Wenn gesagt wird, dass Gott sich freut, dann wird vorausgesetzt, dass
er auch den Schmerz kennt. Er ist der lebendige Gott, er ist der
Ursprung, er ist die F�lle. Und er ist die Liebe. Er hat Geduld mit
uns, er wartet darauf, uns aufzufangen, wenn wir fallen, uns zu
umarmen, wenn wir aus der Verlorenheit heimkehren. Gott nimmt den
Menschen ernst, er h�lt ihm die Treue. - Woher wissen wir das alles?
Nur weil Jesus es uns gesagt hat.
Er�ffnungsvers
Vgl. Sir 36, 18.21-22
Herr, gib Frieden denen, die auf dich hoffen,
und erweise deine Propheten als zuverl�ssig.
Erh�re das Gebet deiner Diener und deines Volkes.
Ehre sei Gott
Tagesgebet
Gott, du Sch�pfer und Lenker aller Dinge,
sieh gn�dig auf uns.
Gib, dass wir dir mit ganzem Herzen dienen
und die Macht deiner Liebe an uns erfahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur 1. Lesung Das Bild eines z�rnenden Gottes, der in gl�hendem Zorn
alles Gottwidrige vernichtet, ist ein Versuch, in menschlicher Sprache
etwas �ber Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit auszusagen. Aber schon
im Alten Testament wird dieses Bild korrigiert. Gott will es nicht
dulden, dass sein Volk das goldene Kalb anbetet, aber er vergibt dem
Volk seine S�nde. Vor allem durch seine erbarmende Liebe will er sich
als Gott erweisen. Er k�ndet das Strafgericht vorher an, weil er es im
Grunde gar nicht will. Er h�rt auf die F�rsprache des Mose, wie er
einst auf die F�rbitte Abrahams geh�rt hat (vgl. 1. Lesung am 17.
Sonntag).
ERSTE Lesung
Ex 32, 7-11.13-14
Der Herr lie� sich das B�se reuen, das er seinem Volk angedroht
Lesung aus dem Buch Exodus
In jenen Tagen
^7sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du
aus �gypten heraufgef�hrt hast, l�uft ins Verderben.
^8Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben
habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall gegossen und werfen sich vor
ihm zu Boden. Sie bringen ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das sind
deine G�tter, Israel, die dich aus �gypten heraufgef�hrt haben.
^9Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut: Ein
st�rrisches Volk ist es.
^10Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und sie
verzehrt. Dich aber will ich zu einem gro�en Volk machen.
^11Da versuchte Mose, den Herrn, seinen Gott, zu bes�nftigen, und
sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen dein Volk entbrannt? Du hast es
doch mit gro�er Macht und starker Hand aus �gypten herausgef�hrt.
^13Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du mit
einem Eid bei deinem eigenen Namen zugesichert und gesagt hast: Ich
will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und:
Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich euren
Nachkommen geben, und sie sollen es f�r immer besitzen.
^14Da lie� sich der Herr das B�se reuen, das er seinem Volk angedroht
hatte.
Antwortpsalm
Ps 51 (50), 3-4.12-13.17 u.19 (R: vgl. Lk 15, 18)
R Ich will zu meinem Vater gehen
(GL neu 639, 1)
und meine Schuld bekennen. - R
3 Gott, sei mir gn�dig nach deiner Huld,
IV. Ton
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
4 Wasch meine Schuld von mir ab,
und mach mich rein von meiner S�nde! - (R)
12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz,
und gib mir einen neuen, best�ndigen Geist!
13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht,
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir! - (R)
17 Herr, �ffne mir die Lippen,
und mein Mund wird deinen Ruhm verk�nden.
19 Das Opfer, das Gott gef�llt, ist ein zerknirschter Geist,
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht
verschm�hen. - R
Zur 2. Lesung Die Briefe an Timotheus und an Titus (Pastoralbriefe)
sind als Briefe des Apostels Paulus �berliefert und k�nnen als sein
geistliches Testament gelten. Timotheus hatte sich dem Apostel auf der
zweiten Missionsreise angeschlossen und war dann sein treuer
Mitarbeiter. - Die zentrale Aussage der heutigen Lesung lautet:
Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um die S�nder zu retten.
Paulus selbst ist daf�r ein Beispiel (vgl. 1. Lesung und Evangelium).
ZWEITE Lesung
1 Tim 1, 12-17
Christus Jesus ist gekommen, um die S�nder zu retten
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an Timotheus
^12Ich danke dem, der mir Kraft gegeben hat: Christus Jesus, unserem
Herrn. Er hat mich f�r treu gehalten und in seinen Dienst genommen,
^13obwohl ich ihn fr�her l�sterte, verfolgte und verh�hnte. Aber ich
habe Erbarmen gefunden, denn ich wusste in meinem Unglauben nicht, was
ich tat.
^14So �bergro� war die Gnade unseres Herrn, die mir in Christus Jesus
den Glauben und die Liebe schenkte.
^15Das Wort ist glaubw�rdig und wert, dass man es beherzigt: Christus
Jesus ist in die Welt gekommen, um die S�nder zu retten. Von ihnen bin
ich der erste.
^16Aber ich habe Erbarmen gefunden, damit Christus Jesus an mir als
Erstem seine ganze Langmut beweisen konnte, zum Vorbild f�r alle, die
in Zukunft an ihn glauben, um das ewige Leben zu erlangen.
^17Dem K�nig der Ewigkeit, dem unverg�nglichen, unsichtbaren, einzigen
Gott, sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.
Ruf vor dem Evangelium
Vers: vgl. 2 Kor 5, 19
Halleluja. Halleluja.
Gott hat in Christus die Welt mit sich vers�hnt
und uns das Wort von der Vers�hnung anvertraut.
Halleluja.
Zum Evangelium Dass Jesus mit Z�llnern und S�ndern Tischgemeinschaft
hat und sie auf diese Weise aufwertet, ist f�r die Pharis�er und
Schriftgelehrten ein Skandal. Ihnen erz�hlt Jesus drei Gleichnisse: das
vom verlorenen und wieder gefundenen Schaf; das von der verlorenen und
wieder gefundenen Drachme; und das gro�e Gleichnis vom verlorenen Sohn.
Ein einziger S�nder, der umkehrt: nur ein unendlich gro�er Gott kann
sich �ber etwas so Kleines freuen. Und nur ein S�nder ist in der Lage,
Gott diese Freude zu bereiten. Aber: Wer ist kein S�nder?
Evangelium
Lk 15, 1-32
Im Himmel herrscht Freude �ber einen einzigen S�nder, der umkehrt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
^1kamen alle Z�llner und S�nder zu Jesus, um ihn zu h�ren.
^2Die Pharis�er und die Schriftgelehrten emp�rten sich dar�ber und
sagten: Er gibt sich mit S�ndern ab und isst sogar mit ihnen.
^3Da erz�hlte er ihnen ein Gleichnis und sagte:
^4Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, l�sst
er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zur�ck und geht dem
verlorenen nach, bis er es findet?
^5Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die
Schultern,
^6und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn
zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf
wieder gefunden, das verloren war.
^7Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen �ber
einen einzigen S�nder, der umkehrt, als �ber neunundneunzig Gerechte,
die es nicht n�tig haben umzukehren.
^8Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, z�ndet
sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht
unerm�dlich, bis sie das Geldst�ck findet?
^9Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und
Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die
Drachme wieder gefunden, die ich verloren hatte.
^10Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude
�ber einen einzigen S�nder, der umkehrt.
^11Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei S�hne.
^12Der j�ngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das
Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Verm�gen auf.
^13Nach wenigen Tagen packte der j�ngere Sohn alles zusammen und zog in
ein fernes Land. Dort f�hrte er ein z�gelloses Leben und verschleuderte
sein Verm�gen.
^14Als er alles durchgebracht hatte, kam eine gro�e Hungersnot �ber das
Land, und es ging ihm sehr schlecht.
^15Da ging er zu einem B�rger des Landes und dr�ngte sich ihm auf; der
schickte ihn aufs Feld zum Schweineh�ten.
^16Er h�tte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die
Schweine fra�en; aber niemand gab ihm davon.
^17Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagel�hner meines Vaters
haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um.
^18Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen:
Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich vers�ndigt.
^19Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem
deiner Tagel�hner.
^20Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon
von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn
entgegen, fiel ihm um den Hals und k�sste ihn.
^21Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen
dich vers�ndigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.
^22Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste
Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand, und
zieht ihm Schuhe an.
^23Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es; wir wollen essen und
fr�hlich sein.
^24Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist
wieder gefunden worden. Und sie begannen, ein fr�hliches Fest zu
feiern.
^25Sein �lterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und
in die N�he des Hauses kam, h�rte er Musik und Tanz.
^26Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle.
^27Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat
das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund
wiederbekommen hat.
^28Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam
heraus und redete ihm gut zu.
^29Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und
nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch
nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest
feiern konnte.
^30Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Verm�gen mit
Dirnen durchgebracht hat, da hast du f�r ihn das Mastkalb geschlachtet.
^31Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und
alles, was mein ist, ist auch dein.
^32Aber jetzt m�ssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein
Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden
worden.
Oder:
Kurzfassung
Lk 15, 1-10
Im Himmel herrscht Freude �ber einen einzigen S�nder, der umkehrt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
^1kamen alle Z�llner und S�nder zu ihm, um ihn zu h�ren.
^2Die Pharis�er und die Schriftgelehrten emp�rten sich dar�ber und
sagten: Er gibt sich mit S�ndern ab und isst sogar mit ihnen.
^3Da erz�hlte er ihnen ein Gleichnis und sagte:
^4Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, l�sst
er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zur�ck und geht dem
verlorenen nach, bis er es findet?
^5Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die
Schultern,
^6und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn
zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf
wieder gefunden, das verloren war.
^7Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen �ber
einen einzigen S�nder, der umkehrt, als �ber neunundneunzig Gerechte,
die es nicht n�tig haben umzukehren.
^8Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, z�ndet
sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht
unerm�dlich, bis sie das Geldst�ck findet?
^9Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und
Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die
Drachme wieder gefunden, die ich verloren hatte.
^10Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude
�ber einen einzigen S�nder, der umkehrt.
Glaubensbekenntnis
F�rbitten: Im Jahreskreis
Zur Eucharistiefeier Es muss uns ernst sein mit dieser Bitte: Erh�re,
g�tiger Vater, die Gebete der hier versammelten Gemeinde, und f�hre zu
dir auch alle deine S�hne und T�chter, die noch fern sind von dir.
(Drittes eucharistisches Hochgebet)
Gabengebet
Herr,
nimm die Gebete und Gaben deiner Kirche an;
und was jeder Einzelne
zur Ehre deines Namens darbringt,
das werde allen zum Heil.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Pr�fationen f�r die Sonntage im Jahreskreis
Kommunionvers
Ps 36 (35), 8
Gott, wie k�stlich ist deine Huld.
Die Menschen bergen sich im Schatten deiner Fl�gel.
Oder:
Vgl. 1 Kor 10, 16
Der Kelch des Segens, �ber der wir den Segen sprechen,
ist Teilhabe am Blut Christi.
Das Brot, das wir brechen, ist Teilhabe am Leib Christi.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
wir danken dir,
dass du uns Anteil
am Leib und Blut Christi gegeben hast.
Lass nicht unser eigenes Streben
Macht �ber uns gewinnen,
sondern gib, dass die Wirkung dieses Sakramentes
unser Leben bestimmt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
F�r den Tag und die Woche
Wer ist dieser Vater, der den verlorenen Sohn aufnimmt? Offenbar Gott
selbst. Niemand ist Vater wie er. Niemand f�hlt so zart wie er. Du bist
sein Sohn: selbst dann, wenn du vielleicht alles vergeudet hast, was er
dir gab; selbst wenn du mit nichts zur�ckkommst. Er wird �ber deine
R�ckkehr mehr freuen als �ber die Klugheit und T�chtigkeit seines
anderen Sohnes. (Tertullian, �ber die Bu�e 8)
Schott Tagesliturgie
Sonntag
11
September 2016
* zur�ck
* weiter
* 24. Sonntag im Jahreskreis
* Lesejahr: C II, StB: IV. Woche
[Sonntag, 11.09.2016___]
Perikopen
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Liedvorschl�ge
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Amt f�r Kirchenmusik Augsburg
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Psalmt�ne
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