16,18. - Zu 3,20-21:
Eph 2,6; Kol 3,1-4; Tit 2,13; R�m 8,29; 1 Joh 3,2.
ERSTE Lesung
Phil 3, 17 - 4, 1
Wir erwarten den Retter, der unseren armseligen Leib in die Gestalt seines
verherrlichten Leibes verwandeln wird
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper
^17Ahmt auch ihr mich nach, Br�der, und achtet auf jene, die nach dem
Vorbild leben, das ihr an uns habt.
^18Denn viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt
unter Tr�nen spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi.
^19Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in
ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn.
^20Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch
Jesus Christus, den Herrn, als Retter,
^21der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines
verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen
kann.
^1Darum, meine geliebten Br�der, nach denen ich mich sehne, meine
Freude und mein Ehrenkranz, steht fest in der Gemeinschaft mit dem
Herrn, liebe Br�der.
Antwortpsalm
Ps 122 (121), 1-3.4-5 (R: 1b)
R Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern. - R
(GL neu 68, 1)
1 Ich freute mich, als man mir sagte:
VI. Ton
Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.
2 Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:
3 Jerusalem, du starke Stadt,
dicht gebaut und fest gef�gt. - (R)
4 Dorthin ziehen die St�mme hinauf, die St�mme des Herrn,
wie es Israel geboten ist
den Namen des He m zu preisen.
5 Denn dort stehen Throne bereit f�r das Gericht,
die Throne des Hauses David. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: 1 Joh 2, 5
Halleluja. Halleluja.
Wer sich an Christi Wort h�lt,
in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet.
Halleluja.
Zum Evangelium Das Gleichnis vom unredlichen Verwalter will nicht als
Gleichnis von der Unredlichkeit, sondern als Gleichnis von der Klugheit
verstanden werden. Dieser Verwalter (oder P�chter) begreift wenigstens
am Ende die Verfahrenheit und Hoffnungslosigkeit seiner Lage; er fasst
rechtzeitig einen Entschluss, um f�r die Zukunft zu retten, was noch zu
retten ist. Durch die Herabsetzung der Schuldbetr�ge hat er wohl auch
fr�heres Unrecht wieder gutgemacht. Anwendung: Seid auch ihr klug! Ihr
steht vor der Krise, vor dem Gericht, das �ber euer ewiges Leben
entscheidet. - Sieht man das Gleichnis im Zusammenhang mit den
folgenden Versen 9-13 (und dem Rest von Kap. 16), so ergibt sich noch
etwas anderes: Was soll man mit dem Reichtum tun? Nebenbei und wie
selbstverst�ndlich wird der Reichtum ungerecht genannt: Solange es
Armut gibt, hat niemand ein Recht auf �berfluss. Zudem kommt f�r jeden
die Stunde, wo er nichts mehr hat (V. 9). Klug ist, wer, solange er
noch kann, sich entscheidet, wem er dienen und wessen Freund er sein
will. - Lk 12,16-33; 16,25; 19,8-26.
Evangelium
Lk 16, 1-8
Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen kl�ger als die Kinder
des Lichtes
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen J�ngern:
^1Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei
ihm, er verschleudere sein Verm�gen.
^2Darauf lie� er ihn rufen und sagte zu ihm: Was h�re ich �ber dich?
Leg Rechenschaft ab �ber deine Verwaltung! Du kannst nicht l�nger mein
Verwalter sein.
^3Da �berlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung.
Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu
betteln sch�me ich mich.
^4Doch - ich wei�, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre
H�user aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.
^5Und er lie� die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu
sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn
schuldig?
^6Er antwortete: Hundert Fass �l. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen
Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib f�nfzig.
^7Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der
antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen
Schuldschein, und schreib achtzig.
^8Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte:
Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen kl�ger als die
Kinder des Lichtes.
F�RBITTEN
Wir beten zu Jesus Christus, der gehorsam war bis zum Tod am Kreuz:
Lehre deine Gl�ubigen, das Kreuz, das ihnen auferlegt wird, als dein
Kreuz zu erkennen.
A.: Herr, erh�re unser Gebet.
Schenke allen V�lkern Wohlergehen und Frieden.
Sei allen nahe, die aus ihrer Not keinen Ausweg finden.
Gib uns die Gnade, dir beharrlich nachzufolgen.
Denn durch dein Kreuz hast du der Welt das Heil gebracht. Dir sei Dank
und Lobpreis in Ewigkeit. A.: Amen.
Mensch, du bist ein Werk Gottes. Erwarte also die Hand deines
K�nstlers, die alles zur rechten Zeit macht; zur rechten Zeit f�r dich,
der du gemacht wirst. Bring ihm ein weiches, williges Herz entgegen und
bewahre die Gestalt, die der K�nstler dir gab. Bleibe formbar, damit du
nicht verh�rtest und schlie�lich die Spur seiner Finger verlierst. Wenn
du den Abdruck seiner Finger in dir bewahrst, steigst du zur
Vollkommenheit empor. Die Kunst Gottes gestaltet den Lehm, der du bist.
Nachdem er dich aus dem Stoff geformt hat, wird er dich innen und au�en
mit reinem Gold und Silber schm�cken. So sch�n wird er dich machen,
dass am Ende er selbst nach dir verlangt. Das Erschaffen kommt der G�te
Gottes zu. Erschaffenwerden aber ist das Wesen der menschlichen Natur
(Iren�us von Lyon).
Wird die himmlische Gnade geleugnet, dann gelangt ein Volk nicht weiter
als bis zu Elektrizit�t und Dampf (Muhammad Iqbal, 1873-1938).
Schott Tagesliturgie
Freitag
8
November 2019
* zur�ck
* weiter
* Freitag der 31. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: C I, StB: III. Woche
[Freitag, 08.11.2019___]
Perikopen
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Liedvorschl�ge
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen
B�cher im deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern
entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen
biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des
deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten) Einheits�bersetzung
der Heiligen Schrift (1980/2016). � 2019 staeko.net
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