Zur Lesung Mit dem Tod Josuas (Ri 2,8-9) beginnt die Zeit der Richter;
sie wird mit der Abschiedsrede Samuels enden (1 Sam 12), wie die
vorausgehende Epoche durch die Josuarede abgeschlossen wurde. Das gro�e
Thema dieses Buches hei�t Kanaan: das verhei�ene Land, das mit viel
M�he allm�hlich erobert werden musste; erst unter K�nig David wurde die
Landnahme beendet. Die Richter waren nicht das, was wir heute mit
diesem Namen bezeichnen; es waren Rettergestalten, die in Zeiten
�u�erster Not in der Kraft Gottes gegen die politischen Feinde der
israelitischen St�mme auftraten. Ihre Taten lebten, zum Teil in Form
von Heldenliedern, in der Erinnerung weiter; zu einer wirklichen
Geschichte dieser Zeit reichte das vorhandene Material nicht aus; aber
der sp�tere theologische Geschichtsschreiber konnte in diesen wirren
Jahrhunderten einen bestimmten Rhythmus feststellen, der in vier Zeiten
verlief: Abfall - Strafe - Hilferuf - Rettung. Sobald die Rettung
vergessen ist - und dazu braucht es nie lange -, beginnt der Abfall von
neuem. - Ps 106,36; Ri 10,6; Dtn 32,30; 1 K�n 11,5; 18,18; Ps 106,41;
Dtn 28,15-46.
ERSTE Lesung
Ri 2, 11-19
Der Herr setzte Richter ein; doch die Israeliten gehorchten auch ihren
Richtern nicht
Lesung aus dem Buch der Richter
In jenen Tagen
^11taten die Israeliten, was dem Herrn missfiel, und dienten den
Baalen.
^12Sie verlie�en den Herrn, den Gott ihrer V�ter, der sie aus �gypten
herausgef�hrt hatte, und liefen anderen G�ttern nach, den G�ttern der
V�lker, die rings um sie wohnen. Sie warfen sich vor ihnen nieder und
erz�rnten dadurch den Herrn.
^13Als sie den Herrn verlie�en und dem Baal und den Astarten dienten,
^14entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel. Er gab sie in die Gewalt
von R�ubern, die sie auspl�nderten, und lieferte sie der Gewalt ihrer
Feinde ringsum aus, so dass sie ihren Feinden keinen Widerstand mehr
leisten konnten.
^15Sooft sie auch in den Krieg zogen, war die Hand des Herrn gegen sie,
und sie hatten kein Gl�ck, wie der Herr gesagt und ihnen geschworen
hatte. So gerieten sie in gro�e Not.
^16Der Herr aber setzte Richter ein, die sie aus der Gewalt der R�uber
befreiten.
^17Doch sie gehorchten auch ihren Richtern nicht, sondern gaben sich
anderen G�ttern hin und warfen sich vor ihnen nieder. Rasch wichen sie
von dem Weg ab, den ihre V�ter, den Geboten des Herrn gehorsam,
gegangen waren. Sie handelten nicht so wie ihre V�ter.
^18Wenn aber der Herr bei ihnen Richter einsetzte, dann war der Herr
mit dem Richter und rettete die Israeliten aus der Gewalt ihrer Feinde,
solange der Richter lebte; denn der Herr hatte Mitleid mit ihnen, wenn
sie �ber ihre Feinde und Unterdr�cker klagten.
^19Sobald aber der Richter gestorben war, wurden sie r�ckf�llig und
trieben es noch schlimmer als ihre V�ter, liefen anderen G�ttern nach,
dienten ihnen und warfen sich vor ihnen nieder. Sie lie�en nicht ab von
ihrem b�sen Treiben und von ihrem st�rrischen Verhalten.
Antwortpsalm
Ps 106 (105), 34-35.36-37.39-40.43-44 (R: vgl. 4a)
R Denk an uns, Herr, aus Liebe zu deinem Volk! - R
(GL neu 639, 1)
34 Unsere V�ter rotteten die V�lker nicht aus,
IV. Ton
wie ihnen der Herr einst befahl.
35 Sie vermischten sich mit den Heiden
und lernten von ihren Taten. - (R)
36 Sie dienten ihren G�tzen;
die wurden ihnen zur Falle.
37 Sie brachten ihre S�hne und T�chter dar
als Opfer f�r die D�monen. - (R)
39 Sie wurden durch ihre Taten unrein
und brachen Gott mit ihrem Tun die Treue.
40 Der Zorn des Herrn entbrannte gegen sein Volk,
er empfand Abscheu gegen sein Erbe. - (R)
43 Oft hat er sie befreit;
sie aber trotzten seinem Beschluss
und versanken in ihrer Schuld.
44 Doch als er ihr Flehen h�rte,
sah er auf ihre Not. - R
Jahr II
Zur Lesung Mit Kapitel 24 schlie�t der erste Hauptteil des
Ezechielbuches, der vor allem Unheilsweissagungen �ber Juda-Jerusalem
enth�lt. Am Beginn von Kap. 24 steht ein Datum: die Belagerung
Jerusalems durch Nebukadnezzar hat begonnen (24,1-2). Wieder muss
Ezechiel durch eigenes Erleiden zum symbolischen Zeichen der kommenden
Katastrophe werden. Seine Frau, die Freude seiner Augen, stirbt, und er
darf ihr keine Trauerklage halten, er darf nur leise st�hnen. So ist
f�r den Propheten und f�r die Leute, die ihn nach dem Grund seines
seltsamen Verhaltens fragen, jetzt schon die Katastrophe eingetroffen.
Was f�r Ezechiel seine Frau war, das ist f�r Jerusalem der Tempel:
Zufluchtsort, Freude der Augen, Sehnsucht der Seele (V. 21). An der
Gr��e des Gerichts sollen die Stadt und ihre Einwohner die Schwere
ihrer Schuld erkennen. Nur wenn das Volk erkennt, dass ich Gott, der
Herr; bin (V. 24), und wenn es wenigstens in der Stunde des Gerichts
ihm die Ehre gibt, kann es auf eine neue Zukunft hoffen. Auch jetzt
noch gilt: Ich will nicht den Tod, sondern das Leben. - Jer 7,1-15;
Klgl 2,7; Ez 12,6; Jes 8,18.
ERSTE Lesung
Ez 24, 15-24
Ezechiel wird ein Mahnzeichen f�r euch sein. Genauso wie er gehandelt
hat, werdet ihr handeln
Lesung aus dem Buch Ezechiel
^15Das Wort des Herrn erging an mich:
^16Menschensohn, ich nehme dir die Freude deiner Augen durch einen
j�hen Tod. Doch du sollst weder klagen noch weinen. Keine Tr�ne darfst
du vergie�en,
^17nur leise st�hnen. Keine Trauerfeier sollst du halten. Binde deinen
Kopfbund um, und zieh deine Schuhe an! Verh�lle deinen Bart nicht, und
iss kein Trauerbrot!
^18Ich redete am Morgen zum Volk. Meine Frau starb am Abend, und ich
tat am Morgen, was mir befohlen war.
^19Da sagte das Volk zu mir: Willst du uns nicht erkl�ren, was dein
Verhalten f�r uns zu bedeuten hat?
^20Ich antwortete ihnen: Das Wort des Herrn ist an mich ergangen.
^21Sag zum Haus Israel: So spricht Gott, der Herr: Ich will mein
Heiligtum entweihen, den Zufluchtsort, auf den ihr so stolz seid, die
Freude eurer Augen und die Sehnsucht eurer Seele. Eure S�hne und
T�chter, die ihr zur�ckgelassen habt, werden unter dem Schwert fallen.
^22Dann werdet ihr genauso handeln wie ich: Ihr werdet den Bart nicht
verh�llen und kein Trauerbrot essen.
^23Euren Kopfbund werdet ihr auf dem Kopf behalten und eure Schuhe an
den F��en. Ihr werdet weder klagen noch weinen, sondern wegen eurer
S�nden dahinsiechen und miteinander st�hnen.
^24Ezechiel wird ein Mahnzeichen f�r euch sein. Genauso wie er
gehandelt hat, werdet ihr handeln; wenn das eintrifft, werdet ihr
erkennen, dass ich Gott, der Herr, bin.
Antwortpsalm
Dtn 32, 18-19.20.21 (R: vgl. 18a)
R Sie haben Gott, ihren Vater, vergessen. - R
(GL neu 639, 1)
18 An den Fels, der dich gezeugt hat, dachtest du nicht mehr,
IV. Ton
du verga�est den Gott, der dich geboren hat.
19 Da sah der Herr,
dass er geschm�ht wurde von seinen S�hnen und T�chtern,
die seinen Zorn erregten. - (R)
20 Und er sagte: Ich will mein Gesicht vor ihnen verbergen
und dann sehen, was in Zukunft mit ihnen geschieht.
Denn sie sind eine Generation des Aufruhrs,
S�hne, in denen die Untreue sitzt. - (R)
21 Sie haben meine Eifersucht geweckt durch einen Gott, der kein
Gott ist,
mich zum Zorn gereizt durch ihre G�tter aus Luft
so wecke ich ihre Eifersucht durch ein Volk, das kein Volk
ist,
durch ein dummes Volk reize ich sie zum Zorn. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Mt 5, 3
Halleluja. Halleluja.
Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen geh�rt das Himmelreich.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Vollkommenheit (oder Gerechtigkeit), die das Gesetz
fordert, verwirklicht sich in der Nachfolge Jesu. Die Nachfolge
verlangt Freiheit von irdischem Besitz; sie wird nicht von einigen
Bevorzugten, sondern von allen verlangt. Die J�nger, die Jesus
nachfolgen, stellen im Matth�usevangelium die ganze Gemeinde, die
Kirche dar, und der Schatz im Himmel (V. 21) ist nichts anderes als das
Leben (V. 17). - Aus der doppelten Antwort Jesu (V. 17: Wenn du das
Leben erlangen willst ..., und V. 21: "Wenn du vollkommen sein willst
...) hat man die Unterscheidung von allgemein verpflichtenden Geboten
und evangelischen R�ten abgeleitet; das kann man tun, zumal die Gebote
nicht den Verzicht auf zeitlichen Besitz verlangen; aber es ist klar,
dass die Vollkommenheit, die au�erdem verlangt wird, das entscheidende
Merkmal der J�ngergemeinde �berhaupt ist (vgl. Mt 5,48). Der Verzicht
auf Besitz ist nicht Selbstzweck, sondern die radikale Verwirklichung
der N�chstenliebe, und diese geh�rt zu den Geboten, die Jesus in den
Versen 18-19 aufz�hlt. - Mk 10,17-22; Lk 18,18-23; 10,25-28; Ex
20,12-16; Dtn 5,16-20; Lev 19,18; Joh 13,34; Mt 6,19-21; 13,44-46.
Evangelium
Mt 19, 16-22
Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz; so wirst du
eine Schatz im Himmel haben
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
^16Es kam ein Mann zu Jesus und fragte: Meister, was muss ich Gutes
tun, um das ewige Leben zu gewinnen?
^17Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist �der
Gute�. Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote!
^18Darauf fragte er ihn: Welche? Jesus antwortete: Du sollst nicht
t�ten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du
sollst nicht falsch aussagen;
^19ehre Vater und Mutter! Und: Du sollst deinen N�chsten lieben wie
dich selbst!
^20Der junge Mann erwiderte ihm: Alle diese Gebote habe ich befolgt.
Was fehlt mir jetzt noch?
^21Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf
deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden
Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach.
^22Als der junge Mann das h�rte, ging er traurig weg; denn er hatte ein
gro�es Verm�gen.
F�rbitten
Zu Jesus Christus, der unsere Hoffnung ist, wollen wir beten:
F�r alle Christen: dass sie nicht auf Reichtum und Besitz ihre ganze
Hoffnung setzen. (Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
F�r alle Menschen: dass sie ihrem Gewissen gehorchen. (Stille)
Christus, h�re uns.
F�r die Hungernden: dass sie ihren Anteil an den G�tern der Erde
erhalten. (Stille) Christus, h�re uns.
F�r unsere jungen Menschen: dass sie dir mit ungeteiltem Herzen folgen.
(Stille) Christus, h�re uns.
Gott, unser Vater, unser Leben ruht in deiner Hand. Erh�re unsere
Bitten durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
An das Gute nicht glauben, ist sittlicher Tod, an sich selbst als den
Quell des Guten glauben, ist Wahnsinn. An den g�ttlichen Quell des
Guten glauben und zu ihm beten, indem man ihm den eigenen Willen in
allem hingibt, ist wahre Weisheit und der Anfang der sittlichen
Vollkommenheit.
Wenn wir wirklich ein freies und vollkommenes Leben wollen, dann m�ssen
wir uns demjenigen anvertrauen und hingeben, der uns vom B�sen befreien
und uns die Kraft des Guten geben kann, der Freiheit und Vollkommenheit
selbst ewig besitzt (Wladimir Solowjew).
Tiefes Mitleid empfinde ich mit jenen Menschen, die sich nicht �ber die
Erde und ihre Nichtigkeiten erheben k�nnen. Ich halte sie f�r Sklaven
und m�chte ihnen sagen: Werft das Joch ab, das euch bedr�ckt! Was tut
ihr mit den Ketten, die euch an all die Dinge fesseln, die geringer
sind als ihr? (Elisabet von der heiligsten Dreifaltigkeit).
Schott Tagesliturgie
Montag
19
August 2019
* zur�ck
* weiter
* Montag der 20. Woche im Jahreskreis
* Hl. Johannes Eudes
* Lesejahr: C I, StB: IV. Woche
[Montag, 19.08.2019____]
Perikopen
Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen
wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de
__________________________________________________________________
Liedvorschl�ge
Hier finden Sie Liedvorschl�ge f�r den Gottesdienst
Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
__________________________________________________________________
Psalmt�ne
Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de
Schott Messbuch bestellen
Schott Messbuch f�r die Sonn- und Festtage Lesejahre A, B, C in der
Klosterbuchhandlung bestellen:
Die St�ndige Kommission f�r die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen
B�cher im deutschen Sprachgebiet erteilte f�r die aus diesen B�chern
entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen
biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des
deutschen Sprachgebietes approbierten (revidierten) Einheits�bersetzung
der Heiligen Schrift (1980/2016). � 2019 staeko.net
Impressum | Datenschutz
__________________________________________________________________