Zur Lesung Als Fortsetzung der gestrigen Lesung m�sste die heutige
eigentlich mit Und nun beginnen (wie Dtn 10,12: Anfang der Lesung am
Montag). Denn was jetzt folgt, ist die Antwort der St�mme Israels auf
das, was Gott getan und gesagt hat. Die Antwort besteht im Bekenntnis
zum einen und einzigen Gott, also in der Verwirklichung des Ersten
Gebotes. Negativ hei�t das: Schafft die G�tter fort ...! Josua ist mit
einem Lippenbekenntnis nicht zufrieden: die fremden G�tter m�ssen
wirklich verschwinden, aus dem Kult und dem Leben des Volkes (V. 19).
Tats�chlich ist der Kampf gegen die fremden G�tter auch mit der
Bundeserneuerung von Sichem nicht beendet. Die Propheten werden einer
nach dem andern das Volk daran erinnern m�ssen, dass es nur einen Gott
gibt und dass er ein heiliger, leidenschaftlich liebender und deshalb
unduldsamer Gott ist. - Zu Vers 14: Gen 35,2. - Zu Vers 16: Ex 19,8;
24,3. - Zu Vers 19-20: Lev 26,1; Dtn 4,24; 6,15. - Zu Vers 26-28: Gen
12,6-7; 35,4; Ex 24,4; Ri 9,6; 1 Sam 10,25; Ri 2,6. - Zu Vers 29: Ri
2,7-10.
ERSTE Lesung
Jos 24, 14-29
Ich holte euren Vater Abraham von jenseits des Stroms. Ich habe euch
herausgef�hrt aus �gypten; ich brachte euch in das Land
Lesung aus dem Buch Josua
In jenen Tagen sprach Josua zum Volk; er sagte:
^14F�rchtet den Herrn, und dient ihm in vollkommener Treue. Schafft die
G�tter fort, denen eure V�ter jenseits des Stroms und in �gypten
gedient haben, und dient dem Herrn!
^15Wenn es euch aber nicht gef�llt, dem Herrn zu dienen, dann
entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: den G�ttern, denen eure
V�ter jenseits des Stroms dienten, oder den G�ttern der Amoriter, in
deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn
dienen.
^16Das Volk antwortete: Das sei uns fern, dass wir den Herrn verlassen
und anderen G�ttern dienen.
^17Denn der Herr, unser Gott, war es, der uns und unsere V�ter aus dem
Sklavenhaus �gypten herausgef�hrt hat und der vor unseren Augen alle
die gro�en Wunder getan hat. Er hat uns besch�tzt auf dem ganzen Weg,
den wir gegangen sind, und unter allen V�lkern, durch deren Gebiet wir
gezogen sind.
^18Der Herr hat alle V�lker vertrieben, auch die Amoriter, die vor uns
im Land wohnten. Auch wir wollen dem Herrn dienen; denn er ist unser
Gott.
^19Da sagte Josua zum Volk: Ihr seid nicht imstande, dem Herrn zu
dienen, denn er ist ein heiliger Gott, ein eifers�chtiger Gott; er wird
euch eure Frevel und eure S�nden nicht verzeihen.
^20Wenn ihr den Herrn verlasst und fremden G�ttern dient, dann wird er
sich von euch abwenden, wird Ungl�ck �ber euch bringen und euch ein
Ende bereiten, obwohl er euch zuvor Gutes getan hat.
^21Das Volk aber sagte zu Josua: Nein, wir wollen dem Herrn dienen.
^22Josua antwortete dem Volk: Ihr seid Zeugen gegen euch selbst, dass
ihr euch f�r den Herrn und f�r seinen Dienst entschieden habt. Sie
antworteten: Das sind wir.
^23Schafft also jetzt die fremden G�tter ab, die noch bei euch sind,
und neigt eure Herzen dem Herrn zu, dem Gott Israels!
^24Das Volk sagte zu Josua: Dem Herrn, unserem Gott, wollen wir dienen
und auf seine Stimme h�ren.
^25So schloss Josua an jenem Tag einen Bund f�r das Volk und gab dem
Volk Gesetz und Recht in Sichem.
^26Josua schrieb alle diese Worte in das Buch des Gesetzes Gottes, und
er nahm einen gro�en Stein und stellte ihn in Sichem unter der Eiche
auf, die im Heiligtum des Herrn steht.
^27Dabei sagte er zu dem ganzen Volk: Seht her, dieser Stein wird ein
Zeuge sein gegen uns; denn er hat alle Worte des Herrn geh�rt, die er
zu uns gesprochen hat. Er soll ein Zeuge sein gegen euch, damit ihr
euren Gott nicht verleugnet.
^28Dann entlie� Josua das Volk, einen jeden in seinen Erbbesitz.
^29Nach diesen Ereignissen starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des
Herrn, im Alter von hundertzehn Jahren.
Antwortpsalm
Ps 16 (15), 1-2 u. 5.7-8.9 u. 11 (R: vgl. 5a)
R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. - R
(GL neu 649, 2)
1 Beh�te mich, Gott, denn ich vertraue dir.
II. Ton
2 Ich sage zum Herrn: Du bist mein Herr;
mein ganzes Gl�ck bist du allein.
5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;
du h�ltst mein Los in deinen H�nden. - (R)
7 Ich preise den Herrn, der mich beraten hat.
Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
8 Ich habe den Herrn best�ndig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. - (R)
9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
11 Du zeigst mir den Pfad zum Leben.
Vor deinem Angesicht herrscht Freude in F�lle,
zu deiner Rechten Wonne f�r alle Zeit. - R
Jahr II
Zur Lesung Bei Ezechiel wird st�rker als bei anderen Propheten eine
Seite des prophetischen Amtes sichtbar, die wir mit dem Wort Seelsorge
bezeichnen k�nnen, wenn wir darunter die Lebenshilfe durch mahnenden,
warnenden und tr�stenden Zuspruch verstehen. Zu Ezechiels Zeit, die
eine Zeit des Gerichts war, stellte sich einem stark individuellen
Bewusstsein die Frage nach dem Anteil des einzelnen an der Schuld und
Verantwortung seines Volkes. Die grunds�tzliche Antwort des Propheten:
Jede Generation und jeder Mensch ist f�r sich selbst verantwortlich:
Nur wer s�ndigt, soll sterben (V. 4). Dazu tritt als wesentliche
Erg�nzung: Ich habe doch kein Gefallen am Tod des Menschen; ich will,
dass der Gottlose von seinem Weg umkehrt und am Leben bleibt (18,32 u.
33,11). Das ist mehr als ein Rechtssatz oder eine Schuldisputation
�ber die Gerechtigkeit Gottes; es ist prophetische Antwort auf ein
bitteres Wort, das nach der Katastrophe im Volk umging (18,2), und es
ist Ruf zur Umkehr: Noch ist es nicht zu sp�t. - Jer 31,29-30; Klgl
5,7; Dtn 24,16; Am 5,4-5.14-15. - Zu Vers 30-32: Ez 33,20; Mt 16,27; Ez
11,19; Jer 4,4; Ez 33,11; 18,23; Weish 1,13; Hos 11,9; Mt 3,2; 4,17;
Joh 8,11.
ERSTE Lesung
Ez 18, 1-10.13b.30-32
Ich will euch richten, jeden nach seinem Verhalten
Lesung aus dem Buch Ezechiel
^1Das Wort des Herrn erging an mich:
^2Wie kommt ihr dazu, im Land Israel das Sprichwort zu gebrauchen: Die
V�ter essen saure Trauben, und den S�hnen werden die Z�hne stumpf?
^3So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn -, keiner von euch in
Israel soll mehr dieses Sprichwort gebrauchen.
^4Alle Menschenleben sind mein Eigentum, das Leben des Vaters ebenso
wie das Leben des Sohnes, sie geh�ren mir. Nur wer s�ndigt, soll
sterben.
^5Ist jemand gerecht, so handelt er nach Recht und Gerechtigkeit.
^6Er h�lt auf den Bergen keine Opfermahlzeiten ab. Er blickt nicht zu
den G�tzen des Hauses Israel auf. Er sch�ndet nicht die Frau seines
N�chsten. Einer Frau tritt er nicht nahe w�hrend ihrer Blutung.
^7Er unterdr�ckt niemand. Er gibt dem Schuldner das Pfand zur�ck. Er
begeht keinen Raub. Dem Hungrigen gibt er von seinem Brot, und den
Nackten bekleidet er.
^8Er leiht nicht gegen Zins und treibt keinen Wucher. Er h�lt seine
Hand vom Unrecht fern. Zwischen Streitenden f�llt er ein gerechtes
Urteil.
^9Er lebt nach meinen Gesetzen, er achtet auf meine Rechtsvorschriften
und befolgt sie treu. Er ist gerecht, und deshalb wird er am Leben
bleiben - Spruch Gottes, des Herrn.
^10Angenommen aber, er zeugt einen Sohn, der gewaltt�tig wird, der Blut
vergie�t oder eine andere von diesen S�nden begeht,
^13soll der dann am Leben bleiben? Er soll nicht am Leben bleiben. Er
hat alle diese Gr�ueltaten ver�bt, darum muss er sterben. Er ist selbst
schuld an seinem Tod.
^30Darum will ich euch richten, jeden nach seinem Verhalten, ihr vom
Haus Israel - Spruch Gottes, des Herrn. Kehrt um, wendet euch ab von
all euren Vergehen! Sie sollen f�r euch nicht l�nger der Anlass sein,
in S�nde zu fallen.
^31Werft alle Vergehen von euch, die ihr ver�bt habt! Schafft euch ein
neues Herz und einen neuen Geist! Warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus
Israel?
^32Ich habe doch kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss Spruch
Gottes, des Herrn. Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt.
Antwortpsalm
Ps 51 (50), 12-13.14-15.18-19 (R: vgl. 12a)
R Ein reines Herz erschaffe mir, o Gott! - R
(GL neu 301)
12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz,
IV. Ton
und gib mir einen neuen, best�ndigen Geist!
13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht,
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir! - (R)
14 Mach mich wieder froh mit deinem Heil;
mit einem willigen Geist r�ste mich aus!
15 Dann lehre ich Abtr�nnige deine Wege,
und die S�nder kehren um zu dir. - (R)
18 Schlachtopfer willst du nicht, ich w�rde sie dir geben;
an Brandopfern hast du kein Gefallen.
19 Das Opfer, das Gott gef�llt, ist ein zerknirschter Geist,
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du,
Gott, nicht verschm�hen. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. Mt 11, 25
Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unm�ndigen offenbart.
Halleluja.
Zum Evangelium Immer wieder sucht Jesus die Begegnung mit den Geringen
und Verachteten. Zu ihnen geh�ren nach damaliger Auffassung auch die
Kinder. Sie verstehen nichts und k�nnen nichts tun. Aber gerade das
sollen die J�nger Jesu lernen: die Herrschaft Gottes braucht keine
menschlichen Leistungen, im Gegenteil: die Leistungen des Menschen und
der Anspruch, den er aus ihnen ableitet, hindern ihn, sich von Gott
beschenken zu lassen. Man kann das Reich Gottes nur empfangen in der
Haltung des Kindes: mit leeren H�nden und mit wartendem Herzen; liebt
doch Gott die leeren H�nde, und der Mangel wird Gewinn (Bergengruen).
In der christlichen Kirche hat man seit fr�her Zeit im Wort Jesu und in
seiner segnenden Geb�rde (19,14-15) eine Rechtfertigung der Kindertaufe
und der Fr�hkommunion gesehen. Dagegen lassen sich beachtliche Einw�nde
anf�hren, aber es bleibt wahr, dass Gott nicht auf die geistigen
F�higkeiten des Menschen angewiesen ist. Zudem wei� die heutige
Psychologie, dass sich das Kind nicht in einem Zustand der
Unbewusstheit, sondern der Vorbewusstheit befindet und dass es durch
die Erfahrungen der ersten Monate und Jahre zutiefst gepr�gt wird. - Mk
10,13-16; Lk 18,15-17; 9,47-48; Mt 18,3-4; 1 Petr 2,1-2.
Evangelium
Mt 19, 13-15
Lasst die Kinder zu mir kommen; denn Menschen wie ihnen geh�rt das
Himmelreich
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit
^13brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die H�nde auflegte und f�r
sie betete. Die J�nger aber wiesen die Leute schroff ab.
^14Doch Jesus sagte: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht
daran! Denn Menschen wie ihnen geh�rt das Himmelreich.
^15Dann legte er ihnen die H�nde auf und zog weiter.
F�rbitten
Zu Jesus Christus, dem Mittler zwischen Gott und den Menschen, wollen
wir voll Vertrauen beten:
F�r alle Hirten der Kirche: gib ihnen Klugheit und Tatkraft. (Stille)
Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
F�r die V�lker: zeige ihnen Wege, wie sie ihre Probleme l�sen k�nnen.
(Stille) Christus, h�re uns.
F�r die Armen: gib ihnen, was sie zum Leben n�tig haben. (Stille)
Christus, h�re uns.
F�r unsere Kinder: segne sie, und beh�te sie in allen Gefahren.
(Stille) Christus, h�re uns.
G�tiger Gott, du hast uns f�r eine unverg�ngliche Freude geschaffen.
Mach uns froh in deinem Dienst durch Christus, unseren Herrn. A.:
Amen.
In der alten Kirche gab es kein Ja des Glaubens, keine Entscheidung
zur Taufe, der nicht die so genannte Abrenuntiatio vorausgegangen w�re.
Das war die ausdr�ckliche Absage, die faktische Trennung von den
fremden G�ttern. Es musste ausgesprochen, es musste bekannt werden,
welche Bindungen jetzt gel�st wurden. Und das kann niemand mit sich
selber abmachen. Dazu brauchen wir die Hilfe des Bruders, der
Schwester. Dazu brauchen wir den priesterlichen Menschen, dem gegen�ber
wir uns v�llig �ffnen k�nnen, der mittr�gt und mitbetet und die
Lossprechung im Namen Jesu vollzieht. Ob wohl darum unter uns so wenig
Gewissheit des Heils, so wenig Freudigkeit zum Dienst lebendig ist,
weil wir uns nicht wirklich getrennt haben von den fremden G�ttern,
weil wir Christen sind des Sowohl-als-auch? Tut sie von euch, sagt
Josua auch zu uns.
Und dann tut Josua noch etwas Eigenartiges. Es hei�t im Text, er habe
einen gro�en Stein genommen und ihn aufgerichtet unter der Eiche, die
beim Heiligtum des Herrn war (V. 26). Dieser Stein ist wie ein
sichtbares Denkmal der Bundeserneuerung. Er soll Zeuge sein, bleibender
Zeuge f�r das, was Gott gesagt hat, f�r seine Zusage und auch f�r die
Zusage des Volkes und seine Verpflichtung. Haben wir nicht auch solch
ein Denkmal der gro�en Bundeserneuerung unter uns? Es ist nicht ein
Stein, aber ein Tisch, ein f�r uns alle gedeckter Tisch. Ist nicht auch
dieser Tisch des heiligen Abendmahles Zeuge dessen, was Gott geredet
hat in seinem Sohn? Das ist mein Leib, f�r euch gebrochen, das ist mein
Blut, f�r euch vergossen, tut das zu meinem Ged�chtnis, tut das zur
Vergebung der S�nden. Und ist er nicht auch Zeuge unserer Wahl, Zeuge
unserer Verpflichtung? (W. Pfendsack).
Schott Tagesliturgie
Samstag
18
August 2018
* zur�ck
* weiter
* Samstag der 19. Woche im Jahreskreis
* Lesejahr: B II, StB: III. Woche
[Samstag, 18.08.2018___]
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