Zur Lesung Um Weisheit und Wachstum in der Erkenntnis hat Paulus f�r
die Kolosser gebetet (V. 9-10). Er ist in Sorge um den Glauben der
Gemeinde. Sie wird von Lehrern beunruhigt, die zwar Christus nicht
ablehnen, aber behaupten, man m�sse au�erdem gewisse M�chte
(Geistwesen, D�monen) verehren, die auf das menschliche Leben Einfluss
haben. Demgegen�ber zeigt Paulus in dem Christushymnus der Verse 15-20
die universale und zentrale Stellung Christi in der Sch�pfung und im
Leben der Menschen. Die Erl�sung durch sein Blut verstehen wir in ihrer
Tiefe und Weite erst, wenn wir wissen, dass der Erl�ser auch der
Sch�pfer ist. Er ergreift die Welt und unser Leben nicht von au�en. Er
ist vor allem, und er lebt zuinnerst in allem. In ihm aber lebt die
F�lle Gottes selbst. Erst wenn alle geschaffenen Wesen von dem in
Christus anwesenden Gott erf�llt und von seiner Klarheit erhellt
werden, ist die Sch�pfung vollendet. - Eph 1,10.21-23; Kol 2,9-15;
3,12-15; R�m 5,6-11; Joh 1,1-14; 1 Joh 4,7-21.
ERSTE Lesung
Kol 1, 15-20
Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser
^15Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene
der ganzen Sch�pfung.
^16Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das
Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, M�chte und
Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen.
^17Er ist vor aller Sch�pfung, in ihm hat alles Bestand.
^18Er ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche. Er ist
der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den
Vorrang.
^19Denn Gott wollte mit seiner ganzen F�lle in ihm wohnen,
^20um durch ihn alles zu vers�hnen. Alles im Himmel und auf Erden
wollte er zu Christus f�hren, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch
sein Blut.
Antwortpsalm
Ps 100 (99), 2-3.4-5 (R: 1)
R Jauchzt vor dem Herrn, alle L�nder der Erde! - R
(GL neu 56, 1)
2 Dient dem Herrn mit Freude!
V. Ton
Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
3 Erkennt: Der Herr allein ist Gott.
Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum,
sein Volk und die Herde seiner Weide. - (R)
4 Tretet mit Dank durch seine Tore ein!
Kommt mit Lobgesang in die Vorh�fe seines Tempels!
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5 Denn der Herr ist g�tig,
ewig w�hrt seine Huld,
von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. - R
Jahr II
Zur Lesung Paulus nennt das apostolische Amt einen Dienst eine
Verwaltung (oekonomia) g�ttlicher Geheimnisse. Der Apostel ist zum
Austeilen, zum Weitergeben bestellt. Was teilt er aus? Gottes Wahrheit
und Gottes Liebe. Er steht im Dienst des ewigen Plans, dessen
Verwirklichung mit der Erschaffung der Welt begonnen hat und der die
Geschichte des Alten wie des Neuen Bundes umfasst. Der Kreuzestod Jesu
ist die gro�e Stunde dieser Heilsgeschichte, aber nicht ihr Ende. Das
Geheimnis wirkt in die Geschichte hinein weiter und sammelt um sich die
Gemeinde h�render und sehender, glaubender und wartender Menschen - bis
der Herr kommt (V. 5). Das wird dann die Stunde des Gerichts sein, �ber
die Verwalter und �ber die Empf�nger der Gabe Gottes. Das sagt Paulus
einer Gemeinde, die sich das Richten �ber die Verk�nder der Botschaft
und damit auch �ber die Botschaft selbst anma�t. - Lk 12,42-44; 2 Kor
5,10-11; Lk 12,2-3; R�m 2,16; Eph 3,9.
ERSTE Lesung
1 Kor 4, 1-5
Der Herr wird die Absichten der Herzen aufdecken
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Br�der!
^1Als Diener Christi soll man uns betrachten und als Verwalter von
Geheimnissen Gottes.
^2Von Verwaltern aber verlangt man, dass sie sich treu erweisen.
^3Mir macht es allerdings nichts aus, wenn ihr oder ein menschliches
Gericht mich zur Verantwortung zieht; ich urteile auch nicht �ber mich
selbst.
^4Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, doch bin ich dadurch noch
nicht gerecht gesprochen; der Herr ist es, der mich zur Rechenschaft
zieht.
^5Richtet also nicht vor der Zeit; wartet, bis der Herr kommt, der das
im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen
aufdecken wird. Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten.
Antwortpsalm
Ps 37 (36), 3-4.18-19.27-28b.39-40b (R: 39a)
R Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn. - R
(GL neu 64, 1)
3 Vertrau auf den Herrn und tu das Gute,
II. Ton
bleib wohnen im Land und bewahre Treue!
4 Freu dich innig am Herrn!
Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt. - (R)
18 Der Herr kennt die Tage der Bew�hrten,
ihr Erbe hat ewig Bestand.
19 In b�sen Zeiten werden sie nicht zuschanden,
sie werden satt in den Tagen des Hungers. - (R)
27 Meide das B�se und tu das Gute,
so bleibst du wohnen f�r immer.
28ab Denn der Herr liebt das Recht
und verl�sst seine Frommen nicht. - (R)
39 Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn,
er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.
40ab Der Herr hilft ihnen und rettet sie
er rettet sie vor den Frevlern. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Joh 8, 12
Halleluja, Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.
Zum Evangelium Der Abschnitt Lk 5,33-39 hat zwei Teile: 1. das Wort
�ber das Fasten, 2. das Doppel-Wort vom neuen Kleid und vom neuen Wein.
Das Fasten ist Zeichen der Bu�trauer und des Wartens auf Verzeihung und
Hilfe; im Alten Testament und im Judentum war es eng verbunden mit dem
Warten auf das Kommen des Messias. Die J�nger Jesu fasten nicht, denn
sie stehen bereits in der Freude der Heilszeit, w�hrend die J�nger des
Johannes und die Pharis�er noch im Dunkeln tappen und warten. So erh�lt
die Frage nach dem Fasten eine Antwort �ber die Heilszeit, die Zeit der
Freude, die mit dem Kommen Jesu angebrochen ist. Zeit zum Fasten wird
sein, wenn der Br�utigam weggenommen ist: wenn Jesus nicht mehr bei den
Seinen ist. - Mit dem Wort vom neuen Kleid will Jesus sagen, dass er es
f�r zwecklos h�lt, das Alte, d. h. die pharis�ische Gesetzespraxis,
eben nur auszubessern. Mit der Ankunft Jesu hat etwas Neues begonnen;
wer sich ihm anschlie�t, muss das Alte hinter sich lassen (vgl. 5,11),
auch wenn das Neue (wie der neue Wein) einen ungewohnten, herben
Geschmack hat. - Mt 9,14-17; Mk 2,18-22; Sach 8,19; 19,7.
Evangelium
Lk 5, 33-39
Wenn ihnen der Br�utigam genommen sein wird, dann werden sie fasten
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
^33sagten die Pharis�er und Schriftgelehrten zu Jesus: Die J�nger des
Johannes fasten und beten viel, ebenso die J�nger der Pharis�er; deine
J�nger aber essen und trinken.
^34Jesus erwiderte ihnen: K�nnt ihr denn die Hochzeitsg�ste fasten
lassen, solange der Br�utigam bei ihnen ist?
^35Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Br�utigam genommen
sein; in jenen Tagen werden sie fasten.
^36Und er erz�hlte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein
St�ck von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn
das neue Kleid w�re zerschnitten, und zu dem alten Kleid w�rde das
St�ck von dem neuen nicht passen.
^37Auch f�llt niemand neuen Wein in alte Schl�uche. Denn der neue Wein
zerrei�t die Schl�uche; er l�uft aus, und die Schl�uche sind
unbrauchbar.
^38Neuen Wein muss man in neue Schl�uche f�llen.
^39Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt:
Der alte Wein ist besser.
F�RBITTEN
Zu Jesus Christus, der uns Gottes Liebe offenbarte, beten wir:
Gib den Verk�ndern des Glaubens das rechte Wort, und lass sie lebendige
Zeugen deiner Liebe sein.
A.: Herr, erh�re uns.
Hilf allen, die �ber andere entscheiden, gerecht zu urteilen.
Schenke allen unheilbar Kranken Tapferkeit, ihr Leid als dein Kreuz
anzunehmen.
Schenke uns die wahre Freiheit, dass wir dir mit frohem Herzen dienen.
Ewiger Gott, dein Sohn hat f�r uns sein Leben hingegeben, damit wir zu
dir gelangen k�nnen. Erh�re unsere Bitten durch ihn. Christus, unseren
Herrn. A.: Amen.
Wenn wir uns in unserer Fr�mmigkeit niederlassen wollen, dann ist sie
unecht. Echte Fr�mmigkeit wei�, dass jeden Tag neu Schicksal und Herz
mit Gottes Willen in Einklang zu bringen sind, dass man aus den frommen
Gedankenbahnen heraus muss, um sich t�glich einzub�rgern in Gottes
lebendige Wirklichkeit. Gott beh�lt nur so lange seine angreifende
Kraft, seine pers�nliche Majest�t, er beh�lt nur so lange Wirklichkeit
und Gestalt f�r uns, solange wir aus immer neuer Begegnung mit ihm den
Gehalt unseres Herzens und das Handeln des Augenblicks beziehen. Darum
gilt es, immer wieder aus der geschlossenen Welt unserer Fr�mmigkeit
auszuwandern, um Gottes, des lebendigen, innezuwerden. Gott ist das
Wunder in den W�sten, das Ausgewanderten geschieht, sagt der Dichter.
Es darf uns nicht lieber werden als Gott. Gott aber will immer von
neuem geliebt und deshalb immer von neuem gesehen werden. So nur
erlangen wir B�rgerrecht in seinem Himmel (Georg Schulz).
Schott Tagesliturgie
Freitag
7
September 2018
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* Freitag der 22. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: B II, StB: II. Woche
[Freitag, 07.09.2018___]
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