Das biblische Wort f�r Engel bedeutet Bote: nach Hebr 1,14 sind die
Engel Geister, die im Dienst Gottes stehen und die er denen zu Hilfe
schickt, die gerettet werden sollen. Im Alten Testament werden die
Engel auch als Heilige oder als S�hne Gottes bezeichnet. Unter ihnen
werden die Kerubim und die Serafim (Einzahl: Kerub und Seraf) besonders
hervorgehoben. Einzelne werden mit Namen genannt: Michael (Wer ist wie
Gott?). Gabriel (Kraft Gottes oder Held Gottes), Rafael (Gott heilt). -
Das heutige Engelfest ist urspr�nglich das Weihefest der Kirche des hl.
Michael an der Via Salaria in Rom. Mit Michael zusammen werden jetzt
auch Gabriel und Rafael gefeiert, die im fr�heren Kalender eigene
Gedenktage hatten (24. M�rz und 24. Oktober).
Er�ffnungsvers
Ps 103 (102), 20
Lobt den Herrn, ihr, seine Engel, ihr starken Helden,
die seine Befehle vollstrecken, seinen Worten gehorsam.
Ehre sei Gott
Tagesgebet
Gott, du ordnest alles mit Macht und Weisheit;
Engeln und Menschen teilst du ihre Dienste zu.
Gib, dass die Macht des B�sen nicht �berhand nimmt,
sondern sende deine heiligen Engel,
die im Himmel vor dir stehen, in diese Welt,
damit sie uns vor allem Unheil sch�tzen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Verse Dan 7,2-14 beschreiben einen Traum, den Daniel im
ersten Jahr Belschazzars (550/549 v. Chr.) hatte. Inhaltlich geh�rt Dan
7 eng mit Dan 2 zusammen. In beiden Kapiteln finden wir die Vorstellung
von den vier Weltreichen, die aufeinander folgen. In diesen vier
Reichen fasst Daniel die ganze Weltgeschichte von ihren Uranf�ngen bis
zum Ende zusammen. Es geht aber hier nicht um den Ablauf der
Weltgeschichte im Einzelnen, sondern um die Gegen�berstellung der
Weltgeschichte im Ganzen und des Reiches Gottes. Die Weltgeschichte,
f�r Daniel (7,8) als d�monische Macht greifbar in dem kleinen Horn des
vierten Tieres (= Antiochus IV. Epiphanes, 175-164 v. Chr.), ist im
Grunde schon vergangen, �berwunden. Die Herrschaft wird den Machthabern
der Welt genommen und dem Menschensohn �bergeben, der mit den Wolken
des Himmels kommt (7,13-14). Wer ist dieser Menschensohn? In Dan
7,18.22.27 wird der Menschensohn kollektiv verstanden und irgendwie mit
den Heiligen des H�chsten gleichgesetzt. Jesus hat sich selbst mit
Vorliebe den Titel Menschensohn beigelegt, der zugleich menschliche
Niedrigkeit und g�ttliche Hoheit aussagt. - Zu 7,9-10: Offb 20,4; 1,14;
Joh 5,22. - Zu 7,13-14; Mt 24,30; 26,64-65; Offb 1,7; 14,14; 11,15.
ERSTE Lesung
Dan 7, 9-10.13-14
Tausendmal Tausende dienten ihm
Lesung aus dem Buch Daniel
^9Ich, Daniel, sah in einer n�chtlichen Vision: Da wurden Throne
aufgestellt, und ein Hochbetagter nahm Platz. Sein Gewand war wei� wie
Schnee, sein Haar wie reine Wolle. Feuerflammen waren sein Thron, und
dessen R�der waren loderndes Feuer.
^10Ein Strom von Feuer ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten
ihm, zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht nahm
Platz, und es wurden B�cher aufgeschlagen.
^13Immer noch hatte ich die n�chtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken
des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem
Hochbetagten und wurde vor ihn gef�hrt.
^14Ihm wurden Herrschaft, W�rde und K�nigtum gegeben. Alle V�lker,
Nationen und Sprachen m�ssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine
ewige, unverg�ngliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter.
Oder:
ERSTE Lesung
Offb 12, 7-12a
Einf�hrung Der Kampf zwischen Gut und B�se, der sich auf der Erde
abspielt, hat seine Entsprechung im Himmel: die Bewegung verl�uft nicht
nur horizontal, sondern auch und zuerst vertikal, d. h. von oben nach
unten: denn in der Welt Gottes k�nnen der Drache und seine Engel (12,8)
nicht standhalten: f�r sie gibt es keinen Ort in der N�he Gottes. In
12,9 wird der Drache mit der alten Schlange (Gen 3,1) und mit dem
Teufel und dem Satan gleichgesetzt. In der symbolischen Sprache dieser
Schilderung ist schwer zu unterscheiden, was als Bild und was als Sache
gemeint ist. Es will aber doch wohl gesagt sein, dass es in unserer
Welt nicht nur das B�se als eine unpers�nliche Macht gibt: auch der
B�se, der die ganze Welt verf�hrt, ist eine unheimliche Wirklichkeit.
Aber ihm steht Michael gegen�ber Wer ist wie Gott? lautet sein gro�er
Name. Michael besiegt den Drachen. Freilich, was wir uns im Himmel! als
einen lautlosen Kampf geistiger M�chte und als eindeutigen Sieg des
Michael und seiner Engel vorstellen k�nnen, das geht auf der Erde bis
ans Ende dieser Zeit weiter. Gewonnen wird der Kampf, wie die
Fortsetzung von Offb 12 zeigt, nur durch das Blut des Lammes und durch
das Blutzeugnis der M�rtyrer und Bekenner (12,11). - Dan 10,13-20;
12,1; 2,35; Sach 3,1; Ijob 1,6.
Michael und seine Engel k�mpften mit dem Drachen
Lesung aus der Offenbarung des Johannes
^7Im Himmel entbrannte ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich,
um mit dem Drachen zu k�mpfen. Der Drache und seine Engel k�mpften,
^8aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im
Himmel.
^9Er wurde gest�rzt, der gro�e Drache, die alte Schlange, die Teufel
oder Satan hei�t und die ganze Welt verf�hrt; der Drache wurde auf die
Erde gest�rzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.
^10Da h�rte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der
rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die
Vollmacht seines Gesalbten; denn gest�rzt wurde der Ankl�ger unserer
Br�der, der sie bei Tag und bei Nacht vor unserem Gott verklagte.
^11Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort
und Zeugnis; sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod.
^12aDarum jubelt, ihr Himmel und alle, die darin wohnen.
Antwortpsalm
Ps 138 (137), 1-2b.2c-3.4-5 (R: vgl. 1b)
R Vor den Engeln will ich dir singen und spielen, o Herr. - R
(GL neu 79, 1)
1 Ich will dir danken aus ganzem Herzen,
VII. Ton
dir vor den Engeln singen und spielen;
2ab ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel hin
und deinem Namen danken f�r deine Huld und Treue. - (R)
2cd Denn du hast die Worte meines Mundes geh�rt,
deinen Namen und dein Wort �ber alles verherrlicht.
3 Du hast mich erh�rt an dem Tag, als ich rief;
du gabst meiner Seele gro�e Kraft. - (R)
4 Dich sollen preisen, Herr, alle K�nige der Welt,
wenn sie die Worte deines Mundes vernehmen.
5 Sie sollen singen von den Wegen des Herrn;
denn gro� ist die Herrlichkeit des Herrn. - R
Ruf vor dem Evangelium
Vers: Ps 103 (102), 21
Halleluja. Halleluja.
Lobt den Herrn, all seine Scharen,
seine Diener, die seinen Willen vollziehen!
Halleluja.
Zum Evangelium �ber die Berufung der ersten J�nger wird in Joh 1,35-51
teilweise anders berichtet als in den drei ersten Evangelien. Zun�chst
f�llt auf, wie stark die J�nger selbst an der Berufung weiterer J�nger
beteiligt sind; einer findet den andern und f�hrt ihn zu Jesus: Andreas
den Simon, Philippus den Natanael (1,41.45). Natanael ist zuerst
skeptisch, dann aber erkennt er in Jesus aus Nazaret, dem Sohn Josefs,
den im Alten Bund verhei�enen Messias, den Sohn Gottes und K�nig von
Israel. Der Glaube hat ihn sehend gemacht. - An das Wort Noch Gr��eres
wirst du sehen (1,50) schlie�t sich die Verhei�ung an: Ihr werdet den
Himmel ge�ffnet sehen ... (1,51). Das Wunder aller Wunder, das Zeichen,
dass sich der Himmel ge�ffnet hat, ist Jesus selbst, der Menschensohn,
in dem die F�lle der Gottheit wohnt. Die Engel, die �ber dem
Menschensohn auf- und niedersteigen, sind Symbole und Boten der
g�ttlichen Welt, die in Jesus anwesend und sichtbar geworden ist. -
J�ngerberufungen: Mt 4,18; Mk 1,16-20; Lk 5,1-11. - Zu 1,45-50: Dtn
18,18; Joh 7,41-42.52; Ps 2,7; Joh 11,27; 12,13; 19,19. - Zu 1,51: Gen
28,12.
Evangelium
Joh 1, 47-51
Ihr werdet die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen �ber dem
Menschensohn
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit
^47sah Jesus Natana�l auf sich zukommen und sagte �ber ihn: Da kommt
ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.
^48Natana�l fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm:
Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum
gesehen.
^49Natana�l antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der
K�nig von Israel!
^50Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich
unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Gr��eres sehen.
^51Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den
Himmel ge�ffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen �ber
dem Menschensohn.
F�rbitten
Im Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, dem die Engel dienen:
Sch�tze die Kirche durch die heiligen Erzengel vor den Angriffen des
B�sen.
A.: Wir bitten dich, erh�re uns.
Segne das deutsche Volk, das den heiligen Erzengel Michael als seinen
Schutzpatron anruft.
Geleite die Sterbenden durch die heiligen Engel in das Land des
Friedens und des Lichtes.
Vereine unser Gotteslob mit dem Lobpreis der heiligen Engel.
Allm�chtiger Gott, durch das Wirken der heiligen Engel hast du deine
Gr��e und Liebe offenbart. F�hre uns mit ihnen zur Schau deines Lichtes
durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
wir bringen unsere Gaben dar
f�r das Opfer des Lobes.
Lass deine Engel sie vor dein Angesicht tragen,
nimm sie gn�dig an
und schenke uns durch sie dein Heil.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Pr�fation
Lob Gottes durch die Verehrung der Engel
In Wahrheit ist es w�rdig und recht, dir, allm�chtiger Vater, zu danken
und in der Herrlichkeit der Engel deine Macht und Gr��e zu preisen.
Denn dir gereicht es zur Verherrlichung und zum Lob, wenn wir sie
ehren, die du erschaffen hast. An ihrem Glanz und ihrer W�rde erkennen
wir, wie gro� und �ber alle Gesch�pfe erhaben du selber bist. Dich, den
ewigen Gott, r�hmen sie ohne Ende durch unseren Herrn Jesus Christus.
Mit ihrem Lobpreis lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll
Ehrfurcht rufen: Heilig ...
Kommunionvers
Ps 138 (137), 1
Herr, ich will dir danken aus ganzem Herzen,
dir vor den Engeln singen und spielen.
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
du hast uns mit dem Brot des Himmels gest�rkt.
Lass uns in der Kraft dieser Speise
und unter dem Schutz der heiligen Engel
auf dem Weg des Heiles voranschreiten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Feierlicher Schlusssegen
Der allm�chtige Gott gew�hre euch Segen und Heil; er offenbare euch die
Wege seiner Weisheit.
A.: Amen.
Er st�rke euren Glauben durch sein Wort und schenke euch die Gnade,
nach seinen Geboten zu leben, damit in allem sein Wille geschehe.
A.: Amen.
Er lenke eure Schritte auf den Weg des Friedens; er mache euch
beharrlich im Guten und vollende euch in der Liebe.
A.: Amen.
Das gew�hre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn + und der
Heilige Geist.
A.: Amen.
V.: Gehet hin in Frieden.
A.: Dank sei Gott, dem Herrn.
Schott Tagesliturgie
Donnerstag
29
September 2016
* zur�ck
* weiter
* Donnerstag der 26. Woche im Jahreskreis
* Hl. Gabriel, Hl. Michael, Hl. Rafael
* Lesejahr: C II, StB: II. Woche
[Donnerstag, 29.09.2016]
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