Zur Lesung Jakob hatte in Kanaan ebenso als Fremder gelebt wie zuletzt
in �gypten, aber nicht �gypten, sondern Kanaan ist das Land der
Verhei�ung, das Land, in dem das Volk Israel zur Ruhe kommen soll; dort
will er ruhen, bei seinen Ahnen und seiner Frau Lea (Rahel, die er mehr
liebte, ist nicht dort begraben). Als H�hepunkt der ganzen
Josefgeschichte und als Schl�ssel zu ihrem Verst�ndnis muss Gen 50,20
gelten, die zweite und letzte Aussage Josefs �ber das Walten Gottes.
Der Mensch denkt, und Gott lenkt: daf�r ist die ganze Josefgeschichte
eine Illustration. F�r Josef ist das nicht nur ein frommer Spruch; weil
er begreift, dass Gott am Werk war, auch in dem Unrecht, das die Br�der
ihm antaten, deshalb kann Josef ihnen nichts nachtragen. - Gen 45,5-7;
Spr 16,9; 21,30; R�m 8,28; Ex 12,41.
Erste Lesung
Gen 49, 29-33; 50, 15-26a
Gott will sich euer annehmen und euch aus diesem Land herausf�hren
Lesung aus dem Buch Genesis
In jenen Tagen
^29trug Jakob seinen S�hnen auf und sagte: Ich werde mit meinen
Vorfahren vereint. Begrabt mich bei meinen V�tern in der H�hle auf dem
Grundst�ck des Hetiters Efron,
^30in der H�hle auf dem Grundst�ck von Machpela bei Mamre in Kanaan.
Das Grundst�ck hatte Abraham vom Hetiter Efron als eigene Grabst�tte
gekauft.
^31Dort hat man Abraham und seine Frau Sara begraben; dort hat man
Isaak und seine Frau Rebekka begraben; dort habe ich Lea begraben,
^32auf dem Grundst�ck, das samt der H�hle darauf von den Hetitern in
unseren Besitz �bergegangen ist.
^33Jakob beendete den Auftrag an seine S�hne und zog seine F��e auf das
Bett zur�ck. Dann verschied er und wurde mit seinen Vorfahren vereint.
^15Als Josefs Br�der sahen, dass ihr Vater tot war, sagten sie: Wenn
sich Josef nur nicht feindselig gegen uns stellt und uns alles B�se
vergilt, das wir ihm getan haben.
^16Deshalb lie�en sie Josef wissen: Dein Vater hat uns, bevor er starb,
aufgetragen:
^17So sagt zu Josef: Vergib doch deinen Br�dern ihre Untat und S�nde,
denn Schlimmes haben sie dir angetan. Nun also vergib doch die Untat
der Knechte des Gottes deines Vaters! Als man ihm diese Worte
�berbrachte, musste Josef weinen.
^18Seine Br�der gingen dann auch selbst hin, fielen vor ihm nieder und
sagten: Hier sind wir als deine Sklaven.
^19Josef aber antwortete ihnen: F�rchtet euch nicht! Stehe ich denn an
Gottes Stelle?
^20Ihr habt B�ses gegen mich im Sinne gehabt, Gott aber hatte dabei
Gutes im Sinn, um zu erreichen, was heute geschieht: viel Volk am Leben
zu erhalten.
^21Nun also f�rchtet euch nicht! Ich will f�r euch und eure Kinder
sorgen. So tr�stete er sie und redete ihnen freundlich zu.
^22Josef blieb in �gypten, er und das Haus seines Vaters. Josef wurde
hundertzehn Jahre alt.
^23Er sah noch Efraims S�hne und Enkel. Auch die S�hne Machirs, des
Sohnes Manasses, kamen auf Josefs Knien zur Welt.
^24Dann sprach Josef zu seinen Br�dern: Ich muss sterben. Gott wird
sich euer annehmen, er wird euch aus diesem Land heraus und in jenes
Land hinauff�hren, das er Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid
zugesichert hat.
^25Josef lie� die S�hne Israels schw�ren: Wenn Gott sich euer annimmt,
dann nehmt meine Gebeine von hier mit hinauf!
^26Josef starb im Alter von hundertzehn Jahren.
Antwortpsalm
Ps 105 (104), 1-2.3-4.6-7 (R: vgl. Ps 69 [68], 33)
R Ihr Gebeugten, sucht den Herrn,
(GL neu 41, 1)
euer Herz lebe auf! - R
1 Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an!
IV. Ton
Macht unter den V�lkern seine Taten bekannt!
2 Singt ihm und spielt ihm,
sinnt nach �ber all seine Wunder! - (R)
3 R�hmt euch seines heiligen Namens!
Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.
4 Fragt nach dem Herrn und seiner Macht;
sucht sein Antlitz allezeit! - (R)
6 Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham,
ihr Kinder Jakobs, die er erw�hlt hat.
7 Er, der Herr, ist unser Gott.
Seine Herrschaft umgreift die Erde.
R Ihr Gebeugten, sucht den Herrn;
euer Herz lebe auf!
Jahr II
Zur Lesung In Kapitel 6,1-11 berichtet Jesaja von seiner Berufung zum
Propheten. Der heilige Gott Israels selbst hat ihn beauftragt. In drei
Stufen geschieht die Berufung: 1. Jesaja erf�hrt Gott als den Heiligen,
Unnahbaren (V. 1-4); 2. in der Gegenwart Gottes erkennt er seine eigene
S�ndhaftigkeit und wird gereinigt (V. 5-7); 3. er wird gesendet, um das
Wort Gottes auszurichten (V. 8-11). In gro�er Einfachheit wird hier von
einer einzigartigen Gotteserfahrung gesprochen. Gott ist f�r Jesaja
nicht eine Idee, sondern eine Wirklichkeit. Von jetzt an wei� er sich
in Dienst genommen von diesem unfassbaren, unnahbaren Gott. Zugleich
aber wei� er sich solidarisch mit seinem Volk, das er liebt und dem er
doch im Namen Gottes harte Worte sagen muss. - 1 K�n 22,19; Ez 1,11;
10,21; Offb 4,8; Num 14,21; Ex 19,16; 1 K�n 8,10-12; Joh 12,41; Offb
15,8; Ex 33,20; Jer 1,9; Dan 10,16; Ex 4,10-13; Jer 1,6.
Erste Lesung
Jes 6, 1-8
Ich bin ein Mann mit unreinen Lippen, und meine Augen haben den K�nig,
den Herrn der Heere, gesehen
Lesung aus dem Buch Jesaja
^1Im Todesjahr des K�nigs Usija sah ich den Herrn. Er sa� auf einem
hohen und erhabenen Thron. Der Saum seines Gewandes f�llte den Tempel
aus.
^2Serafim standen �ber ihm. Jeder hatte sechs Fl�gel: Mit zwei Fl�geln
bedeckten sie ihr Gesicht, mit zwei bedeckten sie ihre F��e, und mit
zwei flogen sie.
^3Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der
Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erf�llt.
^4Die T�rschwellen bebten bei ihrem lauten Ruf, und der Tempel f�llte
sich mit Rauch.
^5Da sagte ich: Weh mir, ich bin verloren. Denn ich bin ein Mann mit
unreinen Lippen und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen, und
meine Augen haben den K�nig, den Herrn der Heere, gesehen.
^6Da flog einer der Serafim zu mir; er trug in seiner Hand eine
gl�hende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte.
^7Er ber�hrte damit meinen Mund und sagte: Das hier hat deine Lippen
ber�hrt: Deine Schuld ist getilgt, deine S�nde ges�hnt.
^8Danach h�rte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich
senden? Wer wird f�r uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende
mich!
Antwortpsalm
Ps 93 (92), 1.2-3.4-5 (R: 1a)
R Der Herr ist K�nig, bekleidet mit Hoheit. - R
(GL neu 52, 1)
1 Der Herr ist K�nig, bekleidet mit Hoheit;
VIII. Ton
der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umg�rtet.
Der Erdkreis ist fest gegr�ndet,
nie wird er wanken. - (R)
2 Dein Thron steht fest von Anbeginn,
du bist seit Ewigkeit.
3 Fluten erheben sich, Herr,
Fluten erheben ihr Brausen,
Fluten erheben ihr Tosen. - (R)
4 Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser,
gewaltiger als die Brandung des Meeres
ist der Herr in der H�he.
5 Deine Gesetze sind fest und verl�sslich;
Herr, deinem Haus geb�hrt Heiligkeit
f�r alle Zeiten. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. 1 Petr 4, 14
Halleluja. Halleluja.
Wenn man euch um des Namens Christi willen beschimpft,
seid ihr selig zu preisen;
denn der Geist Gottes ruht auf euch.
Halleluja.
Zum Evangelium Der J�nger Jesu nimmt am Geschick des Meisters teil, d.
h. in der gegenw�rtigen Zeit an der Verfolgung und der Erniedrigung
Jesu (V. 24-25). Auf diese Aussage folgt ein dreimal wiederholtes
F�rchtet euch nicht (V. 26.28.31). Im gew�hnlichen Leben f�rchtet man,
es k�nnte ans Licht der �ffentlichkeit kommen, was man im Geheimen
sagt. Jesus sagt im Gegenteil: Was ich euch gesagt habe, wird und muss
�ffentlich bekannt werden; nur so erreicht meine und eure Sendung ihr
Ziel (V. 26-27). Allerdings: wir riskieren unser Leben (V. 28-31). Auch
das ist kein Grund zur Furcht; zu f�rchten ist nicht der Tod des
Leibes, sondern der andere, der zweite Tod (Offb 21,8). �ber Leben und
Tod entscheidet endg�ltig kein menschlicher Richter. Dar�ber wird
entschieden vor meinem Vater im Himmel, und die Entscheidung wird sich
nach der Vorentscheidung jedes Menschen richten. Jesus selbst wird f�r
die J�nger als Zeuge und Verteidiger auftreten. An anderen Stellen des
Evangeliums ist er selbst der Richter. Das ist kein Widerspruch, nur
kann man nicht alles auf einmal sagen, schon im menschlichen Bereich
nicht, noch weniger da, wo es um die Geheimnisse Gottes geht. - Lk
6,40; Joh 13,16; 15,20; Lk 12,2-9; 8,17; Mk 4,22; Hebr 10,31; 1 Petr
3,14; Offb 2,10; 14,7; Lk 21,18; Mk 8,38; Lk 9,26; 2 Tim 2,12; Offb
3,5.
Evangelium
Mt 10, 24-33
F�rchtet euch nicht vor denen, die den Leib t�ten
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
^24Ein J�nger steht nicht �ber seinem Meister und ein Sklave nicht �ber
seinem Herrn.
^25Der J�nger muss sich damit begn�gen, dass es ihm geht wie seinem
Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man
schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine
Hausgenossen.
^26Darum f�rchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verh�llt, was
nicht enth�llt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
^27Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man
euch ins Ohr fl�stert, das verk�ndet von den D�chern.
^28F�rchtet euch nicht vor denen, die den Leib t�ten, die Seele aber
nicht t�ten k�nnen, sondern f�rchtet euch vor dem, der Seele und Leib
ins Verderben der H�lle st�rzen kann.
^29Verkauft man nicht zwei Spatzen f�r ein paar Pfennig? Und doch f�llt
keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.
^30Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gez�hlt.
^31F�rchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
^32Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich
mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.
^33Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor
meinem Vater im Himmel verleugnen.
F�rbitten
Wir beten zu Jesus Christus, der den Gl�ubigen seinen Beistand
verhei�en hat:
F�r alle Christen: dass sie in der Bedr�ngnis vor l�hmender Furcht
bewahrt bleiben. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
F�r die Regierenden: dass sie ihre Macht nicht missbrauchen. (Stille)
Herr, erbarme dich.
F�r alle um des Glaubens willen Verfolgten: dass sie dir treu bleiben.
(Stille) Herr, erbarme dich.
F�r unsere Gemeinde: dass wir vor deinem Kreuz nicht zur�ckschrecken.
(Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Denn du l�sst niemanden im Stich, der sich zu dir bekennt. Dir sei Dank
und Lob in Ewigkeit.
A.: Amen.
Die Heiligkeit stellt Gott in einen unendlichen Abstand auch von den
h�chsten Gesch�pfen, aber sie isoliert ihn nicht, er sch�tzt seine
Gesch�pfe nicht gering und steht ihnen nicht gleichg�ltig gegen�ber:
die Herrlichkeit des Herrn erf�llt die ganze Erde ...
Wenn die Lippen des Jesaja unrein sind, wenn er zitternd f�rchtet,
durch seinen Atem die g�ttliche Heiligkeit zu entweihen, so deshalb,
weil er bei der Begegnung mit ihr mit furchtbarem Entsetzen die
Verderbtheit sp�rt, die aus seinem Herzen aufsteigt.
Diese Reaktion des Jesaja, dieses Bewusstsein seiner Unw�rdigkeit vor
Gott, ist die Zerknirschung, die wir so schwer in unserem Herzen
zustande bringen. Wir k�nnen keine Schau dieser Art erwarten, dass sie
in uns das Bedauern �ber unsere S�nden wecke, aber wir k�nnen eine
kostbare Lehre daraus ziehen. Wir werden daran erinnert, dass die Reue
nicht von uns, sondern von Gott kommt, und dass wir sie nicht erhalten
werden, indem wir uns eifrig bem�hen, uns in einen Zustand des
Bedauerns zu versetzen, sondern indem wir uns vor Gott hinstellen und
ihn bitten, seine Macht und Herrlichkeit m�ge �ber uns kommen und uns
reinigen (Jacques Guillet).
Schott Tagesliturgie
Samstag
14
Juli 2018
* zur�ck
* weiter
* Samstag der 14. Woche im Jahreskreis
* Hl. Kamillus von Lellis
* Lesejahr: B II, StB: II. Woche
[Samstag, 14.07.2018___]
Perikopen
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Liedvorschl�ge
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