Zur Lesung Das B�chlein Rut ist wahrscheinlich in der israelitischen
K�nigszeit entstanden. Der Erz�hlung wird wohl ein historischer Vorgang
zugrunde liegen, das jetzige Buch ist eine poetische Sch�pfung. �ber
den Zweck und die Aussageabsicht dieses Buches gibt es sehr
verschiedene Meinungen. Man wird am sichersten gehen, wenn man Anfang
und Ende des Buches zusammensieht: Da ist die Moabiterin Rut, eine
Ausl�nderin, die sich nach dem Tod ihres Mannes und ihres
Schwiegervaters der Schwiegermutter anschlie�t und nach Betlehem zieht.
Dort wird sie die Frau des Jud�ers Boas und Mutter des Obed, des
Gro�vaters Davids. Manche Z�ge dieser Erz�hlung erinnern uns an die
Josefgeschichte im Buch Genesis, die eine Geschichte g�ttlicher F�hrung
ist; alles menschliche Planen und Tun dient den Absichten Gottes. Aber
auch etwas von der Geistesfreiheit des Buches Jona finden wir hier:
Jahwe ist nicht nur der Gott Israels; eine allzu engherzige Einstellung
den Heiden gegen�ber muss keineswegs ein Zeichen gr��erer Fr�mmigkeit
sein. - Der Evangelist Matth�us nennt im Stammbaum Jesu vier Frauen,
von denen jede irgendwie nicht in Ordnung war. Da steht an dritter
Stelle Rut, die Moabiterin, die nach j�dischem Gesetz schon im
Stammbaum Davids nicht h�tte erscheinen d�rfen. Aber Jesus ist das Ende
des Gesetzes. - 2 Sam 15,21; 2 K�n 2,2-4; Mt 1,1-16.
ERSTE Lesung
Rut 1, 1.3-6.14b-15.22
So kehrte Noomi mit Rut, ihrer moabitischen Schwiegertochter, nach
Betlehem heim
Lesung aus dem Buch Rut
^1Zu der Zeit, als die Richter regierten, kam eine Hungersnot �ber das
Land. Da zog ein Mann mit seiner Frau und seinen beiden S�hnen aus
Betlehem in Juda fort, um sich als Fremder im Gr�nland Moabs
niederzulassen.
^3Elimelech, der Mann Noomis, starb, und sie blieb mit ihren beiden
S�hnen zur�ck.
^4Diese nahmen sich moabitische Frauen, Orpa und Rut, und so wohnten
sie dort etwa zehn Jahre lang.
^5Dann starben auch Machlon und Kiljon, und Noomi blieb allein, ohne
ihren Mann und ohne ihre beiden S�hne.
^6Da brach sie mit ihren Schwiegert�chtern auf, um aus dem Gr�nland
Moabs heimzukehren; denn sie hatte dort geh�rt, der Herr habe sich
seines Volkes angenommen und ihm Brot gegeben.
^14bDoch dann gab Orpa ihrer Schwiegermutter den Abschiedskuss, w�hrend
Rut nicht von ihr lie�.
^15Noomi sagte: Du siehst, deine Schw�gerin kehrt heim zu ihrem Volk
und zu ihrem Gott. Folge ihr doch!
^16Rut antwortete: Dr�nge mich nicht, dich zu verlassen und umzukehren.
Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch
ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.
^22So kehrte Noomi mit Rut, ihrer moabitischen Schwiegertochter, aus
dem Gr�nland Moabs heim. Zu Beginn der Gerstenernte kamen sie in
Betlehem an.
Antwortpsalm
Ps 146 (145), 2 u. 5.6-7.8-9b.9c-10 (R: 1)
R Lobe den Herrn, meine Seele! - R
(GL neu 77, 1)
(Oder: Halleluja.)
2 Ich will den Herrn loben, solange ich lebe,
VII. Ton
meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.
5 Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist
und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt. -
(R)
6 Der Herr hat Himmel und Erde gemacht,
das Meer und alle Gesch�pfe;
er h�lt ewig die Treue.
7 Recht verschafft er den Unterdr�ckten,
den Hungernden gibt er Brot;
der Herr befreit die Gefangenen. - (R)
8 Der Herr �ffnet den Blinden die Augen,
er richtet die Gebeugten auf.
9ab Der Herr besch�tzt die Fremden
und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht. - (R)
9cd Der Herr liebt die Gerechten,
doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre.
10 Der Herr ist K�nig auf ewig,
dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht. - R
Jahr II
Zur Lesung Die Version von der Wiederbelebung der Totengebeine (V.
1-10) wird im zweiten Teil der Lesung (V. 11-14) auf die Heimkehr und
Wiederherstellung des Volkes Israel gedeutet. Mit den Gebeinen ist das
ganze Haus Israel gemeint; es soll erkennen. dass ich der Herr bin, der
auch Tote lebendig machen kann. Das ist Gottes Antwort auf die Klage
Israels (V. 11), das sich selbst als tot und verloren betrachtet. - Zum
Verst�ndnis beachte man, dass im Hebr�ischen dasselbe Wort zugleich
Geist und Wind (Atem, Odem) bedeutet. Die Verhei�ung geht nicht nur auf
Wiederbelebung, d. h. nationale Wiederherstellung; dem Volk, das Gott
in sein Land zur�ckf�hrt, haucht er seinen eigenen Geist ein (V. 14),
es wird also ein innerlich verwandeltes Volk sein. Nur so ist es
m�glich, dass die alte Unheilsgeschichte nicht wieder von vorn beginnt.
- Gen 2,7; Ps 104,30; Joh 3,8; R�m 4,17-18; 8,11; Offb 11,11; 20,4; 1
Thess 4,8.
ERSTE Lesung
Ez 37, 1-14
Ihr ausgetrockneten Gebeine, h�rt das Wort des Herrn! Ich hole euch,
mein Volk Israel, aus euren Gr�bern herauf
Lesung aus dem Buch Ezechiel
In jenen Tagen
^1legte sich die Hand des Herrn auf mich, und der Herr brachte mich im
Geist hinaus und versetzte mich mitten in die Ebene. Sie war voll von
Gebeinen.
^2Er f�hrte mich ringsum an ihnen vor�ber, und ich sah sehr viele �ber
die Ebene verstreut liegen; sie waren ganz ausgetrocknet.
^3Er fragte mich: Menschensohn, k�nnen diese Gebeine wieder lebendig
werden? Ich antwortete: Herr und Gott, das wei�t nur du.
^4Da sagte er zu mir: Sprich als Prophet �ber diese Gebeine, und sag zu
ihnen: Ihr ausgetrockneten Gebeine, h�rt das Wort des Herrn!
^5So spricht Gott, der Herr, zu diesen Gebeinen: Ich selbst bringe
Geist in euch, dann werdet ihr lebendig.
^6Ich spanne Sehnen �ber euch und umgebe euch mit Fleisch; ich
�berziehe euch mit Haut und bringe Geist in euch, dann werdet ihr
lebendig. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
^7Da sprach ich als Prophet, wie mir befohlen war; und noch w�hrend ich
redete, h�rte ich auf einmal ein Ger�usch: Die Gebeine r�ckten
zusammen, Bein an Bein.
^8Und als ich hinsah, waren pl�tzlich Sehnen auf ihnen, und Fleisch
umgab sie, und Haut �berzog sie. Aber es war noch kein Geist in ihnen.
^9Da sagte er zu mir: Rede als Prophet zum Geist, rede, Menschensohn,
sag zum Geist: So spricht Gott, der Herr: Geist, komm herbei von den
vier Winden! Hauch diese Erschlagenen an, damit sie lebendig werden.
^10Da sprach ich als Prophet, wie er mir befohlen hatte, und es kam
Geist in sie. Sie wurden lebendig und standen auf - ein gro�es,
gewaltiges Heer.
^11Er sagte zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus
Israel. Jetzt sagt Israel: Ausgetrocknet sind unsere Gebeine, unsere
Hoffnung ist untergegangen, wir sind verloren.
^12Deshalb tritt als Prophet auf, und sag zu ihnen: So spricht Gott,
der Herr: Ich �ffne eure Gr�ber und hole euch, mein Volk, aus euren
Gr�bern herauf. Ich bringe euch zur�ck in das Land Israel.
^13Wenn ich eure Gr�ber �ffne und euch, mein Volk, aus euren Gr�bern
heraufhole, dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
^14Ich hauche euch meinen Geist ein, dann werdet ihr lebendig, und ich
bringe euch wieder in euer Land. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der
Herr bin. Ich habe gesprochen, und ich f�hre es aus - Spruch des Herrn.
Antwortpsalm
Ps 107 (106), 2-3.4-5.6-7-8-9 (R: vgl. 15a)
R Danken sollen alle dem Herrn;
(GL neu 401)
denn seine Huld w�hrt ewig. - R
(Oder: Halleluja.)
2 So sollen alle sprechen, die vom Herrn erl�st sind,
VI. Ton
die er von den Feinden befreit hat.
3 Denn er hat sie aus den L�ndern gesammelt,
vom Aufgang und Niedergang, vom Norden und S�den. - (R)
4 Sie, die umherirrten in der W�ste, im �dland,
und den Weg zur wohnlichen Stadt nicht fanden,
5 die Hunger litten und Durst,
denen das Leben dahinschwand. - (R)
6 Die in ihrer Bedr�ngnis schrien zum Herrn,
die er ihren �ngsten entriss
7 und die er f�hrte auf geraden Wegen,
so dass sie zur wohnlichen Stadt gelangten: - (R)
8 sie alle sollen dem Herrn danken f�r seine Huld,
f�r sein wunderbares Tun an den Menschen,
9 weil er die lechzende Seele ges�ttigt,
die hungernde Seele mit seinen Gaben erf�llt hat. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Ps 25 (24), 4a.5a
Halleluja. Halleluja.
Zeige mir, Herr, deine Wege,
f�hre mich in deiner Treue und lehre mich!
Halleluja.
Zum Evangelium Um Jesus zu pr�fen, d. h. um ihn hereinzulegen, stellt
der Gesetzeslehrer die Frage nach dem wichtigsten Gebot im mosaischen
Gesetz. Die Rabbinen z�hlten 248 Gebote und 365 Verbote; gelten sie
alle gleich, oder gibt es eins, das von allen das wichtigste ist? Die
Antwort ist, nachdem Jesus sie ausgesprochen hat, v�llig klar. Sie war
auch vorher klar, aber jetzt wird sie f�r alle Zeiten ins Bewusstsein
gehoben. Nicht nur ist ein Gebot von allen das wichtigste; es enth�lt
in sich auch alle anderen. Ohne die Liebe wird keines von allen Geboten
wirklich erf�llt, sie bleiben leer; erst die Liebe erf�llt sie. Das
Gebot der Liebe umfasst aber Gottes- und N�chstenliebe. Beide Gebote
stehen im Gesetz. aber weit auseinander; Jesus hat sie zur Einheit
zusammengef�gt, durch sein Wort und durch seine Tat. - Mk 12,28-34; Lk
10,25-28; Dtn 6,5; Lev 19,18; Joh 13,34-35: 1 Joh 2,7; 4,21; Jak 2,8;
R�m 13,8-10; Gal 5,14.
Evangelium
Mt 22, 34-40
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben; deinen N�chsten sollst du
lieben wie dich selbst
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matth�us
In jener Zeit,
^34als die Pharis�er h�rten, dass Jesus die Sadduz�er zum Schweigen
gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen.
^35Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe
stellen und fragte ihn:
^36Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
^37Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit
ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
^38Das ist das wichtigste und erste Gebot.
^39Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen N�chsten lieben wie
dich selbst.
^40An diesen beiden Geboten h�ngt das ganze Gesetz samt den Propheten.
F�rbitten
Wir beten zu Jesus Christus, der das Gesetz Gottes im Gebot der Liebe
zusammenfasste:
Erf�lle die Kirche mit deinem Geist, dass sie Zeugin deiner Liebe sein
kann. (Stille) Christus, h�re uns.
A.: Christus, erh�re uns.
Best�rke die Menschen, zur Vers�hnung und zum Frieden beizutragen.
(Stille) Christus, h�re uns.
Erbarme dich aller, die unter Hunger und Seuchen leiden. (Stille)
Christus, h�re uns.
Gib, dass unser Reden und Tun vom Gebot der Liebe gepr�gt werden.
(Stille) Christus, h�re uns.
Allm�chtiger Gott, in deinem Sohn hast du uns deine Liebe geschenkt.
Lass uns ihm �hnlich werden. Darum bitten wir durch ihn, Christus,
unseren Herrn. A.: Amen.
Die beiden Gebote: Gott zu lieben und den N�chsten zu lieben, sind
nicht etwa identisch, so dass die N�chstenliebe ohne weiteres die Liebe
zu Gott w�re. Dieses Missverst�ndnis kann nur da aufkommen, wo man im
Menschen einen Eigenwert, ein G�ttliches sieht. Da hat man in Wahrheit
die Beziehung zu Gott verloren und ersetzt sie durch die Beziehung zum
Menschen. Man kann doch nicht Gott lieben, also liebe man die Menschen,
eben darin liebt man Gott! - Nein! Vielmehr ist das oberste Gebot dies:
Gott zu lieben, den eigenen Willen in Gehorsam dem g�ttlichen zu
beugen. Und dies erste Gebot bestimmt den Sinn des zweiten. N�mlich so,
dass die Haltung, die ich zum N�chsten einnehme, bestimmt ist durch die
Haltung, die ich vor Gott einnehme ... Und umgekehrt bestimmt das
zweite Gebot den Sinn des ersten: indem ich den N�chsten liebe, bew�hre
ich meinen Gehorsam gegen Gott (Rudolf Bultmann).
Schott Tagesliturgie
Freitag
25
August 2017
* zur�ck
* weiter
* Freitag der 20. Woche im Jahreskreis
* Hl. Josef von Calasanza, Hl. Ludwig
* Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
[Freitag, 25.08.2017___]
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