Zur Lesung Seit der Nacht des Auszugs aus �gypten feiert Israel jedes
Jahr das Paschafest zur Erinnerung an die entscheidende Rettungstat
Jahwes f�r sein Volk. Bis dahin war das Opfer des Lammes im Fr�hjahr
ein Brauch der Hirtenst�mme gewesen, eine Art Natursakrament, ebenso
das Essen der unges�uerten Brote, das mit der Kultur und Religion von
Ackerbauern zusammenhing. Beide Riten geh�rten in den Ablauf des
nat�rlichen Jahres, wurden aber nun radikal umfunktioniert: etwas
Neues, nicht Voraussehbares war eingetreten, ein Ereignis, das f�r die
weitere Geschichte des Gottesvolkes bestimmend war. Das Blut des Lammes
hat die Erstgeborenen Israels vor dem Tod bewahrt; das gemeinsame
Paschamahl, das in jener Nacht in allen Wohnungen der Israeliten
gehalten wurde, war zugleich das Zeichen der Einheit und das Signal zum
Aufbruch. Die sp�teren Generationen aber sollen durch die Paschafeier
jedes Jahr aufs Neue sich selbst begreifen als das Volk, das Gott in
die Freiheit gerufen hat. - Die endg�ltige Fassung des Abschnitts Ex
12,1-20 stammt aus einer sehr sp�ten Zeit, rund ein Jahrtausend nach
dem Auszug aus �gypten. Die �berlieferung ist lebendig geblieben; Jesus
selbst hat mit seinen J�ngern das Pascha nach dem alten Brauch
gefeiert, um dann selbst als das neue Paschalamm den Sinn des alten
Brauches zu enth�llen und durch sein Opfer das neue Volk Gottes zu
schaffen. - Ex 34,18; Lev 23,5-8; Num 28,16-25; Dtn 16,1-8; Ez
45,21-24; Hebr 11,28; Mt 26,17-18; Mk 14,12-16; Lk 22,7-20; Joh 1,29; 1
Kor 5,7; Offb 19,6-7.
ERSTE Lesung
Ex 11, 10 - 12, 14
Gegen Abend sollt ihr die L�mmer schlachten. -
Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vor�bergehen
Lesung aus dem Buch Exodus
In jenen Tagen
^10vollbrachten Mose und Aaron viele Wunder vor den Augen des Pharao,
aber der Herr verh�rtete das Herz des Pharao, so dass er die Israeliten
nicht aus seinem Land fortziehen lie�.
^1Der Herr sprach zu Mose und Aaron in �gypten:
^2Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate er�ffnen, er soll euch als
der Erste unter den Monaten des Jahres gelten.
^3Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder
ein Lamm f�r seine Familie holen, ein Lamm f�r jedes Haus.
^4Ist die Hausgemeinschaft f�r ein Lamm zu klein, so nehme er es
zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am n�chsten wohnt, nach der
Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes m�sst ihr
ber�cksichtigen, wie viel der Einzelne essen kann.
^5Nur ein fehlerfreies, m�nnliches, einj�hriges Lamm darf es sein, das
Junge eines Schafes oder einer Ziege m�sst ihr nehmen.
^6Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Gegen
Abend soll die ganze versammelte Gemeinde Israel die L�mmer schlachten.
^7Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden
T�rpfosten und den T�rsturz an den H�usern, in denen man das Lamm essen
will.
^8Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. �ber dem Feuer
gebraten und zusammen mit unges�uertem Brot und Bitterkr�utern soll man
es essen.
^9Nichts davon d�rft ihr roh oder in Wasser gekocht essen, sondern es
muss �ber dem Feuer gebraten sein. Kopf und Beine d�rfen noch nicht vom
Rumpf getrennt sein.
^10Ihr d�rft nichts bis zum Morgen �brig lassen. Wenn aber am Morgen
noch etwas �brig ist, dann verbrennt es im Feuer!
^11So aber sollt ihr es essen: eure H�ften geg�rtet, Schuhe an den
F��en, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier f�r
den Herrn.
^12In dieser Nacht gehe ich durch �gypten und erschlage in �gypten
jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. �ber alle G�tter �gyptens
halte ich Gericht, ich, der Herr.
^13Das Blut an den H�usern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu
eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch
vor�bergehen, und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn
ich in �gypten dreinschlage.
^14Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest zur
Ehre des Herrn! F�r die kommenden Generationen macht euch diese Feier
zur festen Regel!
Antwortpsalm
Ps 116 (115), 12-13.15-16b.17-18 (R: vgl. 13)
R Den Kelch des Heils will ich erheben
(GL neu 305, 3)
und anrufen den Namen des Herrn. - R
12 Wie kann ich dem Herrn all das vergelten,
VI. Ton
was er mir Gutes getan hat?
13 Ich will den Kelch des Heils erheben
und anrufen den Namen des Herrn. - (R)
15 Kostbar ist in den Augen des Herrn
das Sterben seiner Frommen.
16ab Ach Herr, ich bin doch dein Knecht,
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. - (R)
17 Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen
und anrufen den Namen des Herrn.
18 Ich will dem Herrn meine Gel�bde erf�llen
offen vor seinem ganzen Volk. - R
Jahr II
Zur Lesung Hiskija geh�rt zu den wenigen guten K�nigen auf dem Thron
Davids. Die gro�en Hoffnungen, die der Prophet Jesaja in ihn gesetzt
hatte, erf�llte er allerdings nicht. Er machte Politik, wie sie eben
die K�nige dieser Welt machen. Als der K�nig krank wird, k�ndigt ihm
Jesaja den Tod an, muss aber - nach dem Gebet des K�nigs - widerrufen.
Dieser K�nig konnte zu Gott beten: Denk daran, dass ich mein Leben lang
treu und mit aufrichtigem Herzen meinen Weg vor deinen Augen gegangen
bin und dass ich immer getan habe, was dir gef�llt (V. 3). Gott lie�
das Gebet des K�nigs gelten. Aber was gab er ihm? Ganze f�nfzehn Jahre
Verl�ngerung des irdischen Lebens. Wir k�nnten hinzudenken, dass er ihm
noch mehr gegeben hat; denn wir wissen, dass Gottes Freundschaft sich
nicht auf diese paar Lebensjahre beschr�nkt. Aber in der Zeit Jesajas
war die Hoffnung auf Auferstehung und ewiges Leben noch ganz unklar.
Umso dankbarer war man f�r das Geschenk des gegenw�rtigen Lebens. - 2
K�n 20,1-11; 2 Chr 32,24; Ps 21,5; Sir 48,23; Lk 19,9-14.
ERSTE Lesung
Jes 38, 1-6.21-22.7-8
Ich habe dein Gebet geh�rt und deine Tr�nen gesehen
Lesung aus dem Buch Jesaja
^1In jenen Tagen wurde Hiskija schwer krank und war dem Tod nahe. Der
Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sagte: So spricht der
Herr: Bestell dein Haus; denn du wirst sterben, du wirst nicht am Leben
bleiben.
^2Da drehte sich Hiskija mit dem Gesicht zur Wand und betete zum Herrn:
^3Ach Herr, denk daran, dass ich mein Leben lang treu und mit
aufrichtigem Herzen meinen Weg vor deinen Augen gegangen bin und dass
ich immer getan habe, was dir gef�llt. Und Hiskija begann laut zu
weinen.
^4Da erging das Wort des Herrn an Jesaja:
^5Geh zu Hiskija, und sag zu ihm: So spricht der Herr, der Gott deines
Vaters David: Ich habe dein Gebet geh�rt und deine Tr�nen gesehen. Ich
will zu deiner Lebenszeit noch f�nfzehn Jahre hinzuf�gen.
^6 Und ich will dich und diese Stadt aus der Gewalt des K�nigs von
Assur retten und diese Stadt besch�tzen.
^21Darauf sagte Jesaja: Man hole einen Feigenbrei und streiche ihn auf
das Geschw�r, damit der K�nig gesund wird.^
^22Hiskija aber fragte Jesaja: Was ist das Zeichen daf�r, dass ich
wieder zum Haus des Herrn hinaufgehen werde?
^7Das soll f�r dich das Zeichen des Herrn sein, dass der Herr sein
Versprechen halten wird:
^8Siehe, ich lasse den Schatten, der auf den Stufen des Ahas bereits
herabgestiegen ist, wieder zehn Stufen hinaufsteigen. Da stieg der
Schatten auf den Stufen, die er bereits herabgestiegen war, wieder zehn
Stufen hinauf.
Antwortpsalm
Jes 38, 10-11.12abcd.16 u. 20 (R: vgl. 17a)
R Herr, du hast mich gerettet
(GL neu 76, 1)
aus meiner bitteren Not. - R
10 Ich sagte: In der Mitte meiner Tage
I. Ton
muss ich hinab zu den Pforte der Unterwelt,
man raubt mir den Rest meiner Jahre.
11 Ich darf den Herrn nicht mehr schauen im Land der Lebenden,
keinen Menschen mehr sehen bei den Bewohnern der Erde. - (R)
12ab Meine H�tte bricht man �ber mir ab,
man schafft sie weg wie das Zelt eines Hirten.
12cd Wie ein Weber hast du mein Leben zu Ende gewoben
du schneidest mich ab wie ein fertig gewobenes Tuch. - (R)
16 Herr, ich vertraue auf dich; du hast mich gepr�ft.
Mach mich gesund, und lass mich wieder genesen!
20 Der Herr war bereit, mir zu helfen;
wir wollen singen und spielen im Haus des Herrn, solange wir
leben. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 10, 27
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Meine Schafe h�ren auf meine Stimme;
ich kenne sie, und sie folgen mir.
Halleluja.
Zum Evangelium Mit welchem Recht machen die Pharis�er den J�ngern Jesu
Vorw�rfe, weil sie am Sabbat �hren abrei�en, um ihren Hunger zu
stillen? Das �hrenrupfen war nach dem Gesetz erlaubt (Dtn 23,26); aber
die Gesetzeslehrer hatten um das Sabbatgebot einen Zaun kleinlicher
Vorschriften gezogen, und sie rechneten das �hrenrupfen zu den am
Sabbat verbotenen Arbeiten. Jesus antwortet den Pharis�ern zun�chst mit
zwei Hinweisen auf das Alte Testament, dann geht er zum Angriff �ber.
Er sagt ihnen, dass sie weder den Sinn des Gesetzes verstehen noch
begreifen, mit wem sie es jetzt zu tun haben: Hier ist mehr als der
Tempel. und: Der Menschensohn ist Herr �ber den Sabbat. Das sind zwei
ungeheuerliche Behauptungen. Sie enthalten denselben Anspruch, den
Jesus erhebt, wenn er S�nden vergibt oder wenn er mit Vollmacht das
Gesetz auslegt. Das Gesetz, auch das Sabbatgebot, ist nicht ein Zeichen
der Knechtschaft, sondern genau das Gegenteil: Gott hat es gegeben,
weil er barmherzig ist und will, dass die Menschen sich ihrer Freiheit
bewusst werden. Auch dem Sabbat gegen�ber sollen die J�nger Jesu frei
sein: sie werden ihn auf ihre Weise feiern und ihn schlie�lich durch
den Sonntag, den Tag der Auferstehung des Herrn, abl�sen. - Ex 20,8; Mk
2,23-28; Lk 6,1-5; Joh 7,22; 1 Sam 21,4-7; Lev 24,5-9; Num 28,9; Mt
12,41; 9,13; 1 Sam 15,22; Hos 6,6; Joh 5,16-17.
Evangelium
Mt 12, 1-8
Der Menschensohn ist Herr �ber den Sabbat
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
^1In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder. Seine
J�nger hatten Hunger; sie rissen deshalb �hren ab und a�en davon.
^2Die Pharis�er sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine J�nger tun
etwas, das am Sabbat verboten ist.
^3Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat,
als er und seine Begleiter hungrig waren -
^4wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die heiligen Brote a�en,
die weder er noch seine Begleiter, sondern nur die Priester essen
durften?
^5Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im
Tempel den Sabbat entweihen, ohne sich schuldig zu machen?
^6Ich sage euch: Hier ist einer, der gr��er ist als der Tempel.
^7Wenn ihr begriffen h�ttet, was das hei�t: Barmherzigkeit will ich,
nicht Opfer, dann h�ttet ihr nicht Unschuldige verurteilt;
^8denn der Menschensohn ist Herr �ber den Sabbat.
F�rbitten
Wir beten zu Jesus Christus, der gehorsam war bis zum Tod am Kreuz:
Lehre deine Gl�ubigen, das Kreuz, das ihnen auferlegt wird, als dein
Kreuz zu erkennen.
A.: Herr, erh�re unser Gebet.
Schenke allen V�lkern Wohlergehen und Frieden.
Sei allen nahe, die aus ihrer Not keinen Ausweg finden.
Gib uns die Gnade, dir beharrlich nachzufolgen.
Denn durch dein Kreuz hast du der Welt das Heil gebracht. Dir sei Dank
und Lobpreis in Ewigkeit.
A.: Amen.
Das Ziel der Sch�pfung ist nicht der ewige Umtrieb des zeugerischen
Lebens und die unabl�ssige Dramatik der Geschichte. Wenn es hei�t:
'Macht euch die Erde untertan', dann besagt das eben nicht: Schafft
eine reiche, leistungsf�hige Kultur, schafft soziale Perfektion,
wandelt mit eurer Technik die wilde Natur in ein Geh�use der
Zivilisation, �berwindet den Angriff der Natur, vertreibt die
Winterk�lte, erleuchtet die N�chte, �berquert die Ozeane und greift
nach den Sternen!
Das Wort 'Macht euch die Erde untertan!' bedeutet vielmehr: Wenn ihr
nun so der Sch�pfung euer Gepr�ge gebt, so sorgt daf�r, dass euer
menschliches Leben und eure Kultur nicht zum Zeichen eurer ewigen
Unruhe und eures verblendeten Titanentums werden, sondern dass sie Dank
und Antwort sind an den, der euch diese Erde geschenkt hat. Sorgt, dass
alles, was ihr tut, nicht sein Thema verfehlt, sondern dass es Anteil
an dem beh�lt, der alles geschaffen hat, und dass ein Widerschein
seiner Ruhe darauff�llt. Sonst wird euch die Gabe eurer Weltherrschaft
zwischen euren H�nden zerrinnen. Ihr werdet Gehetzte und Ge�chtete
eures eigenen Werkes werden. Eure Unruhe und eure Gier werden euch
verzehren, bis ihr die Erde, statt sie zu unterwerfen, zur H�lle
gemacht habt, und bis ihr, statt dem Himmel zugewandt zu sein, einen
Turm wider den Himmel baut - ja, bis ihr die Sintflut provoziert und am
Ende eure Erde in den Himmel hineinsprengt (Helmut Thielicke).
Schott Tagesliturgie
Freitag
20
Juli 2018
* zur�ck
* weiter
* Freitag der 15. Woche im Jahreskreis
* Hl. Margareta
* Lesejahr: B II, StB: III. Woche
[Freitag, 20.07.2018___]
Perikopen
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Liedvorschl�ge
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