Zur Lesung Unter dem Thema noch vollkommener werden (4,1) stehen auch
die Mahnungen der heutigen Lesung. Sie spricht im ersten Teil von der
Bruderliebe, im zweiten Teil von der Arbeit. Die Bruderliebe kann
durchaus zartes und starkes Gef�hl sein (vgl. 2,8), aber was der
Apostel an ihr vor allem sch�tzt, ist die M�he (1,3), die einer sich
macht, um den Bruder wirklich zu lieben und ihm zu helfen; konkrete
Anweisungen stehen in 5,14. Die Liebe kann kein menschlicher Lehrer
lehren und noch weniger geben. Wenn die Thessalonicher sie haben, dann
hat Gott selbst sie belehrt; Paulus kann sie nur mahnen, in dieser
Schule gute Sch�ler zu sein. - Die Mahnung zur Arbeit (V. 11-12) h�ngt
sicher mit den nachfolgenden Ausf�hrungen �ber die Wiederkunft Christi
zusammen; aber sie hat auch mit der Liebe zu tun: mit der Liebe zum
Bruder, dem man nicht zur Last fallen will, und auch mit der
missionarischen Liebe zu den Au�enstehenden, den Heiden, die man nicht
durch fromme Reden �berzeugen kann, vielleicht aber durch das
vorgelebte Ideal menschlicher Anst�ndigkeit. - Zu 4,9 von Gott belehrt:
Joh 6,45; Jes 2,3; 54,13; Jer 31,33-34. - Joh 13,34; 1 Joh 4,7; 2 Thess
1,3; 1 Thess 2,9; Eph 4,28; 2 Thess 3,6-12.
ERSTE Lesung
1 Thess 4, 9-11
Gott selbst hat euch gelehrt, einander zu lieben
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher
Br�der!
^9�ber die Bruderliebe brauche ich euch nicht zu schreiben; Gott selbst
hat euch schon gelehrt, einander zu lieben;
^10und danach handelt ihr auch an allen Br�dern in ganz Mazedonien. Wir
ermuntern euch aber, Br�der, darin noch vollkommener zu werden.
^11Setzt eure Ehre darein, ruhig zu leben, euch um die eigenen Aufgaben
zu k�mmern und mit euren H�nden zu arbeiten, wie wir euch aufgetragen
haben.
Antwortpsalm
Ps 98 (97), 1.7-8.9 (R: vgl. 9ab)
R Der Herr wird kommen, um die Erde zu richten. - R
(GL neu 305, 5)
1 Singet dem Herrn ein neues Lied;
VI. Ton
denn er hat wunderbare Taten vollbracht.
Er hat mit seiner Rechten geholfen
und mit seinem heiligen Arm. - (R)
7 Es brause das Meer und alles, was es erf�llt,
der Erdkreis und seine Bewohner.
8 In die H�nde klatschen sollen die Strome,
die Berge sollen jubeln im Chor. - (R)
9 Jubeln sollen alle vor dem Herrn, wenn er kommt,
um die Erde zu richten.
Er richtet den Erdkreis gerecht,
die Nationen so, wie es recht ist. - R
Jahr II
Zur Lesung Mit der Kirche Gottes, die in Korinth ist (1,2) ist es wie
mit dem Volk Gottes im Alten Bund. Gott schafft sich sein Volk aus
nichts (V. 28); er bevorzugt (erw�hlt) das Schwache und Verachtete.
Beweis daf�r ist nicht nur die Tatsache des Kreuzes: was am Kreuz
geschah, setzt sich fort in der Verk�ndigung des gekreuzigten Christus:
nicht mit Macht und Weisheit wird Christus verk�ndigt, und nicht die
M�chtigen und Weisen sind es, bei denen die Botschaft ankommt. Die
Korinther brauchen sich in ihrer Gemeinde nur umzusehen, um das zu
wissen. Seht auf eure Berufung, sagt ihnen Paulus: Wie ging es denn
damals zu, als sich eure Gemeinde bildete? Das war doch ein
erb�rmlicher Haufen: ungebildete, wirtschaftlich schwache Leute, wohl
auch asoziale Elemente fanden sich zusammen. Mit diesem Vorgehen
verfolgt Gott ein bestimmtes Ziel: der Mensch soll seine Armut
begreifen und vor Gott als der Empfangende stehen. - Dtn 7,7-8; Ri 7,2;
1 Sam 16,7; 2 Kor 4,7; Jak 2,5; Dtn 8,17-18; Eph 2,8-9; Jer 9,22-23; 2
Kor 10,17.
ERSTE Lesung
1 Kor 1, 26-31
Das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erw�hlt
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
^26Seht auf eure Berufung, Br�der! Da sind nicht viele Weise im
irdischen Sinn, nicht viele M�chtige, nicht viele Vornehme,
^27sondern das T�richte in der Welt hat Gott erw�hlt, um die Weisen
zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erw�hlt, um
das Starke zuschanden zu machen.
^28Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erw�hlt:
das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten,
^29damit kein Mensch sich r�hmen kann vor Gott.
^30Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott f�r uns zur
Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erl�sung.
^31Wer sich also r�hmen will, der r�hme sich des Herrn; so hei�t es
schon in der Schrift.
Antwortpsalm
Ps 33 (32), 12-13.14-15.20-21 (R: vgl. 12b)
R Selig das Volk, das der Herr sich zum Erbteil erw�hlt hat.
- R
(GL neu 56, 1)
12 Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist,
V. Ton
der Nation, die er sich zum Erbteil erw�hlt hat.
13 Der Herr blickt herab vom Himmel,
er sieht auf alle Menschen. - (R)
14 Von seinem Thronsitz schaut er nieder
auf alle Bewohner der Erde.
15 Der ihre Herzen gebildet hat,
er achtet auf all ihre Taten. - (R)
20 Unsre Seele hofft auf den Herrn;
er ist f�r uns Schild und Hilfe.
21 Ja, an ihm freut sich unser Herz,
wir vertrauen auf seinen heiligen Namen. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 13, 34ac
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Halleluja.
Zum Evangelium Auch im Gleichnis von den Talenten kommt der Herr erst
nach langer Zeit zur�ck (25,19). Aber dann ist er pl�tzlich da und
richtet jeden nach seinen Taten. Die Diener haben entsprechend ihren
F�higkeiten mehr oder weniger Talente anvertraut bekommen (ein Talent =
etwa 6000 Drachmen): Jeder Mensch hat seine eigenen Gaben und Aufgaben,
jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Der Lohn richtet sich nicht nach
den empfangenen Talenten, sondern nach der Treue. T�chtig und treu ist
der Diener, der nicht m�de wird, auf das Kommen des Herrn zu warten;
der aber auch nicht nur von der Zukunft tr�umt, sondern in der
Gegenwart lebt und mit seinen Talenten arbeitet. Von einem Verdienst
ist hier nicht die Rede, immer bleiben wir unn�tze Sklaven (Lk 17,10).
Gott belohnt, weil er gut ist; der Lohn ist er selbst, sein Festmahl,
seine Gemeinschaft, seine Freude. - Lk 19,11-27; Mk 13,34; 2 Kor 5,10;
Lk 16,10; Joh 17,24.
Evangelium
Mt 25, 14-30
Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen; nimm teil an der
Freude deines Herrn
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit erz�hlte Jesus seinen J�ngern das folgende Gleichnis:
^14Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging:
Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Verm�gen an.
^15Dem einen gab er f�nf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder
einem anderen eines, jedem nach seinen F�higkeiten. Dann reiste er ab.
^16Sofort begann der Diener, der f�nf Talente erhalten hatte, mit ihnen
zu wirtschaften, und er gewann noch f�nf dazu.
^17Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu.
^18Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch
in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.
^19Nach langer Zeit kehrte der Herr zur�ck, um von den Dienern
Rechenschaft zu verlangen.
^20Da kam der, der die f�nf Talente erhalten hatte, brachte f�nf
weitere und sagte: Herr, f�nf Talente hast du mir gegeben; sieh her,
ich habe noch f�nf dazugewonnen.
^21Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein t�chtiger und treuer
Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir
eine gro�e Aufgabe �bertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines
Herrn!
^22Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte:
Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei
dazugewonnen.
^23Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein t�chtiger und treuer
Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir
eine gro�e Aufgabe �bertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines
Herrn!
^24Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und
sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo
du nicht ges�t hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast;
^25weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier
hast du es wieder.
^26Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener!
Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht ges�t habe, und
sammle, wo ich nicht ausgestreut habe.
^27H�ttest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann h�tte
ich es bei meiner R�ckkehr mit Zinsen zur�ckerhalten.
^28Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente
hat!
^29Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im �berfluss haben; wer
aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
^30Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die �u�erste Finsternis!
Dort wird er heulen und mit den Z�hnen knirschen.
F�RBITTEN
Im Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, der uns mit den Gaben des
Heiligen Geistes beschenkt:
Mache alle Priester zu treuen Ausspendern der Geheimnisse Gottes
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Unterst�tze alle Bem�hungen, die Welt vor einem Krieg zu bewahren.
Dr�nge uns, Not zu wenden und Leid zu lindern.
Hilf uns, dass wir reich werden an guten Werken.
Allm�chtiger Gott, du hast uns verschiedene Gaben anvertraut. Gib uns
deine Gnade, dass wir sie f�reinander nutzbar machen durch Christus,
unseren Herrn. A.: Amen.
Zur Liebe braucht es immer Hoffnung und Zukunftsgewissheit, denn die
Liebe sieht auf die noch nicht ergriffenen M�glichkeiten des anderen
Menschen, billigt ihm darum Freiheit zu und gew�hrt ihm in der
Anerkennung seiner M�glichkeiten Zukunft ...
Die Welt ist noch nicht fertig, sondern wird als in Geschichte
befindlich begriffen. Sie ist darum die Welt des M�glichen, in der man
der zuk�nftigen verhei�enen Wahrheit, Gerechtigkeit und dem Frieden
dienen kann. Es ist die Zeit der Diaspora, der Saat auf Hoffnung, der
Hingabe und des Opfers, denn diese Zeit steht im Horizont einer neuen
Zukunft (J�rgen Moltmann).
Schott Tagesliturgie
Samstag
1
September 2018
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* Samstag der 21. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: B II, StB: I. Woche
[Samstag, 01.09.2018___]
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