Bernhard, aus burgundischem Adel, wurde um 1090 geboren. Vier Jahre
nach dem Tod seiner Mutter verlie� er die Welt und trat 1112 mit
drei�ig Gleichgesinnten in das Reformkloster C�teaux ein. Drei Jahre
sp�ter wurde er an der Spitze von zw�lf M�nchen zur Gr�ndung von
Clairvaux ausgesandt, das nach harten Anf�ngen rasch aufbl�hte; bis zu
Bernhards Tod erfolgten von dort aus nicht weniger als 68
Neugr�ndungen. Aber nicht nur die Fragen des M�nchtums bewegten
Bernhards leidenschaftliches Herz. Er befasste sich mit den gro�en
Problemen der Kirche; er wurde Berater von P�psten, F�rsten und
Pr�laten. Im Papstschisma 1130-1138 warb er f�r Papst Innozenz II. in
Frankreich, England, Deutschland und Italien. Papst Eugen III., vorher
M�nch von Clairvaux, beauftragte ihn, den (zweiten) Kreuzzug zu
predigen. Bernhard war ein gro�er Prediger; auch wo man seine Sprache
nicht verstand, war der Eindruck seiner Pers�nlichkeit gewaltig. Die
�berm��igen Anstrengungen ersch�pften seine Kr�fte. Schwierigkeiten,
Misserfolge und k�rperliche Leiden trugen zu seiner inneren Reifung
bei. Am 20. August 1153 starb er, der Mann seines Jahrhunderts, in
Clairvaux. 1174 wurde er heilig gesprochen. Papst Pius VIII. ernannte
ihn 1830 zum Kirchenlehrer.
Zweifache Liebe
Es gibt eine Liebe der Tat und eine Liebe des Herzens, des Gef�hls.
Bez�glich der t�tigen Liebe wurde den Menschen ein Gesetz gegeben, ein
Gebot auferlegt. Wer verm�chte sie aber so im Herzen zu f�hlen, wie sie
geboten wird? Die eine ist also geboten und schafft das Verdienst, die
andere wird uns zur Belohnung gegeben. Gewiss, wir leugnen nicht, dass
man mit Gottes Gnade einen Anfang und Fortschritt der gef�hlten Liebe
im gegenw�rtigen Leben sp�ren kann. Ihre Vollendung aber weisen wir
ganz der k�nftigen Seligkeit zu. (Bernhard von Clairvaux)
Commune-Texte:
Messformulare f�r Kirchenlehrer
oder f�r Ordensleute
Schriftlesungen f�r Kirchenlehrer
oder f�r heilige M�nner (Ordensleute)
Er�ffnungsvers
Vgl. Sir 44, 15.14
Die Menschen erfahren von der Weisheit der Heiligen,
die Kirche lobt sie.
Sie werden leben in Ewigkeit. (MB 932)
Tagesgebet
Allm�chtiger Gott,
du hast den heiligen Abt Bernhard
mit brennender Sorge f�r deine Kirche erf�llt
und ihn in den Wirren seiner Zeit
zu einem hellen Licht gemacht.
Erwecke auch heute Menschen,
die vom Geist Christi ergriffen sind
und als Kinder des Lichtes leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Um zu zeigen, wie begehrenswert die Weisheit ist, vergleicht
sie der Verfasser mit einer liebenden Mutter und mit einer jungen Frau,
die dem entgegenkommt, der sich mit Ausdauer um sie bem�ht. Was die
Weisheit eigentlich ist, wird in diesem Abschnitt nicht gesagt; es wird
als bekannt vorausgesetzt, dass sie die geistige Wachheit und Klarheit
des Menschen ist, der sich best�ndig und aufmerksam mit dem Gesetz
Gottes besch�ftigt. Die Weisheit, die hier gemeint ist, kann fast mit
Fr�mmigkeit und Gesetzestreue gleichgesetzt werden. Aber es ist eine
Treue, die aus klarer Einsicht kommt und deren Seele die Liebe ist.
Deshalb kann sie auch nicht schweigen; sie hat mit der ewigen Weisheit
Gottes das gemeinsam, dass es sie dr�ngt, sich mitzuteilen. - Zu
15,1-3: Weish 6,14-17; Spr 9,5; Jes 12,3; Ps 1,3. - Zu 15,5: Weish
7,15; 8,8.
ERSTE Lesung
Sir 15, 1-6
Die Weisheit n�hrt ihn mit dem Brot der Klugheit und tr�nkt ihn mit dem
Wasser der Einsicht
Lesung aus dem Buch Jesus Sirach
^1Wer den Herrn f�rchtet, handelt so, und wer am Gesetz festh�lt,
erlangt die Weisheit.
^2Sie geht ihm entgegen wie eine Mutter, wie eine junge Gattin nimmt
sie ihn auf.
^3Sie n�hrt ihn mit dem Brot der Klugheit und tr�nkt ihn mit dem Wasser
der Einsicht.
^4Er st�tzt sich auf sie und kommt nicht zu Fall, er vertraut auf sie
und wird nicht entt�uscht.
^5Sie erh�ht ihn �ber seine Gef�hrten, sie �ffnet ihm den Mund in der
Versammlung.
^6Sie l�sst ihn Jubel und Freude finden, unverg�nglichen Ruhm wird sie
ihm verleihen.
Antwortpsalm
Ps 119 (118), 9-10.11-12.13-14 (R: 12b)
R Herr, lehre mich deine Gesetze! - R
(GL neu 312, 7)
9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel?
II. Ton
Wenn er sich h�lt an dein Wort.
10 Ich suche dich von ganzem Herzen.
Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! - (R)
11 Ich berge deinen Spruch im Herzen,
damit ich gegen dich nicht s�ndige.
12 Gepriesen seist du, Herr.
Lehre mich deine Gesetze! - (R)
13 Mit meinen Lippen verk�nde ich
alle Urteile deines Mundes.
14 Nach deinen Vorschriften zu leben
freut mich mehr als gro�er Besitz. - R
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Joh 15, 9b.5b
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt in meiner Liebe!
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.
Zum Evangelium Am Schluss seines gro�en Abschiedsgebetes hat Jesus um
die Einheit all derer gebetet, die im Lauf der Jahrhunderte an ihn
glauben und sich zu ihm bekennen werden: damit die Welt glaubt, dass du
mich gesandt hast. Erst durch die Einheit im Glauben und in der Liebe
werden die J�nger vor der Welt glaubw�rdige Zeugen der Liebe Gottes und
der Wahrheit Jesu Christi. In der Einheit der Christen spiegelt sich
die Einheit wider, durch die Christus im Vater und der Vater in ihm
ist. Eine zerrissene und gespaltene Christenheit verzerrt das Bild
Gottes bis zur Unkenntlichkeit. Der Unglaube in der heutigen Welt und
das Stagnieren der missionarischen Bem�hungen ist zum guten Teil die
Schuld derer, die vorgeben, J�nger Jesu zu sein, aber in Wirklichkeit
sich weit von ihm entfernt haben, vielleicht ohne sich dar�ber im
Klaren zu sein. Man kann nicht Gemeinschaft mit Christus haben und
gleichzeitig in Spaltung und Feindschaft leben. Die Einheit der
Christen kann aber nicht gemacht werden, etwa durch Vereinbarungen �ber
Lehre und Organisation. Sie kann nur als Geschenk erbeten werden.
Hinter der Bitte Jesu um die Einheit der J�nger steht sein Wille
(17,24), dass die J�nger seine Herrlichkeit schauen sollen, die
Herrlichkeit des geliebten Sohnes beim Vater. Das Schauen und Teilhaben
in der Ewigkeit wird die Fortsetzung und Vollendung des Glaubens sein,
durch den schon auf der Erde die J�nger eins sind mit Christus und
untereinander. - Zu 17,20-23: Joh 10,30; 4,34; Apg 1,8. - Zu 17,24-26:
Joh 1,14; 1 Thess 4,17; 2 Thess 1,12; Joh 1,10; 1 Joh 3,1; 4,6; Joh
14,21.
Evangelium
Joh 17, 20-26
Ich will, dass sie dort bei mir sind, wo ich bin
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete:
^20Heiliger Vater, ich bitte nicht nur f�r diese hier, sondern auch f�r
alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
^21Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir
bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich
gesandt hast.
^22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben
hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind,
^23ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der
Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die
Meinen ebenso geliebt hast wie mich.
^24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir
sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir
gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der
Welt.
^25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich
erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
^26Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt
machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und
damit ich in ihnen bin.
F�rbitten
Jesus Christus sendet der Kirche seinen Geist. Ihn bitten wir:
F�r die Zisterzienser: schenke ihnen die Fr�mmigkeit, die den heiligen
Abt Bernhard beseelte. (Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
F�r das Heilige Land: gib, dass seine Bewohner in Frieden miteinander
leben. (Stille) Christus, h�re uns.
F�r die gespaltene Christenheit: lass sie der Einheit im Glauben n�her
kommen. (Stille) Christus, h�re uns.
F�r unsere Gemeinde: lass uns die Kirche lieben, auch wenn wir an ihren
M�ngeln leiden. (Stille) Christus, h�re uns.
G�tiger Gott, der heilige Abt Bernhard hat mit der Kraft seines Wortes
die Menschen seiner Zeit erleuchtet. Hilf uns, in deinem Licht zu
leben, durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Allm�chtiger Gott,
am Gedenktag des heiligen Abtes Bernhard,
der sich um Ordnung und Eintracht
in deiner Kirche bem�ht hat,
feiern wir das Geheimnis der Einheit und des Friedens.
Nimm unsere Gaben an und �berwinde alle Spaltung
durch die Liebe deines Sohnes,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Kommunionvers
1 Kor 1, 23-24
Wir verk�ndigen Christus als Gekreuzigten;
Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. (MB 933)
Schlussgebet
Herr und Gott,
das Sakrament,
das wir am Fest des heiligen Bernhard empfangen haben,
bringe in uns reiche Frucht.
Hilf uns, nach dem Vorbild
und den Mahnungen dieses Heiligen zu leben
und Jesus, dein Fleisch gewordenes Wort,
aus ganzem Herzen zu lieben,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Schott Tagesliturgie
Montag
20
August 2018
* zur�ck
* weiter
* Montag der 20. Woche im Jahreskreis
* Hl. Bernhard von Clairvaux
* Lesejahr: B II, StB: IV. Woche
[Montag, 20.08.2018____]
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