Zur Lesung Ziel der Gotteserscheinung am Sinai ist der Abschluss des
Bundes zwischen Jahwe und seinem Volk. Zun�chst erfolgt eint m�ndliche
Mitteilung aller Worte des Herrn (V. 3). Mose nimmt die vorl�ufige
Zustimmung des ganzen Volkes entgegen (V. 3b) und schreibt dann die
Worte auf, d. h. den Wortlaut des Vertrags, die g�ttlichen Gebote. Am
folgenden Tag wird die Bundesurkunde in aller Form verlesen (V. 7), und
zwar im Rahmen einer Opferfeier. Durch die Besprengung mit dem
Opferblut wird der Bund besiegelt; vor der Verlesung der Urkunde wird
der Altar als Repr�sentant Gottes, nach der Verlesung und Annahme das
ganze Volk mit dem Blut besprengt. Auf die Worte Das ist das Blut des
Bundes ... hat sich Jesus bezogen, als er den Neuen Bund mit seinem
Blut besiegelte (Mt 26,28; Lk 22,20). Und wie wir �ber das Letzte
Abendmahl verschiedene, im Einzelnen voneinander abweichende Berichte
haben, so liegen uns auch �ber den Bundesschluss am Sinai mehrere
�berlieferungen vor. Ex 24,3-8 ist in einen anderen Ritus
hineingebettet, bei dem statt der Besprengung mit dem Opferblut das
gemeinsame Essen und Trinken als wichtiger erscheint (Ex 24,1-2.9-11);
vgl. auch Ex 19,7-8; Jos 24,25-28; Dtn 31,9-13. Auf jeden Fall bedeutet
dieser Bund eine bleibende Gemeinschaft des Volkes mit Jahwe, dem Gott,
der diesen Bund gew�hrt hat, und zugleich eine vertiefte Gemeinschaft
aller Angeh�rigen dieses Volkes untereinander. - Jos 24,16-24; Ex
34,27-28; Jos 4,3-9.20-24; 1 K�n 1831-32; Ex 29,16; Ps 50,5; Hebr 9,18;
1 Petr 1,2.
ERSTE Lesung
Ex 24, 3-8
Das ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen hat
Lesung aus dem Buch Exodus
In jenen Tagen
^3kam Mose und �bermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsvorschriften
des Herrn. Das ganze Volk antwortete einstimmig und sagte: Alles, was
der Herr gesagt hat, wollen wir tun.
^4Mose schrieb alle Worte des Herrn auf. Am n�chsten Morgen stand er
zeitig auf und errichtete am Fu� des Berges einen Altar und zw�lf
Steinmale f�r die zw�lf St�mme Israels.
^5Er schickte die jungen M�nner Israels aus. Sie brachten Brandopfer
dar und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer f�r den Herrn.
^6Mose nahm die H�lfte des Blutes und goss es in eine Sch�ssel, mit der
anderen H�lfte besprengte er den Altar.
^7Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk.
Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir
wollen gehorchen.
^8Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist
das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch
geschlossen hat.
Antwortpsalm
Ps 50 (49), 1-2.5-6.14-15 (R: vgl. 14a)
R Bring Gott, dem H�chsten, als Opfer dein Lob! - R
(GL neu 57, 1)
1 Der Gott der G�tter, der Herr, spricht,
II. Ton
er ruft der Erde zu
vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang.
2 Vom Zion her, der Krone der Sch�nheit,
geht Gott strahlend auf, - (R)
5 Versammelt mir all meine Frommen,
die den Bund mit mir schlossen beim Opfer.
6 Die Himmel sollen seine Gerechtigkeit k�nden;
Gott selbst wird Richter sein. - (R)
14 Bring Gott als Opfer dein Lob,
und erf�lle dem H�chsten deine Gel�bde!
15 Rufe mich an am Tag der Not;
dann rette ich dich, und du wirst mich ehren. - R
Jahr II
Zur Lesung Weder die Predigt des Propheten noch die Reformen des
K�nigs Joschija hatten beim Volk eine Sinnes�nderung herbeigef�hrt Und
nun war Joschija in der Schlacht von Megiddo gefallen, Jahwe hatte ihn,
den frommen K�nig, im Stich gelassen. Also war es gleichg�ltig, ob man
Jahwe verehrte oder nicht. So dachten gewiss viele im Volk. Andere
klammerten sich an die letzte Hoffnung, die ihnen blieb: den Tempel des
Herrn in Jerusalem. Jahwe konnte Jerusalem, seine heilige Stadt, nicht
untergehen lassen. Nun aber muss Jeremia auch diese Hoffnung zerst�ren.
Vermutlich beim Bundesfest im Herbst des Jahres 609 oder 608 (im Anfang
der Regierung Jojakims, Jer 26,1) muss er den Festpilgern gerade das
sagen, was f�r sie am h�rtesten ist: Ihr blindes Vertrauen auf den
Tempel ist Trug und T�uschung. Nicht der Tempel bietet Sicherheit,
sondern allein Jahwe, der lebendige Gott. Er bietet sie denen, die sich
bei ihm bergen. Er kann aber denen nichts geben, die sich ihm
verschlie�en (vgl. Freitag der 17. Woche, Lesung, Jahr II). - Jer
26,1-6; 11,15-17; Ez 24,21; Jes 1,16-17; Jer 22,3; Hos 4,2; Mt 21,13;
Mk 11,17; Lk 19,46.
ERSTE Lesung
Jer 7, 1-11
Ist denn in euren Augen dieses Haus, �ber dem mein Name ausgerufen ist,
eine R�uberh�hle geworden?
Lesung aus dem Buch Jeremia
^1Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging:
^2Stell dich an das Tor des Hauses des Herrn! Dort ruf dieses Wort aus
und sprich: H�rt das Wort des Herrn, ganz Juda, alle, die ihr durch
diese Tore kommt, um dem Herrn zu huldigen.
^3So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Bessert euer
Verhalten und euer Tun, dann will ich bei euch wohnen hier an diesem
Ort.
^4Vertraut nicht auf die tr�gerischen Worte: Der Tempel des Herrn, der
Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist hier!
^5Denn nur wenn ihr euer Verhalten und euer Tun von Grund auf bessert,
wenn ihr gerecht entscheidet im Rechtsstreit,
^6wenn ihr die Fremden, die Waisen und Witwen nicht unterdr�ckt,
unschuldiges Blut an diesem Ort nicht vergie�t und nicht anderen
G�ttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden,
^7dann will ich bei euch wohnen hier an diesem Ort, in dem Land, das
ich euren V�tern gegeben habe f�r ewige Zeiten.
^8Freilich, ihr vertraut auf die tr�gerischen Worte, die nichts n�tzen.
^9Wie? Stehlen, morden, die Ehe brechen, falsch schw�ren, dem Baal
opfern und anderen G�ttern nachlaufen, die ihr nicht kennt -,
^10und dabei kommt ihr und tretet vor mein Angesicht in diesem Haus,
�ber dem mein Name ausgerufen ist, und sagt: Wir sind geborgen!, um
dann weiter alle jene Gr�uel zu treiben.
^11Ist denn in euren Augen dieses Haus, �ber dem mein Name ausgerufen
ist, eine R�uberh�hle geworden? Gut, dann betrachte auch ich es so -
Spruch des Herrn.
Antwortpsalm
Ps 84 (83), 3.4.5-6a u. 8a.11 (R: vgl. 2a)
R Wie lieb ist mir deine Wohnung, o Herr! - R
(GL neu 653, 3)
3 Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht
V. Ton
nach dem Tempel des Herrn.
Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu,
ihm, dem lebendigen Gott. - (R)
4 Auch der Sperling findet ein Haus
und die Schwalbe ein Nest f�r ihre Jungen
deine Alt�re, Herr der Heerscharen,
mein Gott und mein K�nig. - (R)
5 Wohl denen, die wohnen in deinem Haus,
die dich allezeit loben.
6a Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir;
8a sie schreiten dahin mit wachsender Kraft. - (R)
11 Denn ein einziger Tag in den Vorh�fen deines Heiligtums
ist besser als tausend andere.
Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes
als wohnen in den Zelten der Frevler.
R Wie lieb ist mir deine Wohnung, o Herr!
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Jak 1, 21bc
Halleluja. Halleluja.
Nehmt euch das Wort zu Herzen, das in euch eingepflanzt worden ist
und das die Macht hat, euch zu retten.
Halleluja.
Zum Evangelium Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen steht nur im
Matth�usevangelium, und zwar an der Stelle, wo bei Markus das von der
selbstwachsenden Saat steht (Mk 4,26-29). Beide Gleichnisse geben
Antwort auf Fragen, die im Lauf der Jahrhunderte immer wieder die
Kirche bedr�ngt haben; bei Markus konnte die Frage etwa lauten: Warum
geht es nicht schneller voran mit dem Reich Gottes, warum geschieht
nicht mehr in der Kirche? Bei Matth�us dagegen: Warum gibt es in dieser
Zeit zwischen Saat und Ernte auf dem Acker Gottes das Unkraut? Bei
dieser Frage geht es nicht nur darum, einen Tatbestand zu erkl�ren,
sondern darum, ihn zu ver�ndern: die Kirche soll eine Gemeinde von
Heiligen sein. Sie ist aber in allen Jahrhunderten eine Gemeinde aus
S�ndern und Heiligen. Die Scheidung wird kommen, sagt Jesus aber nicht
jetzt. Noch ist die Zeit der Geduld Gottes, die Zeit der Toleranz. Wer
von den Menschen wei� denn so genau, was Weizen und was Unkraut ist?
Nicht nur in der weltweiten Kirche und in der Ortsgemeinde ist Unkraut
unter dem Weizen; Unkraut w�chst auch auf dem eigenen Acker. - 2 Petr
3,4-9; R�m 11,25-27; 8,17-18; Joh 15,6; Mt 3,12.
Evangelium
Mt 13, 24-30
Lasst beides wachsen bis zur Ernte!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit
^24erz�hlte Jesus der Menge das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker s�te.
^25W�hrend nun die Leute schliefen, kam sein Feind, s�te Unkraut unter
den Weizen und ging wieder weg.
^26Als die Saat aufging und sich die �hren bildeten, kam auch das
Unkraut zum Vorschein.
^27Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du
nicht guten Samen auf deinen Acker ges�t? Woher kommt dann das Unkraut?
^28Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die
Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausrei�en?
^29Er entgegnete: Nein, sonst rei�t ihr zusammen mit dem Unkraut auch
den Weizen aus.
^30Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da
ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und
bindet es in B�ndel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in
meine Scheune.
F�rbitten
Im Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, der kommen wird, zu richten
die Lebenden und die Toten:
F�r alle Christen: schenke ihnen Geduld und Nachsicht mit den Schw�chen
ihrer Mitmenschen. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
F�r die Machthaber dieser Welt: lenke ihre Schritte zu Frieden und
Vers�hnung. (Stille) Herr, erbarme dich.
F�r die S�nder: rufe sie zur Umkehr, und vergib ihre Schuld. (Stille)
Herr, erbarme dich.
F�r unsere Gemeinde: erhalte uns in deiner Liebe, damit wir im Gericht
bestehen k�nnen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Barmherziger Gott, du kennst unser Herz und wei�t um unser Versagen.
Sei uns gn�dig, und h�re auf unser Gebet durch Christus, unseren
Herrn. A.: Amen.
Nie tun Menschen einander so viel B�ses an, als wenn sie ungeduldig das
rein Gute verwirklichen wollen, wenn sie sich selbst zum Richter
erheben in verfr�hter Stunde. Der Gang der Geschichte beweist es uns
immer wieder: wie im Namen von Utopien des innerweltlichen Heils
Knechte, die nicht von Gott gesandt waren, auszogen, um alles Unkraut
zu j�ten, und dabei den Weizen Gottes furchtbar zerst�rten. Die
Geschichte der Welt kann sich nicht selbst ins Reine bringen, sich
nicht selbst erl�sen. Auch die Geschichte der Kirche nicht; auch f�r
sie gilt das Gesetz unseres Gleichnisses; auch in ihr muss immer wieder
jenen Knechten Widerstand geleistet werden, die sich im Namen einer
reinen Kirche zu eigenm�chtigem Gericht erheben und die Geduld Gottes
auf die Probe stellen ...
Nie kann sich unser Dasein im Licht des reinen, fraglosen Guten
erheben: ungeschieden sprossen Weizen und Unkraut auf dem Acker unserer
Freiheit, der unser Leben ist - bis zum Tag der Ernte, der nicht unser
Tag ist. Wir k�nnen nicht endg�ltig den Weizen vom Unkraut sondern;
immer begegnen wir uns im Spiegel unseres Bewusstseins als die, die gut
und b�se sind, obwohl unser Ende gut oder b�se ist (Joh. Bapt. Metz).
Schott Tagesliturgie
Samstag
27
Juli 2019
* zur�ck
* weiter
* Samstag der 16. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: C I, StB: IV. Woche
[Samstag, 27.07.2019___]
Perikopen
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Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen
B�cher im deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern
entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen
biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des
deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten) Einheits�bersetzung
der Heiligen Schrift (1980/2016). � 2019 staeko.net
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