�ber Augustinus sind wir gut unterrichtet durch seine Bekenntnisse
(Confessiones), in denen er seine Irrwege bekennt und die F�hrung
Gottes preist. Er war der Sohn des Heiden Patricius und der Christin
Monika, wurde in Tagaste geboren, studierte in Madaura und Karthago und
wurde Lehrer der Rhetorik in Tagaste und Karthago. 383 siedelte er nach
Rom �ber, 384 begann er seine Lehrt�tigkeit in Mailand. Mailand wurde
f�r sein leidenschaftliches Herz und seinen suchenden Geist
entscheidend. Er las Platon und lernte den Bischof Ambrosius kennen. In
der Osternacht 387 empfing er die Taufe. Schon vorher hatte er sich von
jener gewiss ungew�hnlichen Frau getrennt, mit der er vierzehn Jahre
gelebt hatte. Nun l�ste er sich auch von seiner Karriere und seinem
Besitz. Er kehrte nach Tagaste zur�ck und begann mit einigen Freunden
ein kloster�hnliches Leben zu f�hren. Aber bald entdeckte ihn der
Bischof von Hippo und weihte ihn 391 zum Priester. Nach dem Tod des
Bischofs wurde Augustinus sein Nachfolger in Hippo. Er lebte nun mit
einigen Klerikern zusammen, f�r die er auch eine Regel schrieb; sie
enth�lt grundlegende Normen f�r das Zusammenleben einer religi�sen
Gemeinschaft. Augustinus starb 430, w�hrend die Vandalen seine
Bischofsstadt belagerten. - Augustinus ist der bedeutendste lateinische
Kirchenvater. Er schrieb au�er den Bekenntnissen die 22 B�cher �ber den
Gottesstaat, philosophische und theologische Abhandlungen,
Schrifterkl�rungen, Predigten, Briefe. Die Philosophie und Theologie
des Westens aber auch die Fr�mmigkeit stehen bis heute unter seinem
Einfluss.
Zu dir hin geschaffen
Gro� bist du, Herr, und �ber alles Lob erhaben. Und da will der Mensch
dich preisen, dieser winzige Teil deiner Sch�pfung. Du selbst regst ihn
dazu an; denn du hast uns zu dir hin geschaffen, und unruhig ist unser
Herz, bis es ruht in dir.
Sag mir in der F�lle deiner Erbarmung, mein Herr und mein Gott, was du
mir bist! Sag zu meiner Seele: Dein Heil bin ich. Sag es so, dass ich
es h�re! (Augustinus, Bekenntnisse)
Schriftlesungen f�r Hirten der Kirche
oder f�r Kirchenlehrer
Er�ffnungsvers
Sir 15, 5
Inmitten der Kirche �ffnete der Herr ihm den Mund.
Er hat ihn erf�llt mit dem Geist der Weisheit und des Verstandes;
er hat ihn bekleidet mit dem Gewand der Herrlichkeit.
Tagesgebet
Allm�chtiger Gott,
wir rufen dich an:
Erwecke in deiner Kirche aufs Neue den Geist,
mit dem du den heiligen Bischof Augustinus erf�llt hast.
Gib auch uns die Sehnsucht nach dir,
dem Quell der wahren Weisheit
und dem Ursprung der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Lange bevor wir ja oder nein sagen konnten, hat Gott zu uns
allen das Ja seiner Liebe gesagt. Die Liebe ist aus Gott, und sie ist
das Kennzeichen derer, die aus Gott geboren sind (Joh 1,13). Sie sind
mit Gott verwandt, und sie allein verstehen auch die Tat der Liebe
Gottes: dass er seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, und zwar
als S�hne f�r unsere S�nden (1 Joh 4,9.10). Ob jemand aus Gott ist
(4,7), ob das Leben aus Gott bei ihm Wirklichkeit ist oder leeres
Gerede, erkennt man an seiner Liebe. Aber was ist das f�r eine Liebe?
Sie ist anders als das, was die Menschen gew�hnlich Liebe nennen, und
sie ist vor aller rein menschlichen Liebe; sie gibt der menschlichen
Liebe erst die Kraft der Hingabe und das Siegel der Absolutheit. Die
Liebe, mit der Gott liebt, vollendet sich darin, dass wir einander
lieben. Die g�ttliche Liebe will in uns eine gott-menschliche Liebe
werden. Sie ist nicht eine Tugend�bung, sie ist vielmehr das, was all
unserem Tun vorausliegt und es erst zu einem wirklich menschlichen Tun
macht. Ohne Liebe ist aller fromme Eifer und alle Tugend�bung zutiefst
unmenschlich und unchristlich. Die schenkende, helfende und verzeihende
Liebe, mit der wir als Br�der und Schwestern einander lieben, ist
Antwort auf die Liebe Gottes, und noch mehr: sie ist die Offenbarung
der Liebe Gottes in dieser Welt. Das ist die erschreckende Gr��e
christlicher Berufung. - Zu 4,7: 1 Thess 4,9; 1 Joh 1,3.7. - Zu 4,9: Mt
21,37; Joh 3,16. - Zu 4,10: R�m 8,31-32; 5,8; 1 Joh 2,2; R�m 3,25. - Zu
4,11: Mt 18,33. - Zu 4,16: Joh 17,6.
ERSTE Lesung
1 Joh 4, 7-16
Wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns
Lesung aus dem ersten Johannesbrief
^7Liebe Br�der, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus
Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott.
^8Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe.
^9Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen
einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben.
^10Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern
dass er uns geliebt und seinen Sohn als S�hne f�r unsere S�nden gesandt
hat.
^11Liebe Br�der, wenn Gott uns so geliebt hat, m�ssen auch wir einander
lieben.
^12Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben, bleibt Gott
in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet.
^13Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns bleibt: Er
hat uns von seinem Geist gegeben.
^14Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat
als den Retter der Welt.
^15Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und
er bleibt in Gott.
^16Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gl�ubig
angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in
Gott, und Gott bleibt in ihm.
Antwortpsalm
Ps 119 (118), 9-10.11-12.13-14 (R: 12b)
R Herr, lehre mich deine Gesetze! - R
(GL neu 312, 7)
9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel?
II. Ton
Wenn er sich h�lt an dein Wort.
10 Ich suche dich von ganzem Herzen.
Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! - (R)
11 Ich berge deinen Spruch im Herzen,
damit ich gegen dich nicht s�ndige.
12 Gepriesen seist du, Herr.
Lehre mich deine Gesetze! - (R)
13 Mit meinen Lippen verk�nde ich
alle Urteile deines Mundes.
14 Nach deinen Vorschriften zu leben
freut mich mehr als gro�er Besitz. - R
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Mt 23, 9b.10b
Halleluja. Halleluja.
Einer ist euer Vater, der im Himmel.
Einer ist euer Lehrer, Christus.
Halleluja.
Zum Evangelium In den Versen Mt 23,1-7 hat sich Jesus an das Volk und
an seine J�nger gewandt (23,1) und sich mit dem Lehranspruch der
Schriftgelehrten und Pharis�er auseinandergesetzt. Jesus bestreitet
diesen Anspruch als solchen zwar nicht, aber seine eigenen J�nger
sollen auf keinen Fall von dort her ihre Auffassung vom Lehramt in der
Kirche beziehen. Ihr aber, beginnt der Vers 8; die Struktur der
christlichen Gemeinde muss sich aus der Christuswirklichkeit ergeben.
Er allein ist Meister und Lehrer, ihr alle aber seid Br�der. Das
Matth�usevangelium will mit diesem Wort (nicht bei Mk und Lk) einer
Entwicklung entgegentreten, die offenbar schon fr�h eingesetzt hat.
Dabei geht es im Evangelium nicht etwa um Demokratisierung, sondern um
viel mehr: um Br�derlichkeit in der Gemeinde. Die Forderung der Gr��te
von euch soll euer Diener sein (23,11) ist in �hnlicher Form wiederholt
im Neuen Testament ausgesprochen. Einander dienen ist das Grundgesetz
der christlichen Gemeinde. Es gilt auch f�r den, der zur Lehre und
Leitung berufen ist. - Der heilige Augustinus hat eine eigene Schrift
verfasst mit dem Titel De magistro - �ber den Lehrmeister. Jeder
menschliche Lehrer kann nur von au�en her lehren; entscheidend ist,
dass Christus, der innere und wahre Lehrer, spricht und geh�rt wird. -
Zu 23,8-10: Joh 13,12-17. - Zu 23,11-12: Mt 20,26-27; Lk 14,11; 18,14;
22,26.
Evangelium
Mt 23, 8-12
Ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer
Lehrer, Christus
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
^8Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist
euer Meister, ihr alle aber seid Br�der.
^9Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer
ist euer Vater, der im Himmel.
^10Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist
euer Lehrer, Christus.
^11Der Gr��te von euch soll euer Diener sein.
^12Denn wer sich selbst erh�ht, wird erniedrigt, und wer sich selbst
erniedrigt, wird erh�ht werden.
F�rbitten
Jesus Christus sendet in die Herzen der Menschen Liebe. Ihn wollen wir
bitten:
Steh den Predigern und Theologen bei, dass sie den Glauben der Kirche
�berzeugend darlegen.
A.: Herr, erh�re unser Gebet.
Durchdringe die Herzen der Menschen, die nach der Wahrheit suchen, mit
deinem Licht.
Zerrei�e durch die Kraft deiner Gnade die Verstrickung in S�nde und
Schuld.
Mach die Herzen der Gleichg�ltigen unruhig, dass sie nach dir
verlangen.
Herr, unser Gott, der heilige Augustinus hat mit brennendem Herzen nach
der Wahrheit gesucht und bei dir Ruhe gefunden. Schenke auch unserer
Sehnsucht Erf�llung durch deine Gegenwart durch Christus, unseren
Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
G�tiger Gott,
nach dem Auftrag Christi
feiern wir das Ged�chtnis unserer Erl�sung.
Mache diese Gaben zum Sakrament,
das uns die Einheit verhei�t
und uns in Liebe zusammenschlie�t.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers
Mt 23, 10.8
Nur einer ist euer Lehrer: Christus. Ihr alle aber seid Br�der.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
heilige uns
durch die Teilnahme am Mahl deines Sohnes,
damit wir als Glieder am Leibe Christi
in Wahrheit das sind,
was wir im Sakrament empfangen haben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.
Schott Tagesliturgie
Dienstag
28
August 2018
* zur�ck
* weiter
* Dienstag der 21. Woche im Jahreskreis
* Hl. Augustinus
* Lesejahr: B II, StB: I. Woche
[Dienstag, 28.08.2018__]
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