Zur Lesung Trotz einer gewissen Zwiesp�ltigkeit in seiner religi�sen
Haltung scheint sich Gideon (= Jerubbaal) dar�ber im Klaren gewesen zu
sein, dass er sich nicht zum K�nig machen und keine Dynastie gr�nden
durfte; zum Retten, nicht zum Herrschen war er berufen. Der Herr soll
�ber euch herrschen (8,23). Aber Abimelech, einer seiner siebzig S�hne,
war anderer Meinung. Ihm ging es nicht um die Rettung Israels oder
einzelner israelitischer St�mme, sondern ganz einfach um die Macht
(9,2.5). Um sein Ziel zu erreichen, war ihm jedes Mittel gut, auch die
Ermordung aller seiner Br�der. Aber Jotam, der J�ngste, entkam. Ihm
legt der antimonarchisch eingestellte Verfasser des Buches die Fabel in
den Mund, die Martin Buber die antimonarchischste Dichtung der
Weltliteratur genannt hat, eine grausame Verh�hnung des K�nigtums,
nicht wegen seiner Widerg�ttlichkeit, sondern wegen seiner sozialen
Nutzlosigkeit. - Jos 24,25-27; 2 Chr 25,18; 2 K�n 14,9. - Zu Vers 9:
Lev 2; 1 Sam 10,1; 16,13. - Zu Vers 13: Ps 104,15; Spr 31,6; Koh 10,19;
9,7; Sir 31,27-28.
ERSTE Lesung
Ri 9, 6-15
Wollt ihr mich wirklich zu eurem K�nig salben, mich, den Dornenstrauch?
Lesung aus dem Buch der Richter
In jenen Tagen
^6versammelten sich alle B�rger von Sichem und Bet-Millo, zogen zu der
Eiche, die bei Sichem steht, und machten Abimelech zum K�nig.
^7Als man das Jotam meldete, stellte er sich auf den Gipfel des Berges
Garizim und rief ihnen mit erhobener Stimme zu: H�rt auf mich, ihr
B�rger von Sichem, damit Gott auf euch h�rt.
^8Einst machten sich die B�ume auf, um sich einen K�nig zu salben, und
sie sagten zum �lbaum: Sei du unser K�nig!
^9Der �lbaum sagte zu ihnen: Soll ich mein Fett aufgeben, mit dem man
G�tter und Menschen ehrt, und hingehen, um �ber den anderen B�umen zu
schwanken?
^10Da sagten die B�ume zum Feigenbaum: Komm, sei du unser K�nig!
^11Der Feigenbaum sagte zu ihnen: Soll ich meine S��igkeit aufgeben und
meine guten Fr�chte und hingehen, um �ber den anderen B�umen zu
schwanken?
^12Da sagten die B�ume zum Weinstock: Komm, sei du unser K�nig!
^13Der Weinstock sagte zu ihnen: Soll ich meinen Most aufgeben, der
G�tter und Menschen erfreut, und hingehen, um �ber den anderen B�umen
zu schwanken?
^14Da sagten alle B�ume zum Dornenstrauch: Komm, sei du unser K�nig!
^15Der Dornenstrauch sagte zu den B�umen: Wollt ihr mich wirklich zu
eurem K�nig salben? Kommt, findet Schutz in meinem Schatten! Wenn aber
nicht, dann soll vom Dornenstrauch Feuer ausgehen und die Zedern des
Libanon fressen.
Antwortpsalm
Ps 21 (20), 2-3.4-5.6-7 (R: 2a)
R An deiner Macht, o Herr, freut sich der K�nig. - R
(GL neu 263)
2 An deiner Macht, Herr, freut sich der K�nig;
VI. Ton
�ber deine Hilfe, wie jubelt er laut!
3 Du hast ihm den Wunsch seines Herzens erf�llt,
ihm nicht versagt, was seine Lippen begehrten. - (R)
4 Du kamst ihm entgegen mit Segen und Gl�ck,
du kr�ntest ihn mit einer goldenen Krone.
5 Leben erbat er von dir, du gabst es ihm,
viele Tage, f�r immer und ewig. - (R)
6 Gro� ist sein Ruhm durch deine Hilfe
du hast ihn bekleidet mit Hoheit und Pracht.
7 Du machst ihn zum Segen f�r immer;
wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm gro�e Freude. - R
Jahr II
Zur Lesung Nach dem Untergang des Reiches Juda (587 v. Chr.) wird
Ezechiel, der bis dahin ein Prophet des Gerichts war, zum
Heilspropheten. An die Stelle der Drohungen tritt die Verhei�ung einer
neuen Zukunft. Aber der Blick wendet sich auch nach r�ckw�rts. In der
Vergangenheit waren es die schlechten Hirten, die das Volk ruiniert
haben; nach der Wegf�hrung des K�nigs und der f�hrenden Schicht ist f�r
das arme Volk, das noch im Land geblieben ist. die Situation noch
schlechter geworden (vgl. Jer 41). Seine Hirten sind in Wahrheit R�uber
und W�lfe: gegen sie richtet sich die Schelt- und Drohrede der Verse
34,1-10. Das Gericht �ber die Hirten soll f�r die Herde der Anfang
einer besseren Zeit sein: Gott selbst will in Zukunft der Hirt seines
Volkes sein, er will die zerstreuten Schafe wieder sammeln und vor
allem f�r die Schwachen Sorge tragen (V. 11-16). Er wird einen neuen
David berufen (V. 23), einen guten Hirten. - Ps 23; Jer 23,1-7; Mt
18,12-14; Lk 15,4-7; Joh 10,1-18. - Zu Vers 2: Jes 56,11.
ERSTE Lesung
Ez 34, 1-11
Ich rette meine Schafe aus ihrem Rachen, sie sollen nicht l�nger ihr
Fra� sein
Lesung aus dem Buch Ezechiel
^1Das Wort des Herrn erging an mich:
^2Menschensohn, sprich als Prophet gegen die Hirten Israels, sprich als
Prophet, und sag zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Weh den Hirten
Israels, die nur sich selbst weiden. M�ssen die Hirten nicht die Herde
weiden?
^3Ihr trinkt die Milch, nehmt die Wolle f�r eure Kleidung und
schlachtet die fetten Tiere; aber die Herde f�hrt ihr nicht auf die
Weide.
^4Die schwachen Tiere st�rkt ihr nicht, die kranken heilt ihr nicht,
die verletzten verbindet ihr nicht, die verscheuchten holt ihr nicht
zur�ck, die verirrten sucht ihr nicht, und die starken misshandelt ihr.
^5Und weil sie keinen Hirten hatten, zerstreuten sich meine Schafe und
wurden eine Beute der wilden Tiere.
^6Meine Herde irrte auf allen Bergen und H�hen umher und war �ber das
ganze Land verstreut. Doch keiner k�mmerte sich um sie; niemand suchte
sie.
^7Darum ihr Hirten, h�rt das Wort des Herrn:
^8So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn: Weil meine Herde geraubt
wurde und weil meine Schafe eine Beute der wilden Tiere wurden - denn
sie hatten keinen Hirten - und weil meine Hirten nicht nach meiner
Herde fragten, sondern nur sich selbst und nicht meine Herde weideten,
^9darum, ihr Hirten, h�rt das Wort des Herrn:
^10So spricht Gott, der Herr: Nun gehe ich gegen die Hirten vor und
fordere meine Schafe von ihnen zur�ck. Ich setze sie ab, sie sollen
nicht mehr die Hirten meiner Herde sein. Die Hirten sollen nicht l�nger
nur sich selbst weiden: Ich rei�e meine Schafe aus ihrem Rachen, sie
sollen nicht l�nger ihr Fra� sein.
^11Denn so spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber
suchen und mich selber um sie k�mmern.
Antwortpsalm
Ps 23 (22), 1-3.4.5.6 (R: 1)
R Der Herr ist mein Hirte,
(GL neu 37, 1
nichts wird mir fehlen. - R
1 Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
VI. Ton
2 Er l�sst mich lagern auf gr�nen Auen
und f�hrt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3 Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. - (R)
4 Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich f�rchte kein Unheil; denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. - (R)
5 Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit �l,
du f�llst mir reichlich den Becher. - (R)
6 Lauter G�te und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen f�r lange Zeit. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Hebr 4, 12
Halleluja. Halleluja.
Lebendig ist das Wort Gottes und kraftvoll.
Es richtet �ber die Regungen und Gedanken der Herzen.
Halleluja.
Zum Evangelium Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg spricht von
der Herrschaft Gottes. Das Herz Gottes wird in diesem Gleichnis
offenbar, aber auch das Herz des Menschen: des Menschen. der rechtlich
und rechnerisch denkt wie die Schriftgelehrten und Pharis�er und auch
manche J�nger Jesu. Ist es gerecht, die Letzten wie die Ersten zu
behandeln? Ist es gerecht, die T�r den Z�llnern, Dirnen und Heiden zu
�ffnen? Der Evangelist hat an den Schluss dieses Gleichnisses nochmals
den Satz von den Ersten und Letzten gesetzt (vgl. 19,30). Wie im
Gleichnis vom verlorenen Sohn der �ltere Bruder sich der Freude seines
Vaters verschlie�t, so setzen die zuerst gerufenen Arbeiter durch das
Pochen auf ihre Leistung und durch ihre Missgunst sich selbst ins
Unrecht und werden zu Letzten. Gott ist auf g�ttliche Weise gerecht.
Dem Neid und der Selbstbehauptung des Menschen setzt Gott seine
grenzenlose G�te entgegen. - Lev 19,13; Dtn 24,14-15; Mt 21,31; Lk
15,25-32; 17,10; R�m 3,21-24; Tit 3,4-6; Mt 6,23; R�m 9,19-21.
Evangelium
Mt 20, 1-16a
Bist du neidisch, weil ich zu anderen g�tig bin?
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit erz�hlte Jesus seinen J�ngern das folgende Gleichnis:
^1Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der fr�h am
Morgen sein Haus verlie�, um Arbeiter f�r seinen Weinberg anzuwerben.
^2Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar f�r den Tag und
schickte sie in seinen Weinberg.
^3Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere
dastehen, die keine Arbeit hatten.
^4Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch
geben, was recht ist.
^5Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der
Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso.
^6Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder
einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier
den ganzen Tag unt�tig herum?
^7Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen:
Geht auch ihr in meinen Weinberg!
^8Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu
seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus,
angefangen bei den Letzten, bis hin zu den Ersten.
^9Da kamen die M�nner, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und
jeder erhielt einen Denar.
^10Als dann die Ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu
bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar.
^11Da begannen sie, �ber den Gutsherrn zu murren,
^12und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du
hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag �ber die
Last der Arbeit und die Hitze ertragen.
^13Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein
Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart?
^14Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie
dir.
^15Darf ich mit dem, was mir geh�rt, nicht tun, was ich will? Oder bist
du neidisch, weil ich (zu anderen) g�tig bin?
^16aSo werden die Letzten die Ersten sein.
F�rbitten
Zu Jesus Christus, der uns die G�te Gottes offenbarte, wollen wir beten
:
Dr�nge alle Christen, in br�derlicher Liebe den Menschen zu dienen.
(Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Steh allen bei, die sich um Frieden und Abr�stung m�hen. (Stille) Herr,
erbarme dich.
F�rdere die Anstrengungen der Menschen, Hunger und Seuchen zu besiegen.
(Stille) Herr, erbarme dich.
Bewahre uns vor Selbstgerechtigkeit, und erneuere unseren Eifer in
deinem Dienst. (Stille) Herr, erbarme dich.
G�tiger Gott, ohne deine Gnade verm�gen wir nichts. Gew�hre uns, was du
von uns erwartest. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Kein irdischer Arbeitgeber k�nnte und d�rfte sich so verhalten wie
jener Arbeitsherr im Gleichnis; aber der g�ttliche Lohn ist kein Lohn,
denn er hat sein Ma� nicht, wie es auf Erden notwendig ist, in
menschlicher Leistung, sondern allein in der unbegreiflichen G�te
Gottes. Von hier aus ist es zu verstehen, dass in so vielen
Gleichnissen menschliche Verh�ltnisse beschrieben werden, die so auf
Erden nicht bestehen k�nnen, und dass sich Menschen verhalten in einer
Weise, wie sich Menschen in ihren irdischen Beziehungen eben nicht
verhalten k�nnen. Gerade darin wird deutlich, wie sehr das
hereinbrechende Reich Gottes alle Ma�st�be und Gesetze des irdischen
Lebens sprengt und aufhebt, und wie sehr es im Reich Gottes eben anders
zugeht und zugehen muss, als es auf Erden gedacht werden kann (Wilhelm
St�hlin).
Schott Tagesliturgie
Mittwoch
22
August 2018
* zur�ck
* weiter
* Mittwoch der 20. Woche im Jahreskreis
* Maria K�nigin
* Lesejahr: B II, StB: IV. Woche
[Mittwoch, 22.08.2018__]
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